Konfusionen - Tierschutzhund als Anfänger?

  • Ich denke ich würde Silvester dann auch bei deiner Mutter verbringen. Ich würde meinen Hund nicht am ersten Sylvester alleine lassen 50ter hin oder her.

  • Zitat

    Bisher hab ich gedacht, wenn sie z.B. was spannendes erlebt hat, danach ne Runde um den vertrauten Block zum Runterkommen. Ist wohl eher nicht so, hm?

    Jein.


    Das runter kommen dauert einfach hormonell länger. Richtig aufregende Tage können auch mal ne Woche im System nachhängen.

    Vereinfacht gesagt. Ohne Pausen hält man Hund (möglicherweise) auf einem höheren Stresslevel, als er haben müsste:

    Eindrücke Tag 1 hängen noch an Tag 2 nach, jetzt mach ich aber an Tag 2 auch was, dann summiert sich der Reststress von gestern zu dem von heute. Morgen kommt der Reststress von gestern dazu und der Restreststress von vorgestern undsoweiter.



    Also nicht, dass man es immer genau beziffern kann und es für alle Dinge, die Hund erlebt, exakt so ist.


    Die ersten Monate KANN das aber schon für stinknormalen Alltag gelten, Ortswechsel, Autofahren, Besuch, oderoderoder. Da sind immer noch wahnsinnig viele erste Male oder jedenfalls noch nicht oft gemachts.


    Im Prinzip ist ein Hund, der nicht in dem Umfeld aufwuchs, in dem er jetzt lebt, immer ein wenig depriviert (Deprivationsschaden googeln wär da jetzt überzogen, aber sagen wir, es fehlen Entwicklungsschritte, neuronale Verknüpfungen, Coping Mechanismen usw. Vieles kann nachgelernt werden, manches nicht. Aber das kostet, nicht sichtbar, auch Energie)


    Angsthund ist sie ja nicht. Da kann man sich sicher auch schneller an Belastungsgrenzen heran tasten oder die ausreizen, nur in Watte packen umd Schonprogramm führt ja eher zu Verharren im Status Quo, als zu Entwicklung. Und Stress ist nicht nur negativ, sondern ein Anpassungsmechanismus an neue Herausforderungen. Entwicklung braucht in gewisser Weise auchStress.

    Stress ist nur schlecht, wenn er konstant besteht. Wenn ein Organismus sozusagen dauerhaft an seine momentanen Grenzen gereizt wird, ohne Erholung/Anpassungszeit.


    Die Crux ist: ein neuer Hund kann sich diese Erholungszeit oft noch nicht holen, weil da noch nichts ist, das nicht irgendwie Stress auslöst. Anfangs ist ja selbst die Heimrunde, der Garten usw. neu und somit eine Form von Stressor.


    Da können "Ruhetage" helfen. Oder halt noch nicht wirklich übermäßig viel außerhalb des Radius machen, der "Heimrunde" und vertraut werden soll.


    Das ist so n bisschen diffuse Gefühlssache. Wie gesagt, ich plädiere die ersten Monate, ein halbes Jahr und mehr, für im Zweifel immer weniger machen. Bei manchen Hunden auch viel länger. Wobei Silver nicht nach einem solchen Hund klingt.


    Zu im Zweifel weniger, zähl ich auch Training. (Ballspielen, außer kurze Momente als Motivator und Belohnung, sehen viele sowieso als kritisch. Das puscht auf jeden Fall mehr, als es runter fährt.)

    Also Training abseits von dem, was echt richtig nötig ist für das Zusammenleben. Oder längere Einheiten. Selbst lernen müssen viele Hunde erst mal lernen. Training kann massiv stressen.

  • #Ball:

    Ich habe mich einfach super gefreut, als sie es verstanden hatte. Was Spielen ist, weißt du, was ich meine? Sie wusste es einfach nicht, aber ich hatte im Gefühl, dass sie es mögen würde. Sie mag es. :)

    Nicht bis zum Exzess und nicht täglich, immer mal 5 Minuten. Sie will ihn auch nicht immer geworfen haben - gern spielt sie auch selbst damit. Wenn Ende, dann Ende, das ist aber auch kein Problem.

    Liebe Grüße!

  • Ich denke ich würde Silvester dann auch bei deiner Mutter verbringen. Ich würde meinen Hund nicht am ersten Sylvester alleine lassen 50ter hin oder her.

    Ich glaube, das würde ich davon abhängig machen, ob den Hund der Lärm juckt oder nicht. Da wird man in den paar Tagen vor Silvester, wenn die Knallerei schon langsam los geht, dann schon sehen, wie der Hund reagiert. Meine Hündin jetzt geht an Silvester um Mitternacht vor die Tür, die findet Raketen und Böller (zu meinem Leidwesen) spannend. Der vorherige Hund hatte dagegen höllische Angst, den hätte ich daher niemals an Silvester bei mehr oder weniger fremden Menschen allein gelassen.

  • Ja, ich denke auch, dass das hier mal wieder vorher geübt werden kann. (Jaja, wer weiß wozu es gut ist...)

    Silver ist bisher nicht besonders schreckhaft gewesen. Aber Silvester ist ja echt Ausnahmezustand. Bisher waren unsere Katzen immer gechillt oder versteckt, aber das haben sie halt selbst in die Hand genommen. Auch für uns - wieder was Neues.


    Grad waren wir draußen und haben eine Stunde auf einer Parkfläche mit Schleppleine verbracht und noch ein bisschen lockere Leine geübt. Jetzt wird gechillt.

    Liebe Grüße!

  • Ich les ja hier von Anfang an still mit. Bei der Einladung zum 50. wollte ich jetzt kurz einen Kommentar dalassen. Wir haben ja seit ein paar Tagen einen Welpen hier sitzen. Und schweren Herzens für diese Weihnachten alle Familienfeiern abgesagt, weil wir ihr das noch nicht antun möchte. Ich versteh dich, so eine Einladung möchte man nicht „einfach so“ ablehnen. Und auf Verständnis stößt man auch nicht unbedingt.

    Ich verstehe das auch nicht, muss ich gestehen....


    Einen TSH würde ich nicht Sylvester zum 50 schleppen, aber einen Welpen der jetzt schon bei euch ist, sehr wohl mit zur Familienweihnacht nehmen.... wo liegt das Problem?

  • Ja, ich denke auch, dass das hier mal wieder vorher geübt werden kann. (Jaja, wer weiß wozu es gut ist...)

    Silver ist bisher nicht besonders schreckhaft gewesen. Aber Silvester ist ja echt Ausnahmezustand. Bisher waren unsere Katzen immer gechillt oder versteckt, aber das haben sie halt selbst in die Hand genommen. Auch für uns - wieder was Neues.


    Grad waren wir draußen und haben eine Stunde auf einer Parkfläche mit Schleppleine verbracht und noch ein bisschen lockere Leine geübt. Jetzt wird gechillt.

    Liebe Grüße!

    Meine Hündin war auch nicht schreckhaft. Staubsauger? Kein Problem. Mikrowellenbing? Kein Problem. TV? Kein Problem (nur Lauschen, wenn ein Hund darin gebellt hat).


    Und dann... der erste Silvesterknaller. EXTREME Panik, die wär mir ohne Leine komplett weggelaufen. Ich hab damit absolut nicht gerechnet. Links rechts vor zurück, sie wollte einfach nur weg.


    Also sichere deinen Hund gut, bis du weißt, wie sie darauf reagiert. Ich Laufe rings um Silvester komplett festgeschnallt herum. Es ist zwar schon deutlich besser geworden, aber bei einem nahen Böller wären bei ihr alle Sicherungen raus.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!