Kann ich meinen Hund so (be)halten?

  • Ich mache mir derzeit etwas Sorgen. Vorweg, noch arbeiten wir daran und wir haben auch einen Trainer dabei, aber...


    Dako ist sehr stark auf mich fixiert. Gerade jetzt in der Pupertät, wo er immer wieder mal so richtig widerliche Arschlochphasen hat, ist das ein Problem. Wo ich seine "Anfälle" noch managen kann, sei es einfach durch überlegene Kraft, z.B. das Halten der Leine, scheitert meine Frau.

    Dako ist nicht Aggro oder dominant oder sowas gegenüber meiner Frau, zum knuddeln und kuscheln und kraulen ist Sie gern gesehen, aber wenn er seine Phasen hat, reagiert er nicht auf Kommandos, ich würde soweit gehen das er Sie dann gar nicht wahrnimmt. Und auch außerhalb seiner Phasen wird er immer "ignoranter".

    In den Phasen ist er bei mir auch störisch, aber ich kann das händeln. Will er spielen kann ich die Leine Halten, egal wie er pöbelt zumindest für die 5min bis er sich beruhigt. Und meist reicht bei mir auch noch das passende Kommando, nur halt mit der nötigen schärfe in der Stimme. Das er auf dem Sofa für mich keinen Platz macht gab es noch nicht, bei meiner Frau bleibt er hin und wieder schlicht liegen (bei meinen Kindern übrigens nicht).


    Soweit das Problem, ich denke das meiste wird sich, wenn wir nicht zu blöde sind und bis dahin daran arbeiten, nach der Pupertät regeln. Ich weiß nur nicht ob wir das solange in dem jetzigen Ausmaß gewährleisten können. Meine Frau traut sich kaum noch mit Dako Gassi zu gehen und alleine kann ich Dako nicht zu 100% betreuen, war ja so auch nie geplant.


    Gerade liegt er wieder unter meinem Schreibtisch und döst, Schnauze auf meinem Pantoffel (We love Hundesabber), ein Hund wie für mich gemacht, aber was mache ich wenn meine Frau zu dem Schluss kommt Sie kann nicht mehr mit Dako Gassi gehen? Wenn wir Dakos Fixierung auf mich nicht wenigstens etwas auf meine Frau umlenken können?

    Ich bin gerade wieder in mein Studium eingestiegen, das Meiste mache ich zwar von zuhause, aber dennoch braucht es Zeit. Zeit in der meine Frau sich um Dako kümmern wollte.


    Kann man einen Hund so halten, wenn er einen Teil der Familie so ignoriert? Kann Mann eine Frau so halten, wenn Sie so ignoriert wird?;) Oder müssen wir, wenn sich das nicht regeln lässt, die endgültige Konsequenz ziehen?

  • Hm, wer übernimmt denn welche Hunde-Pflichten in eurem Haushalt? Also wer gibt ihm Futter, wer trainiert mit ihm usw... vermutlich alles deine Pflichten, richtig? Habt ihr mal versucht, wie er reagiert, wenn ab sofort nur noch deine Frau füttert, mit ihm spielt usw. und du dich zurückziehst, ihn quasi ignorierst? Was hat euch der Trainer geraten?


    Dako ist ja vermutlich ein HSH-Mix. Da ist's meines Wissens nach nicht selten, dass das eben reine "Einmannhunde" sind, die sich idR sehr eng an eine Person aus der Familie binden - daher wundert es mich nicht, dass er auf deine Frau nicht hört.


    Bedenke aber, dass er auch in der Pubertät steckt, da hört der Hund auch aufs Lieblingsherrchen manchmal (oder oft) nicht. Das Hirn ist da einfach mit gänzlich anderen Dingen beschäftigt, da ist wenig Luft für anderes.


    Meiner Meinung nach kann man einen Hund durchaus so halten - das Problem in eurem Falle ist halt die Betreuung bzw. dass deine Frau Dako nicht halten kann. Wie führt deine Frau Dako denn aus? Mit Bauchgurt, ohne?

    Ich bin ja selbst nicht groß (gerade für einen Kerl!), ich wiege selbst knapp 53 kg und führe meistens 35-40 kg an der Leine (20-25 kg und 15-16 kg). Lina läuft am Bauchgurt mit einer Canicrossleine mit Ruckdämpfer, Dino führe ich ganz normal an einer 2 m-Leine. Funktioniert gut und in 9 von 10 Fällen kann ich die beiden so auch ohne Probleme halten - es sei denn, Lina startet wegen irgendwas durch und ich hab nicht gut genug aufgepasst...

  • Was macht deine Frau denn mit ihm? Also wer übt Kommandos, wer verwaltet das Futter, wer vermittelt ihm, dass Zusammenarbeit sich lohnt?


    Ich lese bei deinem Text eher raus: wer ist der stärkere? Aber darum sollte es in einer Mensch-Hund-Beziehung ja gar nicht gehen.


    Mein Weg wäre (so als deine Frau): Orientierung zu mir lohnt, auf freche Forderung wird gar nicht eingegangen, viel zusammen erarbeiten und Futter, Beschäftigung gibt es genau für Orientierung an mir und Zusammenarbeit mit mir. Und mein Mann (also du) ignoriert den Hund derweil mal völlig.


    Und was die Pöbel-Problematik angeht draußen, ich weiß, was ich täte (über Abbruch und Umorientierung, ruhige selbstbewusste Ausstrahlung sowie Wohlfühldistanz und hochwertiger Belohnung von jeder Kleinigkeit, die in die richtige (also meine gewünschte) Richtung geht), aber da mag deine Frau vielleicht mal so 1-2 Trainer-Stunden nehmen? Das ist an sich nichts, was man mit "wer ist stärker" löst.


    Ich denke, er muss einfach lernen, dass eine gewisse Abhängigkeit von deiner Frau besteht und dass sich Zusammenarbeit und Umorientierung viel mehr lohnt, als ein Machtkampf.

  • Es geht nicht darum wer ist der Stärkere, aber wir haben nunmal bei Dako das Thema spielen mit anderen Hunden, während ich das mittlerweile weitestgehend im Griff habe, (Sitz, Bleib, kurz warten, fertig) hat meine Frau derzeit nur die Wahl dagegen zu halten wie ich es anfangs auch nur konnte. Und das kann Sie nicht, bzw. kaum. Oder bei einem Treffen mit Dakos Lieblingsfeind, von mir kommt ein Aus, wenn er gerade seine Phase hat, auch 2x, danach wird nur noch böse geschaut und das wars. Meine Frau muss Dako dann halten.

    Das führt dazu das Sie Angst hat mit Dako raus zu gehen, weil was wenn Sie Dako mal nicht halten kann?

    Bei Ihr zieht er an der Leine, fast durchgehend (war schon deutlich besser zwischendurch) bei mir seltenst und auch nur kurz (Stichwort Hund und Spielen z.B.). Das sind ja keine "Wer ist Stärker" Themen, nur hilft mir natürlich meine Stärke, weil was für mich ein kurzes Zucken an der Hand ist, ist für meine Frau gerade auf eine längeren Runde anstrengend.


    Und ja, 90% der Versorgung und Beschäftigung mache hier ich mit Dako, wir haben von unserem Trainer als Hausaufgabe bekommen das alles was irgendwie geht an meine Frau delegiert wird... kotzt mich zwar etwas an, aber was muss das muss.


    Ich mache mir nur gerade Sorgen was passiert wenn wir das alles nicht in den Griff bekommen, eben weil Dako vielleicht ein "Ein-Mann-

    Hund" hoch 10 ist?

    Ist das für den 2ten Menschen im Haushalt ertragbar/zumutbar? Ist das für den Hund ein Problem?

    Das sind die Fragen die mir gerade Sorgen machen.

  • Ist das für den Hund ein Problem?

    Nö, überhaupt nicht.

    Das Problem wird nur sein, daß du keinen hast, der mit dem Hund Gassi gehen könnte, wenn du mal ausfällst.


    Ich kenne genug Paare, bei denen nur ein Part mit dem Hund beschäftigt ist, während der Partner mit dem Hund überhaupt nichts zutun hat.


    Es ist übrigens normal, daß der Hund im Familienverband seinen Menschen hat, den Menschen auf den er besonders gut reagiert und hört. Während die anderen Familienmitglieder für ihn nur beiläufige Personen sind.

  • also Lennox wurde ja ursprünglich von meiner Mutter angeschafft, Fixierung war und ist aber komplett bei mir gewesen. Während er ein pubertier war, war er auch echt ätzend. Aber, er ist einfach auch ein "ein-frau-hund".


    Nach der Pubertät hat sich das ganze etwas gelegt. Meine Eltern können mittlerweile ordentlich mit ihm raus, ein er hört (ein wenig). Das wird aber nie so sein wie er bei mir ist.


    Die Zusammenarbeit mit ihnen müsste etwas schmackhaft gemacht werden. Spielen, goodies, auch das meine Eltern lernen wie ich die Kommandos ausführe.


    Trägt dako Geschirr? Evtl hilft es deiner Frau beim halten wenn ihr einen kurzführer mit anhängt?

  • Laßt es auf Euch zukommen.


    Klär mit Deiner Frau, wo Ihr hinkommen wollt. MMn sollte sie schon in der Lage sein, diesen Hund auch zu führen. Du kannst mal ausfallen, bist vielleicht mal ein paar Tage nicht zuhause. Dann muß sie mit dem Hund zurechtkommen.


    Daher würde ich ihr die Fütterung und einen großen Teil der Erziehung überlassen, evtl. sogar für eine gewisse Zeit auf ausschließliche Handfütterung umsteigen. Und dann abwarten, wie der Hund darauf reagiert und ob Ihr mit dem Ergebnis leben könnt und wollt.


    LG


    Doro

  • Kann Mann eine Frau so halten, wenn Sie so ignoriert wird? ;) Oder müssen wir, wenn sich das nicht regeln lässt, die endgültige Konsequenz ziehen?

    Eine Scheidung ist immer so unangenehm..... :lachtot::flucht:

    das alles was irgendwie geht an meine Frau delegiert wird... kotzt mich zwar etwas an, aber was muss das muss.

    Ich glaube unterbewusst magst du das, dass Dako mehr dein Hund ist..... das wird er wissen

  • Wenn Deine Frau nur ab und zu mit dem Hund rausgeht und es darum geht, die Kontrolle zu behalten, würde ich auf Technik setzen. Sprich: Geschirr mit Frontring, Halsband statt Geschirr, sowas in der Art. Irgendwas was mehr Kontrolle bringt, dann geht sie bestimmt auch entspannter raus, was schon viel bewirkt.


    Wenn sich Deine Frau mehr mit den Hund beschäftigt, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass der Hund besser auf sie hört. Es gibt genug Beispiele, bei denen der Hund trotzdem an dem Menschen hängt, den er auserkoren hat.

  • Ich mache mir nur gerade Sorgen was passiert wenn wir das alles nicht in den Griff bekommen, eben weil Dako vielleicht ein "Ein-Mann-

    Hund" hoch 10 ist?

    Er ist es wohl weniger rassen-/mix-bedingt, als weil Ihr ihn unbewusst dazu macht. :ka:


    Und ja, 90% der Versorgung und Beschäftigung mache hier ich mit Dako

    Dann braucht man sich doch auch nicht wundern.

    wir haben von unserem Trainer als Hausaufgabe bekommen das alles was irgendwie geht an meine Frau delegiert wird..

    Das klingt für den Anfang vernünftig - ergänzend will ich noch anmerken, dass Deine Frau anfangs in Deiner Abwesenheit mit Dako üben und trainieren soll und später aber auch unbedingt in Deiner Anwesenheit, Ihr also zu Dritt unterwegs seid und Deine Frau dann die Führung übernimmt und Du Dich raushältst. Wenn Du Dich nämlich einmischst, verschärfst Du die Problematik nur.


    Der Liebste hier profitiert grundsätzlich von der "Vor-Erziehung" der Hunde durch mich - die Feinheiten muss er sich aber selbst erarbeiten, das ist nun mal so. Das muss auch Deine Frau tun, sonst wird das so schnell nix und je nachdem, wie dolle der HSH durchschlägt, gäbe es das böse Erwachen dann mit 2 - 3 Jahren. Auf die leichte Schulter nehmen würde ich das also nicht. Ein "hört etwas schlechter auf Deine Frau" würde ich durchgehen lassen, ein "hört gar nicht und erlaubt sich so Dinger, wie nicht von der Couch zu gehen", da müsst Ihr wirklich intensiv dran arbeiten.


    Mit "einfach nur die Pubertät überstehen", ist bei hohem HSH-Anteil nichts.


    Hat Euer Trainer HSH-Erfahrung? Auch, wenn Dako ein Mix ist und es schwierig festzumachen ist, wann genau wieviel HSH durchschlägt, wäre es nicht falsch, einen Trainer zu haben, der diesen Hunde-Typ kennt.

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