Welpenentwurmung beim Züchter - unhinterfragbar?

  • Gehen wir also davon aus, dass von hundert Würfen mindestens 51 und höchstens 99 verwurmt sind (und wenn, dann komplett), Mittelwert also bei 75, dann kommt der Löwenanteil von diesen 75 aus den unteren Einkommensschichten. Also etwa 64,29 Würfe. Bei den Würfen aus sozial starken Familien sind es nur ein Siebtel, also 10,71.

    Es ging doch nicht drum, wo die WÜRFE herkommen, sondern wo die Welpen später waren.


    Leute mit Geld haben evtl. dort gekauft, wo der Hund vernünftig entwurm wurde. Informierte Menschen, die zum TA gehen, entwurmen den Junghund weiter, andere tun das evtl. nicht.


    Was willst du mit den komischen Zahlendrehereien erreichen?

  • In dem Artikel ist auch erklärt, dass die Muttertiere immer schlummernde Larven von Spulwürmern im Körper haben. Es nützt also nichts, nur die Zuchthunde zu entwurmen.

    Entwurmungen der Mutterhündin wärend der Trächtigkeit, kann die Infektionsrate der Welpen im Mutterleib senken. Da aber die Infektion über die Muttermilch weitergeht muss auch weiter entwurmt werden, auch die Welpen nicht nur die Zuchttiere.

    Selbst bei mehrfacher Trächtigkeit sind noch genug Larven im Körper, das entwurmen muss also immer gemacht werden.

  • Ich frag mich ob den Entwurmungsgegnern eigentlich bewusst ist, daß Spulwürmer bei Hunden eine Wanderung aus dem Darm über die Leber und die Lunge machen, da hochgehustet und abgeschluckt werden. Das ist definitiv etwas, was ich bei meinem Hund nicht dauerhaft hinnehmen würde nach dem Motto "och so ein bischen Würmer haben ist gut für das Immunsystem".... Dann überlegt man mal noch, was für eine kleine Menge eines Kothaufens (oder mehrerer) tatsächlich für die Untersuchung verwendet wird (eine Minimenge!!!!). Da muß man kein Statistiker sein, um zu verstehen, daß die Wurmeier, die in so einem Haufen sind, in dieser Minimenge gar nicht unbedingt auftauchen...

  • snoopyinaachen


    Mit 100 % ist gemeint: 100 % der Welpen in einem Wurf. "100 % aller Welpen" wäre ja wenigstens ein Endergebnis. Das ist aber nicht gemeint, auch wenn der flüchtige Leser leicht diesen Eindruck gewinnt und dann sagt: "Siehst du, jeder Welpe hat Würmer, das sagt auch die Wissenschaft."


    "Die meisten Würfe" ist auch bei allerbestem Willen eine sehr schwammige Aussage. Das kann von 51 % bis 99 % alles sein (ich habe den Mittelwert genommen). Es kann gemeint sein: "die meisten der verwurmten Würfe" oder "die meisten aller Würfe".


    Dem kann man nicht entnehmen, wieviele Würfe denn nun betroffen sind.


    Zitat

    Bei dem der Einkommensgeschichte in Familien geht es offenbar um die Zeit nach dem Züchter,


    Das wäre dann etwas ganz anderes und würde meine Rechnung mit den 10 : 65 hinfällig machen.


    Es ist auf jeden Fall unsauber formuliert und lässt Raum für Interpretationen. Deshalb hoffe ich, aus dem Aufsatz genaueres zu erfahren.


    Der hier ist es wahrscheinlich:


    Epe, C.:

    Current and future options for the prevention and treatment of canids


    In: Holland, C. V.; Smith, H. V. (Hrsg.): Toxocara: the enigmatic parasite; Wallingford: CABI Publishing, 2006, 239-252

    ISBN 1-8459-3026-6


    Auch interessant:


    Krämer, F.; Hammerstein, R.; Stoye, M.; Epe, C.:

    Investigations into the prevention of prenatal and lactogenic Toxocara canis infections in puppies by application of moxidectin to the pregnant dog


    In: Journal of veterinary medicine B 53, 5 (2006) 218-223

    ISSN 0931-1793


    Wie dem Titel zu entnehmen ist, scheinen auch andere Methoden erforscht zu werden. Warum?


    Hummel und @Aoelon


    "Mich würde auch interessieren, warum du glaubst, dass das Vorschrift ist, "


    Weil es bislang die gängigste und bequemste Methode ist, um Welpen sicher vor Würmern zu schützen und es einen gewissen Prozentsatz an Welpen gibt, die infiziert sind. Und ich würde halt gerne wissen, von welchem Anteil wir da reden. Was ist denn daran soo schwer zu akzeptieren?


    Ich habe nirgends Wurmkuren rundheraus abgelehnt oder gar "böse Chemie" an sich verteufelt. Aber hier wird teilweise so getan, als ob ich gleich morgen zum Polenmarkt fahren und mir an der nächsten Autobahnraststätte einen ungeimpften Welpen holen würde, um den bei Vollmond mit Kräutersalbe zu bestreichen. Weil ich Impfungen ja bestimmt auch voll blöd finde usw. usf. Das soll sachlich sein?


    In einem anderen Forum habe ich eine ähnliche Diskussion gefunden. Da schreibt jemand: "Vor Lockerung der Bestimmungen für die Beipackzettel veterinärmedizinischer Medikamente wurde bei Drontal Plus als Nebenwirkung aufgeführt daß es zu Schäden im Knorpelwachstum kommen kann. Deswegen haben es früher viele Tierärzte nur bei Hunden eingesetzt die das Hauptgrößenwachstum bereits abgeschlossen hatten. Seitdem hat sich die Wirkstoffzusammensetzung nicht verändert. Nur die Bestimmungen für die Beipackzettel sind lockerer geworden."


    Das wär ein Ding, wenn absichtlich Nebenwirkungen verschwiegen werden würden!


    Bei den Anwendungshinweisen von Wurmkuren ist sowieso meistens angegeben, dass die "gut verträglichen" Mittel nicht bei Tieren angewendet werden dürfen, die der Lebensmittelgewinnung dienen. Das Mittel wird dargestellt wie ein harmloses Bonbon für Welpen, oft mit Fleischgeschmack, damit auch kein Zweifel besteht, wie lecker und mild und gut verträglich es ist. Das reinste Leckerli sozusagen. Nur Menschen dürfen damit auch nicht indirekt in Kontakt kommen. Nicht einmal durch Spuren in Lebensmitteln. Bei Berührung gründlich Hände waschen. Sollte das Mittel versehentlich verschluckt werden, ist SOFORT ein Arzt aufzusuchen. Aber Nebenwirkungen hat es GANZ BESTIMMT nicht für den Hund. Reste des Medikaments sind als Gefahrenstoffe zu entsorgen. Keinesfalls darf es in Gewässer gelangen. Es fehlte nur noch, dass man eine Schutzmaske und Handschuhe braucht für die Anwendung des "ganz bestimmt unschädlichen" Mittels. Das ist alles nichtmal einen Gedanken wert und kann mit "mach dir keinen Kopf" abgetan werden?

  • Doch das sind alles Gründe über die man Nachdenken kann und sollte. Das mit der Interpretation von Statistiken übe bitte nochmal. Da gibt es nicht so viele Unklarheiten wie du sie hast. In den dir zur Verfügung gestellten Links gab es konkrete Zahlenangaben, wenn man sich bis zur Quelle durchgearbeitet hat.

    Und das sollte man tun, wenn man sich eine Meinung bilden will.

    Du willst dich doch nicht von irgendwelchen Leuten unabhängig ihrer Motive bequatschen lassen, sondern dir eine fundierte Meinung bilden.


    Aber zu den Nebenwirkungen, wo hast du die Infos denn her, weil wenn das stimmt könnte das ja wirklich ein Grund für einen Medikamentenwechsel sein.

  • Ich als Allergikerin finde es teilweise wirklich anmaßend, mit welchen halbgarem Wissen man immer konfrontiert wird, was in meinem Leben bewusst oder unbewusst nicht alles falsch gelaufen ist, weshalb ich denn nun Allergikerin bin. Muttermilch, Impfungen, zu sauber, zu städtisch, zu behütet, zuviel Convenience-Essen, zu viel Essen aus dem Supermarkt statt vom Dorfladen/aus dem Garten, zu viel oder zu wenig hier von oder davon......:ugly: Und genau dieses halbgare aufgeschnappte Wissen kursiert auch mit allergischem Hund. Zu sauber gehalten, zuviel geimpft und entwurmt, zuviel Fleisch...zu wenig Fleisch:klugscheisser: , zuviel Getreide, Zuchtfehler usw...... Ich sollte am Besten nur noch im Wald leben....:skeptisch2:



    Fakt ist: Weder beim Menschen noch bei Tieren wissen wir die Ursachen. Doch, eine "Ursache" wissen wir inzwischen: Dass einige Umweltallergene zbs bei Pollen durch die Industrialisierung (Genveränderung, Stress, Umweltverschmutzung) tatsächlich aggressiver geworden sind und eine "Polle" von vor 150 Jahren nicht das gleiche Allergiepotenzial aufweist wie eine Polle der gleichen Pflanze heute.



    Ich finde es richtig, die heutigen Standards zu hinterfragen und mal zu erforschen, ob nicht zum Beispiel eine Zweifach-Entwurmung bei heutigen Hygienestandards ausreicht als eine dreifach Entwurmung. :ka: Weniger ist manchmal mehr. Ich sehe daran nichts verkehrtes. Man muss ja auch mal sehen, dass die Pharmaindustrie auch eine Wahnsinnsmaschinerie ist und akzeptierte Standards natürlich sicheres Geld bringen, die werden sicher nicht so schnell von ihren "Empfehlungen" abdriften.


    Letztlich verschwinden alle Anti-Parasitären, antibiotischen, insektizide usw. Mittel ja nicht einfach, sondern landen im Umweltkreislauf mit entsprechenden Folgen....die ja auch noch nicht alle erforscht sind. Gerade die ganzen kleinen prophylaktischen Maßnahmen nehmen einen riesen Einfluss.

  • Weil es bislang die gängigste und bequemste Methode ist, um Welpen sicher vor Würmern zu schützen und es einen gewissen Prozentsatz an Welpen gibt, die infiziert sind. Und ich würde halt gerne wissen, von welchem Anteil wir da reden. Was ist denn daran soo schwer zu akzeptieren?

    Dir geht es also nur darum wieviel Prozent?

    Denn bisher klang es hier so als ginge es dir nur um die Gefährlichkeit der Wurmkur.


    "Vor Lockerung der Bestimmungen für die Beipackzettel veterinärmedizinischer Medikamente wurde bei Drontal Plus als Nebenwirkung aufgeführt daß es zu Schäden im Knorpelwachstum kommen kann. Deswegen haben es früher viele Tierärzte nur bei Hunden eingesetzt die das Hauptgrößenwachstum bereits abgeschlossen hatten. Seitdem hat sich die Wirkstoffzusammensetzung nicht verändert. Nur die Bestimmungen für die Beipackzettel sind lockerer geworden."


    Das wär ein Ding, wenn absichtlich Nebenwirkungen verschwiegen werden würden!

    Es kann auch sein das eben herausgefunden wurde das es das Knorpelwachstum eben nicht beeinträchtigt und darum die Bestimmungen gelockert wurden.

    Wenn eine Nebenwirkung gemeldet wird und dem nachgegangen wird gibt es 4 Ausgänge:

    1: Es ist wirklich das Mittel. Dann kommts in den Beipackzettel, bzw wird vom Markt genommen wenns was schwerwiegendes ist.

    2: Es ist nicht das Mittel an sich, sondern das Mittel im Zusammenhang mit etwas anderem. Zum Beispiel ne Wechselwirkung. Das kommt dann auch in den Beipackzettel.

    3: Es ist nicht das Mittel, auch keine Wechselwirkung.

    4: Man ist sich unsicher. In Versuchsreihe X ist es das Mittel, in Versuchsreihe Y und Z gibt es keine Reaktionen. Vorsichtshalber wirds dann eben doch in den Zettel geschrieben.

    Und da die Forschung ja fortschreitet kann es eben durchaus auch passieren das eben nach ner Zeit rausgefunden wird das es halt nicht das Mittel ist, dann wird die Passage eben vom Beipackzettel genommen.


    Und im Falle von Drontl Plus wird es wohl vor allem daran liegen das es für Welpen eben nun das Drontal Pup gibt.

    Das hat andere Wirkstoffe.

  • wie gesagt, mir reicht die Zusammenfassung, ich brauche da nicht weiter nachforschen, wer mag ich hatte den Lehrstuhl von dem die fast alle Würfe zu 100% Aussage kam ja verlinkt. Zur Not kann man da ja auch mal anrufen.

    Das ist eine Zusammenfassung für Otto Normalverbraucher, der muss nicht "sauber" geschrieben werden (es ist keine wissenschaftliche Abhandlung, dazu bitte Review Artikel, wissenschaftliche Bücher oder Primärliteratur lesen) und der größte Teil hier hat die Aussagen auch richtig verstanden. Auch dieser Seitenbetreiber hat eine Telefonnummer zum Anrufen.

  • Ich habe einen 6 Monate alten Hund schon Spulwürmer kotzen gesehen. Keinesfalls einzeln, sondern ein richtiges Nest. Wer dann noch glaubt, dass man Welpen nicht entwurmen muss .............................. Also, da fehlen mir wirklich die Worte und ich schreibe jetzt besser nicht weiter.


    Keinesfalls müssen Welpen mit einem Round-Up-Wurmmittel versorgt werden. Gegen Spulwürmer ist aber auf jedem Fall berechtigt.


    Die Hündin geht mit dem Gesäuge über die Wiese oder sonstwas Gassi, Schmutz, Bakterien, Viren, Wurmeier etc. dringen ein und versorgen somit auch die Welpen. Was ist da logischer als eine vorsorgliche Entwurmung.


    Wer als Züchter nicht regelmässig seine Welpen entwurmen kann, der soll Zucht besser sein lassen. Ein Ei-Da-Dei braucht man da nicht!


  • Die Packungsbeilagen für menschliche Wurmmittel sind auch nicht "freundlicher" formuliert :ka: und wenn ich so ein hohes Risiko für Würmer hätte, wie ein Hund, dann würde ich mich selbst auch so oft Entwurmen, auch wenn die Packungsbeilage diese Warnhinweise enthält.

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