Entwurmung - Dr. Rückert Neuer Artikel

  • Ich hab jetzt alles gelesen- puh, ziemlich lang! :D


    Ich befinde mich nach wie vor nicht im Zwiespalt und mache weiterhin das, was ich für richtig erachte.


    Ich finde sehr viele seiner Texte großartig- wirklich!


    Aber diesen Text hier finde ich extrem unsympathisch und gehässig.

  • ich habe hier ja schon ein paar Mal in Threads geschrieben, dass die Kotuntersuchungen nicht sicher sind und das es, wenn dort keine Wurmeier/Wurmbestandteile gefunden werden, eben auch noch lange nicht heißt, dass der Hund auch tatsächlich keine Würmer hat..

    Hat mir ne befreundete Tierarzthelferin (arbeitet nicht in 'unserer' Praxis, ich kenne sie, seit wir Kinder sind) mal ausführlich erklärt. Im Zusammenhang mit einem besonders tragischen Fall von negativen Kotuntersuchungen (vom Fremdlabor), den sie mal in der Praxis hatten.


    von daher überrascht mich der Artikel jetzt nicht so wirklich. :ka:


    ich entwurme meine Hunde auch regelmäßig. Ohne Kotuntersuchung vorher. Mit einem Medikament vom Tierarzt. Ebenfalls auf Empfehlung der befreundeten Tierarzthelferin, die macht das mit ihren beiden Hunde ganz genau so.

  • Ja hetzerisch und unsympathisch kommt mir der Artikel auch vor. Aber einiges macht irgendwie Sinn oder er kann da einfach nur gut schreiben und Leute manipulieren...

  • Was mir persönlich dabei immer fehlt ist der Aspekt der Wahrscheinlichkeiten. Die Zahlen sind jetzt natürlich fabuliert und nur gewählt um meinen Punkt zu verdeutlichen:


    Nehmen wir also ganz statistisch an, die Wahrscheinlichkeit, dass bei vorhandener Verwurmung diese Würmer im Kot auch gefunden werden, wäre 1:1. Dann hab ich bei einer einzigen Kotprobe also eine 50% Wahrscheinlichkeit, dass der Hund trotz negativem Ergebnis doch Würmer hat. Natürlich nicht schön. Nun hat mein Hund weiter dieser Würmer, und wird nach einem Monat wieder untersucht. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Würmer nicht gefunden werden, bleibt für diese Probe bei 1:1 - aber dass das zwei mal hintereinander passiert, da sinkt die Wahrscheinlichkeit schon auf 3:1, also 25%. Dass bei Befall gleich drei oder mehr Proben in Reihe fehlerhaft negativ sind, ist dann irgendwann echt zu vernachlässigen.


    Und ähnlich verhält es sich mit Entwurmungen. Dass die ohne jeden Einfluss auf den Hund einfach "durchrutschen", kann natürlich sein, das ist wohl individuell auch sehr verschieden. Aber ist es nicht auch hier so, dass mit zunehmender Anzahl die Wahrscheinlichkeit steigt?


    Komme ich zu Aspekt drei: Die Möglichkeit, dass sich die Würmer bei ständiger Verabreichung irgendwann an die Mittel gewöhnen, sich resistente Populationen bilden. Das ist ja bei anderen Parasiten nicht anders, oder? Wäre es von daher nicht sinnvoll, diese Mittel nur bei Bedarf einzusetzen und dann aber "richtig"?

  • Ich entwurme eigentlich alle drei Monate, wenn der Hund engen Kontakt zu kleinen Kindern hat. (Ist im Moment bei Nastro der Fall).


    Aber ich wusste echt nicht, dass Würmer auch für Erwachsene so gefährlich werden können. Muss das echt mal nachlesen....

  • Dass die Kotuntersuchungen nicht sagen können, ob der Hund wurmfrei ist, ist nichts Neues. Allerdings habe ich hier in den entsprechenden Threads oft den Eindruck bekommen, dass die Leute wirklich angenommen haben, ihr Hund sei bei negativer Sammelprobe über 3 Tage tatsächlich als wurmfrei zu betrachten. Anders kann ich mir auch nicht erklären, warum teilweise über Jahre hinweg nicht entwurmt wird.


    Zu den Wahrscheinlichkeiten habe ich vor Jahren mal was an einem Vortrag gehört. Leider weiss ich nicht mehr, wo meine Notizen geblieben sind. Ich glaube es war sowas wie Kot-Einzelproben von jedem einzelnen Kotabsatz über 5 Tage, um sowas wie "mit 97%iger Wahrscheinlichkeit keine Würmer" zu erreichen. Setzt der Hund täglich 3 Haufen, wären das dann 15 Proben.


    Ich für mich habe mich längst entschieden, meine Hunde 2-3x jährlich zu entwurmen (Junghunde öfters).

  • Ich finde den Artikel großartig und kann den bissigen Unterton mehr als gut nachvollziehen. So viele haarsträubende, zusammenfantasierte und nachweislich falsche Meinungen und Überzeugungen wie zu diesem Thema kursieren kann man irgendwann nicht anders.



    Besonders gut finde ich den Aspekt der Gefahr für die Halter und deren Mitmenschen, das wird zu gerne unter den Teppich gekehrt oder verharmlost.



    Mal abgesehen von der Wahrscheinlichkeit einer falsch negativen Kotprobe gibt es ja noch Parasiten die sich gar nicht nachweisen lassen, siehe Artikel. Dh die Wahrscheinlichkeit einen befallenen Hund negativ zu testen liegt bei 100%.

    Alleine das ist für mich Grund genug nicht auf Kotproben zu vertrauen, auch wenn man bei regelmäßiger Kontrolle früher oder später den Befall mit nachweisbaren Parasiten entdeckt.



    Ich entwurme zum Schutz der Hunde, aber vor allem zu meinem Schutz!

    Wer alleine mit seinem Hund lebt und nur die Verantwortung für sich trägt soll von mir aus nur nach positivem Befund entwurmen. Aber jeder der Kontakt zu sog. YOPIs (young, old, pregnant, immundeficient) hat oder sogar mit ihnen zusammenlebt sollte sich was schämen das vermeintliche Wohl des Hundes über das von Menschen zu stellen.



    Denn die böse, böse Chemie greift an Rezeptoren des Wurmes an die der Hund gar nicht hat und/oder kann den Darm gar nicht verlassen aufgrund seiner chemischen Struktur und Eigenschaften. Demnach haben die Wirkstoffe die keine Auswirkungen auf den Hund. Natürlich kann es wie bei allen Medikamenten zu Nebenwirkungen kommen. Aber da jedes Medikament ausführlich erforscht, geprüft und getestet wird bevor es zugelassen wird ist dieses Risiko gering und abschätzbar.





    Ja, bei regelmäßiger Entwurmung trägt man zu der Gefahr bei, dass sich Resistenzen bilden. Um das zu vermeiden ist es wichtig nicht immer denselben Wirkstoff zu verwenden. Achtung, viele Anthelmintika haben denselben Wirkstoff - die Abwechslung darf nicht am Handelsnamen festgemacht werden. Immer auf der Rückseite den Wirkstoff checken!

  • Super Artikel und ehrlich gesagt finde ich da überhaupt nichts gehässiges dran.

    Er ist TA und hat jahrelange Erfahrung. Und viele seiner Berichte sind sehr kompetent geschrieben.

    Da finde ich es eher befremdlich, das sowas hier von nicht Tierärzten angezweifelt wird.

    Theoretisch könnt Ihr Euren Hund dann ja auch bei allen Krankheiten selber behandeln und braucht keinen TA mehr.

  • Ich entwurme zum Schutz der Hunde, aber vor allem zu meinem Schutz!

    Kannst du mich auf die richtigen Seiten schicken? Hast du Links für mich? Ich muss über die Gefahr, die von verwurmten Hunden für Menschen ausgeht, echt noch mal nachlesen.


    Ich hatte bis zum der Rückert-Artikel wirklich nur auf dem Schirm: Kleinkinder dürfen nicht mit verwurmten Hunden Kontakt haben.

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