Verhalten von sehr alten Rüden

  • Gibt es da irgendwelche Richtlinien.


    Bei alten Hunden heißt es ja eigentlich - dass diese wie junge Welpen mehr oder weniger "Narrenfreiheit" haben.


    Wir waren gerade in unserer Hunderunde spazieren, anscheinend dürfte es auch wieder mal irgendwo eine Läufige Hündin geben. Mit dabei ein steinalter Dackel - im Alter von 16 Jahren der nun beginnt "frühlingsgefühle" zu bekommen. Beide Rüden sind unkastriert, Dackelrüde ging ständig meinem Rüden nach bzw. flanke an Flanke (das verhalten hat meiner total ignoriert und komplett unkommentiert gelassen) , versucht ihn sogar zu besteigen 1 bis 2x - wobei sich meiner wirklich immer bravorös aus der Affaire gezogen hat (meiner ist ja von zu Hause alte "schrullige" hunde gewohnt) - ein/zwei Schritte seitlich gegangen - bis der Dackel wieder soweit war um ihn entweder zu besteigen oder zu domineren (war im Brustkorbbereich) - hat es natürlich auch gedauert. Labi blieb wirklich ausgesprochen freundlich, nackenfell nicht gesträubt, er machte seine Sachen wie schnüffeln und pinkeln. Labi zeigte auch keine Überforderung, bei einem jüngeren oder etwas älteren Rüden hat es wohl in dieser Situation gekracht. Sie haben mehr oder weniger ihre Lackis "übersprudelt" mit eigenen Urin und das wars dann auch (meine Hündin hat dann noch drübergepinkelt und die Sache war gegessen - da traut sich dann keiner mehr hin). .


    Zum Dackel selber, er ist mehr oder weniger Schwer krank, Alzheimer, blind - taub und geniesst sein "Gnadenleben" in einer Familie. Er ist etwa 1 Jahr in der Familie, wurde schon mehrfach von anderen Rüden gebissen und ist so dankbar wenn er einige Sozialkontakte hat. Einerseits ist da die Erziehung in dem alter schon sehr schwer, andererseits - wenn es zum Sozialverhalten dazugehört - dass mein RÜde soetwas tolerieren/ akzeptieren sollte warum nicht. Meiner versucht ihn auch nicht zu dominieren, es wird nase an Nase begrüsst und weiter mit dem Tagesgeschäft


    Von den Hündinnen kenne ich das Sozialverhalten, meine hat ein starkes Dominanzverhalten entwickelt in dem Alter, also wenn die sich einmischen muss - ist danach wirklich Ruhe. bei alten Rüden kenne ich mich zu wenig aus.

  • Ist doch schön, wenn man einen so souveränen Hund hat, der erkennt, das der Opi keine Konkurrenz ist!

    Verallgemeinern kann man es sowieso nicht, kommt immer auf die jeweilige Konstellation an - Meine Meinung und meine Erfahrung.

  • Die individuelle "Narrenfreiheit" hört für mich da auf, wo andere drunter zu leiden haben oder belästigt werden.

    Nur weil der Hund 16 Jahre alt ist, hat der nicht fremde Hunde zu besteigen. Das ist dann als Besitzer meine Aufgabe, meinem Opa zu verklickern, dass das immer noch nicht erlaubt ist, und wenn er 20 Jahre alt wird, immer noch nicht.

    Wenn er das nicht mehr so ganz mitkriegt, muss er halt an der Leine bleiben und ggf sanft weggezogen werden, wenn er dazu ansetzt.

  • Die individuelle "Narrenfreiheit" hört für mich da auf, wo andere drunter zu leiden haben oder belästigt werden.

    Nur weil der Hund 16 Jahre alt ist, hat der nicht fremde Hunde zu besteigen. Das ist dann als Besitzer meine Aufgabe, meinem Opa zu verklickern, dass das immer noch nicht erlaubt ist, und wenn er 20 Jahre alt wird, immer noch nicht.

    Wenn er das nicht mehr so ganz mitkriegt, muss er halt an der Leine bleiben und ggf sanft weggezogen werden, wenn er dazu ansetzt.

    Das hat der Besitzer dann auch gemacht, wobei der Dackel selber ja froh ist, wenn er im Freilauf einem anderen Hund "folgen" kann. Freilauf ist gut gesagt - meiner war an der 15 Meter schleppleine - aber für so einen Alten Opi ist das wahrscheinlich die Welt. Ich verstehe das ja auch durchaus, habe ja selber eine blinde Hündin. es ist was anderes, wenn man ständig den Besitzergeruch nachwackeln muss oder mal "neue Gebiete" erschnüffeln kann.


    Er hat ja meinen nicht wirklch belästigt - er nahm das besteigen wollen auch nicht wirklich ernst. da ist meiner eigentlich sehr gutmütig (ausgenommen bei etwas ältern Rüden oder gleichaltrigen) - deshalb wundert es mich ja auch so - dass er das so total unkommentiert gelassen hat, als wäre es ein "minimalfehler" - er hat nichtmal geschaut was da an seiner Flanke rumkrabbelt. Dass ein Dackel einen Labi besteigen könnte - geht sich alleine wegen der Körpergrösse nicht wirklich aus- angedeutet hat er es eben - trotz Rückenproblemen.

  • Ist doch schön, wenn man einen so souveränen Hund hat, der erkennt, das der Opi keine Konkurrenz ist!

    Verallgemeinern kann man es sowieso nicht, kommt immer auf die jeweilige Konstellation an - Meine Meinung und meine Erfahrung.

    Es ist schwierig, da meiner ja auch zu unsicherheiten neigt. Wobei er wirklich mittlerweile sehr gut abrufbar ist - und sofort innehält. Aber es gab absolut keine Anzeichen von nervosität - Sabberfluss, rumschnüffeln, ausweichen oder gar Nackenfellsträubung, da hätte ich auch sofort um den Dackels lebens willen sofort abgebrochen . halt ein alte "Opi" - wie seine "alte Omi" - seine "Rudelführerin" - schrullig aber harmlos.


    Die Besitzerin hat dann selber abgebrochen, und sich auch entschuldigt, wobei das Experiment von meinem Labi aus auch sicherlich noch etwas weitergehen hätte können... er hat sogar nachgeschaut warum der nun weg ist und ist zu ihm gegangen um ihn "wieder mitzunehmen":

  • Ich frag mich, wieso die "Gutmütigkeit", sprich hohe Reizschwelle bis zum letzten Ende ausgereizt werden sollte. Vor allem wenn man schreibt, dass der eigene Hund dann noch unsicher ist. Das passt nicht zusammen.


    Wieso sollte der Dackel einem anderen Hund folgen müssen?

    Selbst wenn die Augen und Ohren nachlassen, bleibt der Geruchssinn als wichtigster Sinn des Hundes in der Regel noch lange gut erhalten, sodass sich der Hund eine Umgebungskarte "erschnüffeln" kann.


    Es gibt natürlich Hunde, Artgenossenkontakt genießen, auch im höheren Alter. Wenn die Konstellation zwischen euren Hunden passt, ist doch alles supi. Dass der Dackelopa versucht zu besteigen (auch wenn es vielleicht nicht mehr ganz klappt), kann auch darauf hinweisen, dass es ihm insgesamt doch zu girl Bewegung und Trubel war. Aber es war ja keiner dabei und kennt die Hunde.

    So oder so würde ich als Besitzer mich darum kümmern und den Hund dann wegholen. Es gibt durchaus Hunde, die Besteigen null tolerieren und dann kurz richtig garstig werden (meine Mädels zB). Wenn Opi dann vielleicht nicht flott genug reagieren kann, wird nachgesetzt und schon kann da was passieren. Und wenn das der eher unsichere Labrador doch tut bei einem alten Dackel... Schlechte Idee. Muss doch nicht sein.

    Ruhig zusammen durch die Gegend dümpeln ist doch schön.

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