Brauche bitte bisschen Brainstorming. Neue Baustelle.
Der Pflegehund (mit Option auf Übernahme) offenbahrt eine Leinenreaktivität, die ich in der Intensität noch nicht hatte. Leinenlos hat er ebenfalls massive Schwierigkeiten mit Fremdhunden und geht keifend und zwickend auf sie los.
Unser Umfeld (Stadt) ist suboptimal für den Kerl, aber da er kein Anfängerhund ist und so ne offensichtliche Baustelle hat, wird das eher nicht so rasch was mit einer Vermittlung. Sprich: voraussichtlich bleibt er so oder so länger hier.
Also müssen wir uns irgendwie arrangieren.
Ein paar Eckdaten:
Kastrierter Rüde. Ca 3 Jahre alt. Galgo Espanol - Whippet Mix. Mutmaßliche Zwingeraufzucht unter anderen Windhunden.
Wurde vorm Transport noch von einem anderen Hund gebissen und kam mit frisch versorgter Wunde an.
Seit 20 Tagen bei uns.
Präsentiert sich unsicher bis ängstlich in vielen Situationen, ist drinnen aber relativ cool. In der bekannten Hundegruppe ist er zurückhaltend und verträglich.
Er scheint mehr mit "Attackeeeee!!!" auf größere Hunde zu reagieren, bei kleineren ist es eher der Jagdtrieb, auf den man aufpassen muss.
Er geht doppelt gesichert an der kurzen Leine und trägt Beißkorb - auch, weil er im Übersprung nach allem und jedem schnappen würde, wenn er den Hund auf der anderen Straßenseite nicht erwischt.
Bindung nach so kurzer Zeit natürlich noch keine echte vorhanden. Leckerlie nimmt er mittlerweile draußen manchmal, aber nicht alle Sorten. Teste gerade, worauf er abfährt.
Spielzeug ist für ihn dzt komplett uninteressant. Ich vermute, dass er mit etwas mehr Vertrauen zumindest auf kleine Stofftiere und Bälle gut reagiert. Aber...momentan eben nicht.
Er kennt gerade mal so ungefähr seinen Namen. Versuche ihn mehr auf mich zu fokkussieren und zb ein "Schau!" einzuführen.
Um zu sehen, wie er so drauf ist, lief er ein paar Mal unter halbwegs kontrollierbaren Bedingungen frei.
Nun aber nur kurze Leine oder 5m Schlepp (mehr fänd ich gefährlich. Er rast mit solchem Tempo in die Leine, wenn er wegen eines Hundes ausrastet, dass er bereits 2x gestürzt und heftig auf die Seite geknallt ist).
Trainer ist - im Moment - keine Option.
Hundebegegnungen komplett vermeiden ist unmöglich.
Und ich zerbrech mir grad den Kopf, wie wir Alltag und draußen sein und andere Hunde sehen idealerweise (und auch tatsächlich umsetzbar) gestalten könnten, dass es für ihn leichter wird und...okay...für mich auch. Was war ich froh über "Endlich mal nahezu allzeit verträgliche Hunde und sorgloses durch die Gegend schlendern". Tja. Das Vergnügen hab ich nun nimmer.
Jedenfalls: ich brauch Ideen. Ratschläge. Vorschläge. Ob für und passend, oder nicht.
Was wir momentan haben: einen nachbarhundefreien, halbwegs abhausicheren Innenhof, einen illegal genutzten Fusballkäfig um 6 Uhr morgens, ein seperat umzäunter Hundewiesenteil für die "Unverträglichen" und dann sieht es schon mau aus mit Flächen ohne Hundebegegnungsrisiko bzw Freilaufmöglichkeit für den schissigen Rowdy.
Die Runden, die der Mitgalgo sonst absolviert, sind aktuell gestrichen. Das packt der Neue nicht.
Ja...hm...also...Ideen irgendwer, wo und wie man anfangen soll mit einem Leinenrambo deluxe, der noch keine Bindung zu einem hat und der notgedrungen auch nicht gänzlich von Hundebegegnungen abgeschirmt werden kann, sprich: weiterhin Erfolg mit seiner Angriffsstrategie haben wird? (Und ja, wir gehen Bögen. Wunderschöne. Viele. Dauernd.)