Exzessives Lefzenlecken beim Ersthund - Ideen gesucht

  • Huhu ihr Lieben!


    Ich bin mir nicht sicher, ob ich in dieser Kategorie hier richtig bin oder eher in der Welpen- und Junghunderubrik. Wenn es überhaupt um ein Problem geht, dann wohl eher um eins, was ich befürchte, was sich entwickeln KÖNNTE. Aber da ich vermute, dass das Verhalten meiner Ersthündin dazu beiträgt, ist es auch nicht so richtig "Welpen und Junghunde".


    Aber von vorne:


    Aaron ist ein 16 Wochen alter spanischer Mix und ist seit Samstag bei uns. Er ist mein zweiter Welpe, ich habe Lena auch als Welpe bekommen und mir in der Zeit mit Lena damals sehr viel Wissen über Hunde und ihr Lernverhalten angeeignet und Lena ist ein toller Hund geworden. So weit, so gut. Was ich allerdings noch nicht kenne ist Mehrhundehaltung. Hier muss ich noch wahnsinnig viel lernen.


    Aaron hat sich hier schon sehr gut eingefügt. Er lernt viele Dinge ganz nebenbei und wir versuchen ihn nicht zu überfordern mit neuen Eindrücken und nur die ganz elementaren Dinge des Zusammenlebens zu lehren allem voran in erster Linie Ruhe halten. Eine Sache bereitet mir allerdings ein bißchen Kopfzerbrechen. Und zwar sein exzessives Lefzen lecken bei Lena. Das Ganze sieht so aus, dass er immer, wenn er aufgeregt ist zu ihr hin rennt, wie ein Flummi vor ihrer Schnauze rumhüpft und ihr sehr aufgeregt die Lefzen leckt. Seine Rute schlägt dabei hektisch in alle Himmelsrichtungen aus. Lena mag das überhaupt gar nicht, hat ihm auch schon mehrmals eine Ansage gemacht (Knurren und einmal ein ansatzweise Abschnappen) zudem versuchen wir das Verhalten direkt im Ansatz zu unterbrechen und ihm klar zu machen, dass das hier keiner duldet. Nun.. beides ist ihm relativ egal. Lenas Ansage ignoriert er komplett, er macht direkt darauf ohne Pause weiter. Abbruch durch uns wird zwar erstmal respektiert, ist ein paar Sekunden später aber wieder vergessen. Spätestens, wenn ich ihm den Rücken zudrehe (Küche, Essenszubereitung) macht er einfach weiter.
    Ich möchte einfach, dass er Lenas Grenzen akzeptiert. Und solange er so unglaublich aufdringlich ist, wird sie sich ihm auch nicht im Geringsten nähern, weil sie einfach genervt von ihm ist. Wenn er wirklich ruhig und müde ist, geht sie auch zu ihm und duldet auch seine Nähe ohne Probleme.
    In den ersten Tagen hat er sogar gezielt versucht, sie wegzudrängen, sobald sie sich mir genähert hat. Das hat er jetzt aber schon seit 2 Tagen gar nicht mehr gemacht. Das musste aber auch durch uns unterbunden werden, weil Lena im Grunde einfach aufgegeben hat und umgedreht ist. Er hatte also auch noch Erfolg damit.


    Kleiner Schwenk: Warum ich glaube, dass Lenas Verhalten auch dazu beiträgt.. Freunde von uns haben einen kleinen Terrier. Bei ihm hat Aaron etwas ähnliches versucht, woraufhin der Terrier ihm einmal (!) eine Ansage gemacht hat. Noch 2 Tage später hat sich Aaron ihm gegenüber freundlich und höflich präsentiert. Bei Lena interessiert ihn das nicht. Deswegen die Frage, ob Lena vielleicht nicht eindeutig kommuniziert (wobei ich sie eindeutig finde, aber ich bin ja kein Hund..). Aber dann wäre noch die Frage, warum er auch unsere Ansagen in dem Fall nicht richtig ernst nimmt.


    Ich würde gerne die Intention seines Verhaltens verstehen, um gezielter was tun zu können. Übersprungshandlung? Wenn ja, wie würde man dann damit umgehen? Beschwichtigung? Gibt es meiner Meinung nach keinen Grund für. Aufmerksamkeit erzwingen wollen? So ausdauernd?
    Und ich würde gerne verstehen, warum in diesem Fall ein Abbruch auch durch uns keinen dauerhaften Erfolg hat. Bei anderen Dingen versteht er das ziemlich schnell.


    Ich möchte ihm eigentlich gar nicht so viel zumuten momentan. Jedoch ist dies eine Sache, wo ich glaube, dass sie im Ansatz erstickt werden muss, wenn es hier bei uns klappen soll. Ich ziehe auch die Möglichkeit in Betracht, einen Profi darauf schauen zu lassen bei uns Zuhause. Aber vielleicht bringt das Schwarmwissen ja mal wieder einen entscheidenden Tipp im Umgang damit.


    Hups, das war jetzt länger als gedacht und falls ich trotz des Romans wichtige Angaben vergessen habe, fragt einfach nach.

  • Hallo, also ich finde das Verhalten ganz normal und auch wichtig. Er muss das meiner Meinung nach machen dürfen. Wie soll er sonst Lena seine Unterwürfigkeit zeigen? Sie ist ja Teil seines Rudels, der fremde Terrier nicht. Ich denke es ist Lenas Sache. Ich würde Lena die Möglichkeit geben sich auch mal in einen Raum zurückziehen zu können, wo kein Welpe nervt. Wenigstens ein paar Stunden, sie sollte das frei entscheiden können.

  • Ich glaube nicht daran, dass das ein Zeichen von Unterwürdigkeit ist. Er ist auch sonst in keiner Situation unterwürdig. Ich empfinde es eher als aufdringlich und distanzlos.
    Mitunter auch deswegen, weil er es nicht ruhig und beschwichtigend macht, sondern massiv aufgeregt, hüpfend und trotz Ansage ihrer- und unsererseits ausdauernd.
    Auf Übersprungshandlung kam ich deswegen, weil ich das Gefühl habe, er nutzt das als Verhalten, wenn er nicht weiß, wie er jetzt sonst agieren sollte.


    Teil seines Rudels.. Nun, das sehe ich auch etwas anders. Die beiden leben seit einer Woche zusammen. Sie sind nicht Geschwister eines Wurfes oder sonstwas. Ein "Rudel" ist etwas anderes.


    Lena kann sich jederzeit in einen Raum ihrer Wahl zurückziehen. Unsere Wohnung ist für sie frei begehbar. Das löst aber das Problem nicht. Sie möchte genauso unsere Aufmerksamkeit und er hat (meiner Meinung nach) nicht das Recht darauf, sie von uns fernzuhalten.

  • [media]https://youtu.be/lI_Ko1LriZc[/media]


    Ich hab das hier mal ganz am Anfang einen Moment lang laufen lassen bevor ichs unterbrochen habe. So sieht das auch immernoch aus.
    Ich lasse mich da gerne des Gegenteils belehren. Aber nach reiner Unterwürdigkeit und Beschwichtigung sieht das nicht aus.

  • Das sieht mir nicht nur nach Lecken, sondern auch nach Schnappen aus.
    Weil es ein BC Mix ist, würde ich da durchaus an ein Kontroll- oder Zwangsverhalten denken.
    Beschwichtigung ist das nicht.
    Vielleicht kann dir @flying-paws weiterhelfen?

  • Ich hab übrigens keine Ahnung, warum die Autokorrektur 3x aus Unterwürfigkeit "Unterwürdigkeit" gemacht hat :verzweifelt:

  • Lena ist echt sehr gelassen. Von meiner Hündin hätte er nach 2 Sekunden den Anschiss seines Lebens kassiert. Die mag solche Junghunde überhaupt nicht. Ich würde Aaron an die Leine nehmen und sofort!!! abbrechen wenn er damit anfängt. Ich finde das für Lena extrem nervig.

  • Soviel ich hier sehe, ist dies das Betteln eines Welpen nach Futter. Er will damit erreichen, dass die Hündin Futter erbricht. Das sieht man in Wolfsrudeln sehr häufig, kommt aber auch bei Haushunden vor. Ich kenne mehrere Dalmatiner-Hündinnen, welche ihren Welpen regelmässig das Futter erbrochen haben, was die Züchterin natürlich nicht so gerne sah.
    Da Lena nicht seine Mutter ist, denkt sie nicht im Traum daran, ihm das Futter wieder "rauszurücken."


    Musste er hungern in Spanien? Weisst Du, ob die Mutter beim Aufwachsen dabei war?
    Kannst Du mal beobachten, ob er das vor allem nach dem Fressen tut (weil dann Lenas Schnauze nach Futter riecht)?


    Für einen 16-wöchigen Welpen ist dieses intensive Futter-Betteln schon recht ungewöhnlich, dafür ist er schon fast zu gross. Aber wer weiss, was alles vorgefallen ist in seiner vorherigen Zeit als Welpe.

  • Die Welpen sind unter perfekten Bedingungen aufgewachsen. Besser als dort, wo sie gelandet sind, ging es nicht. Die Hündin wurde von jemandem hier aus dem Forum aufgenommen, ohne das Wissen, dass sie trächtig war. Die Welpen sind dann bei der Foren Userin zur Welt gekommen und mussten garantiert nie hungern. =)

  • Danke, @Millemaus, dass du das schon vorweg genommen hast. Definitiv hat er nie hungern müssen. Bessere Aufzuchtbedingungen als seine kann ich mir nichtmal beim guten Züchter vorstellen. Das hat Nadja wirklich, wirklich toll gemacht!


    Er macht das aber auch vollkommen unabhängig von Futter oder nicht. Er macht es auch direkt nachdem er grad gegessen hat.


    Den einzigen Triggerfaktor, den ich bisher erkennen konnte ist Nervosität in irgendeiner Art und Weise. Ist er ganz ruhig und entspannt, macht er das nicht. (Deswegen auch die Idee der Übersprungshandlung)
    Es ist allerdings auch schon vorgekommen, dass er ruhig und entspannt war, Lena dann an ihm vorbei gelaufen ist und er dann erst hochgefahren ist während er mit der Leckerei angefangen hat.


    Ich bin da ehrlich gesagt relativ ratlos. Für mich sieht es distanzlos und aufdringlich aus. Ganz klar ist es für mich kein Unterwürfigkeitssignal :ka: Was genau er damit erreichen möchte, verstehe ich aber nicht. Und deswegen frage ich hier.



    Lena ist echt sehr gelassen. Von meiner Hündin hätte er nach 2 Sekunden den Anschiss seines Lebens kassiert. Die mag solche Junghunde überhaupt nicht. Ich würde Aaron an die Leine nehmen und sofort!!! abbrechen wenn er damit anfängt. Ich finde das für Lena extrem nervig.


    Ich unterbreche das selbstverständlich sofort. Seit einer Woche. :D Und ja, ich finde das für Lena auch extrem nervig. Und sie auch. Deswegen unterbreche ich das auch in Verbindung mit einem Abbruchsignal (was sich natürlich noch etablieren muss, er weiß natürlich nicht, was das Wort bedeutet). Bisher ist aber kein Fortschritt zu erkennen. Und deswegen frage ich mich, ob ich etwas übersehe was die Motivation angeht und ich das Problem vielleicht von einer anderen Seite aus angehen muss.

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