Hund läuft knurrend auf Menschen zu und freut sich dann

  • Hallo zusammen,


    ich hab da mal eine Frage bzw. brauche mal einen Rat weil ich bei meinem Hund seit kurzem ein paar Verhaltensweisen feststelle, die mir nicht gefallen.


    Ich fang mal vorne an: meine Hündin ist vor ein paar Tagen 2 Jahre alt geworden. Sie ist als Welpe zu mir gekommen, ist super lieb, liebt so gut wie jeden Hund und jeden Menschen (vor allem Kinder) und ist im allgemein sehr freundlich, verspielt und ausgeglichen. Sie lässt sich sehr leicht erziehen, weil sie 1. Bock hat was zu lernen und 2. Sehr gefallen möchte. Da ich berufstätig bin nehme ich sie i.d.R. tagsüber mit ins Büro (macht sie super). 1x pro Woche bringe ich sie in eine Hundetagesstätte, dann kann sie so richtig abgehen. Die HuTa-Besitzer freuen sich dann immer sehr, weil sie den Laden dann im positiven Sinne richtig aufmischt und auch die älteren Hunde zum spielen animiert. Sie ist also ein richtiger Sonnenschein.


    ABER sie ist auch sehr sehr aufmerksam und hibbelig, weshalb sie neben Spiel und Action auch viel Auszeit verdonnert bekommt - das braucht sie, sonst dreht die irgendwann ab. Zuhause ist das gar kein Problem und sie schaltet ab. Im Büro ist es mal besser mal schlechter, je nach Tagesform. Wenn es aber bspw. an die Tür klingelt dreht sie völlig auf. Sie weiß, dass sie dann auf ihrer Decke zu liegen hat. Sie liegt dann da und zittert wie bekloppt und winselt und darf den Besuch aber erst begrüßen, wenn sie ruhig ist. Das sie zittert und nöselt/winselt ist für sie ziemlich normal… sie ist ein sehr aufgeregter Hund und ich denke sie kann die Energie nicht „still“ ableiten.


    Jetzt aber zu meinem Problem: Ende letzten Jahres hat sie begonnen mich zu „warnen“ und auf mögliche „Gefahren“ hinzuweisen. Sie hat begonnen bei meinen Eltern im Garten zu knurren wenn Autos vorgefahren sind. Sie knurrt, und wufft sogar manchmal, wenn Abends noch Nachbarn durchs Treppenhaus gehen. Wenn ich sie mit zum Frisör schleppe und Personen am Schaufenster vorbeigehen usw. Ich habe das eine ganze Weile unterbunden, weil ich das Verhalten natürlich nicht gut finde und ich nicht möchte, dass sie sich plötzlich (ohne Grund) gegenüber anderen Personen negativ verhält…. und ich glaube das war doof von mir, weil sich das Verhalten nun sehr entwickelt hat und nun zum Problem wird…


    Ganz extrem ist es nun nämlich im Büro: Wir hatten zuletzt einige Handwerker dort, weil die Büroräume ausgebaut wurden. Wenn einer dieser Handwerker durch unser Büro gelaufen ist, war das Verhalten immer das Gleiche: die knurrt, bekommt sogar einen Kamm auf dem Rücken, spannt sich wahnsinnig an, springt auf, läuft knurrend auf die Handwerker zu und kurz bevor sie bei ihm ist, freut sich sich wie Bolle und lässt sich durchknuddeln etc. bei Kollegen, die sie mag und kennt, ist es das Gleiche. Ich finde das total Verhaltensgestört, weil sie auf der einen Seite total lieb ist und sich auf der Anderen so negativ verhält.
    Natürlich lasse ich meinen Hund nicht gerne knurrend auf die Handwerker zulaufen und habe das soweit es geht unterbunden, sie ausgeschimpft etc,… eigentlich darf sie auch gar nicht ohne Aufforderung von der Decke aufspringen und Leute anknurren/begrüßen (i.d.R. bleibt es beim knurren + Rückenkamm, auf der Decke liegend) das ein oder andere Mal ist es dann doch passiert, weil ich im Gespräch war und sie dann „entwischt“ ist oder aber sowieso gerade ihre Runde durchs Büro macht.


    Sooo.. und jetzt ist es mir halt wie Schuppen von den Augen gefallen, dass sie ja nur knurrt, weil sie sehr unsicher ist (was ich nicht wirklich verstehe) und ich ihr durch die Bestrafung untersage ihre Unsicherheit ausdrücken zu dürfen.. wodurch sich das Ganze verstärkt. Dödöm!
    Also: was würdet ihr mir raten? Lasse ich sie nun erstmal knurren? Sie muss auf der Decke bleiben und ich gehe meine Kollegen vor ihr begrüßen, sodass sie schnallt, dass nichts schlimmes passiert? Ich bin grad etwas unsicher wie ich mich nun verhalten soll um mein Schlamassel wieder zu bereinigen…

  • Hund an einer Leine lassen, nicht hinrennen lassen.


    Generell nicht alles immer einfach machen lassen.


    Ist doch klar, dass ein erwachsen werdender Hund sich langsam auch erwachsen benimmt. Bisher hat sie keine anleitung bekommen, war hochgradig unsicher, jetzt wird es halt Zeit, klare Regeln aufzustellen.


    Es geht nicht darum, ob sie "schnallt, dass nichts schlimmes passiert". Es geht um DEIN Verhalten.

  • Wahrscheinlich ist das was wie Freude aussieht keine Freude.


    Um was für eine Rasse handelt es sich ? Hat sie im Büro einen Rückzugsort, wo sie ihre Ruhe hat und Besucher sie nicht belästigen ?
    Kann sie nicht alleine bleiben ? Oder warum nimmst du sie mit zum Friseur ?
    Das hört sich nach einem überforderten Hund an.

  • Nach meiner alten Hündin wollte ich einen freundlichen Hund und habe mich jahrelang über meine „Menschenliebende“ Hündin gefreut.


    Bis sie mir klarmachte, was sie von den Nervern hält.


    Da ich etwas begriffsstutzig bin, musste sie erst noch deutlicher werden.


    Als sie dann Kinderbesuch einfach für sich regelte, ist bei mir endlich der Groschen gefallen.


    Sie möchte, dass Kinder still sitzen, und Erwachsene ebenso,
    Und das möchte sie, damit die ihr nicht auf die Pelle rutschen.


    Nun manage ich das und gut ist.


    Dein Hund ist jetzt erwachsen und sie passt auf.


    Und vor allen Dingen musst du ihr erklären, dass sie keinen Kontakt aufnehmen muss.


    Ich habe das dann einfach verboten, mittels Leine...

  • Jetzt aber zu meinem Problem: Ende letzten Jahres hat sie begonnen mich zu „warnen“ und auf mögliche „Gefahren“ hinzuweisen. Sie hat begonnen bei meinen Eltern im Garten zu knurren wenn Autos vorgefahren sind. Sie knurrt, und wufft sogar manchmal, wenn Abends noch Nachbarn durchs Treppenhaus gehen.


    Das hört sich nach einem überforderten Hund an.

    Sehe ich auch so. Meiner bringt solche Aktionen nur wenn er sonst auch außer Balance ist. Zum Beispiel wenn der dauerhaft tagsüber zu wenig ruhen konnte oder mit dem Gesamtprogramm überfordert/überlastet ist. Das kann ich mir hier auch sehr gut vorstellen. Dem Hund wird den ganzen Tag was abverlangt wie z.B. Leute aushalten die am Schaufenster vorbei gehen, still und unauffällig im Büro sein, vermutlich sehr viel Stadtgewimmel und als nächste Dröhnung "darf" sie dann die Huta aufmischen. Das ist ja auch noch mal ein enormer Stresspunkt, vor allem wenn sie sogar die alten Hunde zum Spielen animiert. Oft ist das nämlich gar kein Spiel sondern pure Überforderung ("fiddle"). Und selbst wenn es Spielen wäre, ist das sehr viel positiver Stress den sie dort gar nicht abpuffern kann, wenn sie nicht auch mal ruht.


    Ich würde den Hund mal runterfahren und klar anleiten im Büro. Auf der Decke bleiben und draußen gibt es Action mit mir. Drinnen ist aber absolute Ruhe und wenn es mein Hund wäre, würde ich den erst mal aus der Huta nehmen. Im Garten bei den Eltern wäre der Hund auch immer in meinem Dunstkreis, sodass er nicht wuffen muss

  • Um was für eine Rasse handelt es sich ?

    Hallo zusammen, seit fast 2 Jahren gehört ein kleiner Jack-Russel-Beagle-Podenco-Mix namens Ivy zu meinem Leben.

    Mit dieser Rasse-Mischung ist sie wohl auch eine Art "Polizist", die glaubt, sie müsse alles unter Kontrolle behalten. Da sie jetzt erwachsen wird, nimmt sie diese Aufgabe sehr ernst.


    Ich habe auch so einen Polizist, meine Vicky (Yorkie-Windspiel Mix). Bei ihr muss ich auch immer eingreifen, wenn sie warnen oder sogar angreifen will. Ich sage ihr dann, dass ich "die Gefahr" auch gesehen habe und alles gut sei.
    Sie guckt mich dann zwar zuerst mal etwas unsicher an "Wirklich alles gut?" Und ich bestätige ihr notfalls ein zweites Mal, ja, ja, keine Sorge, alles gut.


    Dies alles mit ganz ruhiger, gelassener Stimme, also friedliche Grundstimmung, keine Zurechtweisung, sondern einfach Entwarnung.

  • Hi,
    wir haben dies anders gelöst. Für alle sozialen Kontakte sind wir zuständig, natürlich muss man sich auch entsprechend verhalten. Freunde werden immer zuerst von uns begrüßt, der Hund bleibt auf der Decke, und darf erst später dazu.
    Draußen das gleiche. Der Hund sitzt ab, Freunde werden begrüßt, erst dann kommt der Hund. Fremdschnüffeln an anderen Menschen geht gar nicht usw. der Hund weiss wir können uns aktiv selbst schützen, er braucht nirgendwo einzugreifen. Sino ist damit völlig entspannt geworden. War er wo wir ihn bekamen gar nicht. Und das ist mit seinen 30 kg nicht toll. In der o.a. Beschreibung liegt auch gleichzeitig die Methodik. Das hast Du möglicherweise etwas schleifen lassen. Manche Hunde, bei weitem aber nicht alle brauchen das...


    LG


    Mikkki

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