Trotz beim Alleinbleiben

  • Hallo,


    yey, noch ein neuer Thread zum allein bleiben. Entschuldigt das es so viel ist :tropf:


    Wir kämpfen jetzt schon seit Monaten mit dem alleine bleiben beim Hundebub. Er ist 9 Monate alt und lt. Trainerin und auch meiner Ansicht nach hat er kein Problem damit alleine zu sein. Das Problem ist sein Kontrollwahn und das er Aufmerksamkeit möchte. Er findet es einfach doof und "Protestiert"


    Vor ein paar Monaten konnte war er mal (natürlich nach langsamen Aufbauen) 3 Stunden alleine bleiben. Er hat nur geschlafen und ist nichtmal aufgestanden als wieder jemand da war. Dann setzte die Pupertät ein und seit dem funktioniert nichts mehr. Ich musste zum Arzt und er hat fast 3 Stunden lang das ganze Haus zusammen geheult bis ich heim bin, ihn zur Betreuung gebracht habe und wieder zum Arzt bin. Über mehrere Monate hinweg haben wir komplett neu angefangen das alleine bleiben aufzubauen, ganz langsam minütlich, erst rein als er lag und den Kopf abgelegt hatte. Nun sind mir Betreuung a - e nach und nach ausgefallen (Trennung + Umzug, Verletzung, neuer Job, blöde Uni-Zeiten, Arbeitszeiten verschoben). Die vorhandene Hundetagesstätte kann ihn nicht nehmen, meine Mitbewohnerin schiebt ihre Uni-Zeiten umher, ich meine Pause. Im Grunde kann er bis zu 3 Stunden alleine bleiben... Meistens! Er ist leider unfassbar schlau und verbindet Sachen schnell miteinander + macht Spiele daraus und ist hartnäckig. Anfangs hat er nur einfach nicht geschlafen, dann eine LED-Leiste zerbissen. In dem Moment mussten wir natürlich rein. Jetzt macht er immerzu Sachen kaputt und Radau weil er denkt das dann jemand kommt. Er hat schon mit viel wälzen und gespringe meine Matratze zerpflückt, sein Bett zerpflückt und heute aus meinem Ordner meine Schulblätter verrissen und im Raum verteilt. Dabei geheult, sich wieder auf dem Bett gewälzt, die Blätter rum geschmissen und dann auf seinem Stock gekaut, fröhlich gespielt und dabei noch ein bisschen an meiner Matratze gezupft... sieht aus als hätte er Spaß. Kommt keiner, hört er irgendwann auf und döst. Meistens dößt er allgemein, schläft, wechselt mal den Platz aber ist ruhig und entspannt.
    Ich habe heute ein Gespräch mit meiner Trainerin ob ich ihn vielleicht an den Kennel gewöhne, er hasst das Teil aber und ist am entspanntesten auf meinem Bett. Wir ignorieren es mittlerweile wenn er Sachen kaputt macht und warten trotzdem bis er entspannt liegt und döst bevor wir rein gehen. Eine Betreuung habe ich leider nicht in Aussicht und bis Juni muss er meiner Arbeitszeiten packen (ich kann zwischendurch heim und ihn raus lassen). Auch wenn ich zuhause bin winselt er auf seinem Platz weil er keine bespaßung bekommt und will jedes mal aufstehen wenn ich aufstehe, liege ich auf meinem Bett stellt er sich davor und schaut mich minutenlang an, winselt und geht irgendwann wieder auf seinen Platz wenn er ignoriert wird / macht Blödsinn um Beachtung zu bekommen. Dabei haben wir ihn drinnen nie groß bespaßt nur weil er das jetzt wollte. Heuter früh hat er die 45 Minuten alleine geschlafen, später die eine Stunde Party gemacht.


    Lässt das irgendwann nach? Hatte jemand von euch schon so einen Fall? Wie würdet ihr es handhaben? Videos hab ich auch falls die helfen.


    Freundliche Grüße

  • Der Hund handelt nicht aus Trotz sondern er kann schlicht weg nicht wirklich alleine bleiben, derzeit zumindest. Pubertät tut da sein übriges zu. Da verschwindet so manches an Erziehung und erlerntem anscheinend vorrübergehend im Nirwana.


    Wie sieht denn der allgemeine Tagesablauf mit dem Hund aus?

  • Also mein Hund hat in einem ähnlichen Alter ebenfalls das Alleinebleiben verlernt. Das war eine richtig schlimme Phase über 3 Monate und eine anschließende mäßig schlimme Phase für vielleicht 4-5 Monate. Danach war der Spuk vorbei.
    Wie wäre es, wenn du ihn räumlich begrenzt? Ist es dann anders? Matratze zerpflücken ist ja schon eine Hausnummer.
    Ansonsten musst du in den sauren Apfel beißen und das Alleinebleiben langsam wieder neu aufbauen.
    Hunde verlernen in der Pubertät so einiges. Meinem hat es nicht geholfen, wenn ich gesagt habe: Aber du konntest das doch! :ugly:

  • Ich glaube auch nicht, dass er aus Trotz, geschweige denn aus „Spaß“, deine Ordner zerfetzt und deine Matratze zerkaut.
    Wahrscheinlicher ist m.M.n. dass er versucht, durch das Kauen Stress zu kompensieren.


    Ich finde, du willst zu viel von ihm.
    Du schreibst, du hast monatelang das Alleinebleiben trainiert, bis er drei Stunden geschafft hat, dann hat die Pubertät alles zunichte gemacht, dann hast du monatelang das Alleinebleiben neu aufgebaut... :???:
    Der Kleine ist doch erst neun Monate.
    In dem Alter fängt die RR-Pubertät doch erst so richtig an - und vermutlich wirst du auch die nächsten Jahre noch was davon haben.
    Erwachsen sind sie normalerweise erst mit dreieinhalb, vier Jahren.


    Dazu kommt, dass viele RRs offenbar sowieso Probleme mit dem Alleinebleiben haben - auch nach viel Training.


    Ich würde mich an deiner Stelle zügig nach einer zuverlässigen Betreuung umsehen und nebenbei natürlich trotzdem (kleinschrittig!) weiter trainieren.
    Ich kann mir kaum vorstellen, dass er bis Juni stressfrei alleine bleiben kannst, während du arbeitest. (Von welchen Zeiten sprechen wir da?)


    Einen Kennel finde ich absolut furchtbar und def. ungeeignet zum Alleinebleiben.
    Ist er denn auf ein Zimmer begrenzt (Schlafzimmer?) oder hat er die ganze Wohnung zur Verfügung?
    Meinen Hunden hat es am Anfang geholfen, auf ein Zimmer begrenzt zu sein.

  • Ich antworte mal stichwortartig wie hier das aufgebaut wurde und wie ich es auch mit dem Welpen nächstes Jahr machen werde. Natürlich ist das keine Patentlösung und jedem Hund tut was anderes gut aber vielleicht ist eine Idee für euch dabei!


    - Zugriff auf euch daheim mithilfe von Babygittern auch mal reglementieren, er sollte nicht konstant auf euch zugreifen können. Mal in der Küche alleine was lesen während er im Wohnzimmer döst etc. Das hilft schonmal gegen das "klammern". Nicht ausreizen, er darf euch ja auch sehen etc. Räumliche Trennung auch bei eurer Anwesenheit sollte schonmal normal werden.
    - ruhiges/normales Gassi vor dem Alleinebleiben, nicht auspowern, nicht müde machen
    - Ganz wichtig, gemeinsames Ausruhen danach! Am besten fast eine Stunde bei uns. Der Hund sollte richtig entspannt dösrig sein. Wenn ich das nicht beachte läuft es definitiv schlechter weil er einfach doch noch aufgekratzt vom Gassi war, hier braucht das min. 30 Minuten - besser eine Stunde ausruhen.
    - Nur einen Raum zum alleine sein etablieren
    - Diesen Raum reizarm gestalten, alles raus was interessant/zerstörbar wäre bis nix mehr da ist außer Bett, Schrank, Lampe, Nachttisch, Napf etc.
    - Evtl leise ruhige Musik anmachen damit nicht bei jedem Geräuschlein aufgeschreckt wird oder nach Geräuschen gelauscht wird ob ihr wiederkommt
    - Ritual: Musik an, schläfrigen Hund aufs Bett setzen, kurz verabschieden/tätscheln und raus. Draußen dann zügig und ohne großes Geklimper anziehen und ganz raus


    Ich würde wieder alles auf Null stellen und mir einen genauen Plan ausarbeiten. Ich persönlich glaube nicht an dieses "der Hund manipuliert oder weiß es genau aber macht es nicht weil kein Bock" etc. Der kann es schlicht und einfach nicht, ganz ohne bösen HIntergedanken |)


    Kennel geht zum alleine bleiben über Stunden gar nicht...stell dir mal vor du hättest Panik und wärst in einen relativ kleinen Käfig eingesperrt ohne zu wissen wann du rauskommst. Kannst du das mit deinem Gewissen verantworten?

  • My two cents zu den Videos: Auch wenn das auf den ersten Blick alles ganz "niedlich" aussieht wie er sich da schubbert und wedelt usw, ich sehe da einfach ganz viel Unsicherheit und resultierende Übersprungshandlungen weil er nicht weiß wohin mit sich.


    Wenn deine Trainerin sowas als "Aufmerksamkeit wollen" interpretiert dann würde ich über einen Wechsel nachdenken, professionell sind solche Aussagen nie meiner Meinung nach und außerdem spielt es das Verhalten runter und verniedlicht es.


    Da ist nix niedliches/lustiges oder manipulierendes dran, er fühlt sich da einfach verloren und irgendwie hilflos.

  • So, danke erstmal für die Antworten.


    Er macht das etwas Uhrzeit abhängig. Vormittags schläft er ohne Probleme 3 Stunden durch, mittags ist er unruhig und nachmittags wirds wieder besser (also er ist zu verschiedenen Urzeiten immer mal 10 Minuten, mal 1 stunde etc alleine)


    Zu unserem Tagesablauf seit ich keine Betreuung mehr habe: morgends ist er wenig Aktion gewohnt. 10 Minuten raus, pinkeln, schnuppern und dann will er wieder rein, bekommt sein Futter, ich gehe aus dem Haus, meine Mitbewohnerin übernimmt. Er ist dann mit geschlossener Türe (sie in ihrem Zimmer) in meinem Zimmer und schläft/döst bis ungefähr 10:30 und wird unruhig weil er Futter möchte. Gegen 11-12 Uhr geht's dann 30 - 40 Minuten raus, toben, spielen, bisschen Kopfarbeit. Danach bekommt er wieder Futter und sollte schlafen, winselt aber meist auch wenn man im Raum ist. Aktion passiert trotzdem nicht. Gegen 16 Uhr komme ich von der Arbeit, esse kurz etwas und dann geht es nochmal entspannt raus. Mal länger mal kürzer. Je nach tagesform vom Hund und wir üben in bisschen für die Hundeschule. Gegen 19 Uhr wird er wieder unruhig weil er hungrig ist (er hat die zeiten grob drinnen)
    Zwischendurch ist meine Mitbewohnerin mal für unterschiedliche Zeiten weg. Aller höchstens 2 1/2. Da sie Studiert kann ich keine genauen Zeiten schreiben, sie passt es so an das er nicht zu lange alleine ist.


    Das alleine bleiben vor der Pupertät haben wir nicht lange üben müssen. Er hatte das sehr schnell drinnen und hat entspannt geschlafen. Ich habe sogar Bilder von der Cam :tropf:


    Ich suche seit Wochen intensiv nach neuen Betreuungen aber es ist in meinem Umkreis wirklich sehr schwer. Ich bin auf sämtlichen Portalen angemeldet und habe auch Inserate gestellt.


    Vom Kennel halte ich auch nicht viel. Die Idee war das ihn eine Platzeingrenzung vielleicht hilft. Ich habe die nächsten zwei Wochen Urlaub und probiere es vielleicht mal mit Hundepensionen... Irgendwas muss sich doch finden lassen. Diese Woche müssen wir noch rum bringen. Er hat mein ganzes Zimmer zur Verfügung. Ich arbeite täglich ca 8 Stunden Gleitzeit und könnte meine Pause so legen, das er dazwischen zwei mal raus kann. Diese Zeit ist aber nur in Ausnahmen nötig (wie im Juni für 1 - 2 Wochen, für Donnerstag und Freitag habe ich eine Betreuung, eine Woche kann ich mir Urlaub nehmen. Im Grunde also 3 Tage). Im Normalfall müsste er allerhöchstens 4 Stunden schaffen und das auch nur an 1-2 Tagen in der Woche.

  • Also ist er mal gestresst alleine und mal ist es ihm egal und er schläft einfach durch :emoticons_look: wie bekomme ich die Entspannung jetzt immer hin?


    Das zweite Video lädt es mir wegen einem angeblichen Verstoß der Nutzungsbedingungen nicht mehr hoch :???:

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