Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 9

Franz mein kleiner Aufpasser Er passt ja nicht nur auf mich auf, sondern auch darauf, dass ich alles richtig mache.

Seit einigen Tagen bleibt er immer unten an der Treppe stehen (Treppen scheinen gerade ein Thema zu sein) und bewegt sich keinen Millimeter. Das kenne ich eigentlich nur, wenn er draußen mal wieder abgelenkt war und doch noch mal Pipi muss. Also wieder raus. Nix. Mit "Fuß" (üben wir gerade ganz neu wegen seiner Unsicherheit und beginnenden Angstaggression an der Leine und klappt super ) oder Leckerli lässt er sich dann schon motivieren mit hoch zu gehen.

Mir fiel aber auf, dass er nicht direkt vor der Treppe stehen bleibt, sondern etwas versetzt Irgendwann hat dann auch die dumme Sissi verstanden was er will:

Hab ich doch tatsächlich vergessen zu gucken, ob was im Briefkasten ist Ich leere ihn nicht täglich und wenn überhaupt dann nur mal abends. Aber für ihn gehört das jetzt einfach dazu. Wir kommen rein, gucken Briefkasten und dann können wir alle entspannt nach oben.

Oho... DAS hat sie tatsächlich noch nie gemacht .

Heute beim Mittagsspaziergang durch die Stadt springt sie plötzlich einen Mann an, weil sie an seine Wurstsemmel will . Also sie ist eher nach der Wurstsemmel gesprungen und hat ihn mit einer Pfote als Stütze benutzt .

Ich hab sie natürlich sofort weggezogen, mich tausendfach entschuldigt - er hat es mit Humor genommen und es ist nichts passiert. Hätte anders ausgehen können bei dem 25kg schwarzen Monstertier .

Ja, sie ist verfressen und ja ich befürchte, dass ich zu lasch war was Grenzen angeht bzgl. Essen von Menschen. Fremde hat sie aber bisher in Ruhe gelassen .

Wie gehe ich erziehungstechnisch am Besten ran? Ähnlich wie bei leckeren Sachen auf dem Boden und sie ab jetzt so eng führen, dass sie keinen Spielraum für dumme Ideen hat? Also quasi auf die nette Tour: Aufmerksam beobachten und Alternativverhalten fördern, wenn sie etwas anpeilt? Oder sollte ich hier deutlicher ran?
Leine war am Geschirr und semi-locker - das lässt genug Spielraum für so eine unerwartete Eskapade

Ich würd bei sowas gezielt die Situation provozieren (abgesprochen) und dann abbrechen , über deutliches Meideverhalten arbeiten. Das geht gar nicht, Nase mal lang machen weil was gut duftet ja ok. Aber sowas ist echt n No-Go.

Klar , engmaschiger führen aber da würd ich schlichtweg nicht rein nett arbeiten.

Zitat von Co_Co

Ich würd bei sowas gezielt die Situation provozieren (abgesprochen) und dann abbrechen , über deutliches Meideverhalten arbeiten. Das geht gar nicht, Nase mal lang machen weil was gut duftet ja ok. Aber sowas ist echt n No-Go.

Klar , engmaschiger führen aber da würd ich schlichtweg nicht rein nett arbeiten.

Danke, darauf hab ich gehofft.

Das war nämlich auch mein erster Gedanke - ich hol mir da aber gerne das "Go" von erfahrenen Hundehaltern wie dir .
Weil beim nächsten Mal kann es ein Kind mit Eis sein - mit einem nicht so schönen Ausgang....und das geht einfach absolut gar nicht. Genau so wenig, wie ich jetzt monatelang in großen Kreisen um Menschen mit Essen in der Stadt laufen möchte zwecks positiven Training . (Wenn es sich auf sichere Distanz zum Training anbietet - klar, aber ich muss ja auch von a nach b.)

Ne, grad in ner Stadt ist das auch kaum möglich. Ich wohn selbst in der Innenstadt aktuell und hab hier in ca 50 Meter Umgebung 12 Bäckereien/Imbisse .. Als der Quatschkopf noch Mini war hab ich da halt mit dem von dir beschriebenen umorientieren gearbeitet und immer korrigiert wenn er hin wollte etc.

Mittlerweile ist das einzige Manko raschelnde Tüten die nah (50cm & auf Nasenhöhe) kommen. Da wird die Nase noch eeeetwaas länger

Abbruch wirst du ja am besten einschätzen können , danach klar zu dir orientieren bestätigen aber ja. Definitiv deutlich machen ist nicht.

Bezüglich Menschen wäre ich auch unfreundlich. Bei Essen auf dem Boden hat jetzt @Syrus in einem Faden schön beschrieben wie sie die Alternative aufbaut.

Trainingsdisks konditionieren, ja / nein

Ich hoffe, du kommst an der richtigen Stelle raus. S. 2 ist es.

Zitat von Pueppi.Schlappohr

Aber steht auch nicht eingefroren drauf bzw lässt sich fallen. Ist ein Fortschritt, oder?

Mal so, mal so. Mal macht er einen Schritt wenn ich die Hinterbeine setze, mal stützt er sich auf einmal mit dem Kopf auf der Stufe ab und läßt die Beine vorn einknicken. Also eingefroren irgendwie schon und vorn liegt er auch immer mal. Hinten bleibt er stehen. Ich wuchte ihn dann vorn auch wieder auf die Beine. Die letzten drei Stufen gehen inzwischen selbstständig und das werde ich weiter ausweiten. Habe ich gemacht wie du @Syrus geschrieben hast, bin hinter ihm stehen geblieben. Erst wird gehechelt und gekratzt und dann poltert er die letzten Stufen hoch.

Definitiv nimmt sein Stresspegel aber ab in Bezug auf die Treppe, das kann man schon sagen. Geht hin, Vorderbeine drauf und guckt mich an, als wollte er sagen "Ok, bin soweit jetzt schieb mich hoch" . Und runter steht er oben und glotzt mich an: "Frauchen, hast was vergessen. Hab mein Geschirr nicht an, ergo kann ich da nicht runter". Ziehe ich das Geschirr an, marschiert er runter .

Aber ja SabethFaber Fiete ist da sehr wie Ari. Er zerdenkt die Sachen und um so länger er Zeit hat darüber nachzudenken, um so unmöglicher wird es dann damit umzugehen.

Im Urlaub war im Wohnbereich so eine Minitreppe, also genau genommen zwei Stufen zu einer anderen Ebene. Eigentlich ja nun echt kein Ding, weil er ja größer ist und definitiv auf der anderen Ebene alles sehen konnte. Wir kamen da an und man sah ihm und seinem Blick auf diese Stufen schon an, dass er das gerade zum Problem erklären wollte. Da habe ich ihn am Geschirr genommen und bin 10x diese Stufen in beide Richtungen gegangen und dann war das durch.

Zitat von physioclaudi

Definitiv nimmt sein Stresspegel aber ab in Bezug auf die Treppe, das kann man schon sagen. Geht hin, Vorderbeine drauf und guckt mich an, als wollte er sagen "Ok, bin soweit jetzt schieb mich hoch" . Und runter steht er oben und glotzt mich an: "Frauchen, hast was vergessen. Hab mein Geschirr nicht an, ergo kann ich da nicht runter". Ziehe ich das Geschirr an, marschiert er runter .

Das find ich richtig mega gut für die kurze Zeit.

Ja ich finds auch gut. Ich hatte erst etwas Sorge, es würde an dem sorgsam aufgebauten Vertrauen zu mir Spuren hinterlassen, aber offenbar ist das Gegenteil der Fall. Nachdem ich im Colliethread angemacht wurde, wie ich auf die Idee komme den Hund wie einen Sack Kartoffeln die Treppe hoch zu schleifen war ich schon etwas verunsichert. Aber Fiete kann man eben nicht immer selbst entscheiden lassen, ist er nicht in der Lage zu. Und der positive Aufbau, also das Schönfüttern der Treppe war definitiv nicht ausreichend, um sich einen Ruck zu geben. Der Ruck muss bei ihm von aussen kommen. Das kenne ich vom Zwerg gar nicht. Der probiert alles aus, galt damals auch für sämtliche Hürden im Agi. Ich stand einfach daneben und er hat dann überlegt, was er wohl damit anstellen soll. Fiete braucht mehr Anleitung.

Ihr müsstet auch mal sehen, wie er sich freut, wenn morgens mein Kopf im Bett auftaucht. An meinem morgendlichen Anblick wird's eher nicht liegen, ich meide ja den Blick in den Spiegel vor dem ersten Kaffee. Er singt dann kleine Lieder und ist extrem guter Laune. Endlich darf er immer bei uns sein