Der "gefährliche" Hund

  • Zumindest da, wo Hunde immer noch gegeneinander kämpfen (sollen), sehe ich einen extrem großen Unterschied zu Diensthunden, Jagdhunden, Sporthunden jeder anderen Art.

  • Beim Dogo Argentino muss man halt schon mit einberechnen, dass er zum Einen direkt vom Cordoba Fighting Dog abstammt und dann als Jagdhund für die eigenständige Großwildjagd gezogen wurde. Auch da würde ich das Potential nicht unterschätzen.

    Es ging hier nur darum, dass nicht auf alle Hunde auf irgendwelchen Listen die Klassifizierung "Kampfhund" zutrifft.

    Der Dogo Argentino ist nach meinem Wissenstand kein Kampfhund vom Ursprung her. Trotzdem steht er auf diversen Listen.


    Denn diese sind ausdrücklich KEINE Kampfhund-Listen, sondern Listen von als gefährlich eingestuften Rassen. Jetzt klarer?

  • :smile: Wollte da gar nicht mit Dir streiten. Mit dem Dogo hast Du bei mir nur einen Punkt getroffen. Ich hab da mal ein besonders durchgeknalltes Exemplar kennengelernt, dessen Besitzer erstmal auch in dem Glauben gelebt hat, dass das ja eigentlich „nur“ Jagdhunde mit etwas schlechtem Ruf sind.


    An sich hab ich keine Angst vor Hunden, aber bei dem hats mich gegruselt. Da haben Triebigkeit und Kompromisslosigkeit voll durchgeschlagen - gekoppelt mit zu wenig Grenzen von klein auf und 0 „wtp“ war das schon ein Special Cookie.


    Dass die Rasselisten nicht nur aus Kampfhunden bestehen - d‘accord, natürlich.

  • Ich bin da ganz bei dir.


    Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass "Kampfhund" und "gefährlicher Hund" eben KEINE Synonyme sind. Weil es ja hier seitenweise drum ging, ob Beutetrieb nun mehr oder weniger gefährlich ist als Aggression.


    Für die potentielle Gefährlichkeit ist es eben völlig egal, ob man da den Stempel Kampfhund, oder "SoKa", oder was immer drauf drückt. Auf den Listen stehen längst nicht nur Kampfhundrassen. Da finden sich auch viele andere Rassen, die ebenfalls für ihren Ursprungsjob Wehrhaftigkeit, Beharrlichkeit und Mut aufweisen mussten, und dazu noch entsprechende Größe und Kraft mitbringen.


    Ob die Einstufung gerechtfertigt ist oder nicht, das ist ein anderes Thema.

  • Ich habe immer Bayern im Kopf wenn es um Rasselisten geht. Und die schreiben tatsächlich "Kampfhund" und definieren dann Hunde, welche defintiv Kampfhunde sind und Hunde, welche eventuell Kampfhunde sein könnten. Eine kurze Recherche hat ergeben, dass nur Baden-Württemberg ebenfalls von Kampfhunden schreibt. Alle anderen Bundesländer mit Listen bezeichnen die Hunde als Listenhunde, gefährliche Hunde etc. Ich hatte das verwechselt bzw. Hatte fälschlicherweise im Kopf, dass es überall Kampfhund heißt bis auf wenige Ausnahmen. Mein Fehler. :nicken:


    §1 Verordnung über Hunde mit gesteigerter Aggressivität und Gefährlichkeit

    (1) Bei den folgenden Rassen und Gruppen von Hunden sowie deren Kreuzungen untereinander oder mit anderen Hunden wird die Eigenschaft als Kampfhunde stets vermutet: – Pit–Bull – Bandog – American Staffordshire Terrier – Staffordshire Bullterrier – Tosa–Inu.

    Etc.


    Quelle: Gesetz in Bayern

  • Der Vorfall ist natürlich unendlich traurig. Allerdings wäre es mein persönlicher Albtraum, dass meine Hunde oder mein Sohn und ich von einem Boerboel angegriffen werden. Ich kenne persönlich 2, beide absolut ernsthaft, unverträglich, riesig groß und trotzdem schnell. Da bleibt vom eigenen Hund nicht viel übrig und ich würde meine Hunde ehrlich gesagt auch verteidigen wollen. Allerdings trage ich kein Messer bei mir und ich finde es beängstigend, dass einige Leute sowas scheinbar standardmäßig mitführen.

  • Die ganz Geschichte ist einfach nur seltsam. Der eine unterwegs mit einem Boerboel - wahrlich kein Hund, der in die Großstadt passt - und der andere mit einem freilaufenden Mali, der nicht hört. Und das Ganze nachts um halb 2.


    Da denke ich mir meinen Teil.

  • Ich lese den Artikel so, dass der Boerbol angeleint war, denn sie betonen deutlich, dass der Mali frei lief. Und wenn der freilaufende Mali in den Boerbol reinläuft, es dann zu einer Beißerei kommt und der Halter des reinlaufenden Hundes ein Messer zieht, sieht die Sache schon wieder ganz anders aus. Hab über den Vorfall ein paar Sachen in einem anderen Forum gelesen, da waren mMn auch mehrere Artikel verlinkt.

    Vor der Polizistin habe ich allergrößten Respekt. Einen fremden, schwer verletzten und Schmerzen leidenden Hund einer ohnehin nicht für ihre Fremdenfreundlichkeit bekannten Rasse notzuversorgen ist wirklich ganz groß.

  • Wir hatten hier doch schon mal einen Fall, wo ein Halter einen angreifenden Hund erstochen hat?


    Wobei hier ja der Halter des Angreifers zugestochen hat, anscheinend.

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