Unsere Hibbelhunde - schneller, höher, weiter!

  • Der Hund ist viel zu gestresst und gefrustet als das er die Leinenführigkeit abrufen könnte, selbst wenn sie die Methode checkt.


    Bei uns funktioniert Leinenführigkeit bis heute nicht unter Stress und ehrlich gesagt erwarte ich sie dann auch nicht.

    Sondern ich entstresse den Hund und dann kann sie wieder an der Leine laufen.

    Alles andere ist nur frust auf beiden Seiten.

    (Ist das gerade nicht möglich oder sie schafft es aus welchen Gründen auch immer nicht runter zu fahren, dann kommt die Leine ans Geschirr und dann zieht sie eben für ne Zeit).

  • Aber der Hund müsste doch checken: Ruhe und es geht vorwärts und am Vorwärtsgehen müsste ihr ja gelegen sein.

    Wenn Du Zeit und Lust hast, schau Dir mal die eine der momentan laufenden Folgen von Promi Big Brother an. |) Die Kandidaten, die im zweiten Teil der Sendung um ihre Grundnahrungsmittel spielen, checken die jeweiligen Aufgaben auch. Und ihnen ist sehr daran gelegen, sie zu meistern, weil sie Kohldampf haben, keinen Stress innerhalb ihres Teams riskieren und essen wollen. Trotzdem schaffen sie es so gut wie nie, die Aufgaben fehlerfrei zu bewältigen, weil sie zu sehr unter Strom stehen. Hunden geht es da nicht anders, weil die Stresshormone das Gehirn daran hindern, präzise zu arbeiten, das Geforderte umzusetzen und zu lernen. Das ist leider keine Frage des Wollens und Verstehens.

    Lola bekommt immer wieder auch Auszeiten am Geschirr "Geh schnüffeln", da darf die Leine spannen. Aber das würde sie dann bestimmt 4 von 5 Stunden machen und das will ich nicht.

    Orientiert sie sich in dieser Zeit denn gar nicht zu Dir?

    Auf den täglichen Runden mit meinem Hibbel habe ich kleinschrittig jede Orientierung zu mir verstärkt und inzwischen hält er auch unter Stress den Kontakt zu mir. Seine kleinen Auszeiten, bei denen er entspannen kann, sind das Beobachten seines Umfelds und schnüffeln. Ich gebe ihm unter Stress immer wieder die Chance, beides zu tun, bis er ein wenig runtergefahren ist, bleibe dabei aber mit ihm im Kontakt und nehme ihn weiter mit, sobald er sich beruhigt hat. Stresssituationen manage ich nicht über Gehorsam, sondern über Bindung, die ich außerhalb von Außnahmesituationen ganz gezielt pflege und "trainiere".

  • Bei uns funktioniert Leinenführigkeit bis heute nicht unter Stress und ehrlich gesagt erwarte ich sie dann auch nicht.

    Bei mir ist es genau umgekehrt. Leinenführigkeit ist für meine Hunde DAS Werkzeug um Ruhe reinzubringen. Wenn das ein zusätzlicher Stressfaktor wäre, wäre das ziemlich blöde.


    Das funktioniert aber nur, wenn man Leinenführigkeit eben nicht über Frust aufbaut. Aber genau so wird es ja hier trainiert. Also, zumindest bei all den Beiträgen der letzten Seiten, die ich kurz überflogen habe.

  • Aber der Hund müsste doch checken: Ruhe und es geht vorwärts und am Vorwärtsgehen müsste ihr ja gelegen sein.

    Wenn Du Zeit und Lust hast, schau Dir mal die eine der momentan laufenden Folgen von Promi Big Brother an. |) Die Kandidaten, die im zweiten Teil der Sendung um ihre Grundnahrungsmittel spielen, checken die jeweiligen Aufgaben auch. Und ihnen ist sehr daran gelegen, sie zu meistern, weil sie Kohldampf haben, keinen Stress innerhalb ihres Teams riskieren und essen wollen. Trotzdem schaffen sie es so gut wie nie, die Aufgaben fehlerfrei zu bewältigen, weil sie zu sehr unter Strom stehen. Hunden geht es da nicht anders, weil die Stresshormone das Gehirn daran hindern, präzise zu arbeiten, das Geforderte umzusetzen und zu lernen. Das ist leider keine Frage des Wollens und Verstehens.

    Lola bekommt immer wieder auch Auszeiten am Geschirr "Geh schnüffeln", da darf die Leine spannen. Aber das würde sie dann bestimmt 4 von 5 Stunden machen und das will ich nicht.

    Orientiert sie sich in dieser Zeit denn gar nicht zu Dir?

    Auf den täglichen Runden mit meinem Hibbel habe ich kleinschrittig jede Orientierung zu mir verstärkt und inzwischen hält er auch unter Stress den Kontakt zu mir. Seine kleinen Auszeiten, bei denen er entspannen kann, sind das Beobachten seines Umfelds und schnüffeln. Ich gebe ihm unter Stress immer wieder die Chance, beides zu tun, bis er ein wenig runtergefahren ist, bleibe dabei aber mit ihm im Kontakt und nehme ihn weiter mit, sobald er sich beruhigt hat. Stresssituationen manage ich nicht über Gehorsam, sondern über Bindung, die ich außerhalb von Außnahmesituationen ganz gezielt pflege und "trainiere".

    Wenn Lola entspannt ist, läuft die recht gut an der Leine. Klar, läuft sie mal in die Leine rein, sortiert sich dann aber zu 98% von selber zurück so wie "ups, nicht gemerkt". Das wird rein positiv bestätigt. Gutes Verhalten bringt da immer Lob und aufgebaut habe ich das Ganze mit Markertraining.

    Wenn ich Lola im Park an der Leine laufen lasse, steht die da bestimmt 4 von 5 Stunden so drin, zerrt von links nach rechts und ballert in die Leine, dass mir dann auch alles weh tut.

    Ich habe übrigens kein TV. Aber deine Erklärung ist schlüssig. Da wären wir wieder dabei, dass diese Aufregung der Schlüssel ist.


    flying-paws

    Das ist nicht mein Training. Training passiert am entspannten Hund auf ihr bekannten Runden.

    DAS ist eher Handling, durch dieses engmaschige Führen kann Lola irgendwann eher runterfahren als wenn ich sie machen lasse. Da hilft dann auch kein Einfangen von gutem Verhalten.

    Und du kannst gerne einen Tipp geben wie du den Hund so weggeballert händelst. Ich habe mich gekümmert, dass mir da jemand Hilfestellung gibt. Das wird leider erst im November. Ich selber kenne einen Hund so nicht, unser Alter war ganz anders. Und es mag sein, dass es Leute gibt, die sowas aus dem Bauch heraus richtig händeln. Ich offenbar nicht.

  • Bei uns funktioniert Leinenführigkeit bis heute nicht unter Stress und ehrlich gesagt erwarte ich sie dann auch nicht.

    Bei mir ist es genau umgekehrt. Leinenführigkeit ist für meine Hunde DAS Werkzeug um Ruhe reinzubringen. Wenn das ein zusätzlicher Stressfaktor wäre, wäre das ziemlich blöde.

    Umgekehrt würde bedeuten, meine Hunde würden Leine mit Stress verbinden. Nein tun sie nicht. Aber es gibt Situationen die meine Hündin stressen und dann fährt sie halt nicht sofort runter sondern brauch je nach Situation und Auslöser dafür Zeit.

    Ich habe aber nie aktiv Leine = Entspannung aufgebaut, so wie du.

    Entspannen kann sie auch an der Leine, aber nicht "durch die Leine".


    Die Leine ist somit nicht der Stressfaktor, sonst hätte ich einen dauergestressten Hund hier im Haus, da sie praktisch über 1.5 Jahre ausschliesslich an der Leine laufen musste.

  • Bei uns bedeutet Leine auch einerseits "Auszeit" - z.B., wenn Zoey übersteuert ist und gar keine Ohren mehr hat - da 'entspannt' sie dann auch, da sie ja weiß, dass es jetzt gar keinen Zweck hat, irgendwo in die Büsche springen zu wollen... manchmal dauert es kurz, bis sie sich einfindet, aber ansonsten ist es eher gut zum Runterspulen.


    In so kurzen Momenten aber wie jetzt z.B. Erzfeind gesichtet, oder aber auch extreme Freude - naja, da verlange ich jetzt keine riesige Leinenführigkeit.


    Allerdings läuft sie eh (fast) ausschließlich am Geschirr, da kann man auch etwaige 'Phasen' eh etwas übergehen... .

  • Ein Hund der angespannt und gestresst im Geschirr hängt ... nein, das würde ich für meine Hunde nicht wollen. Das dauert ja dann auch Tage bis die das wieder abgebaut haben. So große Zeitfenster habe ich dafür im Alltag gar nicht.

  • flying-paws

    Das ist nicht mein Training. Training passiert am entspannten Hund auf ihr bekannten Runden.

    DAS ist eher Handling, durch dieses engmaschige Führen kann Lola irgendwann eher runterfahren als wenn ich sie machen lasse. Da hilft dann auch kein Einfangen von gutem Verhalten.

    Und du kannst gerne einen Tipp geben wie du den Hund so weggeballert händelst. Ich habe mich gekümmert, dass mir da jemand Hilfestellung gibt.

    Mein Problem auch.

    In meinem Leben kann ich es nicht immer vermeiden, dass mein reaktiver Hund in eine für ihn anstrengende Situation kommt. Wenn ich mit Vicky on the road bin und merke, es ist ihr plötzlich alles zu viel, muss ich trotzdem noch mit ihr nach Hause. Ein Jetpack, das uns rausbringt, habe ich nicht. Wie soll man damit dann umgehen? Den Hund einfach abdrehen lassen und am ausgestreckten Arm der kleinen Rakete hinterher hechten? Lernt sie dann nicht, dass im Zustand "Aufregung" alles bisher Vereinbarte suspendiert ist? Das meine ich ernst als Frage!


    Es ist in meinem Leben einfach nicht immer möglich, aus einer Alltagssituation (die man irgendwie bewältigen muss) eine Trainingsituation (die als gelungen zu bezeichnen wäre) zu machen. Ich muss manchmal von A nach B, und da sind dann leider mal Stressoren am Weg. Und auch wenn ich diese Stressoren schon x-mal trainiert habe, sind es in dem Moment noch Stressoren. Ich rede nicht von Freizeitpark und sowas, sondern normalen Alltagssituationen. Wie macht man das dann? Ich frage mich das ernsthaft. Bis der Hund so weit ist, muss man doch auch irgendwie leben.


    Ich bin gerade echt etwas niedergeschmettert. Nach den Sommerferien, in denen es hier sehr ruhig war und der Alltag traumhaft lief, ist der Hund nun wieder im Rote-Augen-Modus und alles, was ich mache oder nicht mache, scheint falsch zu sein. Das sagt mir nicht nur der Hund, sondern auch das Forum. Vicky ist so ein toller Hund, aber das ist wirklich schwierig für mich.

  • Ein Hund der angespannt und gestresst im Geschirr hängt ... nein, das würde ich für meine Hunde nicht wollen. Das dauert ja dann auch Tage bis die das wieder abgebaut haben. So große Zeitfenster habe ich dafür im Alltag gar nicht

    Für Menschen ohne Auto gibt es diese Situation leider ab und zu unvermeidlicherweise. Und wir wohnen auch nicht auf der berühmten einsamen Insel, die sich viele HuHa mit Hibbelhunden ja oft wünschen, da gibt es einfach mal blöde Begegnungen, die unvermeidbar sind. Selbst, wenn man das schon trainiert hat. Im Alltag. Ich rede nicht von solchen Sachen wie Ausflüge in Freizeitparks. Sondern man geht den schon extra ruhigen Weg zum extra ruhigen Park und da schmeißt ein Depp den Laubbläser genau dann an, wenn man ankommt. Oder man muss halt doch mal mit dem Hund irgendwo hin (Training, Tierarzt ...) und der Weg ist anstrengend.


    Ist das in Nordhessen anders? ;) Falls ja, ziehe ich dahin.


    Wie geht man mit solchen Alltagssituationen um?

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