Welpe ist aggressiv und beißt

  • Versucht, euch in die Situation eures Welpen zu versetzen: Vor wenigen Tagen von Mutter und Geschwistern getrennt, völlig neues Umfeld, neue Bezugspersonen, Trubel usw....da kann man schon mal gefrustet sein.


    JarJarBinks hat eigentlich alles gesagt: Viel Ruhe, kein Bespaßen und unerwünschtes Verhalten ignorieren. Das mit dem "Au" ist sone Sache. Wenn er sich erst mal hochgeschaukelt hat, ist es schon zu spät. Da sind die Ohren auf Durchzug. Aufstehen, Gehen und Ignorieren. Wegschieben würde ich lassen, scheint er als Spielaufforderung zu sehen.


    Wenn er irgendwas zerkauen will, sag Nein und gib ihm alternativ einen Knochen. Bevorzuge ruhige Spiele, z.b. Futter suchen lassen. Welpenschule kann man machen, wir waren allerdings immer viel unterwegs, Hundi dabei, und so hat sie direkt von den "Großen Hunden" lernen können. Parallel dazu, habe ich das Verhalten dann schon im Ansatz unterbunden. Das Thema war dann schnell erledigt.

  • Bie Boss: Das weiß ich auch, aber es hat einfach nicht aufgehört.
    Wenn sie zu einem Hund nicht durfte, weil er krank, unverträglich o.ä. war., ging es sofort los mit einer Attacke.


    In der ersten Hundeschule haben wir ihr die Grunderziehung beigebracht.


    Nachdem sie dann 7 Monate alt war und die Attacken immer noch nicht aufgehört hatten, sind wir zur nächsten Hundeschule. DOGS, arbeitet nach dem System von Martin Rütter.
    Und da sie nicht aufhören wollte und das auch während des Trainings gemacht hat, hat uns das eine HUNDETRAINERIN geraten, es hat super geholfen und wir haben seit dem den allerbesten Hund der Welt. (Hatten wir vorher auch, bis au die Attacken)


    LG

  • Außerdem haben wir NIE geprügelt oder geschlagen!
    Nur die Wasserflasche benutzt und Jenny schwimmt trotzdem ganz gern mal.

  • Hm - hört sich danach an, als hätte der Hund einfach keine Frusttoleranz gehabt... Die wird mit Wasserflasche auch nicht besser *gg Aber zumindest hat er damit gelernt, daß er mit dem Verhalten nicht durchkommt. Oberflächlich habt Ihr Euer Ziel erreicht.


    Ob das Gefühl des Frusts deswegen weg ist, wage ich zu bezweifeln (daher besteht das Risiko, daß er in anderen Frust-Situationen wieder zurückfällt, dessen muß man sich halt bewußt sein.).


    Ich würde daher bei so nem Hund eher daran arbeiten, den Frust ertragen zu lernen bzw. die Frustschwelle zu erhöhen, bei der der Hund ausrasten "muß" bzw. zu müssen glaubt.


    Bin aber kein Trainer, so ne Ausbildung kann ich mir (leider) net leisten.... Aber bissel was nimmt man ja doch mit in 9 Jahren Hund bzw. davon 7 Jahren Rettungshundearbeit mit erfahrenen Trainern :-)


    Mein Bossi hat anfangs auch an der Leine unglaublich rumgepöbelt - das war nur Frust. Weil er nicht hin durfte. Weil: "alle Hunde sind nur fürs Terriertier zum Spielen geboren." Denkste..... Irgendwann habe ich ihm einfach beigebracht, daß ihm das Getobe nix nutzt. Freigabesignal eingeführt. Und dann immer, wenn er pöbeln wollte, als Alternativverhalten Fußgehen gefordert. Erst an der Leine, später frei im Fuß. So an dem anderen Hund vorbei. Ist er anständig vorbei, bekam er hinterher auf Absprache mit dem anderen HH als Belohnung die Freigabe, daß er hin durfte. In den Situationen war der Frustlevel dann auch schon so niedrig nach dem Passieren des Hundes, daß er dann nicht vor lauter Frust auf den anderen Hund los ist (das passiert ja gern mal, daß der andere Hund in so Situationen dann den Frust abkriegt und gar net weiß, wie ihm geschieht), sondern sich anständig benommen hat. So hat er aufgehört, andere Hunde bei Begegnungen als Frustauslöser zu sehen, weil er wußte, mit (in meinen Augen) gutem Benehmen darf er anschließend gerne hin (oft, nicht immer). Inzwischen darf er immer noch ab und an hin - aber er hat durch dieses Üben auch (juhu) ungeplant verinnerlicht, daß man nicht daran stirbt, wenn man mal nicht zum anderen Hund hinläuft, und kann doch tatsächlich inzwischen von sich aus Hunde einfach vorbeilaufen lassen.... :-)

  • Außerdem haben wir NIE geprügelt oder geschlagen!
    Nur die Wasserflasche benutzt und Jenny schwimmt trotzdem ganz gern mal.

    Oh - das war NICHT auf Dich bezogen, um Gottes Willen.... Das wäre ja voll die gemeine Unterstellung :-) Das bezog sich eher darauf, daß ich schrieb, daß der Hund das Verhalten dann definitiv NICHT mehr zeigen würde, wenn ich abbreche, wollte dabei aber explizit ausschließen, daß jemand auf die Idee kommt, daß hier mit Strafen/Prügeln gearbeitet worden wäre. Sorry - war wohl mißverständlich ausgedrückt... :-)


    Zu dem "trotzdem schwimmen": Ich denke nicht, daß bei Anwendung der Wasserflasche das Wasser das Schlimme ist, sondern das Erschrecken. Weils halt so unvorhergesehen kommt.


    Ich bin jetzt kein "Wattebausch auf zwei Beinen", also es kommt schon auch vor, daß ich nem Hund mal ne Ansage mache oder so - wenn der partout, obwohl er´s gelernt hat, nicht aufhört, Mist zu machen. Und so Mancher braucht´s auch einfach mal deutlich gemacht, daß Fraule das jetzt gerade ECHT ernst meint.


    Aber so rein lerntheoretisch bring halt die Wasserflasche echt nur das: daß der Hund merkt, Fraule setzt sich durch. Das ändert aber nichts an dem Grund für´s Austicken in Situationen, an dem Vorhandensein des Frusts bzw. an dem Mangel an Frustrationstoleranz. Und daher arbeitet Wasserflasche genau in der Situation, in der man gerade ist (also Hundebegegnung in dem Fall), wenn ich aber an der Frusttoleranz arbeite, nutzt mir (und dem Hund) das auch generell, weil der Hund dann auch für andere Situationen höhere Frusttoleranz hat.


    Und wenn der Hund erst gar nicht in Streß gerät in dieser Situation und nicht hochfährt (weil er gelernt hat, er darf hin, wenn er "sich benimmt", also anständig im Fuß vorbeigeht), muß er auch nicht ausrasten. Denn ein entspannter Hund hat ne höhere Reizschwelle als einer, der eh schon auf 180 ist (wer unterwegs schon nach Hunden scannt, um dann ausrasten zu können, der steht ja schon total unter Streß, bevor ein Hund kommt!) und sich dann nur mühsam beherrscht, weil ers halt gelernt hat, daß das verlangt wird.

  • BieBoss: Oh, ja dann hab ich das wohl falsch verstanden :ops:


    Wir trainieren auch im Moment auf Hundewiesen und natürlich auch bei jedem Spaziergang.


    Aber sie hat sich schon toll entwickelt, sie zieht auch (fast) xD gar nicht mehr an der Leine zu anderen Hunden, Menschen, Fahrräder etc. interessieren sie auch nicht mehr, früher wollt sie alles und jeden begrüßen, das ist Gott sei Dank raus aus ihr.


    Sie kann auch in ruhigeren Bereichen, in denen selten Autos fahren frei laufen und hört aufs Wort. Nur wenn dann ein Hund kommt, heißt es anleinen. Sonst geb ich dir Brief und Siegel, sie rennt los. :D


    LG

  • ......hört aufs Wort......

    Kennst den: "Das sag ich auch immer von meinem Hund - ich weiß nur noch nicht, auf welches!" *ggggg Fiel mir grad ein, wo ich das lese... Der is so doof, daß ich immer wieder drüber lachen muß.


    Und bei meiner Frieda sag ich immer: das lernt die schon noch, sie ist doch erst 14... (ein anständiger Jagdterrier wird mindestens 100!)

  • Macht euch keine Sorgen, das geht vorbei, es ist die Eingewöhung und die Überflutung mit den ganzen neuen Eindrücken. Bei uns hat es ca. 1 Monat gedauert, aber jetzt haben wir eine kleine liebe Schmusebacke.


    Sagt "Aus" oder "Nein", verlasst für wenige Minuten den Raum oder wenn das nicht hilft, setzt ihn mit einem Kauknochen/Ochsenziemer (wirkt entspannend wie ein Nuckel) etc. in einen Welpenlaufstall oder ähnliches. Falls es draußen passiert mit der Leine am ausgestrecktem Arm auf Abstand halten, alternativ an einen Zaun/Baum binden außer Reichweite des Hundes gehen und ihm den Rücken zudrehen, bis Welpi sich beruhigt hat.


    Achso und die guten Klamotten empfehle ich euch erst einmal einzumotten, bis die Welpenbeißerchen rausgefallen sind. :headbash:

  • Um das Verhalten richtig beurteilen zu können, müsste glaube ich schon ein erfahrener Hundetrainer das Verhalten mal sehen. Das kann man (meiner Meinung nach) über das Internet nur sehr schwer einschätzen. Vielleicht einfach mal andere Hundehalter in deiner Gegend anquatschen und sich Empfehlungen geben. Es könnte schon sein, dass dies ein typisches Verhalten ist, wenn du unsicher bist, wäre ein Trainer besser. Vielleicht musst du auch intensiver deinem Hund klar machen, dass dieses Verhalten unerwünscht ist - der Hund muss ja erstmal lernen was er darf und was nicht :-)

  • @zauberdog Es handelt sich um einen 9 Wochen alten Welpen, da ist es völlig im normalen Rahmen, wenn der Welpe so reagiert, erst Recht, wenn er gerade von Mutter und Geschwistern getrennt wurde und alles neu für ihn ist. Wenn der Hund das mit 6 Monaten macht, dann ist es ein anderes Thema, aber so gehört es zum Welpenwahnsinn dazu.

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