Hund gebissen, Besitzer ist einfach weitergangen

  • Hallo zusammen,


    meine Mutter war heute mit unserem Golden Retriever Riley Gassi (an der Leine). Aus der Entfernung kam ein unangeleinter schwarzer Labrador. Meine Mutter ging davon aus, dass es sich um den Labrador handelt, der Riley nicht mag und immer sehr aggressiv auf ihn reagiert, also rief sie dem Mann zu, er solle den Hund anleinen. Der Mann war wohl der Großvater der Familie und kannte Riley nicht, er leinte seinen Hund auch nach mehrfacher Aufforderung nicht an (der tut nix). Der Labrador ging dann gleich in einen Angriff auf Riley über und sprang dabei auch an meiner Mutter hoch und biss sie in die Hand.


    Meine Mutter blutete stark und stand etwas unter Schock, der Mann nahm den Hund und ging weiter. Wir waren dann beim Arzt und anschließend bei der Polizei. Leider wissen wir nicht den Namen des Mannes, nur wie er den Hund gerufen hat (Name stimmt mit dem Hund überein der uns bekannt ist). Den Mann selbst kennen wir allerdings nicht. Die Familie wird nun sicher abstreiten, dass es ihr Hund war oder? Wie kann man da vorgehen bzw. nachweisen? Riley ist unverletzt.

  • Erstmal - es tut mir sehr leid dass eurer Mutter so etwas passiert ist.
    Es macht mich immer traurig und betroffen, wenn Hunde mit Menschen auf die Strasse geschickt werden die nicht in der Lage sind diese zu kontrollieren oder sich "richtig" zu verhalten.


    Trotzdem - ihr geht, noch bevor es überhaupt ein Erstgespräch gegeben hat, davon aus dass die Familie jegliche Schuld von sich weisen wird. Das ist nicht fair.


    Ihr habt soweit das Richtige getan, sprich seid beim Arzt und bei der Polizei gewesen.
    Nun würde ich als nächstes das direkte Gespräch suchen und schauen wie die Halter des Labbies reagieren.


    Die Frage die sich mir stellt ist auch, was wollt ihr erreichen?
    Wollt ihr das die Halter oder der Hund "bestraft" wird?
    Wollt ihr "nur" Einsicht und eine Entschuldigung mit entsprechender Übernahme der Verantwortung (Versicherung, etc.)?


    Dem ersten Anschein nach ist der Labbi ja nicht per se aggressiv, sondern unverträglich mit speziell eurem Hund. Das kommt vor und daraus resultieren dann leider Unfälle wenn der Hund "unfachkunding" geführt wird. Allerdings müsste er dann auch entsprechend gesichert werden bei Sichtung mit eurem Hund. Und dies sollte wenn nötig auch mit entsprechenden abgesprochenen Mitteln durchgesetzt werden, damit nicht wieder jemand verletzt wird.

  • Kann mich Spohiecat da nur anschließen. Die ersten Schritte habt ihr getan.Wie stark ist denn die Verletzung? Der nächste Gang wäre bei mir zum Halter des Hundes und das Gespräch suchen und auf Einsicht hoffen damit das nicht nochmal passiert und abklären ob der Hund irgendwelche Krankheiten hat, zb. Könnten ja auch noch Folgeschäden auftreten.

  • Ich würde auch mit der Familie reden und denen sagen, daß es so nicht geht - wenn der Großvater mit dem Hund nicht umgehen kann, hat der den nicht spazierenzuführen, oder sie schreiben ihm vor, den an der Leine zu halten (wenn er sich dann halt dran hält).


    Aber das Benehmen, dann einfach weiterzugehen, sollten sie ihm gegenüber dann schon mal ansprechen. Fällt ja letztlich auch auf sie zurück.


    Die Frage ist auch, ob die Haftpflicht von denen "Fremdgassi" mit absichert, das ist nämlich nicht unbedingt immer der Fall. Und was Fremdgassigänger betrifft, kenn ich auch die Definition nicht - nur fremd, weil nicht Halter, oder zwingend außerhalb der Familie. Das müssen die halt klären mit ihrer Versicherung.

  • Ich kenne die Familie leider, die sind alle unmöglich, vor allem die Frau. Der Hund ist auch bei anderen Hunden aggressiv und nicht sozialisiert, nicht nur bei unserem.


    Wenn ich ihr begegne, lasse ich Riley absitzen (der kann den nämlich mittlerweile auch nicht mehr riechen) und mache mit ihm "sitz und schau mich an" während sie vorbeigeht. Das passt Madame aber nicht, sie kann ihr Hündchen nämlich fast nicht halten wenn wir ihr begegnen. Sie will dass wir möglichst schnell vorbeigehen. Ich halte aber nichts davon zwei keifende Hunde frontal aufeinander zugehen zu lassen und versuche Riley währenddessen mit Training abzulenken und ruhig zu halten. Die Dame patzt mich dann auch jedes mal unhöflich an.


    Die Hand war innerhalb von Sekunden geschwollen, der Biss ging in Handrücken und Mittelfinger und hat stark geblutet. Morgen muss sie nochmal zum Arzt. Mal abgesehen davon war sie komplett mit Schlamm verschmiert weil der Hund so an ihr hochgesprungen ist. Allein in so einem Fall würde ich nicht einfach weitergehen, sondern mich zumindest entschuldigen.

  • Mein Ziel ist, dass der Hund an der Leine ist, zumindest an nicht einsichtigen Stellen oder bei Hundesichtungen. Er hat auch schon mal eine andere Hündin angefallen.

  • ich hoffe der Biss ist nicht so tief bei deiner Mutter und es ist schnell verheilt. Ich hoffe auch Riley bekommt jetzt keine Angst vor schwarzen oder ähnlichen Hunden.


    Ich finde, ihr habt erstmal alles richtig gemacht die Mutter zum Arzt zu schicken. Ich wäre aber zuerst zur Familie und dann zur Polizei. Aber da hat SophieCat die richtigen Fragen angesprochen:


    Wollt ihr das die Halter oder der Hund "bestraft" wird?
    Wollt ihr "nur" Einsicht und eine Entschuldigung mit entsprechender Übernahme der Verantwortung (Versicherung, etc.)?


    Es liegt letztendlich an dir, was du von den Haltern willst. Ich würde aber eine Nacht drüber schlafen, denn heute wäre für ich für keine klare Entscheidung mehr zu haben vom Kopf her.


    Alles Gute und gute Besserung!

  • Ich möchte keine Strafe für irgendwen, ich will dass der Hund endlich vernünftig gesichert wird. Er hat schon mehrfach Hunde niedergebügelt und jetzt einen Mensch gebissen. Hier gehen auch viele Kinder mit ihren Hunden spazieren, weiter will ich gar nicht denken. Leider sind die Leute extrem uneinsichtig, der Hund geht fast immer ohne Leine (außer beim Sohn).


    Wie gesagt, die Dame war bisher bei jeder Begegnung extrem uneinsichtig und genervt. Bei einem Biss an Riley wäre ich vermutlich zu ihnen gegangen und hätte das versicherungstechnisch regeln lassen, aber wenn der Hund mittlerweile auch Menschen beißt ist das für mich nicht mit einem netten Gespräch abgetan. Da würde ich mir Vorwürfe machen, wenn der nächste gebissen wird. Und es war wirklich ein fester Biss nicht einfach zufällig dazwischengekommen oder so....

  • Zwischenfrage:
    Ist der behandelnde Arzt nicht dazu angehalten, Hundebisse zu melden?


    Und muss ein beißender Hund dann nicht wesenstechnisch überprüft werden?

  • Ich finde es erstaunlich wie entspannt Ihr das seht... Da hat ein Hund einen Menschen gebissen und das ziemlich übel. Mal abgesehen davon, dass ein Hundebiss sehr, sehr weh tut und auch keine ungefährliche Verletzung ist, finde ich, dass ein Hund, der Menschen beißt, Maulkorb zu tragen und an der Leine zu bleiben hat.
    Insofern finde ich es richtig, dass der Vorfall bei der Polizei angezeigt wurde.


    Gute Besserung und eine komplikationslose Heilung für Deine Mutter, @Ilaria.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!