wie viele m² pro Schaf?

  • Hallo,


    Ende des Jahres bekommen wir ein Wiesengrundstück von ca. 7000m² und überlegen uns Schafe zu halten. Es ist ein sehr fruchtbares Grundstück nahe eines Flusses mit entsprechendem Graswuchs. Im Mai war es gut und gerne 1m hoch und höher. Und nun stellt sich für mich die Frage wie viele Schafe man mindestens halten muss und wie viele man auf dieser Fläche halten kann ohne im Frühling/Sommer/Herbst zu füttern zu müssen..


    Beweidet soll es allerdings erst nächstes Frühjahr werden. Die Schafe können mehrmals täglich kontrolliert werden und bekommen natürlich für schlechtere Zeiten einen Stall und auch für den Winter und da eben auch entsprechend Heu..


    Danke,
    Junie

  • An was für Schafe dachtet ihr denn? Es gibt ja recht genügsame und Fresssäcke :D Wir haben auf rund 10.000m2 (aber unterteilt auf 3 verschiedene Weiden) 4 Mutterschafe mit Nachwuchs, das kommt gut hin bis in den Spätherbst. Sind aber Schafe, die eher nicht so genügsam sind und die Bocklämmer bekommen ja dann ab Spätsommer eine der Wiesen als eigene...

  • Ein Problem sehe ich darin, daß der Aufwuchs auf den 7000 m² ja nicht gleichmäßig anfällt. Du hast im Frühjahr erst mal sehr viel Futter, das für doppelt so viele Schafe reicht wie im Hochsommer, und im Herbst bringt die gleiche Fläche noch ein Drittel soviel Futter wie im Frühjahr.


    Also entweder mußt Du die Besatzdichte im Jahresverlauf anpassen, Tiere also runternehmen bzw. Fläche zugeben, oder Du orientierst Dich am geringen Herbstaufwuchs, hälst nur das Minimum an Schafen, das IMMER satt wird, und hast im Frühsommer dann überständiges Futter und eine nur selektiv verbissene Wiese, die sich über die Jahre verschlechtert.


    Bei uns wird mit 0,3 bis 0,5 Großvieheinheiten/ha Besatzstärke gerechnet. Wenn ein Schaf 0,1 GVE entspricht, könntest Du einschließlich Nachzucht 3 Schafe halten. Von den ganz kleinen Quessantschafen vielleicht 2 mehr. Weniger als 3 Schafe geht wegen der Artgerechtigkeit nicht, Schafe brauchen die Herde, auch wenn die mini ist. Du wirst aber um eine Unterteilung der Weide, Nachmahd und ein gewisses Management nicht herumkommen.

  • das mit der Unterteilung hatten wir auch vor. Weil die Wiese einerseits für die Hunde als Freilauf genutzt werden soll (zum ab und zu toben, nicht dauerhaft als Auslauf!) und dann eben ein Teilbereich immer für die Schafe abgesteckt werden soll. Wenn in dem Bereich das Gras abgefressen ist, dann werden sie auf den nächsten Bereich umgetrieben. Das Gelände wird sicher eingezäunt mit Wildzaun und im Inneren dachte ich an einen Schafzaun (eventuell mit Strom)


    Es besteht eventuell die Möglichkeit, dass wir noch Grund dazu pachten könnten nur für die Schafe, außen herum ist Wiese, aber scheinbar zu weit weg für den Bauern, dass er sie nicht bewirtschaftet. Aber das ist grad Spekulation, wir möchte klein anfangen mit dem Minimum und dann kann man darauf aufbauen. Wir haben auch eine große Scheune, in der man problemlos mehrere Heuballen lagern kann, also es ist viel möglich, aber ich möchte eben wirklich langsam in die Thematik einsteigen.


    Die Tiere sind aktuell nur als Liebhabertiere gedacht, weswegen wir auch gerne unterschiedliche Rassen halten würden oder eben auch Mischlinge. Und da ich keine Ahnung habe, werf ich euch mal die Namen hin und ich hoffe ihr redet mir richtig ungeeignete aus. Vor allem hab ich auch keine Ahnung, ob Schafe Rassisten sind. Hühner sind das ja, also Hühner brauchen Hühner die aussehen wie sie selbst um sich wohl zu fühlen. Ich möchte eben das Beste für sie, hübsche Rasenmäher, die möglichst zutraulich werden und der restliche Nutzen steht nicht wirklich im Vordergrund.


    Geplant sind als bunte Gruppe..
    Walliser Schwarznase
    Coburger Fuchssschaf
    Geschecktes Bergschaf


    also alles noch sehr unausgegoren, aber wir haben ja noch über ein halbes Jahr Zeit zum Planen..

  • Als Faustregel gilt: Auf einem Hektar kann man zehn (Fleisch)schafe plus Nachzucht großziehen und Winterfutter mähen.


    Ich würde mich vorsichtig rantasten an die passende Menge. Unterteilung der Weide ist ein Muss - nicht nur, weil die Schafe sonst selektiv fressen und die Wiese letztendlich doch überständig wird, sondern auch wegen der Verwurmung ;)


    Unterteilung mit Schafnetz ist die einfachste und effektivste Möglichkeit. Diese Zäune sind ausschließlich für den Einsatz MIT Strom konzipiert! Ohne sind sie lebensgefährlich für die Tiere, weil sie sich leicht darin erwürgen, wenn sie den Kopf durchstecken, den Zaun umreißen und sich in Panik verheddern.


    Alternativ kann man auch mit Litze arbeiten, natürlich auch immer mit ordentlich Strom versehen. Schafe sind da nicht so empfindlich, da braucht es ein ordentliches Gerät usw...


    Von den auserkorenen Rassen würde ich Dir das Coburger Fuchsschaf empfehlen. Da ich diese selber habe, weiß ich, dass die gut mit fetten Flächen klarkommen und vom Wesen her gut händelbare Schafe sind. Es ist eben ein deutsches Schaf für deutsche Bedingungen. Eigentlich gleich in den Eigenschaften sind auch Rhönschafe. Außerdem ist da auch beim Schlachten was dran, wenn das doch irgendwann mal aufkommen sollte...


    Es ist in der Tat so, dass Schafe, die für karge Bedingungen gezüchtet sind, auf zu nahrhaften Flächen Probleme bekommen mit Klauen, Krankheiten etc... (Breiniere... ein Thema, mit dem ich mich zwangsweise gut auskenne, weil ich ja von meinen Moorschnucken einfach nicht lassen kann).


    Von der "Herdendynamik" ist es so, dass vom Charakter her gleiche Schafrassen sich "homogener" in der Herde verhalten. Ich habe Coburger Fuchsschafe, Moorschnucken und Grau Gehörnte Heidschnucken. Sie stehen fast immer sortiert zusammen. Coburger und Moorschnucken mischen sich leichter, weil sie vom Temperament ähnlich sind. Die GGHs sind hysterische Idoten, die können mit der Ruhe der anderen nix anfangen und die anderen nix mit deren Hysterie :p


    Einen Stall brauchen solche Landschafe im Grunde das ganze Jahr nicht. Eine Möglichkeit auf trockenem Untergrund zu liegen und einen Windschutz im Rücken zu haben, reicht aus.

  • Kann ich so unterschreiben. Ich hielt auch Coburger. Was mich etwas stutzig macht: Weide am Fluss. Ist das Überflutungsland?


    Dann musst du einen "Notweide" bereit halten.

  • Weide zwischen einem natürlichen Fluss und einem Kanal. Im Klartext ehemalige Flussaue, aber durch den Kanal nicht mehr durch Hochwasser bedroht. Also bevor unsere Weide untergeht, geht (leider) auf der anderen Seite des Flusses die Siedlung unter, weil das Ufer ein gutes Stück niedriger ist. Wir haben alle Vorteile, aber nicht die Nachteile, sehr fruchtbare Böden und wenn die Gräser tief genug wurzeln, was sie ja in der Regeln tun, ganzjährig frische grüne Weiden


    Dann würdet ihr mir von der Kombi aus drei Rassen eher abraten? Schade, weil vor allem die Walliser haben es mir richtig angetan. Die Bergschafe hätten wir über einen Bekannten geschenkt bekommen. Aber vielleicht ist Erfahrung sammeln und dann testen auch nicht das Dümmste.


    Vielen Dank für deine lange Erklärung, flying-paws


    Im Winter kann man Fuchsschafe im Freien lassen? Also rein theoretisch ein Unterstand wie ein Carport, alle Seiten zu bis auf eine, wo idR nicht das Wetter herkommt und dann sind sie glücklich? Im Winter dann etwas Heu, Wasser und das passt? Das wäre natürlich noch praktischer, wenn man nicht noch großartig den perfekten Stall bauen müsste..


    Wegen dem Zaun hab ich wenig Hemmungen. Ganz außen kommt zur Absicherung ein Wildzaun hin und im Inneren die Unterteilung mit Schafzaun. Auf jeden Fall mit Strom, weil sonst würden vielleicht auch die Hunde mal Hallo sagen wollen, wobei ich da definitiv auf eine sichere Trennung achten werde, trau meinen Pappenheimern nicht so ganz..

  • Bitte auch daran denken, dass man nicht im Aussenbereich einen Unterstand bauen darf. Also vorher nachfragen.
    Und dass Gesetze manchmal bekloppt sind. Denn Schafe müssen einen Unterstand haben. (auch wenn sie den nicht brauchen.)


    Ich finden es muss einen Unterstand geben auf einer Standweide. das ist einfach für die Versorgung im Winter fast unabdingbar.


    Nicht jeder wandert mit seinen Schafen. Also muss ich die im Winter versorgen können. Und wenn es regnet, also muss Heu irgendwo trocken lagern und auch mal die ander Utensilien...und so weiter.


    Bergschafe kenne ich nur vom Ansehen, keine Ahnung, was die so brauchen.
    Als Anfänger war es für mich toll mit den Coburgern. Die waren sogar leinenführig. Abslout colle Schafe, immer wieder gerne.
    Es gibt (jaja, die Rassezucht...) eine Showiline (spässle) und eine Linie, die wirklich die "alten" Coburger bevorzugt.


    Die "Showlinie" (das ist jetzt echt runtergebrochen auf Hundeforumniveau..:-) ), sind kräftiger im Gebäude, benötigen mehr Nahrung, sind einfach nicht mehr das Coburger Landschaf.


    Da muss man vorher mal gucken, was man will.
    GGH sind auf solcher Fläche in meinen Augen fehlplaziert. Die sind besser in riesigen Herden in der Lüneburger Heide aufgehoben.


    Tolle Schafe, aber mit ordentlich Freiheits und Fluchttendenzen. Das würde ich nicht machen.


    Du kannst auf der Fläche auch nicht wirklich viele Schafe halten, wenn du dann wahllos mixt, hast du evt. 2 oder 3 kleine Schafgemeinschaften. und Schafe sind Herdentriere. Auch ein Coburger sollte auf Dauer (meine Meinung) nicht unter 20 Tieren gehalten werden....


    Und GGhs...naja...so ab 50 fühln se sich janz jut, denkick

  • das mit dem Unterstand sehe ich weniger als Problem, weil ich an einen beweglichen denke. Problem ist, ich mag die ganze Fläche nicht versiegeln oder zig Unterstände bauen, aber einer wird nicht ausreichen um die Fläche entsprechend beweiden zu lassen, deswegen einigermaßen mobil, damit man ihn umsetzen kann, aber eben auch so, dass er sicher verankert ist. Dazu muss ich mir noch was überlegen


    Scheune hab ich ja trotzdem noch im Fall der Fälle.Sie hat eine Gesamtfläche von 250m² incl Heuboden, also ich kann problemlos Heu lagern und alles was man sonst noch brauchen würde


    Oh ja, Schafe an der Leine. Das gäb sicherlich ein tolles Bild.. Schäferhund, Wolfhund und Schaf. Ne.. das werden nur niedliche Rasenmäher. Wobei den Fleischaspekt sollte man vielleicht auch nicht ganz außer acht lassen, vor allem wenn ich wirklich den Tieren gerecht werden möchte und die Herde vielleicht auf 20 und mehr anwachsen wird. Wie ist es denn mit den Jungtieren? Wann werden sie geschlechtsreif? Weil Inzucht/Inzest würde ich gerne vermeiden. Also Vater mit Töchtern oder Söhne mit Müttern, Brüder mit Schwestern etc. Also wann muss man trennen?

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