Mein Hund kann mich (manchmal) nicht leiden !?

  • Hallo liebe Hundeliebhaber :)


    An euch möchte ich gerne meine Erfahrungen zu dem neuen Hund in meiner Familie geben und dazu auch ein paar Fragen stellen.


    Die Situation würde ich als kompliziert betrachten. Hier mal die Fakten:
    - Ich wohne mit meinen Eltern in einem Dorf in Brandenburg (viel Wald und Gewässer drumrum, ruhig)
    - Mitte Februar kam Tinka zu uns ein Mischling (Vater: Shiba Inu | Mutter: Bulldoge) als 3ter Hund in unserer Familie. Nachdem die ersten 2 leider verstorben sind.
    - Sie wurde im Dezember geboren
    - Vom Charakter her ist sie ängstlich aber auch neugierig, und manchmal sehr zickig, beim spazieren ist sie ein richtiges Energiebündel und wird gefühlt gar nicht müde ^^


    Das Problem ist sie kann mich nicht leiden. Sie will keine Leckerlies von mir annehmen. Wenn ich sie streicheln will sucht sie schnellstmöglich nach dem nächsten Fluchtweg und ich bin die einzige Person die sie anknurrt oder anbellt jedesmal wenn ich nachhause komme oder längere Zeit in meinem Zimmer war und dann rauskomme (also praktisch jeden morgen zum Frühstück). Bei meinem Eltern ist es das komplette Gegenteil. Bei meiner Oma ist es so ein zwischending Leckerlies und Anwesenheit ja, streicheln nein.
    Selbst eine Freundin die auf sie mal 3 Tage aufgepasst hat ist ihre beste Freundin und wird immer freudestrahlend begrüßt. Neue Personen begrüßt sie schüchtern jedoch ohne Knurren oder Bellen.


    Prinzipiell könnte ich mich damit abfinden ABER jetzt kommt das absurde an der Sache.
    Wenn ich mit ihr spazieren gehe (Nur sie und ich) dann ist sie ein komplett anderer Hund. Sie hört auf Befehle, sie nimmt Lerkerlies an, sie apportiert mit mir, sie lässt sich streicheln, wir spielen zusammen sie springt mich an (im Spiel) wir rennen zusammen durch den Wald, wir buddeln zusammen Löcher ... Das volle Programm halt. Selbst wenn ein anderer Hund da ist hört sie auf meine Befehle. Letztens hat sie mit einem anderen Hund gespielt und dieser war etwas zu grob zu ihr. Daraufhin legte sie sich auf meine Füße (ich bin ein Laie aber würde das jetzt mal als Schutz suchen interpretieren).


    So und wenn ich dann mit ihr auf den Hof gehe rennt sie sofort von mir weg ins Haus und will nichts mehr mit mir zu tun haben. Hört sich blöd an aber das tut mir jedesmal weh :verzweifelt:


    Und jetzt meine Frage ans Forum: Warum ? Kann sich irgendjemand einen Reim darauf machen ? Ich und meine Familie wissen nicht mehr weiter. Ich würde sehr gern mit ihr einfach mal so spielen im Haus oder eine Runde mit ihr kuscheln.

  • Mir scheint Du bist für den Hund bestenfalls gleichberechtigt im Rudel. Deine Eltern sind die Chefs.



    Wer füttert bei Euch den Hund? Ich würde damit beginnen, dass nur Du das Futter in den Napf gibst. Sie muss sitzen und darf erst nach Freigabe ans Futter. (Drei Sekunden warten lassen reicht.)



    Ein Teil der Futters nimmst Du mit auf Eure Spaziergänge und fütterst Sie draußen aus der Hand. Deine Eltern sollten sie gar nicht mehr füttern.



    Zuhause musst Du Geduld haben und Dich nicht aufdrängen.

  • Du schreibst, euer Hund ist ängstlich. Wahrscheinlich ist das schon der Hauptgrund für das Problem.
    Unser Zwerg ist unsicher, aber auch aggressiv dadurch. Er geht also bei Unsicherheit und Angst nach vorne, knurrt, bellt, schnappt zu. Dazu ist er jetzt grade so richtig in der Pubertät angekommen.
    Könnte bei eurem auch zutreffen?


    Meine Tochter hat das Problem ähnlich, wenn auch nicht sooo stark ausgeprägt (er nimmt Leckerlies, macht Kommandos mir etc., sie füttert ihn auch).
    Wenn es abends ins Bett gehen sollte und sie ihn mitnehmen wollte, geknurre und dann schnappen, abrufbar war er für sie nicht, bzw. nur wenn ich nicht dabei war. Auf der Couch ist das Verhalten manchmal ähnlich, wenn sie ihn beispielsweise streicheln möchte.


    Wenn er auf der Couch schnappt, wird er runter gesetzt und muss auf seinen Platz.
    Ansonsten versuchen wir zur Zeit die schwierigen Situationen zu umgehen, indem ich ihn dann aus seiner Höhle oder vom Platz auf der Couch nehme. Bei mir macht er das nämlich garnicht.
    Dadurch ist das ganze schnell deutlich abgemildert worden, weil nahezu ausschließlich positive Begebenheiten mit meiner Tochter stattfanden.


    Wichtig ist halt, dass der Hund seine Rückzugsmöglichkeiten hat, wo er auch seine Ruhe haben darf und muss. Ständige Übergriffe wären da nicht gut, und muss der Hund auch nicht dulden. Also nicht bedrängen, Geduld haben, und wo es möglich ist, die schwierigen Situationen umgehen.


    Beim Nachhausekommen, ist jemand da? Z.B. deine Mutter? Falls ja, könnte sie den Hund wenn er dann bellt wenn du kommst mit einem Geräusch ablenken - ich meine jetzt nicht erschrecken, sondern einfach nur ablenken. Wenn er dann ruhig ist, ihm Leckerchen geben und loben.

  • An die negative Verknüpfung habe ich auch schon gedacht. Aber ich habe mich nie versucht aufzudrängen oder ihr unbeabsichtigt wehgetan oder ähnliches.


    Meine Mutter füttert den Hund. Das nur noch ich den Hund füttere wird schwierig. Abends komme ich erst sehr spät von Arbeit und am Wochenende bin ich öfters auch mal nicht da. Aber ich werde mal probieren das Füttern so oft es geht zu übernehmen.
    Obwohl ich bezweifle das sie in meiner Gegenwart an ihren Napf geht.


    Schnappen tut sie gar nicht. Nur beim Spielen draussen beißt sie aber halt spielerisch nicht "ernst" gemeint ( Ihr wisst sicher was ich meine)


    Das mit dem Ablenken würden wir auch mal probieren.

  • Dass du öfter mal nicht da bist, kann auch zur Unsicherheit beitragen. Sie weiß dich dann schlechter einzuschätzen. Dass sie bei dir nichts frißt, scheint mir auch durch die Angst begründet, sie kann sich nicht entspannen.
    Die negative Verknüpfung kann auch nur eine Kleinigkeit gewesen sein, sie ist mal erschrocken als du grade da warst, und zack, dumm gelaufen. Wir müssen sowas garnicht immer direkt mitbekommen. Machts freilich nicht eben einfach, das dann wieder abzustellen.

  • ohne direkt in euer Leben blicken zu können... schwer... aber, ich denke, dass Du einfach nicht die Bezugsperson für den Hund bist. Das hat jetzt weniger mit der Futtergabe zu tun, sondern mit dem Sachverhalt, dass Du dich halt nur in bestimmten Situationen um den Hund kümmerst und wie. Du bist auf Arbeit - Deine Mom kümmert sich. Du hast am Abend etwas Anderes vor, als mit Hund auf der Couch zu flacken - Deine Eltern kümmern sich - du bist am WE unterwegs - Deine Eltern kümmern sich.


    Auch für einen Familienhund gilt, dass er sich EINE ultimative Bezugsperson heraussucht. Diejenige Person, die am meisten Aufmerksamkeit und Zuwendung schenkt (blöd wär der Hund, wenn ers anders machen würde). Aber auch sucht er sich die Person aus, die ihm am meisten Führung gibt. Sicherheit. Jemanden, auf dessen Lebensrhytmus und fast schon ritualer Handlung er sich verlassen kann.


    Dazu kommt noch, dass nicht jeder Hund es annimmt, von verschiedenen Personen geleitet zu werden..... oder es anzunehmen, dass gerade mal dieser Mensch jetzt den "Boss" darstellt, und drei Stunden später ist es wieder ein anderer Mensch... dazu braucht es auch den richtigen Typ Hund.


    Wie sieht die Konstellation bei euch zu Hause denn aus? Wie lange wirst Du noch bei Deinen Eltern wohnen? Lohnt es sich für Dich eine stärkere Bindung zum Hund aufzubauen und lohnt es sich demnach auch für den Hund?


    Ein Hund muss ja nicht zwangsmäßig immer der "best Buddy" von einem sein, wenn man in einer Wohngemeinschaft lebt. Ich persönlich kenne keinen Hund, der jedem Mitglied der Familie gleichermaßen "hinterherrennt".


    Sei Dir Deiner Position innerhalb der Bande bewusst. Der Hund wird Dir immer das zurückgeben, was Du ihm bietest......

  • Könnte das nicht vielleicht auch ein bisschen mit dem Shiba Inu Anteil zusammenhängen.


    Pubertät + keine "Rituale" mit dem Threadersteller + starke Persönlichkeit des Hundes

  • Könnte das nicht vielleicht auch ein bisschen mit dem Shiba Inu Anteil zusammenhängen.


    Pubertät + keine "Rituale" mit dem Threadersteller + starke Persönlichkeit des Hundes

    Das war auch mein erster Gedanke.

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