Erster Hund, erste Probleme

  • Hallo liebe Hundebesitzer,


    ich finde es erstmal klasse, dass es so ein Forum überhaupt gibt und hoffe auf eure Hilfe. Seit dem 2. Mai 2015 sind ich und meine Freundin stolze Besitzer von Sammy, einem Mini Australian Shepherd :herzen1: . Ich bin den ganzen Tag zuhause und meine Freundin stößt ab ca. 16:00 dazu. Manchmal wenn ich so den ganzen Tag mit ihm hier bin, frage ich mich natürlich ob ich alles richtig mache oder ob ich überhaupt irgendwas richtig mache :???: . Daher habe ich ein paar Fragen. Der Kleine ist 27.02.2015 geboren, mit 8 Wochen haben wir ihn geholt. Ein wenig nun zu unserem Sammy.


    Er ist ein wenig tollpatschig und nicht super super aktiv. Er mag es aber zu spielen verliert aber irgendwie schnell die Lust. Er hört bereits auf seinen Namen, er macht Sitz, teilweise auch schon Platz und bei nicht zu viel Ablenkung hört er auch auf Komm, beim Spielen mit dem Seil hört er schon auf Aus und Nein klappt in den meisten Fällen. Er macht sich wirklich toll bemerkbar wenn er mal muss und wenn mal was daneben geht liegt es meist am Herrchen weil er die Zeichen nicht richtig gedeutet hat... :fear:


    Aber am allerliebsten mag er es zu kauen und zu zwicken. Und genau habe ich Probleme bzw. bin mir mit der Erziehung verunsichert. Ich würde nicht sagen, dass er ein Beißer ist, aber ihn zu streicheln ohne dass er versucht in die Hand zu kneifen ist meist nicht möglich. Nicht falsch verstehen, er "beißt" nicht und zwicken ist vielleicht auch das falsche Wort, denn eigentlich öffnet er nur sein Maul nimmt den Finger und kaut sanft drauf rum. Irgendwelche Einrichtung anfressen macht er eigentlich außer ab und an mal ein Kissen auch nicht. Allerdings kann sich das leichte kauen am Finger in Zwicken steigern, grade wenn man in der Wohnung am spielen ist. Auf Nein reagiert er dann meist nicht, es spornt ihn eher an. Auf fiepen reagiert er bei mir nicht. Auch der sanfte (wirklich sanft) Lefzengriff scheint ihn nur anzuspornen und er zwickt umsomehr. Ignorieren und weggehen oder auch mal eine Auszeit haben in der Beziehung schon geholfen. Allerdings bin ich mir eben unsicher wenn es ums streicheln geht. Ich habe ja kein Problem damit, wenn er dann meine Finger ein wenig kneift, aber weiss eben nicht ob ich es dann zulassen soll. Die Konsequenz wäre, dass er nicht gestreichelt wird in Kopfnähe, was ja auch iwie doof ist. Grade meine Freundin hat daher ein bisschen Hemmungen ihn zu knuddeln weil sie Angst hat, dass er sie dann beißt. Das ist ja aber sicherlich nicht gut für den Bindungsaufbau.


    Meine Frage ist daher: soll ich jedesmal beim kleinsten Maulöffnen beim Streicheln abbrechen, oder nur versuchen mich nicht "erwischen" zu lassen.


    PS.: Ich habe schon versucht ihm beim streicheln, gerade wenn er auf dem Rücken liegt, einfach seinen Kauknochen zwischen die Zähne zu schieben. Diesen nimmt er auch und kaut auf dem weiter. An seinem Verhalten beim Streicheln hat sich dadurch aber nicht viel geändert.


    Hoffe ich habe mich einigermaßen verständlich ausgedrückt :p

  • Ich würd jedes Streicheln abbrechen, wenn er versucht, die Finger ins Maul zu nehmen. Wenn du versuchst, ihm auszuweichen und dich nicht zwicken zu lassen, startest du für Sammy ein super Spiel ;)


    Wenn Ignorieren und Weggehen hilft, ist das doch ein super Ansatz. Weiter so. Wenn er versucht, zu kauen, sofort aufhören, zu streicheln, und weggehen. Er wird sehr schnell lernen, dass der Spaß vorbei ist, wenn er an den Händen kaut. Der Kleine ist ja gerade mal 9 Wochen alt; bis er das wirklich intus hat, kann es schon ein Weilchen dauern, dafür müsst ihr dranbleiben ;)

  • Hallo.
    Schön, dass du dich informierst =).
    Zu allererst mal: Ihr habt da ein Baby, das erstmal lernen muss, das es nicht so mit seinen Menschen spielen kann, wie mit anderen Hunden und dass Zwicken nicht erwünscht ist.

    Auch der sanfte (wirklich sanft) Lefzengriff scheint ihn nur anzuspornen und er zwickt umsomehr. Ignorieren und weggehen oder auch mal eine Auszeit haben in der Beziehung schon geholfen.

    Bitte keinen Schnauzgriff machen! Das versteht er nicht (ihr seid ja keine Hunde). Im Grunde macht ihr es mit dem Spielabbruch schon genau richtig und wenn das hilft - never change a running system ;).

    Meine Frage ist daher: soll ich jedesmal beim kleinsten Maulöffnen beim Streicheln abbrechen, oder nur versuchen mich nicht "erwischen" zu lassen.

    Das kommt darauf an, was du später dulden willst. Dein Welpe lernt ja gerade, dass Menschenhaut empfindlicher ist als Hundehaut. Meine Hunde dürfen zum Beispiel an meiner Hand knabbern, wenn es sanft ist. Meine Junghündin macht das ganz gerne und das tut auch nicht weh. Sie liegt dann ganz selbstvergessen bei mir und nuckelt da rum. Wird es zu fest, breche ich ab. Für deinen Welpen ist das "Streicheln" vermutlich noch irgendwie Spiel und zu wild und deshalb zwickt er. Gib ihm etwas zu kauen und streichle ihn dann ganz sachte weiter - mit viel Ruhe, damit er nicht aufdreht. Übertreibt er es, kurz "aua" sagen, aufstehen und ihn im Regen stehen lassen.


    In der Regel macht das aber alles die Zeit. Das ist typisches Welpenverhalten und das hat noch jeder durchgestanden. Die Welpenzähnchen zu spüren, gehört nunmal zu den ersten paar Monaten dazu ;).

  • Das ist ein normales Welpen Verhalten :smile:


    Lest euch unbedingt in die " Beißhemmung " ein !


    Und lasst den Kleinen erstmal Welpe sein und die Welt entdecken :D
    Überfordert ihn nicht. Kurze, aber mehrere Gassi Gänge. Nach dem fressen Ruhe halten nicht toben. Mit ihm spielen und spielerisch kleine leichte Kommandos schon mit einbringen, nicht zu lange und nicht zu viele. Spielerisch lernt es sich leichter :smile:

  • Mmmmh Geschmackssache würde ich sagen. Bei unseren Retrievern (die Rassebedingt ein weiches Maul haben) habe ich den Welpis bewusst meine Hand/Finger zum knabbern und erkunden angeboten. Wenns schmerzhaft war Hand entzogen, gewartet und Finger wieder angeboten. Die hatten ziemlich schnell raus, dass Menschenhände mit Vorsicht zu behandeln sind ;) Aber so muss mans natürlich nicht machen. Der Kleine ist ja nicht mal ne Woche bei euch, ich würd nen Gang runter schalten was Sitz, Platz, Name, Aus, Komm und Stubenrein werden + Beisshemmung angeht, ist ein bischen viel auf einmal...

  • Seit dem 2. Mai 2015 sind ich und meine Freundin stolze Besitzer von Sammy...

    Vielen Dank für die Kommentare! Kleiner Edit dazu :D haben den Wuffi seit dem 25. April ;) neia...seitdem Sammy da ist geht mein Zeitverständnis bissl flöten :D

  • Willkommen und viel Spaß mit eurem Hund!


    Das Lernen der Beißhemmung zieht sich längere Zeit hin und muß oft und oft geübt werden. Daß ein Welpe aus jedem zärtlichen Streicheln gerne ein Beißspiel macht, ist auch vollkommen normal. Wenn es weh tut, Spiel abbrechen ist ein guter Rat, aber mit einigen wenigen Wiederholungen ist es nicht getan.


    Meine Meinung ist, der Hund darf seine Zähne im Spiel einsetzen, soll aber Feingefühl dabei entwickeln. Zum Zergeln mit voller Kraft gibt es Spieltaue oder ähnliches, mit Menschenhaut wird sanft umgegangen. Das kann jeder Hund lernen, aber es dauert eben eine Weile.
    In den ersten Wochen mit dem jungen Hund hatte ich jede Menge Schrammen. Heute zieht mir Cara längst dünne Socken von den Füßen, ohne die Zehen zu berühren: Beißhemmung in Perfektion! ;)


    Dagmar & Cara

  • Hallo,


    na es läuft doch ganz super bei euch! =) Ein Welpe muss die Beißhemmung eben noch lernen. Es ist auch wichtig, dass er das lernt. Ich würde einfach sofort jegliche Interaktion beenden sobald der Fang aufgeht. Und zwar nicht durch wegschieben, etc. Sondern einfach abrupt weggehen und dann erstmal ignorieren. Wenn ihr das sofort macht, wird er auch gar nicht erst so hochfahren, dass er nicht mehr ansprechbar ist.


    Grüße und viel Spaß mit dem Kleinen,
    Rafaela

  • Appruptes Weggehen hat bei allen meinen Hütehunden zu einem lustigen Spiel geführt mit festerem Zubeissen. Am besten ins Hosenbein hängen und sich mitschleifen lassen..


    In der Zeit habe ich dann immer einen Schlurfgang, damit ich keine Welpen zerquetsche und Löcher in Hosen und bei jedem Welpen stand ich irgendwann da und hatte einen Schuh an und habe den anderen entsetzt in den Händen gehalten und betrachtet, was Milchzähne anrichten können (sie können das übrigens ausschliesslich mit teuren Lieblingsschuhen, die man EINMAL irgendwo stehen lässt für gefühlte 2 Sekunden)


    An der Hand nuckeln lassen habe ich meine auch. Wenns doller wurde dann eben nicht mehr. Ist oft auch ein Zeichen von "Ich bin müde" oder "ich krieg Zähne".


    Ein Riesenknochen und den immer zwischen den Knabberatacken im Kühlschrank aufbewahrt hält meist eine Woche- (wer barft ist da eh abgestumpft, was grünes schillern an rohem Fleisch betrifft), hat ihr immer gute Dienste geleistet.

  • Ich hab das unseren Hunden so gelernt:
    Wenn ich sie gestreichelt habe, und sie dann meine Hand ins Maul nahmen, dann hab ich meine Hand ganz ruhig gehalten. Solange darauf nur "rumgelutscht/sanft geknabbert" wurde, habe ich es geduldet, sobald es aber fester wurde, habe ich ganz laut "auuuuu" gejault in einer sehr hohen Tonlage (wie ein Quietschen eines Welpen) und hab meine Hand langsam entfernt. I.d.R. lässt der Hund bei diesem "auuuuu" von selbst los. So haben alle unsere Hunde die Beisshemmung innerhalb kürzester Zeit gelernt.
    Dieses Hand/Fingerknabbern, das Welpen oftmals sehr gerne machen, lässt mit der Zeit von selbst nach. Aber während dieser Zeit, müssen sie die Beisshemmung lernen.


    Ansonsten kann ich dir nur empfehlen, den Welpen keinesfalls zu überfordern mit zu vielen Kommandos, die noch gar nicht nötig sind wie z.B. sitz oder platz.
    Am wichtigsten für den Anfang ist m.E. pfui/aus und hier/komm und dass der Hund alltagstauglich wird und lernt, dass man sich auch mal ein paar Stunden einfach nur hinlegen und ruhen kann.
    Je mehr du deinen Hund in der Wachstumsphase/Lernphase "auslastest", desto eher erziehst du dir einen später "hibbeligen" Hund, der dann ständig irgendeine Beschäftigung einfordert. Das gilt vor allem für den Aussi.
    In der Ruhe liegt die Kraft. Lieber den Welpen zu Tode langweilen, als ihn zu überdrehen. Das ist für sein späteres Leben wichtig, denn ein Hund muss auch Ruhe lernen und das kann er nicht, wenn sich den ganzen Tag alles nur um ihn dreht und er viel "bespaßt" wird.
    "So wenig wie möglich, soviel wie nötig" ist mein Motto.

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