Sein Hund klammert/Verlustängste

  • Hallo ihr Lieben,


    es geht um die Hündin meines Freundes. Sie "klebt" extrem an ihm, bekommt regelrecht Panik, wenn er weg ist.


    Zum Hund: Deutsch-Belgischer Schäferhund, weiblich, 4 Jahre


    Vorgeschichte: Sie wurde wohl als Welpe "rumgereicht", hatte im ersten halben Lebensjahr wohl bereits 6 Besitzer und sollte dann im Tierheim landen. Von einigen Vorbesitzern wurde sie stark vernachlässigt, musste Katzenkot fressen, war oft allein. Mein Freund nach sie dann zu sich. Sie war Tag und Nacht bei ihm, er hat sie überall mit hin genommen.


    Dann haben wir uns kennengelernt und sind zusammengezogen. Ich selbst habe zwei kleinere Hunde. So, nun zum Eigentlichen:


    Sie klammert und hat Verlustängste. Wenn er z.B. 10 Mal jeweils 5 Sekunden vor die Tür geht und wieder rein kommt, springt sie jedes Mal auf, als wäre er Tage weggewesen. Wenn wir vom Einkaufen kommen und ich zuerst durch die Tür gehe, drängelt sie an mir vorbei, dass ich fast hinfalle, damit sie schnell zu ihm kommt. Dies ist auch passiert, als ich unsere kleine Tochter auf dem Arm hatte. Außerdem weicht sie ihm nicht von der Seite. Wenn er sich auf der Stelle drehen würde, würde sie sich mitdrehen. Er kann nicht mal allein aufs Klo gehen, in einen anderen Raum, ohne dass sie nicht hinterher kommt. Sie legt sich auch immer so in die Wohnung, dass sie ihn sehen kann.


    Meinen Beiden ist es völlig Wurscht, ob ich geh, wann ich geh oder wie lange ich wegbleibe. Ich kann mich frei bewegen, auch wenn ich nach Hause komme. Sie kommen zwar gucken, freuen sich, aber dann ist gut. Seine Hündin macht ein riesen Spektakel. Ich kenne das von meinen nicht. Ich weiß, dass sie nichts dazu kann, aber man muss ihr doch irgendwie vermitteln können, dass er immer wieder kommt. Also ihr die Angst nehmen. Ich denke, dass es auch viel Stress für sie ist, wenn sie jedes Mal denkt, dass sie allein gelassen wird.


    Habt ihr vielleicht ein paar Tipps?


    LG

  • Von deinen Erzählungen her müssen das gar nicht unbedingt Verlustängste sein, sondern möglicherweise auch ein Kontrollzwang deinem Freund gegenüber! Wie benimmt sich denn der Hund, wenn er alleine bleiben muss(dein Freund muss ja auch vorher sicher mal einkaufen gegangen sein, oder zum Arzt etc.)?


    Aber egal was es nun ist, Stress hat der Hund mit Sicherheit! Was sagt denn dein Freund dazu und wie lange hat er den Hund schon?


    An sich muss der Hund erst einmal im Haus lernen, dass er nicht permanent hinter deinem Freund herrennen darf/ muss! Also wie bei einem Welpen üben, dass der Hund auf seinem Platz bleibt! Zusätzlich würde ich einfach mal Türen zu machen! Heißt: wenn dein Freund auf die Toilette geht, Tür zu! Und überhaupt kein großes Thema draus machen..

  • Danke erstmal für deine Antwort.


    Er hat sie seit sie eben ein halbes Jahr alt war. Wenn er weg war, hat sie wohl immer in seinem Zimmer oder vor der Tür gelegen und hat gewartet, was mit fiepen und jammern einher ging.


    So ist es auch heute noch. Sobald er raus geht, sie ihn nicht mehr sieht oder er sie mal nicht beachtet, wird gefiept und gelaufen. Sie sucht ihn dann regelrecht, sucht jeden Raum ab.


    Ich habe oft mit meinem Freund diskutiert, dass er sie auch mal auf ihren Platz schicken soll. An sich streiten wir öfter wegen der Hundeerziehung, weil ich eben der Ansicht bin, dass ein Hund gewisse Regeln zu befolgen hat. Ich erkläre ihm auch, wieso der Hund dies und jenes soll oder eben nicht. Aber es sieht immer so aus, als würde sie ihn nicht "für voll" nehmen. Entweder hört sie gar nicht oder, wenn er sie auf den Platz schickt, legt sie sich Meter davor hin und dann reicht das für ihn. "Sie liegt doch", sagt er dann. Ich finde aber, wenn ich meinen Hund auf seinen Platz schicke, dann meine ich auch den Platz und nicht irgendwo davor oder daneben. Er ist an sich ziemlich lasch in der Erziehung. Ich bin vielleicht etwas streng, aber mit meinen Beiden klappt es ja. Ich brauche bei ihr eigentlich nur mit dem Finger auf ihr Körbchen zeigen und dann geht sie auch.


    Ich sage zu ihm ja auch, dass ER mit ihr arbeiten muss, nicht ich. Bin ich mit ihr allein, fiept und rennt sie anfangs, dann ich schicke ich sie auf ihren Platz und gut ist. Sobald aber er dabei ist, kann ich reden, was ich will.

  • Ich sage zu ihm ja auch, dass ER mit ihr arbeiten muss, nicht ich. Bin ich mit ihr allein, fiept und rennt sie anfangs, dann ich schicke ich sie auf ihren Platz und gut ist. Sobald aber er dabei ist, kann ich reden, was ich will.

    Genau hier liegt das Problem.
    Wenn er nicht einsehen will das er was ändern muß, wird sich auch der Hund nicht ändern.

  • Genau das was du beschreibst zeigt hier ja auch eher, dass der Hund deinen Freund kontrolliert! Dazu kommt warscheinlich noch eine schöne Portion Unsicherheit und somit entsteht für euch und vor allem für den Hund der Stress!


    Wie Balljunkie das schon gesagt hat, solange dein Freund nicht daran arbeietn will, wird sich hier auch nichts ändern!


    Aber vielleicht kannst du ja nochmal mit ihm reden, nciht mit dem Ansatz, dass der doch den Hund besser erziehen soll, sondern eben mit dem Ansatz, dass sein Hund akuten Stress hat, weil er keine klaren Ansagen bekommt! Er soll dem Hund die Aufgabe abnehmen, ständig auf ihn aufpassen zu müssen!


    Auch wenn ich ansonsten kein Fan von Martin Rütter bin, aber es gab mal eine Folge mit einem Mops, der sein Frauchen permanent verfolgt hat, ich glaube die FOlge ist noch bei Youtube zu finden! Vielleicht kannst du die Folge ja deine Freund einfach mal zeigen und vllt versteht er ja dann, dass er seinem Hund hilft, wenn er klare Regeln setzt!

  • Genau hier liegt das Problem.Wenn er nicht einsehen will das er was ändern muß, wird sich auch der Hund nicht ändern.

    Deswegen diskutieren wir auch oft. Aber er merkt das gar nicht, hab ich das Gefühl, bzw. stört ihn das nicht, wenn sie hinterher rennt, obwohl er schon mehrmals fast über sie drüber gefallen wäre. Seine Mutter hat sich deswegen auch schon mal den Arm gebrochen. Und meine Angst ist eben auch, dass einer von uns hinfällt, wenn wir unsere Tochter (4 Monate) auf dem Arm haben.


    Also eigentlich - im Ganzen betrachtet - ist mein Freund das Problem ;)

  • Ich werde mal danach suchen und mich nochmal mit ihm hinsetzen. Danke euch :)

  • In meinen Augen ist es Verlustangst, gepaart mit KOntrollzwang und inkonsequentem Verhalten Deines Freundes.
    Deinen Freund scheint das Verhalten der Hündin nicht zu stören und deshalb wird er auch nichts ändern, was für die Hündin allerdings keine Lösung ist, denn sie hat Stress, richtig Stress.
    Die HÜndin kommt doch gar nicht zur Ruhe und schon aus diesem Grund sollte Dein Freund mit ihr arbeiten, allerdings nicht halbherzig, sondern konsequent.


    Dass die Hündin eine gewisse Verlassensangst hat, kann ich bei der Vorgeschichte verstehen, nur muss Dein Freund der Hündin zeigen, dass diese Angst unbegründet ist und das kann er nur, wenn er mit ihr arbeitet, denn Arbeit stärkt die Bindung

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