Desaster seitdem Hund Nr.1 nicht mehr da ist.. :(

  • Hallo zusammen,


    ich hoffe ihr könnt mir helfen und habt ein paar tolle Ideen, Ratschläge und Tipps für mich. Wo fange ich an, wo höre ich auf.. ahhhh


    Bis Dezember hatten wir noch 2 Dobermänner, 6 und 3 Jahre alt. Leider mussten wir uns von dem "Großen" aus gesundeitlichen Gründen verabschieden, mir blutet das Herz wenn ich nur daran denke, hoffe es wird irgendwann "besser"... Unser Spike, der 3-Jährige ist seitdem sehr verändert - ich weiß gar nicht was ich zuerst erwähnen soll...
    - Spaziergänge = Katastrophe
    - andere Hunde = Ausnahmezustand
    - Menschen = gefallen nicht


    Menschen/Besuch werden/wird angeknurrt und angebellt, im Haus, auf dem Grundstück, an der Leine... Im Haus machen wir es mittlerweile so, dass er auf dem Platz bleiben muss bis er runtergefahren ist, dann darf er auch wieder aufstehen und ist absolut freundlich, lässt sich streicheln und anfassen ganz ohne Probleme.. An der Tür "empfangen" würde aber wieder die alte Reaktion hervorrufen.. Wenn Fremde aufs Grundstück rauf kommen, lassen wir ihn absitzen, er muss dann ein paar Minuten sitzen bleiben.. wenn er ruhig ist, darf er auch wieder aufstehen. Meist geht er dann einmal um die Leute rum, schnuppert kurz und geht weiter.. An der Leine ist es halt schwer diesen "Moment der Ruhe" zu bekommen, da es ja meist nur ein "vorbeilaufen" ist. Da klappt es ganz gut mit Leckerchen, auch bei Fahrradfahrern.


    Andere Hunde, egal wie, egal wo - gaaaaaaaaaaaaaaanz schlimm. Er will sofort drauf und "auffressen". Bin mir sicher er würde zubeißen.


    Generell an der Leine ist er total angespannt, scannt die ganze Umgebung, ist unruhig, dreht sich oft um, guckt in alle Richtungen und denkt überall sind Monster..


    Wir haben mit einem Trainer angefangen zu arbeiten, der passte aber einfach nicht zu uns. Nun hab ich eine tolle Hundeschule, die speziell so Problemfälle da hat.. Alles Listenhunde, oder Behördenhunde, Beißer usw. Wenn mein Trainer den Hund nimmt dann klappt es super, und bei mir.. natürlich nicht... Wir gehen 2x die Woche zum Training wo auch ganz viele andere Hunde sind, und jetzt bald soll Stadttraining dazu, wobei ich mich noch nicht in der Lage fühle meinen Hund sicher zu führen.. daher wird mein Trainer das wohl übernehmen anfangs..


    Ich verlange ja nichts Unmögliches, mein Hund muss ja gar nicht mit anderen Hunden spielen und co - lediglich ein "vorbeilaufen" können ohne einen total abgedrehten Hund an der Leine zu haben wär schon super. Dann könnte ich ihn auch viel besser auslasten.. Fahrrad fahren, Spaziergänge mit den Kindern usw.


    WIE BEKOMME ICH MEINEN HUND RUHIGER UND ENTSPANNTER???


    Wir wollten eigentlich wieder einen 2. Hund dazu... vll verstehen sie sich ja so gut das er wieder entspannter wird und auch wieder das Spielen anfängt, so wie er es immer gemacht hat.. Oder aber es geht komplett in die Hose und er beißt doch noch, und dann unseren eigenen Hund - ahhhh, nun lassen wirs natürlich erstmal und warten dass er wieder "funktioniert" - oder meint ihr grad ein neuer Hund könnte ihm helfen? Er hat echt sehr getrauert der Arme...


    Freue mich wirklich über jede Idee!!!

  • Hallo,
    einen Tipp oder Ratschlag habe ich leider nicht.


    Aber vielleicht wäre es noch gut, zu wissen, wie lange es her ist, dass ihr den Großen gehen lassen musstet?
    Vielleicht trauert der Kleine immer noch, wenn es noch sehr frisch ist?

  • Ich frage mich gerade, warum Dein Hund jetzt so reagiert? War er schon immer so?


    Wahrscheinlich hat der Althund ihm sehr viel Sicherheit gegeben und jetzt ist er einfach überfordert. Überfordert vielleicht auch deshalb, weil Ihr ihm die Sicherheit auch nicht geben könnt.


    Bitte holt Euch keinen 2. Hund. Die Wahrscheinlichkeit, dass damit das Problem Eueres jetzigen Hundes gelöst werden, halte ich eher für unwahrscheinlich.


    Ich denke, Ihr habt sehr viel an Erziehung am 2. Hund versäumt und da ist Nachholbedarf.

  • Ich würde mal sagen euer verstorbener Rüde, war der Ruhepunkt.
    Der jüngere Rüde ist schlicht massiv unsicher und weiß jetzt, ohne ein selbstsicheres Vorbild nicht mehr, wie er sich in Situationen, die ihm unheimlich erscheinen verhalten soll.


    Und ganz Dobermann reagiert er dann frei nach der Devise "Angriff ist die beste Verteidigung".


    Ihr müsst für den Hund die Führung übernehmen, die bisher offenbar der verstorbene Rüde hatte. Der Hund muss lernen, dass ihr die Situation im Griff habt und er euch vertrauen kann.
    Er braucht keinen zweiten Hund, er braucht jemanden der ihm Sicherheit, Struktur und Führung gibt.

  • Hallo,


    es tut mir leid, dass Euer Hund gehen musste....wir haben das im Februar erleben müssen und ich weiß, wie weh das tut.


    Da sich bei Euch etwas Grundlegendes verändert hat, Eure Gemütslage eine andere ist, wird der Hund diese Veränderungen versuchen zu kompensieren und deshalb hat sich wohl sein Verhalten so verändert.
    Hat der andere Hund diese Verhaltensweisen gezeigt?
    Übernimmt der junge Hund sie vielleicht?
    Wie ist Dein Umgang mit dem Hund?
    Hast Du ihn mehr verwöhnt als bisher?


    Wie hat sich der junge Hund während des Zusammenlebens mit dem Alten verhalten?


    Menschen/Besuch werden/wird angeknurrt und angebellt, im Haus, auf dem Grundstück, an der Leine..

    Er verteidigt das Haus. Hat er das früher auch getan oder war das Aufgabe des anderen Hundes?
    War der alte Hund souverän und hat dem jüngeren Sicherheit gegeben?


    Wir wollten eigentlich wieder einen 2. Hund dazu... vll verstehen sie sich ja so gut das er wieder entspannter wird und auch wieder das Spielen anfängt, so wie er es immer gemacht hat.. Oder aber es geht komplett in die Hose und er beißt doch noch, und dann unseren eigenen Hund - ahhhh, nun lassen wirs natürlich erstmal und warten dass er wieder "funktioniert" - oder meint ihr grad ein neuer Hund könnte ihm helfen? Er hat echt sehr getrauert der Arme...

    Schwer zu sagen. Frage mal den Trainer, der kann Deinen Hund sicher besser einschätzen


    Wir haben uns nach 2 Wochen wieder einen 2. Hund geholt, da Atti auch furchtbar getrauert hat und in Dagos Rolle schlüpfte. Durch den neuen Hund hat sich das schnell wieder gelegt

  • Ich bin da ganz bei Helfstyna.
    Hinzufügen würde ich noch, dass ihr euch vielleicht nochmal auf Hundetrainersuche begeben müsst.
    Ein Trainer der selbst den Hund führen kann, aber es euch nicht beibringen kann, bringt doch nix. Am besten wäre es ihr macht nicht nur Gruppenstunden auf dem Hundeplatz, sondern lasst einen Trainer zu euch nach Hause kommen, den Alltag anschaun und euch Tipps geben die ihr auch umsetzen könnte.


    Einen passenden Zweithund zu finden, der jetzt Ruhe reinbringt, obwohl er sich selbst bei euch nicht auskennt, halte ich für sehr unwahrscheinlich.

  • Wow, ihr seid ja fix!


    @Nchen, kurz vor Weihnachten...


    @Grinsekatze1, Früher war er nicht so, ich bin immer mit beiden Hunden zusammen spazieren gegangen und alles war bestens... Nun wurde der Große aber krank und wir konnten nicht mehr so spazieren gehen, dann haben wir es fast ein 3/4 Jahr komplett sein lassen und uns auf Grundstück und Koppel reduziert.. 4 ha, Beschäftigung gabs genug und der Große konnte sich also "Ausruhen" und trotzdem dabei sein..


    Mit der fehlenden Erziehung könntest du durchaus Recht haben - wobei er alles wichtige in Sachen Sitz, Platz, bleib, auf Entfernung, Aus usw perfekt beherrscht - so lange wir halt zu Hause sind.. und dann kommt halt der fehlende Part.. all das was im letzten Jahr nicht war..


    @Helfstyna, der Große war definitiv der Ruhepool und auch der Boss, der Kleine hat sehr auf ihn geachtet.. Ja genau, das ist der Punkt, denke der andere war immer mehr Führer als wir.. auch gab es leider einige schöne Situationen zwischen den beiden auf den letzten Tage, und genau da konnte ich dem Kleinen leider nicht die Sicherheit geben die ich ihm gern gegeben hätte.. Reagiert er deshalb so auf andere weil er es am eigenen Leib auch so erfahren hat.. :traurig: wie gebe ich ihm denn nun diese Sicherheit usw wieder???


    BorderPfoten, Ja, sowas ist furchtbar schlimm, tut mir auch leid für euch! Das war MEIN Hund, absoluter Traum, vor Kindern, vor Pferden, nie wird es wieder so einen perfekten Hund für mich geben.. :(


    Der andere Hund hat diese Verhaltensweisen so nicht gezeigt.. Menschen hat er begrüßt wenn er sie mochte, oder aber auch nicht, dann hat er sie einfach linkst liegen gelassen... Bei Hunden war es auch so, große Rüden waren nicht seins, da hab ich ihn dann schon angeleint rechtzeitig und gemieden... aber ansonsten absolut Pflegeleicht.. nix wie jetzt... Besuch wurde IMMER freundlich begrüßt.


    Leider hat der Große den Kleinen ein paar mal attackiert im Jahr seiner "Krankheit und Eingeschränktheit" :( Das war hart...


    Wie genau meinst du das mit meinem Umgang mit dem Hund?


    Er musste eigentlich immer zurückstecken, weil der andere meine Nr1 war - ich habe den anderen immer bevorzugt behandelt und ihn auch definitiv automatisch höher im Rang gestellt, war das falsch...? Jetzt, da er alleine ist, bekommt er mehr Zuwendung, ja.. :/


    Verhalten der Hunde untereinander war die ersten 2 Jahre super, außerdem lebten noch 2 weitere Rüden (Zwergschnauzer) mit auf dem Hof, 4 und 10 waren die, mit dem kleinen wurde immer gespielt.. Mein Kleiner war halt schon manchmal "rüpelig" aber alles hat gut geklappt bis der Große einen fiesen Bandscheibenvorfall hatte, Wobbler kam hinzu und sein Gesundheitszustand wurde doch stetig schlechter.. :(


    Früher wurde kein Besuch angebellt/geknurrt.. nur am Tor, so Postbote usw.


    .. Mit meinem Züchter hab ich lange telefoniert, der hat gesagt dass er nicht denkt dass es Probleme gibt wenn wir uns wieder einen 2. Hund holen, allerdings würde er uns in diesem Fall zu einer Hündin raten, was auch absolut in meinem Interesse ist.
    Mit dem Trainer hab ich darüber noch nicht gesprochen, war bisher für MICH noch kein konkretes Thema...

  • Also, ich an deiner Stelle würde jetzt darauf zurück besinnen, wie ich den Hund behandelt habe, als der andere noch da war.
    Konnte der KLeine sich von dem Grossen verabschieden?


    Wenn ihr jetzt unbedingt einen zweiten hund wollt, dann etwas sehr souveränes und dominantes. Allerdings ist es bei euch eher angebracht, erst an ihm zu arbeiten und dann einen zweiten zu holen.

  • @blubbb, ja, wir versuchen es schon mit dem - "wie damals" behandeln.. ja, verabschieden konnte er sich, wir haben auf dem Grundstück begraben und er durfte noch ne Runde mit rein hüpfen und schnuppern...


    Nein - also ja wir wollen UNBEDINGT einen zweiten wieder, allerdings zum richtigen Zeitpunkt, und der ist einfach nicht gegeben..


  • Er musste eigentlich immer zurückstecken, weil der andere meine Nr1 war - ich habe den anderen immer bevorzugt behandelt und ihn auch definitiv automatisch höher im Rang gestellt, war das falsch...? Jetzt, da er alleine ist, bekommt er mehr Zuwendung, ja.. :/

    Hmh ich bin zwar kein Experte aber was mir da in den Sinn kommt ist, dass er jetzt vielleicht von euch auch höher im Rang steht und meint alles regeln zu müssen. Das da Unsicherheit mit bei ist könnte ich mir auch vorstellen, aber da er so viel Zuwendung bekommt könnte ich mir auch einfach vorstellen, dass er vielleicht unbewusst ein bisschen verhätschelt wird, weil er noch da ist und euch auch Trost gibt.


    Unser Zweithund ist vor 2 Jahren gegangen, bzw. mussten wir sie erlösen lassen. Die beiden waren Schwestern und von klein auf ein Team. Damit unsere Hündin das realisieren konnte, haben wir den toten Hund mit nach Hause genommen in Absprache mit unserer TÄ. Diese riet uns den Hund sofort weg zunehmen, wenn es unseren Hund verstört oder er das ganze meidet. Also haben wir unseren toten Hund ins Wohnzimmer auf eine Decke gelegt in der er später auch beerdigt worden ist. Unsere Hündin hat eine ganze Stunde neben ihrer toten Schwester gelegen und sich danach zurück gezogen und wir haben den Hund in den Garten gebracht um sie zu beerdigen. Sie hatte das ganze realisiert und somit auch nicht angefangen die andere zu suchen. Wir wussten das würde sonst auf uns zukommen, da beide ohne einander sofort den anderen suchten oder anfingen fürchterlich zu jaulen. So war sie die nächsten Wochen ziemlich ruhig und hat wenig gefressen, aber mittlerweile ist sie wieder ganz die alte. Auch Tiere müssen und dürfen eben trauern.


    In der nächsten Zeit haben vor allem meine Schwester und meine Mutter den Hund sehr verhätschelt und einige Regeln schleifen lassen, dass haben wir sofort gemerkt. Die Rangordnung stimmte nicht mehr, der Hund wurde schlichtweg verhätschelt und verhielt sich auch so, nahm sich Dinge raus, etc. Es war nicht so gravierend wie bei euch, aber es ging in diese Richtung. Also haben wir uns alle an einen Tisch gesetzt und Klartext geredet, dass die Erziehung genauso beibehalten wird, auch wenn sie alleine ist und das wir sie nicht über bemuttern dürfen, weil der andere nicht mehr da ist. Natürlich genießt sie mehr Aufmerksamkeit, 4 Leute kümmern sich eben nur noch um einen Hund und nicht um zwei. Trotzdem sollte die Erziehung und die Regeln beibehalten werden.


    Ich würde mir denke ich sonst auch einen Trainer zur Hilfe holen. =)


    Mein Beileid an euch und viel Trost und Kraft. So ein Hund ist eben ein richtiges Familienmitglied, auch heute fehlt uns die Zweite noch sehr. Man lernt eben mit der Trauer umzugehen, aber vermissen darf und wird man eben immer.

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