Ein Welpe dreht auf & beißt


  • Wenn sie morgens schon aufdreht, würd ich erst recht Ruhe einkehren lassen. Nur weil der Welpe toben mag, musst du noch lange nicht darauf eingehen. Wenn du immer mit ihr tobst und spielst, schneller läufst etc., kannst du dir einen Forderer heranziehen, der immer gefälligst bespaßt werden mag, wenn es ihm gerade gefällt. Darauf würde ich gar nicht eingehen.


    Das ernsthafte Durchknallen kam bei uns erst später, als man dem Popelchen schon Kommandos zumuten konnte. Wenn er durchgeknallt ist, habe ich ihn an die Leine genommen (nur Retrieverleine überstreifen, nicht erst mit viel Körperkontakt an Halsband oder Geschirr herumknibbeln), bin mit ihm eine Runde durch die Wohnung gegangen und hab ein paar Kommandos abgefordert. Männe muss das heute noch manchmal machen. Mein Zwerg dreht bei Körperkontakt (anfassen, packen, schubsen) erst recht auf und die Leine bietet einen gewissen Abstand. Abzüglich der Kommandos könnte euch das vielleicht auch helfen - kein richtiges Exerzieren; nur eine kurze Runde, in der die Zwergin auf euch achten muss, dann Leine ab und ihr Zeit lassen, zu verarbeiten. Dann kann der Alltag weitergehen.

  • Gut dann drehen wir das mal zurück. Bleibt allerdings die Frage: Was wenn sie morgens ohne alles so aufgeregt & überdreht ist?


    Bislang dachte ich wirklich an etwas Auslastung zum entspannen.
    Nachts muss sie alle 2-3 Stunden raus, sie muss sobald sie wach ist und schläft eben noch nicht durch.


    Emanuela: Vielleicht bitte nicht allzu schnell falsch urteilen. Es ist der erste (eigene) Welpe, was nicht heißt, das ich ihn mir einen als reinen "Modenhund" angelacht habe. Ich bin mitAussies und Schäferhunden aufgewachsen - da haben die Tiere einfach schon mal einen besonderen Platz im Herzen. Ein Welpe ist jedoch Neuland, als Anfänger ist vermutlich niemand fehlerfrei. Daher suche ich nun Rat & Tipps. Egal wie gut man sich vorher auch informiert hat: Es kann immer passieren, das man was außer acht lässt.
    Unter "auf 180 sein" verstehe ich wiederum etwas komplett anderes. ;)

  • Gut dann drehen wir das mal zurück. Bleibt allerdings die Frage: Was wenn sie morgens ohne alles so aufgeregt & überdreht ist?


    Meine Hunde lernen sehr früh, dass im Haus keine Action ist und morgens eine ruhige Kugel geschoben wird. Spielzeug lag da in Welpentagen nicht rum und es wurde nur seeeeehr ruhig in den Tag gestartet. Kein Spielen, kaum Aufmerksamkeit, einfach alles locker angehen lassen. Es kann eine Weile dauern, bis sich die Kurze an euren Tagesablauf anpasst und die Regeln versteht.
    Normalerweise sollte sie von den Eindrücken des Alltags und der Umwelt schon müde genug werden und keine zusätzliche Bespaßung brauchen.

  • Beisshemmung: Wenn sie zu doll beisst, quitschen und das Spiel sofort abbrechen und gegebenenfalls die kleine kurzzeitig ignorieren. So machen es auch Geschwister untereinander, den ein Welpe würde auch so eine Beisshemmung erlernen, wenn er beim Spielen nämlich zu doll kneifft, spielt keiner mehr mit ihm, auf dieser Grundlage ist das oben beschriebene, es wird nicht auf anhieb klappen, aber die kleine wird es irgendwann kapieren, dass zu dolles beissen doof ist, weil ja dann der Spaß vorbei ist.


    Ruhe ist das A und O, nicht nur für ein gesundes Wachstum, sondern man erspart sich damit später einiges an Stress und Nerven. Ein Hund, der gelernt hat, dass auch mal gar nichts passiert, legt sich in sein Körbchen und döst vor sich hin, bis wieder Aktion angesagt ist, ein Hund der es nie gelernt hat, wird sich auch entsprechend verhalten. Wenn der Welpe aufdreht und um sich beisst, wird er einfach ignoriert, er wird es noch weiterhin versuchen, wenn man aber konsequent bleibt, wird er rasch merken, dass er damit nicht weit kommt.
    Ich weiß das dieses Maß halten am Anfang sehr schwierig ist, weil man auch oft verunsichert ist, irgendwann wirst du ein Bauchgefühl dafür entwickeln, wenn du deine kleine besser kennst und auch einschätzen kannst. Fahr einfach mal alles komplett runter, was der Welpe jetzt lernen muss ist Ruhe, Stubenrein werden, Ruhe, die Welt erkunden, Ruhe, mit dem Alltag zurechtkommen und noch mehr Ruhe, alles andere kann bis später warten, dass läuft nicht weg. Zum Thema Ruhe halten noch ein kleiner Denkanstoß: Ein Welpe/Hund sollte an die 18 - 20 Stunden am Tag schlafen/dösen, da ein Welpe noch sehr viel mehr lernen muss, als ein ausgewachsener Hund, sollte man sich auf das wesenlichste Konzentrieren und eben den Rest auf später verschieben.

  • Tarek ist morgens ja auch oft ziemlich aktiv ... ab und an geb ich ihm dann was zum kauen, da beschäftigt er sich selber mit, oder ich streu ihm die morgentliche portion Fressen in die Wiese, schön verteilt, da ist er ne Weile beschäftigt und macht ihn etwas müde ... Danach schläft er meistens nochmals ...

  • Gut dann drehen wir das mal zurück. Bleibt allerdings die Frage: Was wenn sie morgens ohne alles so aufgeregt & überdreht ist?

    Stresshormone, die beim aufdrehen ausgeschüttet werden brauchen teilweise mehr als einen Tag, um wieder abgebaut zu werden. So kann es sein, dass der Welpe morgens munter wird und immer noch "auf Droge" ist. Drum ist es auch so wichtig, nach einem aufregenden Tag 1, 2 ruhige Tage einzuschieben zum Verarbeiten.


    Wir fordern heutzutage sehr viel von unseren Hunden, und auch von Welpen. Normalerweise würden die in dem Alter erst die nähere Umgebung der Wurfkiste erforschen, und noch keine grossen Ausflüge machen. Mit Geschwistern rumbalgen, ja, aber alles völlig ungezwungen. Lebhaft dürfen Welpen gerne sein, aber wenn sie nicht mehr runterkommen ohne Hilfe, heisst es aufpassen!


    Statt Spaziergänge kann man auch einfach mal mit dem Welpen zu einer netten Wiese fahren, und sich da hinsetzen und den Zwerg erkunden lassen, ihm da auch assistieren. Habe ich mit meinem letzen Welpen, der auch so ein Durchdrehmodell war, oft gemacht. Hat ihm gutgetan.

  • Die Kleine ist ja nicht mal 9 Wochen alt (hast du sie etwas arg jung bekommen?). Wenn du so junge Welpen beim Züchter siehst: die toben, erkunden, spielen mit Zähnen, rennen hinter Bewegungsreizen her und wenn der Gegenüber hochdreht, tun sie das auch. Die haben ihre Geschwister und Spiel ist nicht zimperlich und sie haben ihren Rhythmus. Sie toben, sie fressen, sie schlafen sehr viel (trotz der interessanten Geschwister zum Spielen) und die allermeisten wissen, was sie wann brauchen. Der Mensch bringt den Tagesablauf, die vielen Reize außerhalb des Hauses, das "jetzt muss das und jetzt muss jenes". Das über den Welpen gestülpt bringt halt oftmals Überforderung, falscher Zeitpunkt oder Überdrehen. Ich würde auch sagen: nicht zu viel auf einmal und schauen, welchen Rhythmus der Welpe selbst mitbringt. Der spielt sich eh mit euerm ein und die Phasen des Wachens/Schlafens/Konzentrierens werden eh automatisch länger mit der Zeit.

  • Hallo,


    das ist normales Verhalten eines Welpen. Du hast ja schon viele Tipps bekommen hier.
    Wichtig : Joggen erst wenn der Hund älter als 1 Jahr ist. Keine Bälle werfen !!!!
    Ruhe lernen ist das Wichtigste.


    2 Links zum Thema : http://nomro.de/yapp-yapp/


    http://www.ealc.info/de/unter-…haftigung-des-catahoulas/ (gilt für alle Arbeitshunderassen)


    Meine Malinette musste als Welpen zum "Runterfahren" in die Box, dann war sie nach 5 min. still und man konnte die Box wieder öffnen.



    Viel Spass mit Eurem neuen Familienmitglied


    Grüße Bernd

  • Hallo,


    die gute Nachricht zuerst: Du hast einen völlig normalen Welpen! :) Erinnert mich alles sehr an Newton in diesem Alter.

    Sofern sie nicht müde ist (manchmal möchte sie nur ihr Geschäft machen und danach direkt wieder rein), laufen wir größere Runden oder toben & tollen draußen etwas herum.

    Was bedeutet bei dir "größere" Runden? Mit einem Welpen in diesem Alter würde ich maximal dreimal 10 Minuten am Tag Gassi gehen.


    Das mit der "Beißhemmung" (ein hohes "Autsch" machen) klappt anscheinend nicht.

    Mit neun Wochen kann sie das mit der Beißhemmung unmöglich schon gelernt haben. Das dauert oft Wochen und Monate. Newton muss ich im Eifer des Gefechts auch noch gelegentlich "erinnern", dass man mit Menschen nicht so spielt...


    Sie wird dann im Prinzip noch "wilder".

    Ich befürchte, sie überdreht da einfach. Eventuell würde ich dann eine Standby-Übung mit ihr machen, anstelle ihr das Verhalten (erfolglos) zu verbieten.


    Etwas Wirkung zeigt das ruhig auf die Seite legen und so lang liegend zu halten (entspannt und ruhig, ohne großartige Kraft) - oftmals trottet sie im Anschluss beleidigt davon oder wendet sich ab.

    Oh nein, bitte nicht auf die Seite legen. =( Und schon gar nicht dort liegend halten. Woher habt ihr das? Das kann ihr Vertrauen in euch sehr nachhaltig schädigen...


    Ich versuche stets einen neutralen, aber scharfen Ton beim "Nein" anzuschlagen und dabei ruhig zu bleiben.

    Weiß sie denn schon, was "Nein!" bedeutet?! Kann ich mir nicht vorstellen...


    Generell würde ich euch empfehlen, mal mit dem Züchter ein Gespräch über typisches Welpenverhalten und wie man ihm begegnet zu führen. Oder eben mit der Trainerin in der Welpenschule.


    Wie läuft denn die Welpenschule so ab?


    Liebe Grüße,
    Rafaela

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