Junghundealltag

  • Hallo,


    ich möchte hier unsere Cleopatra (Cleo) vorstellen. Sie ist eine Große Schweizer Sennenhündin aus einer Hobbyzucht und momentan 5 1/2 Monate alt. Aktuell ist sie vorne ca. 52cm hoch (hinten ca. 54-55) und wiegt 24,5 Kilo. Sie war als Welpe eine ganz Kleine hat sich in der letzten Zeit aber prima gemacht. Erst dachte ich, sie wäre deutlich zu kein für ihr Alter und bleibt unter dem vorgegebenen Rassestandard, habe dann aber eine Seite im Internet gefunden, auf welcher der Hundebesitzer einer ebenfalls Großen Schweizer Sennenhündin wöchentlich Größe und Gewicht bis zu einem Alter von 3 Jahren (heute 64cm und 48kg) dokumentiert hat. Das wöchentliche Wachstum entspricht 1 zu 1 dem unserer Cleo.
    Sie wächst halt langsam aber kontinuierlich. Was mir absolut recht ist, da es die Gelenke im Wachstum nicht so extrem belastet. Ansonsten ist sie eine quirlige verschmuste junge Dame mit viel Flausen im Kopf, die fremden Menschen gegenüber im ersten Moment zurückhaltend ist, mit Artgenossen aber super auskommt. Agressivität ist ihr vollkommen fremd. Was ab und zu nervt ist, dass sie permanent auf irgendwelchen Dingen, die sie draussen gefunden hat, rumkaut und diese teilweise auch frisst. Unsere Zypressenhecke ist mittlerweile untenherum schon recht kahl, da sie regelmäßig die Äste "pflückt", um diese dann genüßlich zu zerkauen. Meistens im Haus zur Freude meiner Frau, hat sie doch endlich einen neuen Staubsauger bekommen. Und das wiederum freut Cleo, da sie doch jetzt auch im Haus jemanden neues zum "kämpfen" hat ausser dem Hara-Wischer, den meinen beiden Kindern und dem Wellensittich, der blöderweise immer wegfliegt.
    Sie ist zudem sehr ordnungsliebend und mit einer gärtnerischen Ader ausgestattet. Neulich hat sie ein großes Stück von dem im letzten Jahr frischverlegten Rollrasen ordenlich aufgerollt, die Ecken nach ihrem Gusto begradigt und vorsichtshalber einen halben Meter tief darunter nachgeschaut, ob die Erde auch über genügend Nährstoffe verfügt. Diese scheint ihrem genüßlichen Kauens nach sehr gut zu sein. Die gleiche Stichprobe, allerdings ohne Aufrollen des Rasens, hat sie dann nochmals mitten in der Rasenfläche vorgenommen. Wenn ich dann dazu komme,interpretiert sie das als Aufforderung noch schneller und tiefer zu graben, bevor sie sich dann voller Eifer und vor mir weglaufend zum nächsten "Ausgrabungsort" begibt. Das wiederum fand ich nicht gut und hab ihr erst mal Hausarrest (die mehrfachen täglichen Spaziergänge natürlich ausgenommen) verordnet. Ihr scheint es auch nicht sonderlich viel auszumachen. Sie geht nun ihrem neuem Hobby, der kreativen Innengestaltung des Hauses, nach. Na gut, ich müsste nach 2 Jahren innen mal wieder neu renovieren. Aber sie sollte ein wenig diplomatischer werden und mir das nicht gleich so drastisch zeigen, dass sie die Tapete nicht mag indem sie mir diese vor die Füße legt. Ansonsten liebt sie ihr "Rudel" und möchte dieses andauernd um sich haben. Neulich hat mein Sohn unten im Wohnzimmer und auf der überdachten Terrasse seinen Geburtstag mit vielen seiner Freunde gefeiert. Wir hatten vorsorglich das Terrain geräumt und haben bis ca. 2 Uhr morgens Asysl bei Freunden gefunden. Als wir dann nach Hause kamen, war die Feier in vollem Gang, so dass wir beschlossen, Cleo mit nach oben in unser Schlafzimmer zu nehmen. Ich bin beileibe nicht schwächlich, aber so einen 24kg Brocken die Treppe nach oben zu tragen (ich möchte noch nicht dass sie Stufen hoch- oder runter geht) ist auch nicht ohne. Am nächsten Morgen dann wachte ich auf, wollte meiner Frau das obligatorische "Guten-Morgen-Küßchen" geben, drehte mich um und schaute direkt in die rund 10cm entfernten dunkelbraunen Augen unseres vierbeinigen Nachwuchses. Wir lagen quase Nase an Nase. Diese tat dann so als wenn sie mich gar nicht sehen würde und drehte sich genüßlich auf die Seite um weiterzuschlafen. Das tat sie dann recht ausgiebig und geräuschvoll bis 10 Uhr morgens (würde ich so schnarchen hätte meine Frau mich schon lange rausgeworfen). Anscheinend waren die üblichen Nöte auch mal Pipi machen zu müssen, an diesem Morgen nicht vorhanden. Seitdem überhören wir tapfer Morgen für Morgen ihre zum Teil recht deutlichen Appelle, wenn sie unten vor dem Gittertürchen zur Treppe nach oben steht.


    Alles in allem sind wir sehr glücklich, ein halbes Jahr nach dem Tod unserer fast 14-jährigen weißen Schäferhündin wieder solch einen Schatz gefunden zu haben. Sie hält uns auf Trab, wir gehen wieder gerne spazieren (auch bei Wind und Wetter) und erfreuen uns jeden Tag an ihrem liebe- und temperamentvollen Wesen. Die nächste Herausforderung steht bereits an. Aufstellen des Tannenbaums. Wobei es weniger um das Aufstellen als vielmehr darum geht, dass der Baum zumindest bis zum nächsten Jahr auch ohne Totalschaden stehen bleibt, ohne jeden Tag die Überreste der Kugeln zusammenkehren zu müssen.


    Frohes Fest allerseits


    Andreas

    • Neu

    Hi


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    • Herzlich willkommen und danke für diesen wunderschönen Bericht, aus dem so viel Zuneigung zu eurem vierbeinigen Nachwuchs spricht.


      Ich hoffe, bald wieder von euch lesen zu können.


      Gaby, ihre schweren Jungs und Finn

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