"Drinnen hui, draußen pfui"

  • Zitat

    ... immerhin werfen sich dann 30 Kilo in die Leine, die ich zwar halten kann...aber naja - wer schon mal einen Hund dieser Art hatte, weiß, daß da auch für den Halter vieles "dazu" kommt


    Hi Franziska, ich führe zwei 30kg-Retriever - das geht in der Tat so gar nicht.



    Zitat

    Geschätzte Dauer: 5-6 Monate.


    :hilfe: Ernsthaft?


    Zitat

    ...man kann es sich ja gut vorstellen, wie laufend Hunde in der Nähe ihres Zwingers vorbeigelaufen sind und Ronja sich aus lauter Frust und Verzweiflung nicht anders zu helfen wußte, als zu bellen - hat ja niemanden weiter gestört - ) viel Geduld erfordert und daß ich ihr keine Erfolge von heute auf morgen abverlangen kann. Sie weiß es ja nicht besser.


    Ist doch egal, was früher war, wwarum sie das macht und wie lange schon. Fakt ist, dass das nicht akzeptabel ist, weil Du den Hund so nicht führen kannst, rein körperlich schon nicht und vom Kopf her auf Dauer wohl auch nicht...


    Zitat

    Aber allmählich gehe ich einfach auf dem Zahnfleisch und erwische mich auch selbst dabei, wie ich wütend auf Ronja werde - obwohl ich ja weiß, daß sie nichts dafür kann; keine Sorge, ich lasse meinen eigenen Frust nicht an ihr aus (körperlich) - aber natürlich spürt sie das auch... vielleicht bin ich grade auch besonders dünnhäutig, aber vielleicht versteht Ihr das ja!?


    Ich verstehe das total! Aber deshalb fände ich an Deiner Stelle die Aussicht, da jetzt ein halbes Jahr bis zur Unendlichkeit dran rumzudoktern, furchtbar. Ich wüßte auch nicht, warum Du von dem Hund nicht jetzt schon mehr erwarten kannst. Der Hund kann das!


    Zitat

    Meine Trainerin erklärt die Maßnahme so: wenn sie randaliert (das tut sie ja auch, wenn der andere Hund auf der anderen Starßenseite ist), die Richtung wechseln und ihr damit sozusagen den negativen Reiz vermitteln, daß Bellen sie nur weiter entfernt. Wenn sie dann aufhört, loben, Leckerlie etc - und wieder zurückgehen. Der andere Hund ist dann in der Regel zwar schon meilenweit weg, aber für Ronja ist es "die richtige Richtung", weil da eben ein Hund war. Und das ganze wiederholen wir auch schon 3-4 Mal...so kann man locker eine Stunde für nen Weg von 50 Meter verbrauchen :ugly:


    Eine Stunde für 50 Meter :???: So willst Du doch nicht die nächsten Monate verbringen, oder? Ich hätte da keine Lust drauf.


    Damit der Hund sich an der Leine ordentlich verhält, sich nach Dir richtet und ansprechbar ist, musst Du ihn von Anfang an auf Normallevel halten - cool, relaxt, ruhig - und verhindern, dass er hochdreht. Wenn sie so wie beschrieben in der Leine hängt, bist Du schon meilenweit über den problematischen Punkt hinaus. Den Hund in der Situation dann erreichen zu wollen - ja, klar, das geht, wenn überhaupt, nur noch mit heftigen Tritten, aber, entschuldigung, wenn man es erst einmal so weit hat kommen lassen, dann darf man sich als Trainer gerne erst einmal heftig selber treten...


    Das Problem fängt oft schon an, wenn sich der Halter die Schuhe oder Jacke anzieht oder das Halsband hervorholt. Wenn der Hund da schon anfängt, nach vorne zu denken, muss es, zack, zurück, heißen. Erst einmal fällt er keine Entscheidungen sondern bleibt in dem eng begrenzten physischen und psychischen Raum, den Du ihm zugestehst. Der Hund soll erst einmal nur bis zu Dir denken. Wenn der schon daran denkt, was da jenseits von Dir ist, musst Du sagen: "Hey, hierher wird gedacht." Deshalb ist es am einfachsten, den Hund auch erst einmal hinter Dir zu führen.


    Ich kenne Leute, die den entsprechenden Umgang mit Hunden großartig beherrschen und diesen Hund innerhalb eines halben Tages an lockerer Leine an fremden Hunden vorbeiführen.


    Wenn Du am Wochenende Zeit hast und mobil bist, können wir uns treffen und ich kann Dir, wenn Du magst, zeigen, was ich meine. Ich habe auch zwei Hunde, mit denen sich Deine Schnecke sicherlich gut verstehen wird ;) .


    Viele Grüße
    Schnuffeltuchler

  • Ich überlege gerade wie ich vorgehen würde. Vermeiden, großräumig ausweichen ist ja alles gut und schön, aber alles schwer machbar im Alltag. Wer städtisch wohnt kann das doch gar nicht unbedingt. Und manchmal will man doch auch nur mal schnell mit Hund zum nächsten Briefkasten, ohne, dass das gleich ne Stunde dauert. Wie handhabt ihr solche Situationen? Bei meinem Leinenpöbler gibts auch ganz einfach mal nen Anschiss.

  • Ich wollte nur mal anmerken, dass es durchaus sein kann, dass sie bei ihrer Pflegestelle lediglich zickig war. Hunde Verhalten sich teilweise unterschiedlich, wenn andere dabei sind. Da würde ich der Pflegestelle jetzt nicht zwangsläufig einen Vorwurf machen ;)

  • Mein Tipp:


    lies dich in Z und B ein und überlege, ob das was ist....
    Wenn du schon Hundeerfahrung hast, dann könnte dir das evt. leicht fallen.


    Aber es ist auch "nur" eine Brücke der Kommunikation. Die ich persönlich aber genial finde. Dem Hund, egal aus welcher Motivation er pöbelt wird erstmal der Druck einer negativen Konsequenz genommen..und ein Geräusch wird etabliert, welches neutral ist und auch bei fast gänzlicher Ausschaltung des Gehörs...Wahrgenommen werden kann...und Ruhe vermittelt.


    Dann hat man eine BASIS, auf der man aufbauen kann. Die Motivation deines Hundes kann ja von: "ich habe Angst" über "ich habe Frust" über "mir gehört die Welt" und vieles gehen.


    Je nach Motivation und Charakter muss man dann das Training anpassen...aber Z und B kann man erstmal machen und steigert den Frust nicht und kann lenken und leiten, hat also die Situation im Griff.

  • Zitat

    Bei meinem Leinenpöbler gibts auch ganz einfach mal nen Anschiss.


    Und wie trainierst du?
    Oder hast trainiert?
    Bis du den Hund soweit hattest, dass er einen Anschiss auch ANHÖRT.


    Bei meinen schlimmen Leinenpöblern ist das gar nicht gehört worden. Während meine Hunde, die ich von beginn an habe, die reagieren schon, wenn ich mal ernst werde. Aber "anscheissen" muss ich die nicht. :???:

  • Zitat

    Doch, auch städtisch und Ausweichen geht. Wie will man denn den Hund zur Relaxtsein zwingen?


    Als meine Schäferhündin zu mir kam, habe ich auch in der Stadt gewohnt. Leider hatte ich kein Auto und konnte nicht rausfahren aber ich habe statt der überfüllten Hundewiese, wo mein Hündin nur noch unter Strom stand,lieber einen Park zum Spazieren gehen gewählt.
    Hier gabs nur wenig Hunde und die waren nicht wie an der Elbe, an der Leine.War halt auch Pflicht. Im Park konnte ich auch viel besser ausweichen.


    Dann war ich einmal die Woche mit einer größeren Hundegruppe unterwegs. Für Aira super, sie konnte mal ohne Schleppleine laufen, hatte Hundekontakte und konnte sich Sozialverhalten abschauen.


  • Ich hab zwar keine Ahnung, was du mit Z und B meinst. Aber mein erster Gedanke war, ein konditioniertes Geräusch, bei dem sich der Hund an mir orientiert. Mein guckt z.B. bei einem freundlichen hoch gesungenem Uih immer zu mir.

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    Und wie trainierst du?
    Oder hast trainiert?
    Bis du den Hund soweit hattest, dass er einen Anschiss auch ANHÖRT.


    Bei meinen schlimmen Leinenpöblern ist das gar nicht gehört worden. Während meine Hunde, die ich von beginn an habe, die reagieren schon, wenn ich mal ernst werde. Aber "anscheissen" muss ich die nicht. :???:


    Sehe ich fast täglich - bringt nie was.

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    Als meine Schäferhündin zu mir kam, habe ich auch in der Stadt gewohnt. Leider hatte ich kein Auto und konnte nicht rausfahren aber ich habe statt der überfüllten Hundewiese, wo mein Hündin nur noch unter Strom stand,lieber einen Park zum Spazieren gehen gewählt.
    Hier gabs nur wenig Hunde und die waren nicht wie an der Elbe, an der Leine.War halt auch Pflicht. Im Park konnte ich auch viel besser ausweichen.


    Dann war ich einmal die Woche mit einer größeren Hundegruppe unterwegs. Für Aira super, sie konnte mal ohne Schleppleine laufen, hatte Hundekontakte und konnte sich Sozialverhalten abschauen.


    In Berlin interessiert nur niemanden die Leinenpflicht in den Parks. Und "wenig Hunde" findest du hier auch nirgends. Hier ist Ausweichen am ehesten möglich, wenn man durch die Straßen läuft. Am besten ruhige Straßen, wo man schnell auf die andere Seite wechseln kann, ohne erst ewig auf eine Verkehrslücke warten zu müssen.

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