Die Marotten unserer ängstlichen Rubia

  • Hallo, seit ein paar Tagen wohnt nun unsere Rubia (Streuner aus Spanien, Labrador-Mix, etwa 16 Monate) bei uns. Sie ist eine supersüße Maus ohne jegliche Aggression und auch sehr gelehrig. Stressig wird es, wenn es dunkel wird. Dann hat sie Angst und möchte ihren Abendspaziergang so schnell wie möglich hinter sich bringen.


    Außerdem hat sie panische Angst vor großen Hunden. Bei manchen knurrt sie nur kurz und geht dann weiter, bei manchen fiept und schreit sie sehr laut und will nur noch weg. Heute gab es eine unschöne Aktion mit einer riesigen Dogge. Diese hatte zwar einen Maulkorb, stürzte sich aber sofort äußerst aggressiv auf Rubia. Mein Freund ließ dann die Leine los und Rubia rannte, blieb dann irgendwann auf mein Rufen aber stehen. Zuvor fiepte sie sehr ängstlich und vermied den Blickkontakt. Aber auch bei weniger aggressiven Hunden ist es schwer, sie vorbeizuführen. Wie kann man das trainieren? Und was mache ich, wenn der andere Hund mal nicht angeleint ist?


    Was weniger schlimm für sie, aber doch anstrengend für uns ist: in der Wohnung ist sie wie ein Schatten, sie kommt überall mit hin. Wie kann man ihr das abtrainieren? Oder gibt sich das erfahrugsgemäß mit der Eingewöhnung?

  • Hallo,


    du hast den Hund erst ein paar Tage . Um so besser find sich schon, dass sie/ er dein " Schatten" ist.
    Offenbar sucht sie / er deine Nähe um sicher zu sein - sehr schön !
    Damit hast du ja etwas womit du arbeiten kannst.
    Fürs Erste sieh zu, dass die Bindung und das Vertrauen des Hudes zu dir stabil bleibt.
    Wenn das alles gut ist, kannst du sie / ihm langsam zeigen, dass das restliche Umfeld keine Angst machen muss.
    Keiner kann wissen, was der Hund bisher für Erfahrungen machte - aber so wie du schilderst hat es dazu geführt, dass der Hund unsicher und ängstlich ist.
    Vielleicht findest du ja einen Hundehalter mit einem souveränen Hund , von dem er / sie lernen kann ?
    Hab Geduld und sein deinem Hund ein " Anhaltspunkt " .
    LG Ramona

  • Ihr habt die Kleine erst ein paar Tage. Ich stimme Juny voll zu.


    Warum habt ihr sie nicht gegen die Dogge geschützt? Ihr habt sie laufengelassen. So hat sie gelernt, dass sie sich selber schützen muss.


    Ich musste erst dieses Wochenende meine kleine Hündin gegen ein "Hundepony" verteidigen. Dabei habe ich mich zackig und willensstark hingestellt wie ein "Kerl" eine "Wand", dem Riesenhund in den Weg und habe ihn nur im Blickwinkel angeschaut. Als nächsten Schritt hätte ich ihn angebrüllt. Ich war selber erstaunt, wie der reagiert hat. Er hat sofort diese "Angsthaltung" angenommen und nicht mehr fletschend geknurrt und fixiert.
    Der Besitzer des Riesens hat nur geschaut und gar nichts gemacht. Ich glaube, er war hypnotisiert :headbash:
    Natürlich ist einem hinterher dann schlecht.


    Das musst Du unbedingt machen. DU musst die Kleine schützen.


    Ihr bekommt aber noch ein Gefühl für Hundebegegnungen. Hunde müssen sich nicht begrüßen. Wölfe gehen sich in einem großen Sicherheitsabstand aus dem Weg.
    Ich gebe auch nicht jeden Menschen die Hand und anlächeln tue ich nur sympathisch wirkende Leute. Warum soll das bei Hunden anders sein?


    Euer Hund hat keine Marotten. Das ist alles normal. Nur Ruhe und Herzblut.

  • Haben wir zuerst versucht, aber selbst ihr stämmiges Herrchen konnte sie nicht halten. Sie hat dann Herrchen und Rubias Herrchen zu Fall gebracht, da konnten auch wir sie nicht mehr schützen. Leider...

  • Das ist ja voll blöd gelaufen.


    Wenn wir Hunde treffen, die pöbeln, dann sage ich immer zu unserer Kleinen mit erhöhter Stimme: "Alles gut." Das kennt unsere Kleine schon, von anderen "furchteinflößenden" Sachen, die harmlos sind. Meist funktioniert das.


    ((Nur hat sie einen Hund, den mag sie gar nicht, da vergißt sie, dass sie die kleinste Dogge ist und glaubt, sie ist eine große Dogge. Sie will den dann angreifen. Das hat aber seine Ursache, als sie Welpe war und hilft bei Deinem Problem nicht.))


    Das bekommt ihr sicher mit der Zeit noch hin, aber vielleicht kommen hier noch Tipps von HH die Angsthunde bekommen haben.


    Liebe Grüße!

  • Hallo,


    da muss ich fast .... - das Herrchen der Dogge wird erst umgerissen und dann das Herrchen von Rubia auch ?
    ( hab Rubia richtig geschrieben ? ). Das der seine Dogge nicht halten konnte ist schon heftig ! Große Hunde brauchen guten Halter !
    Macht aber aus dem Ereignis keine Katastrophe . Seht es mal so - sie ist weggelaufen, hat sich in Sicherheit gebracht. Sie hat sich auf kein Tändelei eingelassen, nicht gebissen - besser so, als genau das Andere - oder ?
    Ich glaub ihr habt einen ganz gut zu händelnden Hund - habt Geduld.
    Schaut dass sie sicherer wird - trainiert mit ihr solche Situationen.
    Dazu kann man hier gar nicht genug schreiben - aber schaut doch mal, was Züchter alles empfehlen, um Welpe zu prägen. Vieles davon hat Eure davon sicher noch nicht gelernt - und sollte ihr genau das zeigten.
    LG Ramona

  • Ich würde vorerst vielleicht Auslaufgebiete aufsuchen, in denen nicht so viele Hunde sind. Dann hat Rubia erstmal die Möglichkeit bei euch anzukommen und eine Bindung zu euch aufzubauen.
    Hundekontakte könnt ihr doch später noch trainieren, das muß doch nicht alles sofort geschehen. Es wär doch furchtbar, wenn euer Hund das Weite sucht, bei so einem Erlebnis, wie mit der Dogge. Ich würde ihr den Dauerstress ein paar Tage nach ihrem Einzug noch nicht zumuten.

  • Danke für die vielen Antworten! Sie hat richtig geschrien, ja. Die Dogge hat keinen Mucks gemacht nur drauf los.


    Auf der Strecke habe ich gestern keinen einzigen Hund getroffen. Wenn, dann trifft man da auch nur angeleinte Hunde. Ganz ohne kommt man eben nicht aus.


    Was bedeutet es, wenn sie andere Hunde anbellt? Sollte man dem nachgeben und mit zum Hund gehen oder lieber das Bellen unterbinden?

  • Ich würde es unterbinden.


    Nach meiner Meinung bedeutet bellen unter Hunden: " Ey, Du da!!!" So begrüßt man sich nicht.


    Normale Hundebegegnungen laufen bei uns so ab, dass sich die Hunde so seitlich mit abgewandten Blick annähern und sich zuerst an der Schnauze beschnuppern.

  • Moin,


    alles braucht seine Zeit, bis so ein Hund richtig bei einem angekommen ist, dauert, ja nach Charakter mal weniger lang, mal mehr. Im Schnitt brauchten meine Spanier ein gutes halbes Jahr, bis sie angekommen waren.


    Drinnen sind sie alle in der ersten Zeit hinter mir her gelaufen, sie haben sich aber auch alle sehr schnell an tägliche Abläufe gewöhnt. Lucas etwa blieb nach 10 Tagen liegen, wenn ich morgens aufstand und im Bad verschwand. Er hatte gelernt "nachgehen lohnt sich nicht.... sie kommt wieder". Er kam Mitte Oktober und im Dezember, während der Weihnachtsbäckerei ging er das erste Mal von mir fort, ich buk Plätzchen und er ging aus der Küche auf einen anderen Platz.


    Ich hab aber auch immer darauf geachtet, das ich manche Türen, wie etwa die zum Bad schließe. Da durfte jeder davor warten, aber mitkommen war nicht. Das ist im Hauswirtschaftsraum ebenso und in den Schlafräumen der Kinder auch. Alles haben sich daran gewöhnt.


    Hundebegegnungen kann man lernen, was unglaublich helfen kann, ist der gemeinsame Spaziergang mit einem bekannten, gelassenen und souveränen Hund, den hatte ich zumeist selbst, aber vielleicht kennst jemanden, mit dem man gemeinsam gehen kann? Ruhe kann sich da einfach übertragen?


    Die Begegnung mit der Dogge, das tut mir leid, ich wünsche Euch, das es einfach ein Einzelfall war, der sich nicht wiederholt und ansonsten, erst mal kurze Spaziergänge, immer auf den gleichen Wegen, möglichst zu ruhigen Zeiten. Sprich, wenn wenig andere Hunde unterwegs sind. Ich bin immer zu Fuß die selben Wege gelaufen, damit meine Jungs lernten wo ihr zu Hause ist, hat dann später im Freilauf auch geklappt. Weg gelaufen aber nach Hause....


    Alles Gute
    Sundri

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