Hilfe, mein Welpe beißt

  • Da die Eltern Diensthunde sind, denke ich handelt es sich bei deinem Welpen um ne Leistungszucht. Allerdings scheint sie da eher zur ruhigeren Sorte zu gehören.


    Ich hab "nur" ne Hochzucht, aber mein Jungspund brauchte nie viel Anreiz zum Spielen und nimmt auch so mal ein Spielzeug und beschäftigt sich allein.


    Sie und ihre Geschwister haben alle gerne in Hände, Beine, etc. gebissen und ich hab bei Jule auch ne Weile gebraucht mit der Beisshemmung, ich hätte sie aber nie unterworfen oder in den Garten verbannt. Streicheln ging die 1. Wochen nur am Bauch, auf sonstigen Körperkontakt hat sie überhaupt keinen Wert gelegt, da wurde auch nur nach den Händen geschnappt. Sie hat da manchmal auch echt überdreht und ich hab sie dann (der Tipp kam ja schon) zwischen die Beine genommen und beruhigt bis sie wieder "normal" war. Bis sie 6 Monate alt war, wars sehr anstrengend und erforderte viel Geduld und Nerven, danach wurde es immer besser und jetzt hab ich einen sehr angenehmen Junghund, der mit Hocheifer lernt und mit arbeitet und anstatt riesen Pubertätsgehabe eher im Moment sehr reif und erwachsen wird.


    Wie andere schon gesagt haben, dein Welpe hat gelernt, wenn du kommst gibts Action und Aufregung und natürlich spult sie (ist ne Hündin, richtig?) sich total auf. Ich würde eher mal auf ruhige Kopfarbeit setzen, also z. B. Leckerlies suchen lassen, nen Kong oder ne Dose mit Leckerlies füllen (meine Schäfer lieben es Dosen mit Deckel zu öffnen, denn da können sie auch mit den Zähnen arbeiten und trotzdem mit dem Kopf), damit kann sie sich allein beschäftigen oder KLEINE Unterordnungsübungen.


    Hast du etwas bestimmtes mit dem Hund vor, also sportmässig oder soll sie nur Familienhund sein? Eine LZ (besonders aus Diensthunden gezogen) holt man sich ja normal eher, wenn man Sport machen will. Es gibt ja heute Unmengen an Sportarten die man auch alle mit Schäferhunden machen kann!


    Wenn sie viel Anreiz braucht für Beutespiele, dann würd ich halt eher auf Nasen- und Kopfarbeit setzen, da kann sie auch nicht so aufdrehen.


    Mittlerweile schmust mein Jungspund übrigens gerne und kuschelt sich auch gerne aufs Sofa zum Schlafen, was anfangs undenkbar war.


    LG Sara

  • Zitat

    Naja, der Hund ist 4 Monate, also so wahnsinnig viel Auslauf ist da auch noch nicht drinnen.


    Ich denke mit dem Auslauf war eher gemeint um die Welt zu entdecken...keine großen Wandertouren. Denn da stimme ich Dir zu. Sowas wie Auslastung hat ein Hund in dem Alter mit Welt entdecken und lernen genug.

  • Ob ein Hund aus Leistungszucht mit Diensthundeltern sich so einfach in einen Familienkuschelhund verwandeln läßt? Warum machen es sich manche Leute eigentlich das Leben selbst so schwer? Ich würde mir das nicht zutrauen.

  • Zitat

    Ob ein Hund aus Leistungszucht mit Diensthundeltern sich so einfach in einen Familienkuschelhund verwandeln läßt? Warum machen es sich manche Leute eigentlich das Leben selbst so schwer? Ich würde mir das nicht zutrauen.


    Wieso nicht? Ein Bekannter von mir ist Diensthundeführer und hat schon oft Hunde aus diesem bereich übernommen, wenn sie in Rente gingen. Das ging immer problemlos...
    Dass diese Hunde aber entsprechende Auslastung brauchen, sollte selbstverstädnlich sein.

  • Zitat

    Wieso nicht? Ein Bekannter von mir istDiensthundeführer und hat schon oft Hunde aus diesem bereich übernommen, wenn sie in Rente gingen. Das ging immer problemlos...
    Dass diese Hunde aber entsprechende Auslastung brauchen, sollte selbstverstädnlich sein.


    Das dürften etwas andere Grundvoraussetzungen sein, oder?

  • Ich gehe einfach davon aus, dass man sich, wenn man sich einen solchen Hund aus einer LZ anschafft, vorher darüber Gedanken gemacht und etwas ganz bestimmtes mit ihm vor hat. Wenn nicht... :fear:

  • Es gibt tatsächlich bissige Welpen, mir selbst ist vor kurzem so etwas begegnet. Es war auch ein Schäferhund, 4,5 Monate alt. Und so etwas hab ich noch nicht erlebt.
    Der Hund kam angerannt, an einer stark befahrenen Strasse, vom Halter keine Spur, er stürzte sich direkt auf meine Hündin und kniff sie überall hin. Als ich ihn festhalten wollte, hatte ich sämtliche Milchzähne im Arm, dodaß es blutete.


    Meine Hündin bekam schon Zustände, da sie absolut friedlich ist und den Welpen nicht zurechtstauchen wollte. Ich hab dieses kneifende "Etwas" dann in einen Vorgarten geworfen und das Tor zugemacht, um weitergehen zu können. Wie es sich später herausstellte, war es sogar der richtige Vorgarten.


    Also, es gibt wirklich beissende Welpen, ob das jetzt etwas mit Leistungszucht zutun hat, bezweifle ich. Ich vermute einfach, daß die Verpaarung nicht optional war, dann kommt sowas dabei raus.
    Ich find es unnormal, ein Welpe, der keine Spielaufforderungen macht, bei Hundebegegnungen, sondern nur reinbeißt. Solch einen Hund möchte ich nicht treffen, wenn er erwachsen ist.

  • ich möchte einmal den Hinweis geben, dass der Hund vielleicht ein sensorisches oder Schmerz (oder Hirn-)problem hat,und nur dieser Gegendruck beim Irgendwo-hineinbeissen das lösen kann? Für mich hört sich das ganz und gar nicht normal, aber auch nicht agressiv an. Unser Hund hat auch gerne gezwickt, aber Wunden sind dabei nie entstanden.

  • Och Mensch, so eine unangenehme Situation. Ihr tut mir alle leid. Ihr solltet daran denken, dass dieses Verhalten auch durch Schmerzen, ein organisches Problem (z.B. Schilddrüse) verursacht werden kann. Bevor Ihr weiter an ihrem Verhalten arbeitet, solltet Ihr ganz drigend mit einer gründlichen tierärztlichen Untersuchung (am besten gleich in einer Tierklinik) beginnen. Sucht Euch in jedem Fall schnell professionelle Hilfe, dies ist kein Zustand und kein Fall für den Hundetrainer um die Ecke, eine tierärztliche Verhaltenstherapie wäre eventuell erforderlich.


    Alles andere wurde ja bereits geschrieben. Unbedingt nur gewaltfreie Methoden anwenden und mit positiver Bestärkung arbeiten. Sonst hast Du eine tickende Zeitbombe im Haus. Auf den Boden drücken zur Unterwerfung geht gar nicht. Du bekommt nur Ruhe, wenn Du Vertrauen aufbaust.


    Mein Tipp für die Erste Hilfe: Sicherheit geht vor: versucht, sie sanft an einen Maulkorb zu gewöhnen, den Ihr natürlich nur so lange einsetzen solltet, bis die Sache geklärt ist. Zum Gewöhnen kannst Du ihn mehrere Tage lang mit Leberwurst einstreichen, sie daran schlecken lassen, dann nur 5 Minuten aufsetzen, wieder abnehmen, bis sie sich daran gewöhnt hat. Ansonsten nicht schreien, nicht schimpfen, selber ruhig bleiben und mit Leckerlie arbeiten.


    Alles Gute!

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!