Hilfe, mein Welpe beißt

  • Hallo,


    für mich hört es sich so an, als sei die Kleine in einem permanent überreizten Zustand. Mach das Brustgeschirr ran und wenn sie mal wieder so richtig aufdreht, knie dich auf den Boden und setz sie mit dem Rücken zu dir zwischen deine Oberschenkel und warte bis sie sich beruhigt hat. Also nicht streicheln, nicht unterwerfen, einfach nur geduldig warten bis sie sich beruhigt hat und sie dabei aber nicht von der Stelle bewegen lassen. Wenn sie sich beruhigt hat, darf sie wieder gehen. Bei Newton hat diese Methode super funktioniert.
    Ein Welpe muss 20 Std. am Tag schlafen. Wenn sie diesen wichtigen Schlaf nicht bekommt, ist es kein Wunder...


    Lg,
    Rafaela

  • Puhhhh, wo soll man da anfangen :???: Du machst falsch, was man bei einem Welpen nur falsch machen kann.
    Klar ist der Hund aufgedreht, wenn er die ganze Nacht draussen auf der feuchten kalten zügigen Terrasse alleine bleiben muss ! Der freut sich wie bolle, das wieder jemand für ihn da ist ! Das ist Freude und um Zuneigung buhlen ! Bei anderen Hundehaltern schläft der Welpe mit im Bett, das nennt man Kontaktliegen, es stärkt die Bindung und gibt Sicherheit. Bei anderen liegt der Welpe neben dem Bett im Körbchen, er spürt die Nähe und die beruhigende Hand die ab und zu zu ihm runter kommt.
    Wenn sie erst langsam leicht nagt und dann heftiger, will sie Beschäftigung und Aufmerksamkeit, aber das entgeht Dir, da Du wie Du geschrieben hast im Stress bist. Sie fordert, sie fordert Dich auf...anders kann sie sich nicht ausdrücken, sie kann nicht sprechen, sondern nur auf ihre Art zeigen. Klar geht sie auf der Terrasse nicht in den Unterschlupf. Sie will Euch durch die Scheibe sehen, das ist der einzige Kontakt zu Euch.....das sehen ! Wenn sie in der Hütte liegt, könnte sie etwas verpassen....ob einer kommt, geht oder ihr Euch bewegt !
    Ja, ihr habt eine Katze. Andere auch ! Da fängt Eure Erziehung schon an, dem Hund bei zu bringen, das er die Katze in Ruhe zu lassen hat. Es gibt auch Absperrgitter ! Aber ihr lehrt es dem Hund nicht. Er kommt auf die Terrasse !
    Du kannst keine Katzen/Hund Übungen zwischen Tür und Angel machen ! Mal ein paar Minuten reinholen und dann wieder raus...rein/raus/rein/raus ! Das funktioniert so nicht. Damit machst Du nur die Katze und den Hund verrückt !
    Und schieb den Hund nicht die ganze Faust ins Maul, so was macht man nicht. Ich weiß nicht, wer so einen Schwachsinn schreibt. Und dann gibt es noch die Leute die es umsetzen ! NEIN !
    Ein Hund wird immer so, wie man ihn erzieht....oder nicht.
    Ich lese auch viel : ich habe Stress, ich habe keine Zeit,ich muss kochen, ich muss den Haushalt machen u..s.w.
    das müssen wir anderen Hundehalter auch ! Da liegt der Hund in der Nähe, hat Blickkontakt, ist dabei und alles ist ruhig und gut.
    Ich lese auch kein Stück, das der Welpe Kontakt zu anderen Hunden hat und ordentlich toben kann.
    Dieser Hundekontakt ist sehr wichtig für den Welpen. Das was er mit Dir macht, lernt er normalerweise bei anderen Hunden, beim spielen und toben und da lernt er auch es nicht zu machen. Er braucht dringend Kontakt zu anderen Hunden ! Das ist so wichtig !
    Sorry, auch mit draussen schlafen.....das geht gar nicht !
    Jedenfalls brauchst Du nicht zum Tierarzt, es ist nichts krankhaftes. Er braucht Kontakt, zu Hunden und zu Euch !
    Mein Rat ist : Nehme den Hund mit ins Haus. Mit ins Bett oder Körbchen ans Bett. Lass ihn im Haus am Familienleben teil haben. Gehe mit ihm zu einer Welpenspielgruppe oder in einen Park wo nette Hunde spielen. Täglich ! Er wird sein Verhalten wirklich ändern.
    Terrasse ist Geschichte. Katze und Hund aneinander gewöhnen. Zur Not Trenngitter anbringen.
    Wenn Du das Deinem Hund nicht ermöglichen kannst oder willst, gebe ihn weg !
    So, wie u das jetzt machst, geht der Schuss bald richtig nach hinten los.


    Lg.



  • Sehe ich auch so. Bei allen was ich lese ist das kein typisches Anfänger- Fehler gehabe mehr sondern schon grobe Vernachlässigung. Vielleicht hätte es ein Stoffhund auch getan wenn du keine Zeit hast den Hund die Zeit, Pflege und Erziehung zu widmen auch oder gerade weil er anstrengend ist wie er es verdient.
    Möglicherweise solltet ihr über Abgabe in ein liebevolles, artgerechtes Zuhause nachdenken. Noch kann man bei dem Hund was richten.

  • Zitat

    Schäferhunde können ruhig draußen sein. Es ist ja auch nciht mein erster Hund, auch nciht mein erster Welpe, auch nciht mein erster Schäferhund. Aber mit keinem hatte ich vergleichbare Probleme.


    Dann hattet ihr unverschämtes Glück, wenn ihr das mit den anderen Hunden genauso gemacht habt. Das klingt mir alles sehr bedenklich und ich schließe mich RedPaula in allen Punkten an. Hundehaltung macht nur Sinn, wenn man bereit ist Vertrauen und Bindung zu einem Hund aufzubauen. Das wird kaum möglich sein, wenn er schon als Welpe isoliert von seiner Familie leben muss. Das Verhalten dieses, ich vermute mal, völlig frustrierten Hundekindes kann und wird sich nicht ändern, wenn ihr ihn weiterhin isoliert, ihm Dinge antut, die er nicht versteht (unterwerfen und halten :dead: ) und ihm keine Sozialkontakte ermöglicht. So wird aus diesem Welpen NIEMALS ein alltagstauglicher Begleiter, an dem man Freude hat. Einen Welpen großzuziehen ist eine verantwortungsvolle Aufgabe, die viel Geduld, Verständnis und Zeit erfordert. Das geht nicht mal eben so nebenbei, denn man gestaltet ja aktiv die Entwicklung eines jungen Lebewesens mit. Holt den Welpen ins Haus, lasst ihn an eurem Leben teilhaben, die Welt kennenlernen und habt Geduld mit ihm...

  • Puh, ich sehe das wie RedPaula. Der Hund gehört ins Haus und zwar in die Familie.
    Kann es sein, dass die Trainerin auch von der Hundestaffel oder dem Schäferhundeplatz kommt? Das würde ihr komischen Methoden erklären. Zum Glück denken aber auch da schon einige um.


    Schafe dem Hund Ruheplätze in deiner Nähe. Die vielen Zeiten auf der Terrasse sind wirklich Folter für dein Hund(ebaby!)


    Ich finde auch, dass sie sich für die Umstände sehr normal verhält. Aber das kann echt gefährlich werden wenn ihr den Kurs so weiter fahrt.


    Bitte such dir jemand kompetenten an deiner Seite. Ich bin sonst nicht die, die gleich nach Trainer schreit, aber bei euch läuft echt schon ne Menge schief und du scheinst ja motiviert und offen für Hilfe zu sein.

  • Zitat

    Immer mit der Ruhe. Nicht nur der Threadersteller, sondern einige andere hier auch. Es wird hier um Rat ersucht und niemand möchte als Monster dargestellt werden. Diese ständigen Vorurteile nerven. Ich hab mir nun einiges durchgelesen und lese mehr Kritik als Hilfe, das finde ich nicht fair.


    Dass die TS als Monster dargestellt wurde, habe ich hier nirgends gelesen. Das schreibt sie selbst nur.


    Darüber hinaus bringt es manchmal eben nichts im Weichspülgang zu schreiben. Sorry, aber wenn jemand einen Welpen eine halbe Stunde auf den Boden drückt, weil der sich so verhält, wie sich ein Welpe nunmal verhält, dann brauche ich nicht um Ecke kommen mit "das wird schon, das ist normal". Dann darf man ruhig mal darauf hinweisen, dass dieses Verhalten für den Welpen vergleichbar ist mit dem Messer am Hals eines Kindes.


    Und wenn die TS dann der Meinung ist, dass das ein monströses Verhalten wäre - ja, dann hat sie erstens recht und zweitens eine neue Erkenntnis gewonnen. Nun nimmt sie sich das entweder zu Herzen, setzt sich hin, informiert sich und beginnt dem Welpen das zu bieten was er braucht (Nähe zu den Sozialpartnern, Kontakt zur Außenwelt, Schutz, Sicherheit und Geborgenheit)....oder eben nicht.


    Wenn Du mal eine Weile länger als 6 Tage hier mit gelesen hast, wirst Du merken, dass es zahlreiche TS gibt, die der Meinung sind alles richtig zu machen und mit Kritik (völlig egal ob nett und vorsichtig formuliert oder harsch) absolut nicht umgehen können. Von den TS hört man in der Regel bald nichts mehr und sie machen entweder so weiter wie sie es für richtig erachten (schade, aber nicht zu ändern) oder nehmen sich zumindert heimlich die Kritik zu Herzen und informieren sich weitergehend. Ein kleinerer Teil der TS nimmt sich die Kritik aber gleich zu Herzen und informiert sich direkt in dem Thread weiter, wie man anders vorgehen könnte. Und dann wird der Ton hier auch gleich anders...weil man merkt, dass man zum TS durchgedrungen ist.


    Bei der TS habe ich das Gefühl, dass sie die Kritik (zumindest zu einem Teil) schon annimmt. Das finde ich gut und wichtig, denn sie hat zwischenzeitlich einen Junghund zu Hause sitzen, der schon völlig außer Rand und Band ist.



    Alles andere hat RedPaula sehr schön beschrieben - dem möchte ich nichts hinzufügen. :gut:

  • Mich wundert es wenig, dass der Hund aufdreht in Anwesenheit der Menschen, denn genau das übt Ihr die ganze Zeit ;)


    Zitat

    Sie braucht ständig die Anregung durch uns, um zu spielen.


    Genau das ist der Knackpunkt. Sie braucht genau das nämlich nicht, weil ihr Spielbedarf gar nicht so hoch ist. Aber aufgrund ihrer Rasse kann sie dem Bewegungsreiz und der Aufforderung nicht widerstehen, muss es ihrem Mensch recht machen und seinem (!) Spielwunsch entsprechen. Die Folgen sind jetzt da: Sie hat gelernt, dass man sich aufregen muss, wenn Menschen was wollen, weil die ja dauernd "spielen" müssen oder engen Körperkontakt... warum auch immer - also für den Hund nicht nachvollziehbar, die können nämlich mit Kuscheln oft wenig anfangen.


    Wenn jetzt noch dazu kommt, dass sie beim Züchter draußen irgendwo in einem Zwinger oder ähnlichem groß wurde, dann ist diese Verknüfpung noch viel tiefer gelegt, weil solche Welpen oft automatisch zwangsläufig lernen: Wenn ein Mensch kommt, dann ist Trubel und Aufregung. Sie müssen im Grunde erst lernen, dass man in Anwesenheit eines Menschen auch mal Ruhe finden kann, denn die kennen ja keine ruhig auf den Sofa sitzenden Menschen und schlafende Hunde davor ;)


    Dann kommt noch die Art Eures "Spielens" dazu. Beutehetzen regt einen Hund ziemlich auf. Der Stress, der dadurch erzeugt wird, braucht mehrere Tage bis er abgebaut wird. Und ein Schäferhund versucht seinen Stress klassisch über Maulaktivität loszuwerden.


    Sucht Euch einen anderen Trainer, der Euren Tag durchleuchtet, Euch zeigt wie man mit dem Hund ruhige Gassigänge macht, ihm die Welt zeigt, ohne dass er durchdrehen muss und wie er lernt die Anwesenheit von Menschen als beruhigend zu empfinden und nicht als Stressfaktor und Überforderung.


    Viele Grüße
    Corinna

  • Flying-paws trifft es mE auf den Punkt:
    Der Welpe hat gelernt, wenn ihr kommt, ist Aktion, toben, beißen, zergeln - sie macht nichts anderes als das, was ihr ihr beigebracht habt :D
    Sie ist viel draußen, wenn ihr kommt und sie reinholt oder in den Garten geht, dann ist für den kleinen Hund Partyzeit ohne Ende.
    Ich kann gut nachvollziehen, dass sie später auch Zeiten draußen verbringen soll und finde das nicht schlimm, aber das Hundekind ist jetzt allein, ihr fehlt der Bezug und Kontakt zu ihrem neuen Rudel - und das seid ihr.
    Laßt doch die Terassentür offen, dann kann sie jederzeit rein und raus. Im Gegenzug solltet ihr den Welpen komplett ignorieren, sobald sie in irgendeiner Form aufgeregt ist.
    Statt zergeln und toben, lieber auf den Boden setzen und Streicheln sobald sie zur Ruhe kommt.
    Und dazu geügend Aulauf draußen ( nicht nur Terasse und Garten) und am besten einen Hundefreund, den sie treffen und mit dem sie ordentlich toben kann...

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