Verdacht auf Lymphdrüsenkrebs/Lymphom...hab so Angst....

  • Hi liebe Foris,


    ich habe mich hier angemeldet weil ich schon seit ein paar Tagen still mitlese und mich dringend ein bisschen austauschen muss, weil ich alleine mit den Gedanken nicht so recht fertig werde. :( :


    Und zwar geht es um meine Malinois Hündin Jolie, 8 Jahre jung.
    Wir haben vor gut 4 Wochen bei einer Routine Untersuchung verdickte Lymphknoten (Walnussgroß am Hals, Haselnussgroß in den Kniekehlen) festgestellt. Wir haben das jetzt ein bisschen beobachtet, die Verdickungen sind aber nicht zurückgegangen.
    Jolie hat sich (in der Vergangenheit) immer schon mal "vertreten", hatte als Welpe eine Knochenhautentzündung und war grundsätzlich auf den Gelenken immer etwas sensibel. Vor ein paar Wochen kam sie mal humpelnd vom joggen zurück und kam ein paar Tage danach schwer hoch.


    Deswegen habe ich gedacht, dass sie vielleicht eine leichte Gelenkentzündung war. Die TÄ konnte aber auf Druck nichts ertasten. Wir haben dann trotzdem erstmal warten wollen....es hat mir nur keine Ruhe gelassen.


    Sie ist aber sonst topfit, geht noch auf den Hundeplatz und kennt beim Spiel auch keine Grenzen, Malinois eben :rollsmile:


    Jolie lag dann am Freitag letzter Woche auf dem OP-Tisch. Ein LK (der aus der Kniekehle) wurden entnommen, einer am Hals punktiert und dann noch zusätzlich ein gutariges Lipom an der Brust entfernt (einfach weil sie eh schon in Narkose lag).
    Ich habe den TA gefragt ob er schon mal bei solch dicken LK kein Lymhom diagnostiziert hat und ehrlicherweise meinte er, in seiner Karriere wäre das noch nicht vorgekommen :( :


    Nun warten wir aktuell auf das Ergebnis. Jolie geht es grundsätzlich sehr gut. Sie frisst gut (wir barfen), jetzt kam es aber schon 2x vor, dass sie bei Kausachen gebrochen hat (anders wie das typische hochwürgen wenn sie was kauen).
    Sie rennt aber mit unseren anderen Beiden rum, guckt in jedes Mauseloch und ist grundsätzlich recht fröhlich.


    Deswegen mag ich die Hoffnung nicht aufgeben, dass sie vielleicht doch was anderes hat. :???: und klammere mich an den letzten Hoffnungsstrohhalm.


    Jolie ist für mich mein Seelenhund. Sie und ich haben in den 8 Jahren viel miteinander erlebt, mein Hund versteht mich blind, folgt mir überall hin, begeistert Familie und Freunde und ist einfach was sehr Besonderes (nicht nur für mich). Der Gedanke, dass es ihr bald schlechter gehen könnte und sie evtl. bald gar nicht mehr da ist, lässt mich total verzweifeln. :(


    In 4 Tagen werden wir dann schlauer sein....Ich hoffe so sehr dass es was anderes ist.


    Der TA fing schon an von einer Chemo zu sprechen, habe ihm gesagt, dass ich darüber jetzt noch nicht sprechen werde und auch nicht weiss ob ich das möchte. Das mache ich abhängig von der Diagnose.
    Wenn es Chemo werden sollte, wie verläuft die dann? Wie oft muss man zum TA zum spritzen?


    Habt Ihr mal erlebt, dass es dann doch was anderes war?
    Wie seid Ihr damit umgegangen?


    Freue mich auf Eure Antworten, die mir wahrscheinlich Kraft geben werden, das alles durchzustehen!


    LG
    Nina

  • Hallo,


    ich hatte die gleiche Geschichte nun mit meinem Sam (13 Jahre). eigentlich waren wir wegen etwas anderes beim Tierarzt, dabei fielen vergrößerte Lymphknoten auf. Eine Woche nach der Biopsie hatten wir traurige Gewissheit: Lymphom.


    Unsere Tierarztpraxis lehnt Chemo beim Hund kategorisch ab, wir haben eine Therapie mit Cortison gestartet, um die Schwellung der Lymphknoten zurückzudrängen und vielleicht noch ein bisschen Zeit rauszuschlagen. Nachdem wir dann letztlich wegen (Gott sei dank falschem) Verdacht auf Magendrehung einen Noteinsatz in die Tierklinik gefahren und dort zufälligerweise auf eine Onkologin getroffen sind, haben wir uns bei der Gelegenheit ausführlicher über die Chemo beraten lassen.
    Generell meinte die Tierärztin, sei diese Art von Lymphom mit Chemo relativ gut zu behandeln (60-70 % Überlebenswahrscheinlichkeit für >7 Monate, nochmal 50-60 % Wahrscheinlichkeit für knapp 2 Jahre, wenn ich ihre Aussage richtig im Kopf habe).
    Auch halten sich wohl die Nebenwirkungen bei Hunden, sofern die Dosis richtig eingestellt ist (das dauert wohl einige Wochen) in Grenzen und es geht ihnen relativ gut dabei. (Dabei habe ich allerdings von unserem Haustierarzt auch schon andere Meinungen gehört).
    Die Chemo würde über 6 Monate gehen und abhängig vom Verlauf müsste man wöchentlich/2-wöchentlich zur Tierklinik, um die Infusion geben zu lassen. Kosten bei meinem 31 kg Hund mindestens 4000 Euro, nur für die Chemo (also + sonstige Medikamente, Verbrauchsmaterial, Fahrtweg etc.)


    Nachdem mein Großer allerdings ja schon sehr viel älter ist, als deine Maus und auch viele andere Baustellen hat (kaputter Rücken, kaputte Achillessehnen, immer wieder neurologische Ausfälle) war sowohl für uns, als auch für die Tierärztin klar, dass wir ihm das nicht mehr antun.
    Die Diagnose ist jetzt einen Monat her, dem Bub geht's blendend, die Lymphknoten sind durch eine minimale Gabe an Kortison (5 mg alle 2 Tage) bisher konstant klein und wir genießen die Zeit die uns bleibt.


    Die Diagnose war ein Schock und wir haben recht lange gebraucht, um uns mit dem Gedanken anzufreunden, dass es nun aufs Ende zugeht (restliche Lebenserwartung kann niemand genau vorhersagen, die Angaben gehen von wenigen Wochen bis einigen Monaten), aber man wächst auch ein bisschen in die Situation rein, so unglaublich das klingt, wir genießen einfach die Zeit, die noch alles gut ist.


    Bei dir ist ja aber die Sachlage eine andere. Sollte sich der Verdacht bei euch bestätigen (was ich euch natürlich nicht wünsche), wäre bei einem ansonsten gesunden 8-jährigen Hund die Chemo für mich definitiv Mittel der Wahl, sofern der Hund sie mit guter Lebensqualität erträgt.
    Ich habe meinen Sam damals mit 8 1/2 Jahren 5x teuer operieren lassen (4x Achillessehnen, 1x Milzeentnahme wegen Tumor) und jeder hat mir gesagt, dass es sich nicht lohnt für einen so alten, kranken Hund so viel Geld auszugeben.
    Es ging jetzt 5 Jahre gut und das ganze Geld, die Nerven, der Stress, alles hat sich tausendfach gelohnt.


    Und wie gesagt, so unglaublich das klingt: man wächst in die Situation rein. Am Anfang ist der Gedanke an Abschied ganz schrecklich, vor allem, wenn es so konkret wird, aber man "gewöhnt" sich dran und schafft es, die verbleibende Zeit intensiver zu genießen, weil man sich eben viel damit auseinander setzt.


    Ich wünsche euch alles gute und natürlich dass sich die Diagnose doch nicht bestätigt.


    Viele Grüße
    Franziska

  • Hallo Nina,


    ich hoffe natürlich für Dich, dass es etwas anderes ist und drück dir einfach mal die Daumen!
    Eine meiner alten Hündinnen ist an Lymphdrüsenkrebs gestorben. Ich habe mich damals gegen eine Chemo entschieden, einfach weil es für meinen Hund nur Stress gewesen wäre, da sie beim Tierarzt super Angst hatte. Aber ich denke, dass muss jeder selber wissen. Frenja bekam damals 4 verschiedene homöophatische Mittel (keine Ahnung ob es was gebracht hat, aber geschadet hat es jedenfalls bestimmt nicht) und Prednisolon. Damit hatte sie, und da bin ich mir 101% sicher, bis zum Schluss keine Schmerzen und war gut drauf.
    Solltest du doch die Diagnose Krebs bekommen, kannst du auch hier mal querlesen:
    http://www.mycosis-fungoides.de/

  • Zur Chemo hat Motte ja eigentlich schon alles geschrieben.
    Es kommt halt auch drauf an, was für ein Lymphom es ist. Ein B-Zell Lymphom spricht sehr viel besser auf Chemo an, als ein T-Zell Lymphom.


    Ich habe letztes Jahr den Hund es Bekannten mit einem T-Zell Lymphom betreut. Er hat Chemo bekommen und es ging ihm über die ganze Behandlungsdauer wirklich gut. Nur die letzten 14 Tage hat er dann wahnsinnig schnell abgebaut.


    Wir drücken alle Daumen und Pfoten, dass es was harmloses ist .

  • Hi Ihr Lieben,


    zunächst mal DANKE für Eure Anteilnahme!!!!! :gut: Es tut gut sich unter Gleichgesinnten auszutauschen.


    Noch habe ich die Hoffnung dass es irgendwas anderes ist, auch wenn mir nichts einfällt, was es sein könnte, bis auf die Gelenke. Deswegen versuchen ich mich selber auf die Diagnose Krebs einzustellen und mich mit dem Gedanken zu befassen auch wenn mir das furchtbar schwer fällt und das im Kopf auch nicht so recht ankommen will, dass es wahrscheinlich so ist.


    Ich war gerade mit ihr draussen (hab sie mit zur Arbeit genommen, weil die Nähte noch nicht verheilt sind und unser Rüde ihr die nur aufschlecken würde). Und sie ist sooo fröhlich. Klar, bei dem Wetter auch hinterher schlapp. Aber sie hat glänzendes Fell, springt rum und man würde gar nicht vermuten, dass sie was haben könnte.


    Könnte heulen, bei dem Gedanken dass vielleicht alles anders ist. Bin obendrein hochschwanger und habe mich so darauf gefreut, dass Jolie, die Kinder über alles liebt, bald selber eins zum betüddeln hätte. Da wächst ein Leben in einem heran und das von dem Lebewesen, was einem die letzten Jahre am nächsten stand, geht wahrscheinlich zu Ende :( Alles so furchtbar....


    Chemo werde ich nur machen, wenn der Krebs noch nicht zu weit fortgeschritten ist. Ansonsten kommt bei mir auch nur Cortison in Frage. Das entscheide ich dann. Glücklicherweise habe ich einen tollen TA, zu dem alle Hunde gerne gehen und eine Chemo Prozedur somit von diesem Ansatz aus nicht zu stressig werden würde.


    Und ja, ich gebe Euch Recht: Wenn man sich mal mit solchen Gedanken befassen muss, dann kostet man jede Sekunde doppelt aus. Meine Sicht auf Jolie ist seitdem noch viel intensiver!


    Drückt mir bitte weiter die Daumen dass das Ergebnis bald kommt und wir noch ein bisschen Zeit zusammen haben!


    LG
    Nina

  • Puh Nina, diese Diagnose ist wie ein Schlag mit dem Hammer vor den Kopf und ich hoffe sehr, dass sich der Verdacht nicht bestätigt.
    Der Hund unserer Freunde hatte leider auch Lympfdrüsenkrebs und wurde mit Cortison behandelt. Damit ging es ihm eine gewisse Zeit recht gut. Aber das ist leider keine Behandlung, die den Krebs heilt.


    Ich hoffe sehr für Euch, dass alles gut wird

  • Hallo Nina,


    wir haben diese Diagnose mit unserer ersten Hündin auch bekommen und gelebt - ohne Chemo, weil schon viel zu weit fortgeschritten als wir es bemerkt haben, aber mit Cortison um ein wenig Zeit zu bekommen.


    Ich drück Euch ganz fest die Daumen für eine Diagnose mit genügend Handlungsspielraum!

  • Haben jetzt noch ein anderes Problem :(
    Die eine Naht ist leicht geöffnet (wurde nach innen vernäht und die eine Ecke scheint nicht zusammen zu sein)
    Leicht entzündet ist es an der Stelle auch.
    Antibiotika bekommt sie noch bis morgen.


    Ich war nochmal beim TA der eine Tupferprobe genommen hat und das nochmal ins Labor schickt um ggf noch ein anderes Antibiotika zu geben :(
    Er meinte außerdem dass es zumindest schon mal zeigt dass dieser Erreger auf das bereits verschriebene AB nicht reagiert. Was will er mir damit sagen? Hinweis auf evtl. Krebs weil die Wunde schlecht heilt?


    Die anderen beiden Wunden, auch die vom Lipom, die größer ist, sehen gut aus.


    Jolie geht es aber gut, habe nur Angst dass jetzt noch mehr Infektion dazu kommt.


    Stehe sonst morgen früh wieder beim TA auf der Matte...


    Seufz


    Lg
    Nina

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