Ruhe zum Lernen

  • Hallo an alle,
    da ich aus gesundheitlichen Gründen keine stundenlangen Spaziergänge mit Momo machen kann und er auch nicht alleine im Garten bleiben mag, üben wir uns wieder verstärkt im Erlernen von Tricks. Damit laste ich ihn gut aus.
    Jetzt das Problem:
    Momo lernt sehr gerne und ist immer ganz begeistert, wenn wir was zusammen machen und er was Neues lernen kann (liegt sicher auch an den besonderen Leckerlies, die es dann gibt)
    .er ist total aufgedreht, hopst rum, spult die ganze Palette seines Könnens ab und versucht alles, mir alles recht zu machen. Er konzentriert sich nicht, ist völlig daneben und so eifrig, daß ich ihn kaum zur Ruhe bringen kann.
    Ihn ins "Sitz oder Platz" zu bringen, und ihm zu zeigen, was er tun soll, klappt nicht.
    Beispiel: ich will ihm das Kommando "abputzen" beibringen, er soll sich die Vorderpfoten abputzen auf Befehl. Eigentlich nix Schweres, einfach auf Kommando scharren. Ich hab ein Tuch auf den Boden gelegt, ein Lecker drunter und es versucht. Er scharrt aber nicht, nimmt das Tuch in die Schnut und zerrt dran rum bis er das Lecker findet. Wenn ich das Tuch festhalte, gräbt er seine Schnut drunter, er findet immer ne Möglichkeit und dreht so auf, daß ich ihm nicht vermitteln kann, was er machen soll.
    Ich hoffe Ihr versteht.
    Wie kriege ich ihn zur Ruhe und zur Konzentration?
    LG Elke

    • Neu

    Hi


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    • Hallo, Elke.


      Ich hatte mal genau so einen Hund. Er war super hibbelig und drehte manchmal vor Freude völlig durch, wenn ich ihm was beibringen wollte, ABER... das war auch der intelligenteste Hund, den ich jemals kennengelernt habe.


      Wir haben damals sehr erfolgreich DogDancing gemacht. Aber die besten Ideen kamen von ihm. Ich hatte eine ganz bestimmte Idee und versuchte sie ihm beizubringen. Er hat dann was ganz anderes gemacht und ich merkte, dass seine Idee tausendmal besser war als meine :-)


      Wenn es Dir nur daran liegt, ihm Tricks zu seiner Auslastung beizubringen, hast Du schon mal darüber nachgedacht, SEINE Ideen zu berücksichtigen? Schau mal wie kreativ er ist. Du wolltest ihm ein ganz bestimmtes Verhalten beibringen. Er hat Dir dann mehrere andere Verhalten gezeigt. Vielleicht kannst Du auch mit einem davon was anfangen?



      Sorry, dass ich zu Deiner eigentlichen Fragen nichts beitragen kann. Meinen Paco habe ich auch nie ruhig gekriegt...

    • Also so hab ich das noch gar nicht gesehen. Klar, er ist so hibbelig, daß er alles abspult und alles mögliche macht. Momo ist einsehr intelligenter Hund, das weiß ich, deshalb soll er ja auch ausgelastet werden. Er kommt mit zur Arbeit aber ich arbeite aus gesundheitlichen Gründen nur wenig.
      Sollte ich seine Kreativität fördern, indem ich ihm ein Teil gebe und ihn animiere, was zu machen?
      Erzähl mir mal ein Beispiel, ich kann mir das gerade schwer vorstellen.
      Elke

    • Ok. Ich habe sogar ein sehr gutes Beispiel.


      Ich wollte mal eine Step-Aerobic Choreographie mit Paco einstudieren und hatte schon einige Ideen, da ich schon immer selber Step-Aerobic im Fitness-Studio gemacht hatte. Da ich aber Pacos Kreativität gut kannte, habe ich zuerst einfach nur den Step mitten ins Wohnzimmer gestellt und stand mit einem Clicker in der Hand da. Paco hat sofort losgelegt. Er hat Sachen gemacht, auf die ich niemals gekommen wäre. Ich habe dann immer geclickt, wenn er mal was neues gezeigt hat. Das kannte er. Wenn ich ihm mit dem Clicker eine ganz bestimmte Sache beibringen wollte, habe ich immer "Clicken" gesagt. Wenn er aber so viele verschiedene Sachen zeigen sollte wie möglich, sagte ich immer "Mach was Anderes".


      Bei dieser ersten Trainingseinheint habe ich mir einfach seine besten Ideen gemerkt und habe diese dann später genauer mit ihm geclickt.


      Einige seiner Ideen waren:


      - Pfötchen auf den Step (das war aber zu erwarten)
      - Über den Step laufen, dann rückwärts mit den Hinterpfoten drauf.
      - Seitwärts über den Step hüpfen
      - Sich hinlegen und den Kopf auf den Step legen


      Wenn Du Dir das "fertige Produkt" anschauen möchtest, gehe doch auf unsere HP ( http://www.tanzhunde.de ). Dort sind Videos von all unseren Choreos darunter auch die Step-Aerobic Choreographie. Leider kann man die Videos nur von einem Windows-Computer aus abspielen. Auf dem I-Phone oder I-Pad oder so klappt es leider nicht.

    • Zitat


      Jetzt das Problem:
      Momo lernt sehr gerne und ist immer ganz begeistert, wenn wir was zusammen machen und er was Neues lernen kann (liegt sicher auch an den besonderen Leckerlies, die es dann gibt)
      .er ist total aufgedreht, hopst rum, spult die ganze Palette seines Könnens ab und versucht alles, mir alles recht zu machen. Er konzentriert sich nicht, ist völlig daneben und so eifrig, daß ich ihn kaum zur Ruhe bringen kann.


      Das ist ein "Problem", was viele Halter haben.
      Wenn man genau beobachtet, sieht man, daß die Hunde meist den letzten Trick, wo es zum Schluß die meisten Leckerchen gegeben hat, auch gerne und oft zeigen.
      Klappt dies nicht, kommen halt die anderen bekannten Tricks dran, wo es auch schon mal recht viel dafür gegeben hat.


      Da geht die Konzentration wirklich flöten.
      Manchmal wird schonmal der Mensch selbst hektisch dabei, was die Hibbeligkeit vom Hund zusätzlich "fördert".
      Zum einen hilft es, selbst ruhige Bewegungen zu machen.
      Manchmal kann es auch vom Vorteil sein, einfach nur abzuwarten und das "ruhig sein", also kein Bellen, kein Springen, kein Abspulen von alten Tricks, bestätigen. Der Hund muß sich nicht unbedingt dabei hinsetzen oder hinlegen. Es reicht, für den Anfang erst einmal, wenn alle vier Pfoten auf dem Boden sind.


      Womit Du noch "spielen" kannst, ist mit der Hochwertigkeit der Leckerchen.
      Aufgedrehte Hunde kannst Du "über das Hintertürchen" beruhigen, indem Du ihnen größere Bröckchen, die vom Hund gekaut werden müssen, gibst. Das beruhigt!


      Dann würde ich mal mit "minderwertige" Leckerchen arbeiten. Das kann zum Beispiel das ganz normale Trockenfutter sein. Wenn eh schon Trockenfutter genommen wird, dann auf eine Marke, oder Geschmacksrichtung zurückgreifen, die nicht so ganz so gerne gefressen werden.
      Die "hochwertigeren" Leckerchen wären dann eventuell Käsestückchen, Fleischwurswürfel, Leberwurst. Die könntest Du dann quasi als Jackpot-Belohnung einsetzen, bei einer neuen Übung, die besonders schön gelöst worden ist, oder wenn ein Trick besonders sauber gearbeitet wurde.


      Auf diese Weise fühlt sich der Hund zwar noch belohnt, das bekommt er ja auch gut mit, und viele nehmen in solchen Situationen auch die "schlechte Leckerchen", aber der fährt dann nicht mehr ganz so hoch.
      Mit der Zeit merken die meisten Hunde, wieso mal was "besseres" gibt, und mal nicht, und arbeiten dann auch schon mal konzentrierter mit.
      Und man kann auf diese Weise auch so mit der Motivation "spielen". Bei schweren Tricks wird der Hund nicht zu schnell gefrustet, wenn die Belohnung die Superleckerchen sind.



      Zitat


      Beispiel: ich will ihm das Kommando "abputzen" beibringen, er soll sich die Vorderpfoten abputzen auf Befehl. Eigentlich nix Schweres, einfach auf Kommando scharren. Ich hab ein Tuch auf den Boden gelegt, ein Lecker drunter und es versucht. Er scharrt aber nicht, nimmt das Tuch in die Schnut und zerrt dran rum bis er das Lecker findet. Wenn ich das Tuch festhalte, gräbt er seine Schnut drunter, er findet immer ne Möglichkeit und dreht so auf, daß ich ihm nicht vermitteln kann, was er machen soll.
      Ich hoffe Ihr versteht.
      Wie kriege ich ihn zur Ruhe und zur Konzentration?
      LG Elke


      Ich bin eh jemand, der lieber über sogenannte Targets arbeitet.
      Leckerchen können ungemein "ablenken".
      Der Hund will das ja haben, sieht das "Hindernis", und sucht sich den besten Lösungsweg aus, um da dran zu kommen. Aber da wird nicht zusammen mit dem Menschen gearbeitet. Und selbst wenn Du den Clicker, oder Markerwort verwenden solltest, würde dies in so einer Situation einfach "überhört" werden.


      Ich würde dann, bei Deinem Beispiel, einfach eher so arbeiten wollen, daß eben KEIN Leckerchen unter dem Tuch liegt. Dann ist das Tuch mein Target, man kann was damit machen, und der Hund kann was ausprobieren.
      Da von Dir nun gezielt die Pfoten erwartet werden, kannst Du jede Pfotenaktion bestätigen und das Leckerchen (mit der Hochwertigkeit natürlich spielen) aus Deiner Tasche geben.


      Auf diese Weise kann er nicht so viele "Fehler" machen, wird nicht vom Leckerchen abgelenkt und auf beiden Seiten kann kein Frust entstehen.



      Schöne Grüße noch
      SheltiePower

    • Bei sehr verfressenen Hunden empfiehlt sich auch oft Gemüse als wenig hochwertiges Leckerli. Kleine Gurken/Karotten/...-stücke. Wenn der Hund z.B. alles an Trockenfutter super-mega-klasse findet :)

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