Hilfe, Mein Hund hat keinen Respekt vor mir!!!

  • Hallo meine Lieben,


    vielleicht könnt ihr mir ja Helfen oder habt Tips für mich. :???:


    Es geht darum, ich habe einen 5 Jahre alten Papillon, er ist sehr verspielt, aufgeweckt, lernwillig usw. Eigentlich ein echt tolles Tier. Jedoch habe ich schon einige Male gemerkt, dass er keinen Respekt vor mir hat. Das macht sich z.B. so bemerkbar:


    - ab und zu will ich ihn auf den Arm nehmen z.B. wenn eine Rolltreppe kommt, dann knurrt er mich an oder "quitscht" schön laut, so das man sich erschreckt.


    - wenn er n kauknochen hat darf man nicht in seine nähe kommen, ganz anders als beim normalen Futter, da kann ich ihm das ohne Probleme weg nehmen.


    - ich ihm ne Zecke entfernen will (die ja nun leider meistens in Nähe seiner Augen sind) schnappt er nach mir, so das ich sie nicht entfernen kann und letz endlich beim TA lande, damit er das macht.


    - bei TA soll ich ihn dann z.B. festhalten damit er geimpft werden kann, trau ich mich auch nicht, aus Angst gebissen zu werden. Sobald man ihm dann auch "hart ran nimmt", also wie der TA das immer so schön macht, am nacken packt und in platz zwingt, quickt er als würde man ihn erstechen, weil er weiß das zieht bei den meisten Leuten, aber das ist für mich immer so unerträglich...ich wünschte ich könnte das auch. Denn er simuliert sehr gerne bei allen leuten, wenn ihm was nicht passt quitscht er einfach ein wenig lauter, und jeder lässt ja automatisch direkt los. Ich würde ihm das zu gerne abgewöhnen... :verzweifelt:


    - und wenn ich mit ihm schimpfe knurrt er mich auch an.


    Das sind jetzt auf die schnelle die Situationen die mir einfallen. Brauche echt eure Hilfe, das kann so nicht weiter gehen. Er denkt er is der Boss. :fear:


    Würde mich sehr über Antworten, Tips, Tricks und Ratschläge freuen. :gott:



  • Ich weiss nicht, dass hört sich für mich nicht danach an das er keinen Respekt vor dir hat. Sondern eher danach das er Angst vor dir hat und dich nicht einschätzen kann.


    Den Kauknochen kannste ihm doch lassen. Vielleicht wirfste ihm wenn du daran vorbeigehst noch ein leckerchen hin, damit er keine Angst um seinen Knochen haben muss.


    Den Tierarzt würde ich ggf wechseln, bei uns kriegen die Hunde vorne was ganz tolles reingeschoben (Käse Fleischwurst oder sonstigen megasupertollen Sachen) da bekommt der Hund die Spritze gar nicht mit.


    Ihr solltet eher am Vertrauen und an der Bindung arbeiten, das scheint nämlich bei euch nicht wirklich da zu sein.


    lg

  • Ignorieren, links liegen lassen, Ressourcen reduzieren (streicheln, erhöhte Schlafplätze usw.), Handfütterung.
    Das wären so die ersten Dinge die mir einfallen.


    Während der Handfütterung könntest du ihn abtasten so als ob du ihn untersuchst.


    Gibt noch viel mehr Möglichkeiten. Vor allem aber solltest du dein Mitleid gegenüber dem kleinen Prinzen einstellen. Das bringt dir nix und dem Hund auch nicht. Wenn du dir schwer tust, dann such dir einen guten Trainer der auch zu euch nach Hause kommt und nimm ein paar Einzelstunden.



    Zitat

    Den Kauknochen kannste ihm doch lassen. Vielleicht wirfste ihm wenn du daran vorbeigehst noch ein leckerchen hin, damit er keine Angst um seinen Knochen haben muss.


    Ein Leckerchen fürs Knurren? :???:


  • Ja, weil es sich für mich nicht so annhört als hätte der Hund keinen Respekt vorm Halter. (Aus dem was man dem Eingangspost entnehmen kann) Es wirkt eher so als wäre der Hund sehr unsicher und es fehlt ne gesunde Basis.
    Der Hund knurrt doch nur weil er angst haben muss wieder was weggenommen zu bekommen. Das Leckerchen ist eher dafür das der Hund merkt: ey super die kann vorbeigehen und es passiert gar nix schlimmes. Würde natürlich nur was werfen so lange der Hund noch nicht knurrt...

  • Also ich denke am Vertrauen liegt es eigentlich nicht, denn wenn er stress mit meinem Freund hat (weil der dann versucht die Zecke zu ziehen) kommt er zu mir, weil er in dem moment ja angst vor meinem freund hat. Und der TA ist super und Yoshi hat auch absolut keine Angst vor ihm, nur wenn es auf den Tisch geht, dann Ahnt er böses, das wäre halt auch so n moment wo ich ihn nicht hochnehmen kann, weil er angst hat und sich in die Ecke verkricht...

  • Hallo :)


    Also ich denke nicht das er keinen Respekt vor dir hat..;)


    Könnte es sein das er sich ganz einfach erschreckt wenn du ihn hoch nehmen möchtest? Oft ist man ja hektisch, kurz vor der Rolltreppe noch schnell den Hund schnappen und der erschreckt sich dann. Ich würde mich in aller Ruhe zu ihm runterkniehen, ihn dann hoch nehmen und zur Rolltreppe. Ansonsten übst du mit ihm Zuhause ein Kommando das er dir in die Arme springt wenn du dich runterkniest..immer schön belohnen. Evtl. mag er es ja auch einfach nicht?


    Hast du das weg nehmen mal mit ihm geübt? Kennt er "aus"?
    Falls nicht: Kauknochen hinhalten er darf rumknabern aber du hälst ihn fest. Mit einem wahnsinns Leckerlie zur Nase und damit weg führen, wenn er den Knochen los lässt sagst du "Aus" und er bekommt mit der anderen Hand das Leckerlie.
    Ich würde mir das nicht gefallen lassen, mein Hund hat nur einmal geknurrt ;)


    Kannst du ihn ohne Zecke problemlos festhalten? Falls nicht, mit Futter sensibilisieren. Mit so ner Leberpaste in der Tube geht das ganz gut...Paste geben und berühren, überall..er darf immer fressen. Wenn das gut klappt zuerst anfassen und danach die Tube, so das sie zur belohnung wird.


    Ganz ehrlich? Beim TA noch mehr stress zu machen find ich daneben...wenn du Angst hast das dein Hund dich beisst zieh ihm eben einen Maulkorb an wenn du ihn festhalten musst. Ist bestimmt auch nicht so toll wenn dein Hund beim TA ist und er spürt das du Angst hast.


    Wie schimpfst du wenn ich fragen darf?

  • Den Tierarzt würde ich persönlich schonmal wechseln. Kein Tierarzt packt meinen Hund in den Nacken und presst ihn mit Nachdruck auf den Boden, sodass dieser aufjault. Das ist für ein absolutes No-Go. Natürlich muss das Tier geimpft werden, aber dafür sollte es Vertrauen zu dir und dem TA haben. Mit der Aktion wird der TA-Besuch für deinen Hund bald absolut unerträglich.


    Du sagst, du hast "Angst", das merkt dein Hund und das hat er verstanden. Er weiß, dass er mit seinem Knurren das bekommt, was er will, beispielsweise wirst du irgendwann ablassen und die Zecke nicht entfernen. Bei uns war das anfangs auch ähnlich, Zecken entfernen oder Ohren säubern - knurren und schnappen. Ich habe einfach weitergemacht, ohne zu schimpfen, ohne ausfallend zu werden, ganz ruhig. Etappenweise gab es ein Leckerchen, später eine tolle Kaustange. Ohren säubern findet er immer noch nicht spitze, aber er weiß, dass sein Knurren und Schnappen keine Konsequenz bei mir hatte und es sogar etwas total Positives dafür gab. Knurren ist ein wichtiges Zeichen, das besagt, dass der Hund das, was du gerade vorhast, nicht toleriert. Daran muss man arbeiten. Will er seinen Knochen partout nicht abgeben, wird es dir auf lange Sicht nichts bringen, ihn bspw. dafür zu schimpfen, das verstärkt dies alles nur. Du musst einen Weg finden, deinem Hund deine Anwesenheit, zum Bsp. auf 2 m, schmackhaft zu machen. Werfe ihm ein Leckerchen hin und baue erstmal deine Anwesenheit positiv auf. Führe das Kommando tauschen langsam ein, sodass du in Notsituationen (!) deinem Hund etwas wegnehmen kannst. Auch unser Hund knurrte und schnappte, wenn wir uns ihm näherten, sobald er ein Kaustück hatte. Heute könnten wir im Prinzip über ihn drüber steigen, er bleibt ruhig, weil er gelernt hat, dass Kompromisse mit uns für ihn gewinnbringend sind.

  • Also aus kennt er und reagiert dann auch nach dem 2. oder 3. mal sagen. Er is halt ein sturkopf. Anfassen kann ich ihn im prinzip auch überall, nur gerade beim Zecken ziehen bin ich immer sehr nervös, da ich die Fiecher überhaupt nicht ab kann.
    Mit dem hochnehmen mache ich es jetzt zuhause schon so das wir üben. Wenn ich ihn hochnehme bekommt er n leckerli damit er es als was gutes abspeichern kann. Das funktioniert ganz gut, aber andere dürfen ihn nicht hochnehmen. Dann quitscht er wieder... :muede:

  • Ich kenne ein paar kleine Terroristen die sich ganz ähnlich verhalten.
    Natürlich sind die unsicher, aber nicht Richtung Angst, sondern sie haben gelernt, dass sie sehr viel selber regeln können. Sprich wenn sie was wollen sorgen sie dafür und Frauchen/Herrchen springt. Springt der Besitzer nicht gleich wird geknurrt und alles passt wieder.
    Natürlich kann das auch andere Gründe haben, deswegen mein Vorschlag zu einem Trainer zu gehen, aber ich persönlich würde dem nicht mit Leckerchen kommen. Auch ignorieren und klare Strukturen helfen einem evtl. ängstlichen mMn eher unsicheren Hund wieder Sicherheit zu finden. Das muss doch nicht mit Schönfüttern sein, denke auch, dass das nicht viel bringen würde. Lieber zeigen, dass er hier gar nix zu melden hat und sich besser an Frauchen halten sollte.


    Übrigens zeugt es für mich nicht gerade von Vertrauen, wenn der Hund sich nichtmal ne Zecke rausmachen lässt. Nur weil er bei dir Schutz sucht beweist das nicht euer gutes Verhältnis, sondern kann einfach ein Lernprozess sein, weil er gemerkt hat, dass du ihm in solchen Situationen nicht widerstehen kannst.

  • Also für mich klingt das nicht nach magelndem Respekt, sondern nach mangelndem Vertrauen.
    Das alles sind Situationen, wo der Hund etwas für ihn unangenehmes oder gar ängstigendes erwartet:


    Hochnehmen -> unangenehmes Gefühl, Kontrollverlust.


    Kauknochen -> Angst um Verlust des selben und Ansprucherhebung. Nennt man Ressourcenontrolle und ist für fast jeden Hund zumindest im Ansatz völlig normal.


    Zecke entfernen -> vermutlich Angst vor Schmerzen, Individualdistanzunterschreitung, Kontrollverlust durch eventuelles Festhalten


    TA -> ganz eindeutig Angst, welche durch die grobe Art, wie mit ihm dann umgegamgen wird nur noch verstärkt wird.


    Schimpfen -> Ich weiß ja nicht wie du schimpfst, aber auch hier vermute ich Angst. Er kann dich nicht einschätzen und versucht dich von deinem Tun abzubringen.



    Was du tun kannst? Ich fürchte, da wird viel Arbeit auf dich zu kommen. Denn du musst das Vertrauen deines Hunde wiedergewinnen und dazu solltest dein Verhalten ihm gegenüber komplett ändern.
    All die von dir geschilderten Situationen müssen für den Hund weniger ängstigend wirken... du darfst nicht mehr derjenige sein, der ihm Angst macht, sondern musst im Gegenteil für ihn der sichere Rückzugsort werden.
    Das wird eine schwere Aufgabe, die du am besten mit einem kompetenten!! Trainer vor Ort angehen solltest, denn hier einen konkreten Trainingsplan auszuarbeiten wird nicht möglich sein, ohne die entsprechenden Situationen einmal selbst gesehen und eingeschätzt zu haben.


    Zu Sache mit dem Kauknochen:
    Das kann man sehr schön über Tauschgeschäfte üben. Grob beschrieben sieht das ganze so aus: Du gibst deinem Hund einen Kauknochen. Nach einiger Zeit kommst du mit einem für den Hund sehr verlockenden Leckerlie (z.B. ein Stückchen Käse/Fleischwurst jedenfalls etwas, das deutlich besser ist als der olle Kauknochen ;) ) und bietest dieses an. Erstmal genügt es, wenn er es nimmt. Lass ihn ruhig knurren. Wenn du das ein paar mal wiederholt hast wird er damit schon aufhören, denn es passiert ja nicht wie erwartetet etwas schlimmes (der Verlust des Knochens) sondern etwas gutes (es gibt noch eine Leckerei). Irgendwann wird der Hund dich freundlich anschauen, wenn du kommst, während er am Knochen nagt, weil er erwartet etwas tolles zu bekommen. Jetzt kannst du immer wenn der Hund den Knochen fallen
    lässt ein Kommandowort einführen z.B. "Aus". Hast du "Aus" allerdings vorher schon verwendet würde ich was anderes nehmen (z.B. "Pfui", "Gib", "Tabu") da das "Aus" für den Hund sicher schon mit Stess verbunden ist. Sei dabei freundlich. Das Kommando sollte nicht scharf ausgesprochen werden.
    Nun kannst du es wagen während du dem Hund die Fleischwurst vor die Nase hältst eine Hand an den Kauknochen zu legen. Verfahre wie beim ersten Schritt. Erstmal ohne den Knochen an dich zu nehmen und immer wenn der Hund den Knochen fallen lässt das.
    Lässt dein Hund das ohne Anspannung geschehen kannst du den Knochen auch kurz an dich nehmen. Es ist aber wichtig, dass der Hund den Knochen nach ein paar Augenblicken wieder bekommt und anschließend in Ruhe gelassen wird.
    Wenn das klappt, ohne das der Hund Stress hat, kannst du den Kauknochen auch MAL einbehalten. Jedoch sollte der Hund in der Regel sicher sein, dass wenn er etwas zu kauen bekommt es auch seins ist, und es nicht dauernd wieder verschwindet.


    Alle anderen Situationen musst du mit einem ähnlichen Grundgedanken trainieren - der Hund soll merken, dass ihm nichts geschieht, sondern im Zweifel sogar etwas positives passiert. Ist das grundsätzlich geklärt ist es auch nicht schlimm, wenn dann doch mal was nicht ganz so tolles passiert wie z.B. beim TA.
    Im übrigen würde ich persönlich mal mit dem TA reden.... denn ich persönlich würde es nicht schätzen, wenn dort allgemein so grob mit Tieren umgegangen wird. Natürlich muss manchmal auch etwas erzwungen werden, aber der Grundsatz sollte es nicht sein. Ein entspannter aber dennoch konsequenter Umgang mit dem Hund auf dem Untersuchungstisch setzte natürlich eben auch voraus, dass ein Tier zumindest zu seinem Halter vertrauen hat. Und eben daran solltet ihr ganz dringend arbeiten.

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