Junghund springt vor mir rum, bellt und täuscht beißen an

  • Hallo,


    unser eigentlich echt gut erzogener 1jähriger Hund (OEB-Rüde) bekommt manchmal nen totalen Rappel (nur im Freien, bevorzugt,wenn er nicht an der Leine ist), springt dann vor mir rum, bellt mich an und täuscht an, mich zu beißen. Er ist eigentlich wirklich ein Lieber, möchte gefallen und wir haben auch eine gute Bindung, er ist aber von seiner Art her schon auch einer, der vorallem bei Frauchen gern mal Grenzen testet. Mein Freund ist das Alphatier, den fordert er wesentlich seltener raus. Er ist auch einer, der bei einem ersten ruhigen "Nein" nicht immer reagiert (aber immer öfter). Manchmal checkt er es erst, wenn man böse bzw. richtig streng wird. Zu anderen Menschen und Hunden ist er immer überaus freundlich, nie irgendwelche Aggressionen. Wobei er beim Spielen mit Hunden sehr gern immer oben drauf geht (richtig besteigen darf er nicht, da wird er runtergezogen, das macht er mittlerweile auch nur noch selten) - nur mal um vllt. seine Natur besser zu verstehen. Er ordnet sich aber durchaus auch unter und wenn ich z. B. mit ihm spiele (er darf mit Händen VORSICHTIG! spielen) und er z. B. ein bißchen zu doll macht und ich jaule, leckt er mir sofort die Hände und lenkt ein... *verzweifelt*


    Habe alles versucht. Ruhig auf ihn einreden, ihn ignorieren und weggehen (er kommt dann hinterher und macht weiter), ihn wegschicken, sprich ausgrenzen, ihm sehr streng "Nein" zu sagen. Hilft irgendwie nicht so. Bis ich ihn dann zu schnappen bekomme und ihn auf den Rücken lege und laut "nein" sage. Selbst dann ist er manchmal noch "frech" (deute ich das richtig??), schaut mich nicht an und beißt in die Grashalme. Solange darf er nicht aufstehen. Früher oder später entschuldigt er sich dann doch und gibt Küßchen (sprich: leckt Lefzen). Dann ist auch gut.


    Als er mit dem markieren anfing (ca. mit 7 Monaten) war das öfter so, dann länger gar nicht mehr. Damals hatte ich das Gefühl, dass er es zum Einen macht, wenn ich ihn schimpfe (z. B. weil er was auf der Strasse gefressen hat) und ihm das eben grad nicht passte, zum anderen wenn er total übermütig war. Übermütig wird er entweder, wenn er wirklich mal ausnahmsweise nicht zweimal täglich ne stunde Powerauslauf bekommt oder wenn er viel toben darf. Wir haben auch noch einen Garten, da kann er zusätzlich noch rumspringen.


    Wegbekommen hab ich das so (nachdem alle neins, ignorieren, etc. nichts geholfen hat), dass ich ihn nur noch mit (losgelassener) Leine laufen hab lassen. So konnte ich ihn dann schnell "einfangen" und ihn auf den Rücken legen. Irgendwann waren diese Aussetzer dann vorbei. Letzte Woche aber wieder dreimal.


    Letzte Woche war es eher der Übermut - vermutlich... Es gab jedenfalls keinen ersichtlichen Grund. Plötzlich fing er an (nach einer Stunde Auslauf mit spielen, etc.). Mein Freund meint, dass er mich u. U. sehr "dominant" zum Spielen auffordert, was natürlich genauso nicht geht.


    Ich weiß nicht, ob er einfach nur total frech ist, oder ob es aggressive Ansätze sind (was ich eigentlich nicht glaube), oder??? Und vorallem möchte ich richtig reagieren!

  • Würde es weder aggressiv noch dominant nennen, sondern schlicht frech, rüpelig und Grenzen testend ;)


    Und mein Anjou kann das auch :roll: Er macht das immer, wenn ihm irgendwas zu viel wird, er besonders hoch geputscht ist, eine Situation aufregend ist, er mich nicht einschätzen kann...... Irgendwie so was.
    Je nachdem wodurch es kommt, reagiere ich dann. Ist er durch Spiel sehr aufgeputscht, wird das eben abgebrochen. Dann gibt es ein "Schluss", zur Not anleinen, Fuß, irgendwas, was ihn runter holt und ich beschäftige ihn erstmal nicht.
    Schwieriger ist es, wenn es andere Einflüsse sind (Anjou hat eine sehr niedrige Frustrationstoleranz :hust: ). Dann versuche ich ihm (auch angepasst an die Situation) ein Alternativverhalten anzubieten. Sei es, sich raus zu nehmen - wenn ich meine, das ist eine Situation, wo ich das durchaus schon verlangen kann - aus der Situation oder Dampf abzulassen (Spielzeug) - wenn es wirklich einfach für ihn noch zu viel ist zum Beispiel und er etwas braucht, um den Druck los zu werden und mit der Situation etwas Positives zu verknüpfen. Ist nicht immer ganz einfach, man will ja auch nichts bestätigen. Anjou hat sehr wohl gelernt, dass er darüber Aufmerksamkeit kriegt, ganz klar mein Fehler :roll:


    Aber er ist jetzt auch gerade ein Jahr alt geworden, wir lernen Beide noch, das wird schon :) Und bei euch sicher auch! Interpretier nicht zu viel rein, er will dir keinen Rang streitig machen oder sonst was. Im schlimmsten Fall will er wissen, wie weit er gehen kann. Oder eben es ist ihm gerade alles etwas viel und er sucht ein Ventil. Probiere ein wenig rum, das ist sehr individuell. Vielleicht genießt dein Hund es, wenn du ihm die Aufregung nimmst und er ruhig neben dir laufen muss, vielleicht reicht auch schlichtes Ignorieren (so lange es nicht zu frech ist, ein "schluss" oder "nein" sollte es dann schon geben bzw., wenn so gar nichts fruchtet darf man finde ich auch ruhig mal mit Bedacht weg drängen. Nur da wieder aufpassen, dass er kein Spiel draus macht oder noch mehr putscht...

  • Das hört sich nach einem gesunden, rüpeligen und pubertierenden Junghund an! :D Am besten bekommst du das weg, wenn du ihn ignorierst, dich wegdrehst wenn er ankommt und ihm einfach zeigst, dass er dich damit nicht schocken kann. Wenn du ruhig und souverän bleibst, imponierst du ihn mehr, als wenn du schreist und darauf eingehst.


    Und wenn er dich so zum Spielen auffordert, gehe in deinem Rahmen darauf ein. Carlos rennt auch wie ein wilder Wutz auf mich zu, hat dann aber gelernt, dass es viel mehr Spaß macht, wenn er sich auf meine Spielweisen einlässt. Also: Tob ruhig mit ihm - wenn er dir zu wild wird, beende das Spiel. Sag ggf "Schluss" und dreh dich weg.


    Und bitte: nicht auf den Rücken drehen oder auf Dominanz oder dem Alphagedöns setzen. Damit schaffst du nur das Gegenteil. Dann wird er nämlich verunsichert und aggressiv.

  • Ich habe das jetzt 3 x gelesen, weil ich nicht glauben konnte, daß du deinen Hund andauernd auf den Rücken drehst :???: und gelernt hat er doch dabei auch nichts, sonst müßtest du ja einen Erfolg sehen.
    Es fällt auf, daß das immer nur bei kleinen Hunden gemacht wird, denen man körperlich überlegen ist, bei einer Dogge/Rottweiler wagt sich das niemand.


    Wenn bei uns das spielen zu wild wird, sage ich Schluß und geh weiter oder lenke ihn ab, dann hört er ganz von selber auf.


    Und was du als -er entschuldigt sich - ansiehst, ist ein ganz normales beschwichtigen, menschlich denken können sie noch nicht.

  • Zitat

    Ich habe das jetzt 3 x gelesen, weil ich nicht glauben konnte, daß du deinen Hund andauernd auf den Rücken drehst :???: und gelernt hat er doch dabei auch nichts, sonst müßtest du ja einen Erfolg sehen.
    Es fällt auf, daß das immer nur bei kleinen Hunden gemacht wird, denen man körperlich überlegen ist, bei einer Dogge/Rottweiler wagt sich das niemand.


    Wenn bei uns das spielen zu wild wird, sage ich Schluß und geh weiter oder lenke ihn ab, dann hört er ganz von selber auf.


    Und was du als -er entschuldigt sich - ansiehst, ist ein ganz normales beschwichtigen, menschlich denken können sie noch nicht.


    Hätte die TE Erfolg gehabt, wäre jetzt alles in Butter und sie würde sich nicht Hilfe suchend hier an das Forum wenden. Ich habe hier noch nicht soo viel gelesen, trotzdem schon viele gute Tipps hier bekommen. Was mich echt abnervt ist das, was du hier gerade auch wieder machst - dieses fassungslose
    :Ich habe das jetzt 3 x gelesen, weil ich nicht glauben konnte, daß du deinen Hund andauernd auf den Rücken drehst :???: .


    Und zu deinem Tipp, den du zu bieten hast: hättest du vielleicht mehr als diesen einen Satz gelesen, der dich offenbar so schockiert hat, dann wäre dir auch ersichtlich, dass der Junghund sich durch ablenken und/oder ignorieren stoppen lässt.


    Gisca: alles, was ich dir raten kann, ist, sehr vorsichtig zu sein. Ich würde an deiner Stelle einerseits sehr darauf achten, dass dein Hund und du sehr viel Schönes gemeinsam erlebt ( was ja wahrscheinlich auch so ist), ich würde aber auf der anderen Seite dem Hund den ganzen Tag über immer wieder signalisieren, dass du der Boss bist. Sitz, Platz, Futter nur, nachdem du es ihm genehmigt hast usw.


    Falls du deinen Hund so einschätzen kannst, dass du weißt: jetzt bekommt er sicher gleich wieder seine 5 Minuten, dann würde ich an deiner Stelle gleich die Leine anlegen, damit du ihn sicher stoppen kannst, sollte das unterwegs passieren. Vielleicht kannst du mit ihm spielen, wenn er sich brav wieder eingekriegt hat, als Belohnung für das Verhalten, das du von ihm einforderst.
    Ansonsten wünsche ich dir viele gute Nerven mit dem kleinen Frechdachs.

  • Zitat

    Hätte die TE Erfolg gehabt, wäre jetzt alles in Butter und sie würde sich nicht Hilfe suchend hier an das Forum wenden. Ich habe hier noch nicht soo viel gelesen, trotzdem schon viele gute Tipps hier bekommen. Was mich echt abnervt ist das, was du hier gerade auch wieder machst - dieses fassungslose
    :Ich habe das jetzt 3 x gelesen, weil ich nicht glauben konnte, daß du deinen Hund andauernd auf den Rücken drehst :???: .


    Und zu deinem Tipp, den du zu bieten hast: hättest du vielleicht mehr als diesen einen Satz gelesen, der dich offenbar so schockiert hat, dann wäre dir auch ersichtlich, dass der Junghund sich durch ablenken und/oder ignorieren stoppen lässt.


    .


    Was dich abnervt ist mir schnurzegal ;)


    Was mich abnervt ist dein Schulmeisterton :/ den solltest du lassen, denn das ist ein öffentliches Forum!
    Wenn das -Rücken drehen- zu deinen Erziehungsmethoden gehört ist das deine Sache, meine nicht und das werde ich auch schreiben, ohne deinen erhobenen Zeigefinger - klaro ? -

  • Milow hat das auch öfter und ich ignoriere es! Dies ist nicht immer leicht das weiß ich aber die einfachste Methode um dem Jungspund klar zu machen das es für ihn langweilig wird.


    Das hab ich mir übrigens von unserem Altrüden abgeschaut :hust: , er lässt sich gar nicht darauf ein und Milow hält sich von ihm fern. Von mir übrigens jetzt auch es sei denn ich überfordere ihn, dann kann es schon mal passieren das er überreagiert. Das ist aber normal.

  • Ich find auch, das ist recht normales Verhalten fuer einen ueberdrehenden Jungspund. Mag grad Stress sein oder auch ueberschaeumende Lebensfreude.


    Beim AufdenRueckendrehen schliesse ich mich Bentley an, das bringt Dir keinen Lernerfolg, eher noch mehr und dann wirkliche Probleme.


    Ich wuerde am Ignorieren noch mal arbeiten. Das will naemlich durchaus auch gelernt sein. Kurze Schleppe an den Hund, Fuss drauf und Baumkronen begucken. Wird er dann zu koerperlich, wuerd ich da immer noch ignorant gegenhalten.

  • Hallo,
    kenne diese "Scheinangriffe" auch von meinem jetzigen Pati aus dem Tierheim. Bei ihm ist es auch meist die Überforderung u. Unsicherheit. Anfangs kannte er weder mich, noch besonders viel von der Umwelt, da kam es ständig vor.
    Etwas andere Voraussetzungen als bei dir, aber Resultat ähnlich.
    Wir haben es jetzt durch ignorieren u. Sicherheit geben hinbekommen. Mit Sicherheit geben mein ich bei uns, er spinnt, ich sag Schluß, geh dann in die Hocke (bin beim 1. Mal unfreiwillig durch Umwickelt- Sein mit der Schlepp runter), und siehe da Hund kommt, drückt sich kurz an mich ran mit Sitz meist, geht etwas weg, schüttelt sich (Streß), kommt wieder zu mir alles wieder gut, Spaziergang wird fortgesetzt. Ist halt unsere individuelle Strategie,
    bezweifel, das sie dir wirklich hilft.
    Ignorieren mach ich bei Übermut.
    Was ich eigentlich sagen will, versuche rauszufinden, was Deinen Hund in diesen Momenten motiviert. Dann hast Du Ansatzpunkte und kannst gegensteuern. Z.B. mit Ignorieren, was oft sehr nervig sein kann. Mit Härte erreicht man meist nichts.
    Viel Erfolg
    LG Tiumir

  • Kennst Du Kinder, die sich "doof" gespielt haben und total überdreht sind? Die bekommen hysterische Kreischanfälle, sind nicht mehr kontrollierbar und völlig abgedreht. Da kann man im Grunde nix mehr machen... der nächsten Mutter werd ich mal vorschlagen das Kind auf den Rücken zu drehen... ähem, nein, Scherz beiseite.


    Du gibst Dir Deine Antwort schon selbst: Du betreibst Symptomdoktorei. Dein Hund ist total überdreht und kann nicht anders. Er ist schlichtweg gestresst und überfordert.


    Was beinhaltet denn der Begriff "Powerspaziergang"? Bällchen schmeißen, rumrasen...? Und das eine ganze Stunde lang?


    Ich würd auch hohl drehen...


    Viele Grüße
    Corinna

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