Oft taucht im Leben der Wunsch nach einem Hund auf weil man entweder selbst einen Hund haben möchte oder die eigenen Kinder mit sehnsüchtigen Augen den Wunsch nach einem Hund äußern.
Und sind wir ehrlich, dann sagen wir nur allzu schnell und allzu gern ja.
Ein Hund komplettiert die Familie, man hat einen Begleiter, die Kinder einen vierpfotigen Freund, der auch noch gut für die Entwicklung ist, man ist gezwungen aus dem Haus zu gehen und sich an der frischen Luft zu bewegen, ein neuer Freundeskreis erschließt sich und Sport macht mit einem Hund auch mehr Spaß....
Doch halt- Was bedeutet es eigentlich einen Hund zu haben?
Es bedeutet erstmal Kosten, denn zieht so ein kleiner Fratz in Form eines Welpens ein, dann braucht man doch einige Dinge wie:
Einen Schlafplatz
Futternäpfe
Leine und Geschirr
Futter
ein bißchen Spielzeug
Putzmittel und einen leistungsfähigen Straubsauger
man muss ihn dem Finanzamt melden
er braucht eine Haftpfflichtversicherung
und dann wären ja da noch die Anschaffungskosten selber
der Tierarzt, den man iwann garantiert braucht
ein hundekompatibles Auto
Kosten für die Hundeschule oder Hundetrainer
Vereinskosten, wenn man Sport macht und einen Verein benötigt oder möchte
Ja, und kostet so ein kleiner Fratz in erster Linie Zeit, Kraft und Nerven...
Stubenrein ist so ein Welpe nämlich nicht, seinen Namen- nun ja, so wirklich kennt er den auch nicht, erzogen ist er nicht und beibringen, dass Menschen doch empfindlicher sind als pelzige Spielkameraden bei Beißspielen- das, ja das muss der kleine Mann oder die kleine Frau auch noch lernen.
Und so niedlich er oder sie auch ist, der Reiz der Niedlichkeit relativiert sich schnell wenn nachts im Wintern mit seinem Zwerg draußen steht und ihn zum Pieseln oder Haufenbauen motivieren will. Dafür haben die Nachbarn dann interessante Einblicke in das neue Familienleben.... Ebenso wenn der Jungspund die Schuhe zerlegt oder Töchterchens Hausaufgaben gefressen hat, man mal nicht eben schnell iwo hin kann.
Man wird feststellen, dass der Freundeskreis eventuell kleiner wird und auch Familienbesuche gestalten bisweilen schwierig- Nicht jeder mag einen Hund oder will den im Haus haben.
Der Kleidungsstil ändert sich, dan man landfein angezogen mit Absatzschuhen und Seidenblüschen nun mal nicht mit dem Hund durch den Wald und Wiesen und Felder laufen kann. Außerdem hat man oft diversen Kleinkram wie Kotbeutel, Handy, Leckerlie, ein Spieli, einen Clicker und noch manch anderes mit.... Outdoorklamotten sind da wirklich empfehlenswert.
Man möchte in den Urlaub und in diverse Clubs oder Freizeitanlagen... nur oft ist da der Hund unerwünscht und abends um die Häuser ziehen, mit Freunden weg und einen draufmachen, über Nacht weg? Wo bleibt der Hund?
Ab und an knallt es dann auch in Partnerschaften, denn entweder stellt der Partner/ die Partnerin fest, dass so ein Hund ja anstrengend ist oder man kann sich nicht auf den Erziehungsstil oder die Fütterungsmethode einigen, manchmal ist auch Eifersucht im Spiel oder der für die Kids angeschaffte Hund ist für selbige uniteressant geworden und die Eltern sind nun komplett für ihn verantwortlich.
Teilweise wird man völlig unvermutet von der Umfeld angefeindet, je nach Medienlage und ob ein Hund grad wieder iwo in dieser Welt plötzlich und unerwartet gebissen hat....
Dann kommuniziert so ein Hund und das teilweise auch aggressiv mit Knurren, Schnappen und Beißen- Kommt man auch damit klar? Auch wenn das eigene Kind davon betroffen ist oder dessen Freunde?
Ja, und man braucht plötzlich Fähigkeiten wie Konsequenz, Geduld, Verständnis, Selbstreflektion und einen sonnigen Humor auch in sehr miesen Lagen. Regeln, Grenzen und Tabus gelten by the way übrigens für alle und nicht nur für den Hund.
Und: Das bezieht sich auf den Zeitraum der nächsten 10, 12, 15 Jahre... schaut man in den Altenpfleger-Fred hier auch länger. Ist man gewillt wirklich die nächsten Jahre für den Hund zu sorgen, auf seine Bedürfnisse einzugehn und auch zu verzichten, zurück zu stecken???
Und was ist eigentlich, wenn der Hund plötzlich krank ist, ernsthaft krank? Schnell ist man da nämlich nicht im 10er-Bereich bei den Kosten sondern im 1000er-Bereich.... Ist auch daran gedacht worden?
Ein Hund ist ohne Frage schön und das Zusammenleben mit ihm auch, nur wie in allem gibt es hier auch miserable Zeiten, die einen an seine persönlichen wie auch finanziellen Grenzen bringen!
Und man lernt viel über sich selbst und sein Umfeld- Nicht immer bzw. ganz selten nur die schönen Dinge.
Deshalb meine Bitte: Denkt eine Weile über einen Hund, Euer Leben und vorallem die Verpflichtungen und Verantwortung nach bevor ein Hund ins Haus kommt. Denkt genau nach, denn geht das schief, dann ist in erster Linie der Hund betroffen und muss die Folgen ausbaden.
Er ist kein Spielzeug und auch kein Wegwerfartikel und die Defizite "seines" im sozialen als auch menschlichen und Gefühlsbereich kann er nicht ausgleichen! Das ist nicht seine Aufgabe und darf es niemals sein!