Mein Hund verbellt andere Menschen und schnappt

  • Hallo,


    Missy ist jetzt 8 Monate alt und ich habe sie seit sie ca. 5 Monate alt ist. Die Vorbesitzerin hat mir gesagt, dass Missy Angst vor Fremden hat. Das hat sich leider als nur allzu wahr erwiesen.


    Vorneweg: Ich will nicht, dass Missy jeden Menschen liebt und sie muss sich auch von niemandem (grundlos) anfassen lassen. Das ist in Ordnung, ich sage auch jedem Besucher/Fremden auf der Straße, dass mein Hund nicht angefasst werden will.
    Mein Ziel ist es, dass Missy andere Menschen ignoriert und sie nicht als akute Bedrohung ansieht.


    Also, die Problematik ist folgende:


    1. Wenn ich U-Bahn oder Bus fahre ist Missy ganz ruhig. Manchmal kommt ihr jemand aber wohl zu nah und dann will sie schnappen. Momentan verhindere ich das so, dass ich mich möglichst abgelegen hinstelle/setze und sie zwischen meine Beine nehme und versuche etwas abzuschirmen. Das ist aber nicht immer ganz einfach. Denkt ihr, es wäre sinnvoll sie an einen Maulkorb zu gewöhnen? Ich möchte ja nicht, dass jemand zu Schaden kommt.


    2. In der Wohnung. Sie rastet schon aus, wenn sie hört, dass Besuch kommt. Ich übe täglich das auf den Platz schicken, es klappt auch schon sehr gut, so lang ich aufpasse bleibt sie auch da, auch wenn Besuch da ist. Nur manchmal bin ich zu langsam, z.B. wenn meine Mutter Besuch erwartet und Missy schneller ist als ich.


    Wenn dann jemand da ist, bellt sie richtig böse und zwickt ihm in die Füße/Hosenbein bis ich sie abrufe und auf ihren Platz schicke, dann grummelt sie von da aus weiter und bellt auch manchmal noch.
    Ich lasse sie schon gar nicht mehr an Besuch ran. :( :


    Mein Freund ist da leider weniger aufmerksam. Weil er die Situation meiner Meinung nach nicht ernst genug nimmt. Er lässt Missy frei und unkontrolliert rumlaufen, auch bei Besuch.
    Missy hat sich aber bspw. letztens auf den Schoß seiner Mutter gelegt und dort geschlafen, später wollte sie sie aber trotzdem noch beißen. Das verstehe ich nicht so ganz. Manchmal liegt sie auch ganz entspannt neben Besuch, doch wenn er nur eine Bewegung mit der HAnd macht will sie ihn wieder anfallen.



    Sobald Missy nicht mehr läufig ist, werde ich auch wieder in die Hundeschule gehen und nochmal mit der Trainerin dort reden. Als ich es bei der ersten Stunde angesprochen hab, meinte sie nur, dass das Problem ja nicht so groß sein kann, da Missy ja auf der Wiese keinen Menschen angegangen ist.
    Tatsache ist, dass sie draußen viel entspannter geworden ist. Anfangs hat sie auch jede fremde Person auf der Straße total verbellt und wollte hin um sie zu beißen.



    Ohje, ist das lang geworden. Vielen Dank fürs lesen.
    Ich wäre über Hinweise wirklich sehr dankbar. Vielleicht mache ich ja etwas grundlegend falsch.

  • Hallo,


    das mit dem auf den Platz schicken ist schon der richtige Weg.
    Allerdings sollte das immer gemacht werden, also auch von der Mama und dem Freund.


    Wenn ihr ab und an zu langsam seid, dann bindet sie dort an.
    Sie hat auch nichts mehr in der Nähe von Besuch zu suchen. Das würde ich jetzt erstmal ganz hinten anstellen.


    Wenn sie sich irgendwann auf dem Platz entspannt, dann kann der Besuch ihr mal im Vorbeigehen ein Leckerli zuwerfen, mehr nicht.


    Das würde ich eine ganze Zeit machen bis der Hund merkt: dass ihr nichts passiert und sie ab und an sogar ein Leckerli bekommt.


    Das dauert seine Zeit und geht nicht von heute auf morgen, aber Deine Kleine ist noch jung und Du kannst ihre Gefühle positiv verändern, so dass sie sich vielleicht sogar irgendwann freut wenn Besuch kommt.


    Wenn Du merkst, dass sie irgendwann ruhiger wird wenn Besuch kommt, dann kann der Besuch auch schon zu Beginn ein Leckerli werfen, sie aber sonst ignorieren.


    Das wird aber wirklich noch eine Zeit lang dauern bis sie so weit ist.


    Wichtig ist auf jeden Fall, dass sie keine Möglichkeit mehr hat an den Besuch zu gehen.
    Bei ängstlichen Hunden kann es auch passieren, dass sie zwar neben Deiner Schwiegermama schläft, aber wenn diese sich ruckartig bewegt, zum Beispiel sich schnell am Kopf kratzt, oder mal ans Schienbein fast, dass sie schnappt. Daher lass sie nicht mehr hin.


    Liebe Grüße


    Steffi

  • Hallo Steffi,
    danke für die Antwort. Ich werde mit meinem Freund darüber reden und hoffe, dass er da voll mitzieht. Aber ich denke das kriegen wir schon hin.


    Von meiner Mutter kann ich da leider keine Hilfe erwarten, sie ist kein Tiermensch. Sie will immer festhalten und knuddeln und anstacheln, sie ist mehr wie ein kleines Kind und hört überhaupt nicht auf mich. :/ Ich glaube auch, dass meine Schwester und meine Mutter Missy Misstrauen noch schüren, weil sie sie eben auch oft anfassen, wenn Missy das gar nicht will. Missy hat deswegen auch schon nach beiden geschnappt. :( : Ich fürchte nur, dass sich dieses Problem nicht lösen lässt, bevor ich ausziehe.

  • Hallo,


    das solltest Du aber Deiner Mum und deiner Schwester genau erklären.
    Richte einen Platz für Missy ein auf den sie sich zurückziehen kann und der als absolute Tabu-Zone gilt.


    Missy darf dort nicht gestreichelt und gestört werden. Das ist ganz wichtig auch für den Hund.


    Was soll sie denn anderes machen als zu Schnappen wenn ihr was zuviel wird?


    Das ist echt wichtig...


    Auch ein Hund braucht sein Ruhelager.


    Falls das nichts bringt, dann würde ich sogar einen Hundetrainer zu mir kommen lassen, der den beiden Damen das mal als Aussenstehender sagt. Manchmal hilft das mehr als wenn man das als Tochter anspricht.


    Liebe Grüße


    Steffi

  • Also, an Missy Platz dürfen die beiden überhaupt nicht ran. Ihr Korb steht ja in meinem Zimmer und da passe ich wirklich auf, dass sie sich dran halten.


    Es ist halt nicht immer einfach, sich als Jüngste durchzusetzen. Irgendwie nehmen sie mich eben nicht ganz ernst, auch wenn ich mitlerweile erwachsen bin. :/


    Es ist nach vielen Erklärungsversuchen meinerseits und einigen (hitzigen) Auseinandersetzungen allerdings schon viel besser geworden. Meine Mutter hat halt nicht so viel Verständnis dafür, dass Missy sich von mir gerne anfassen lässt, von anderen Menschen aber nicht so sehr.


    Das mit dem Trainer werde ich im Kopf behalten, falls hier alles wieder drunter und drüber geht. Es ist wahrscheinlich wirklich einfacher soetwas von einer aussenstehen Person erklärt zu kriegen.




    Hast du vielleicht noch einen Rat bzgl. der öffentlichen Verkehrsmittel? Also, als Vorsichtsmaßnahme für andere Menschen ziehe ich eben den Maulkorb in Betracht. Aber ich möchte natürlich auch gerne daran arbeiten, dass Missy sich einfach wohler fühlt und nicht das Gefühl hat sich verteidigen zu müssen.

  • Hallo,


    in öffentlichen Verkehrsmitteln würde ich ihr auch einen Maulkorb aufziehen.
    Du kannst sie ja langsam dran gewöhnen, so dass sie durch diesen nicht zusätzlich in Stress gerät.


    Fütter ihn schön und mach das über Wochen. Heißt:
    Lass sie Leckerlis aus dem Maulkorb fressen, setz ihn dann kurz auf und sofort wieder ab.


    Sie soll ihn positiv sehen.


    Dann würde ich mich immer so hinsetzen, dass ihr nicht im Getümmel seid. Eventuell würde ich sie auch mit SuperLeckerlis füttern, wenn sie diese annimmt.
    Also immer die Superlieblingsleckerlis in der Bahn während der Fahrt verfüttern. Sie bekommt diese speziellen Leckerlis nur in der Bahn, nicht außerhalb.


    So würde ich vorgehen.


    Liebe Grüße


    Steffi

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