Baustellen und Co

  • Ihr Lieben,


    vielleicht werden mich viele dafür verdammen, was ich heute schreibe.


    Ich zweifle nach dem Lesen in diesem Forum manchmal daran, ob meine langjährige Erfahrung mit Hunden alles für die Katz war.


    Da hört man nur von Baustellen, Schleppleinen, in den Platz gelegt, auf Rückruf sofort kommen, sämtliche interessante Sachen auf Kommando ignorieren usw.


    Ich habe nun nach einem Dackel, einen Boxer und vier Rottweilern eine kleine Schäfermixhündin - und alles durch. Von Tüffelheini bis einem von dem Vieren sogar schwierigen Rotti.


    Viele Ratschläge sind hier auch Gold wert. Aber wenn ich es mir mit meiner Erfahrung und meinen 65 Jahren erlauben darf - ein paar Fragen.


    Wieso wird hier so oft auf Hundetrainer hingewiesen - schon bei den kleinsten "Störungen" bei unseren Hunden. Wer kann sich das denn leisten? Und wer weist ständig darauf hin?? Eine Stunde kostet bis zu 70 Euro, denkt drüber nach!


    Leute, Ihr braucht Eure Hunde nicht zu "lesen" - wie es hier immer so schön formuliert wird.


    Meine Güte, wenn meine Hündin nun einmal keine andere mag - ist das dann schon eine "Baustelle"?


    Ich könnte es weiter ausführen, aber denkt mal drüber nach. Ihr würdet doch Eure Kinder auch nicht immer gleich zum Psychologen schicken, wenn sie nicht ganz in die "vorgegebene Norm" passen!


    Nichts für ungut, aber ich glaube, so manche, die hier nur lesen, sind auch meiner Meinung.


    Das musste ich mal loswerden, danke fürs Lesen.


    Gruß
    Anne mit der kleinen Xena, die nicht alles kann, aber sie soll auch nicht im Zirkus auftreten, sondern noch ein schönes, entspanntes Leben bei mir haben.

    • Neu

    Hi


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    • Hallo,
      im großen und ganzen stimme ich dir zu. Ich brauche keine perfekten Hunde, aber welche mit Charakter. ;)
      Doch hier darf jeder seine Meinung sagen und oft lese ich mich so durch die Beiträge und schüttele auch mal den Kopf. :roll:
      Was ich mit den Beiträge hier mache, bleibt ja immer noch mir überlassen, denn egal wie viel ich hier über meine Hunde schreibe, so ganz genau kann ich es doch nicht darstellen.


      Aber oft sind auch interessante Dinge dabei, die ich dann mal im Alltag teste. Wie gesagt, was man hier rauszieht darf sich jeder ganz allein überlegen.
      Ich glaube auch nicht, das jeder der sofort den Hundtrainer anführt es selber so macht. :???:

    • Ja, die Trainerempfehlung...


      Kein ganz einfaches Thema. Tatsächlich wird nicht jedem gleich ein Trainer empfohlen, das wird sehr fein nuanciert. Ist jemandem eine Situation nicht geheuer und empfiehlt jemandem anders einen Trainer, schreiben ganz schnell andere hinterher, dass sie das auch so sehen und schon hat der Threadstarter ein Problem, das er ohne Trainer nicht lösen kann. ;)


      Es kommt aber ganz auf den Threadstarter an, wie er schreibt, die Situation darstellen kann, eben als ob er so wirkt, als könne er die Situation meistern.


      Viele Neue bekommen eine Trainerempfehlung. Aber viele Neue kommen gleich mit massiveren Problemen ins Forum, eben weil sie sich nicht mehr zu helfen wissen. Da ist sich die Forengemeinschaft dann auch schnell einig, dass man das Problem aus der Ferne nicht so recht beurteilen kann, man ist sich nicht so ganz sicher, ob der Threadstarter die Tipps auch so umsetzen könnte, wie sie gemeint sind.


      User, die schon länger oder aktiver im Forum sind, bekommen öfter "handfeste" Tipps, denn mit der Zeit hat man das Gefühl den Menschen hinter den Zeilen kennen zu lernen und einzuschätzen zu können.


      User, die allgemein unsicher im Umgang mit ihrem Hund sind, bekommen häufig eine Trainerempfehlung. Wenn man sich einfach bei jedem Pups den der Hund macht, nicht sicher ist, ob es die Ankündigung zum An-sich-reißen-der-Weltherrschaft war, ist es denn doch mal besser, wenn jemand hautnah dabei ist, so kann Unsicherheit genommen und Sicherheit gegeben werden.


      User, die häufiger mal Probleme haben, bekommen auch mal eine Trainerempfehlung. Denn irgendwie ist es ja immer der Mensch, der die Probleme verursacht.


      Es gibt einfach Dinge, die man "selber" über sich und seinen Hund lernen muss - als eigenen Lernprozess. Man kann Stunden über Stunden im Dogforum lesen/schreiben und der Würfel ist immernoch nicht gefallen, gerade, wenn man nicht so richtige "Vorkenntnisse" hat. Dann spricht man einmal mit jemandem, der Ahnung hat und schon hat man die Thematik wirklich begriffen. So ging es mir häufig.


      Ich denke auch häufig: "Och nö, das ist doch eigentlich gar nicht so schlimm. Da gleich n Trainer?" Dann überlege ich, was ich da machen würde, dann fällt mir ein, dass ich eigentlich keine Ahnung habe und komme zu dem Schluß, dass ein Trainer vielleicht doch gar nicht so schlecht ist...


      Zu guter letzt ist es immer Einstellungssache, was ein "Problem" ist und was nicht. Eine Situation wird erst dann zum Problem, wenn sich jemand in ihr unwohl fühlt, ist es nun der Mensch oder der Hund. Der Grund für dieses Unwohlsein kann total banal sein, muss er aber nicht.
      Am häufigsten ist es der Mensch, der eine Situation zum Problem macht. Aus verschiedenen Gründen, sei es eine übertriebene Erwartungshaltung oder simple Unkenntnis.
      Im Grunde genommen, ist es die Aufgabe des Forums/Problemlösers/Trainers so zu vermitteln, dass sich der Mensch mit seinem Hund wohlfühlt. Denn nur ein zufriedener Mensch hat einen zufriedenen Hund. Und das wollen wir doch alle. :smile:

    • Deine Beobachtung hat was Wahres dran! ;) Mir ist auch aufgefallen, dass bei jedem "Problem" gleich zum Trainer in Einzelstunde geraten wird. Der zur Mindestanforderung des gut erzogenen Familienhundes gehörende Standard ist sehr hoch, aber ich vermute, dass der Canis familiaris forumensis in den Bereich der Fabelwesen gehört.... :p


      Ich reihe mich mal zu den kläglichen Versagern. Ich bin auch bekennende "Bastlerin". Will sagen, ich überprüfe nicht nach jedem überhörten Kommando, oder jedem komischen Betragen meine gesamte Beziehung zum Hund. Ich arbeite an den Dingen, die mich stören, und lasse dabei das schon erreichte intakt. Und dann lese ich hier Empfehlungen, bei einem Hund, der angesichts naher, hochflüchtiger Kamikaze-Rehe kurz gehetzt hat, man solle das gesamte Rückruf/Schleppleinentraining von Grund auf neu aufbauen. Was soll denn das? :???:


      Wenn ich lese, welche unrealistischen Standards von Welpen/Junghunden erwartet werden, wird mir schwindlig. Trotz gegenteiliger Beteuerung wird schon ab dem 3. Tag dem Mythos des Canis familiaris forumensis nachgejagt, jenem perfekten Hund, der niemals eigene Entscheidungen trifft und eigene Interessen verfolgt, der immer und überall erleichtert seinem Zweibeiner die Führung überlässt und ihn alles regeln lässt, der nie Widerworte gibt.


      Meine Hunde haben "Baustellen". Na und? Habe ich auch - ich verhalte mich nicht immer normgemäss. Ein grösseres öffentliches Ärgernis haben wir deswegen noch nie erregt. :roll:

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