Kann man einen Hund zum "Muttersöhnchen" erziehen

  • Hallo ihr Guten!!!!


    Ich hatte vor einer Weile schonmal einen Thread erstellt. In diesem ging es darum, dass Paul (10 Monate) von einem erwachsenen Rüden zurecht gewiesen wurde und dann panische Angst vor ihm hatte...nicht mal mehr zu mir kam.


    Heute haben wir einen Annäherungsversuch unternommen zwischen den beiden - ganz blöde Idee war das glaub ich....Paule traute sich langsam ran, da wies er ihn wieder recht eindeutig zurecht (nicht gebissen, aber drauf gesprungen und geknurrt, ohne Vorwarnung)...der andere Rüde ist wohl sehr Ressourcenorientiert und dachte Paul will an seine Frisbees.


    Gut okay, wird wohl nix mit den beiden, kann ich mit leben. Dieses mal hat er auch eher bei mir Schutz gesucht, was mich natürlich gefreut hat. Da meinte dann ein anderer HH, dass es auch nich gut wäre wenn der Hund immer Schutz bei mir sucht und ich ihn zu nem Muttersöhnchen erziehen würde.


    Also der Andere hat das nicht böse gemeint, ich frag mich bloss, geht das? Ist es nicht prinzipiell gut wenn der Hund Schutz bei mir sucht und mir damit zeigt er vertraut mir und gibt die Entscheidung ,was zu tun ist, somit an mich ab? Gibt es "verweichlichte" Hunde? Ich hoffe ihr könnt meinen Gedankengängen folgen.


    Entschuldigt, ist etwas lang geworden. Danke fürs Lesen :smile:

  • Meine Hunde werden immer ermuntert bei mir Schutz zu suchen. Es gibt ja sonst nur zwei Möglichkeiten wenn sie Angst haben:


    A sie kriechen vor dem anderen Hund und wenn der dann noch nicht ablässt nehmen sie die Beine in die Hand und landen dann möglicherweise unter dem nächsten Auto oder


    B sie gehen nach vorn.


    Beides nicht gesellschaftsfähig, also lernen meine Hunde wer sich hinter "Mama" :D versteckt ist sicher.

  • Also sorry, aber diesen anderen HH könnte ich nicht ernst nehmen, wenn er eine Annäherung mit einem anderen Hund macht und weiss, dass sein Hund ressourcenorientiert ist und das nicht vorher abstellt. Dass der andere Hund sein Frisbee dann verteidigt und nicht mit dem Junghund spielt war ja wohl logisch. Und ein solcher Mensch will mir erklären, wie ein Hund tickt? Nicht wirklich...


    Ich möchte das so und mir ist es deutlich lieber, wenn meine Hunde sich an mich wenden, wenn was ist und nicht selbständig agieren und/oder weglaufen und sich und andere in Gefahr bringen. Wer ausser dir soll denn für deinen Hund die Situation regeln und was sonst soll er tun? Soll er weglaufen? Den anderen Hund angreifen?


    Ich finde es für das Vertrauen des Hundes in mich enorm wichtig, dass er sich darauf verlassen kann, dass ich 1. solche Situationen wie da gerade bei euch im Vorfeld sehe und mich 2. darum kümmere, dass ihm nichts passiert bzw, ich ihm zumindest in der Form helfe, dass ich ihm Schutz biete und ihm sage, was er tun soll bzw. die Gefahr abwende.


    LG Birgit

  • Also macht meiner genau so ! Und ich finde es auch GUT!


    Wenn er sich unterlegen fühlt oder ängstlich ist, läuft er nicht irgendwo hin weg, sonder kommt zu mir!


    Finde ich die beste Lösung! :gut:

  • Wir haben das sogar genauso in der Hundeschule gelernt. Denn die beiden Alternativen sind ja nicht gewünscht und zudem bin ich ja die Person, die sie als Schutz- und Führperson ansehen sollen, daher gebe ich ihm auch Schutz.


    Lass dich nicht verunsichern. ;)

  • Ich hätte furchtbar gerne so ein "Muttersöhnchen" =)


    Der bei mir Schutz sucht, wenn er Angst hat, bei mir nachfragt, wenn er unsicher ist. Mich Sachen für ihn regeln lässt.
    Ist doch toll, was will man mehr?


    Klar, das ist auch erziehungssache - aber als negativ empfinde ich das nicht.


    Liebe Grüße

  • ja genaz genauso dachte ich mir das eben auch...wie Biomais schon schreibt, alles andere wäre nicht gesellschaftsfähig...Kann es denn sein dass solche Erfahrungen ihn enorm in seinem Junghund-Dasein prägen?


    Denn ich habe schon festgestellt, Paule traut sich auch nicht mehr an die Besitzerin von dem Rüden ran und große Rüden machen ihm auch Angst. Kann es wirklich sein dass er diese Angst durch die Zurechtweisung auf alle anderen Rüden überträgt die größer sind als er?


    Es ist wirklich schade, wir sind eine kleine Gruppe hier beim Studium die sich treffen um gemeinsam mit Hunden Spass zu haben und zu üben und nu hat der Kleene so ne Angst dass er sich auf nichts mehr konzentrieren kann und will, weil er nur am schauen ist wo der vermeintliche Feind gerade ist :( : aber nützt ja nix...könnte sich dass denn noch geben mit der Angst?

  • Würde ihn einfach mal mit einem anderen Großen Rüden alleine lassen. Einer der natürlich lieb ist bzw nur mit ihm spielen will!
    Dann sollte das eigtl gehen! Einfach die beiden mal 5min zusammen lassen ohne Leine und irgendwann wird auch Paule seine scheu abtun!


    Natürlich nie ganz alleine ! Aber ohne andere Hunde!

  • hm okay...aber die Angst vor eben diesem Rüden der ihn zurecht gewiesen hat, wird er wohl behalten , was?


    ich mein ich will ihn ja auch nicht zu Kontakt zwingen, ihn aber auch nicht in seiner Angst bestätigen....meint ihr es wäre ne Lösung wenn ich weiter zu den Treffen gehe und den besagten Rüden einfach immer weg schicken würde wenn er auf uns zukommt und Paul ansonsten normal behandel?

  • Ich würde mir an deiner Stelle einen (oder mehrere) feste Gassikumpel suchen. Und mit denen dann gehen - nicht nur stehen und spielen lassen.
    Das Gehen bringt Entspannung in die Gruppe.
    Hunde, die nicht spielen wollen (warum auch immer), können mitlaufen und sich in die gewünschte Nähe/Distanz zum anderen Hund einfühlen und einüben.


    In meinen Augen bringen eh nur regelmäßige bzw wiederholte Kontakte was für das Sozialverhalten des Hundes.



    Das mit dem Muttersöhnchen ist Quatsch, ist Vermenschlichung.
    Dein Hund sollte bei dir Schutz bekommen, wenn er ihn sucht! In einer Gruppe hat jedes Mitglied seine Aufgabe(n) - zB fremde Hunde checken. Nicht jedes Gruppenmitglied kann alles bzw muss alles können! Das ist ja eben der Vorteil der Gruppe - auch von Mensch-Hund-Gruppen.


    Ich würde meinem Hund nur dann den Schutz verweigern, wenn er aus diesem Schutz heraus anfängt zu stänkern. Dann würde ich ihn adhoc stehen lassen, also zur Seite treten lassen. Denn wer einen Streit anfängt, muss ihn auch alleine ausbaden.
    Wer hingegen deeskaliert, bekommt von mir Unterstützung.


    Dieser Muttersöhnchenspruch ist so wie das olle "Das regeln die unter sich" - kommt meist von den HH, deren Hunde eher forsch sind und meist wenig einzustecken haben.

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