Was machen wir bloß falsch?

  • Der Welpe ist ganz sicher nicht dominant deinem Kind gegenüber. Er benimmt sich lediglich wie ein junger Hund. Die Hundegeschwister fanden solche Schnappi- und Raufspiele total lustig. Das Menschenkinder das nicht mögen weiß dein Hund noch nicht. Allerdings würde ich da nicht lang und breit dem Kind erklären wie es sich zu verhalten hat sondern selbst eingreifen. Hundekind schnappen (vielleicht eine Hausleine dran machen zum Üben), wortlos vor die Tür bringen und dort mal eine Minute sitzen lassen. Wer sich nicht benehmen kann darf nicht mitspielen ... das kapiert auch der Wildeste Welpe nach ein paar Wiederholungen.


    Mit der Aktion "Nein" und "Aus" üben, auf Decke setzen und ablenken hast du das kleine Hundekind total überfordert. Kennst du das nicht von deinem Kind das es mal weint und sich auf den Boden wirft wenn es übermüdet/überfordert ist? "Nein" lernen muss Welpi schon aber nicht wenn er schon total überdreht ist, da ist der Lernerfolg gleich Null.


    Kauf dir im Baumarkt so ne Kindertür zum in den Türrahmen klemmen und die Geschichte ist erledigt. Der Hund kann natürlich später lernen das er nicht ins Kinderzimmer darf aber mit 9 (?) Wochen ist das echt noch zu früh, das versteht der Zwerg gar nicht.


    Zu deinem Mann möchte ich jetzt mal nichts sagen, vor allem weil du sagst das der Hund sich erst seit heute so benommen hat :zensur: Kann mir gar nicht vorstellen wie man so ungeduldig sein kann das man einen Welpen schlägt/klappst (oder was auch immer), vor allem nicht wenn man ein Kind hat. Wenn die Pubertät bei Hunde- und Menschenkind kommt wünsche ich euch viel Geduld und Ruhe mit den Beiden.

  • Also, als Erstes würd ich auch wie schon beschrieben die Türklinke umstecken: Sicherungspinn oder -Schraube raus, und Klinke senkrecht stellen, dann kann der Hund die Tür nicht öffnen wenn sie zu ist.


    Ansonsten: Gott, gib mir Geduld, aber plötzlich :D Kenn das von meiner, sie war zwar schon 6 Monate alt, aber null erzogen, und die ersten 2 Wochen bin insbesondere ich auch immer kurz vorm Ausrasten gestanden...


    Rütteldose wär persönlich nicht so mein Fall, andererseits hab ich inzwischen gelernt, dass fast alle Leute viel zu schnell mit dem "Das traumatisiert den doch" und "Vertrauensverlust" wedeln. Schlagen geht gar nicht, aber ihn wenn er zu sehr nervt mal wegschubsen - durchaus auch mal ein bißchen rabiater wenn er es nicht verstehen will, gepaart mit nem Donnerwetter - ist voll im Rahmen: mein Hund ist für so Scheiß wie er das mit eurer Tochter macht, auch schon mal durchs Zimmer geflogen. Einmal, und seitdem war klar, dass es sowas wie ne Grenze gibt. Alles was er nicht tun soll konsequent ignorieren oder auch mal maßregeln, und ja, der kann sich Stunden dranhalten... am Anfang helfen auch halbwegs feste Spielzeiten (vorsicht vor Welpizähnen, die sind brutal spitz und Beißhemmung muss er auch noch lernen, Katschen sind euch sicher!), und dann aber genauso konsequente Ruhezeiten, in denen ihr ihm z.B. schon mal anfangen könnt, ein "Korb"-Kommando anzulegen.


    Denkt dran, wie das war als ihr euer Kind bekommen habt... Welpi macht jetzt alles im Zeitraffer durch, vom nachts für die Windeln und die Brust wachbrüllen über Trotzerei, ständiges "Warum"-Fragen, Zeug futtern das nicht in den Mund gehört und ständig alles machen wollen was verboten ist weil es verboten ist... seid froh, dass das etwa ein Jahr dauert, und nicht 10... die schönen Stunden entschädigen dafür!


    Und: So früh wie möglich in ne gute Welpengruppe anmelden! Bloß kein "Verein", die nur auf die potentiellen späteren Obedience-Pokale schauen, lieber ein etwas teurerer "richtiger" Hundetrainer, die sich auch viel Zeit nehmen, euch Besitzern beizubringen, was Welpi grad wieder im Kopf hat, und wie ihr das lest und beeinflusst! Ich persönlich hab mit ner örtlichen Ausgründung der Rütter-DOGS-Schulen gute Erfahrungen gemacht, ist aber nur meine persönliche Meinung, manche halten nix von dem...


    Wichtig nur: Jeder Hund hat seine eigene Persönlichkeit: Dass euer letzter Schäfi ruhig und ausgeglichen war, heißt über euren Welpen garnix. Automatisch kommt da null, das müsst ihr alles beibringen! Und nur so in nem Post ist es schwer was zu sagen, denn jeder hat seine eigenen Methoden, und gerade Strafen müssen gut dosiert sein, das kann man in einem Post gar nicht so passend hinschreiben.


    Optimum wäre jetzt, mal so ein halbes Dutzend Hundetrainer verschiedener Richtungen zu Einzelstunden ins Haus zu holen, aber da das wohl unbezahlbar ist, guck mal nach ein paar Erziehungsbüchern - als Ergänzung zum Trainer ist das ne gute Sache, ersetzt diesen aber nicht!!! - es gibt ne ganze Bandbreite an Methoden, vom ausschließlichen positiven Bestärken ("Wattebäuschchenwerfen" sagen da auch einige) bis zum "Ich Chef, Du Nix"... die erfolgreiche Strategie bei allen gut erzogenen Hunden meines Umkreises besteht darin, sich aus jedem System das rauszufischen, was zum Hund und zu einem selber passt (auch ich mach als Rütter-Fan lang nicht alles so wie er...).


    Ich wünsch euch viel Geduld! Denk dran: Kleinkind!!


    LG
    Mciha

  • gab ja schon einige gute tipps für dich..doch ich denke einer fehlte....!


    dein mann und deine tochter müssen mit dir am gleichen strang ziehen...sonst fährt die ganze erziehungssache gegen baum. dein mann und vor allem dein kind müssen genauso gut wie du mit dem hund umgehen können und den hund auch wollen.


    vor allem müsst ihr euch auch auf erwünschtes bzw unerwünschtes verhalten des hundes einigen...stell dir vor du lobst ein verhalten des hundes und dein mann verbietet das selbe verhalten, wenn du mal nicht da bist...und deine tochter reagiert vielleicht noch ganz anders auf dieses verhalten....endprodukt ist dann ein verunsicherter und vielleicht daraus resultierend aggressiver hund. es gibt feste regeln...dein hund muss sich dran halten...tut er das nicht, sollte die reaktion darauf immer die gleich sein....!


    ich persönliche glaube auch, das hunde das merken, ob sie von einer person erwünscht bzw unerwünscht sind und sich das dementsprechend auf ihr verhalten auswirkt...und besonders auf das vertrauensverhältnis zwischen mensch und hund.


    also bitte rede mit deiner familie und versucht euch zu einigen...ansonsten kann ich nur raten..hund wieder zum züchter zurückgeben solange er noch so jung ist. vor allem wird es in nächster zeit auch nicht einfacher mit dem hund...! die nächsten wochen werden sehr anstrengend...und wenn dein mann schon nach einem tag die gedult verliert..will ich mir garnicht vorstellen wie es nach ner woche ist.


    also bitte überlegt, ob ihr als familie der herausforderung welpenerziehung gewachsen seit und das gemeinsam durchziehen wollt.



    wünsche euch viel glück und hoffe natürlich ihr entscheidet euch das GEMEINSAM anzupacken.

  • Es wurde ja schon viel Wichtiges gesagt....ja, der Zwerg ist ein Baby und anstregend. Für den Welpen lustige Spiele sind nicht immer das, was auch Mensch unter Riesenspaß versteht. :D


    Seid Euch (vor allem auch Dein Mann) gewiss, dass nach der schönen Welpenzeit und sei sie noch so turbulent und manchmal "schwierig" eine noch schönere Junghundezeit folgt. Dann hat man vielleicht nicht mehr mit dem "ich will aber da in den Raum rein und auf dem Kind rumhopsen"-Problem zu kämpfen und der Hund hat auch gelernt, das man in Menschenhaut nicht reinzwicken kann wie in Wurfgeschwister....aber es kommen andere Baustellen. Vielleicht sitzt der sauber erlernte Abruf nicht mehr, vielleicht kommt mit der Geschlechtsreife ein kleiner Pöbler zum Vorschein, oder ein Angsthase. Vielleicht fällt der Kandidat nochmal in alte Verhaltensmuster und räumt ein Bücherregal aus oder leert in Abwesenheit den Mülleimer, weil der gut riecht....


    Es ist eben kein Hund wie der andere und Vergleiche zu ach so ruhigen Vorgängern zu ziehen ist fatal. Sicher war die alte Hündin auch älter und man muss sich einfach vor Augen halten, dass auch dieser Hund in einigen Jahren ;) so sein kann (vielleicht aber auch nie sein wird). Ist man also bereit, sich auf ein komplett neues Individuum einzulassen? Es souverän, ruhig und konsequent zu führen? Auch mal Fünfe gerade sein zu lassen? Einen zerkauten Schuh verständnisvoll zu belächeln, wenn er nicht weggeräumt wurde und dem Zahnwechsel zum Opfer fällt? ......und und und?


    Dann wünsche ich Euch und dem Hundekind viel Geduld, Liebe, Ruhe und Kraft für die turbulente Zeit (die bei meiner Hündin - mit Unterbrechungen - fast zwei Jahre, mit immer neuen Überraschungen geladen, angedauert hat). Heute denke ich manchmal "mei, ist die erwachsen geworden" und freu mir ´nen Keks über die dollen 5 Minuten *gg*


    Ganz wichtig ist wirklich, dass alle an einem Strang stehen und ich bin sehr dankbar und froh, dass hier eine fehlende Tischecke, abgerundete Bettkanten, Pipi auf dem Teppich, ausgeräumte Mülleimer, aufgefressene Bücher, ein zerstörtes Handy, Bellen in der Nacht etc.pp. auch für meinen Mann nie eine Katastrophe darstellten. Und das bei Schichtarbeit und manchmal furchtbaren Arbeitszeiten - wenn die Nacht dann von einem jammernden Welpen begleitet wird oder von explosionsartigem Durchfall, der die Küchenschrankwände hochspritzt....Glückwunsch, da die Ruhe zu bewahren (hab ich gesagt, wie sehr ich meinen Mann liebe???).


    Mal ehrlich: wenn man in diese wunderbaren kleinen Faltengesichter schaut, dann nimmt man einiges in Kauf, räumt eben besser auf, klebt vielleicht ´nen Mülleimer zu....


    Die Welt aus Welpenaugen sehen, hilft ungemein!

  • hach woher kenn ich das alles... *ggg*


    hab mal igendwo den Spruch gelesen: Die beste Erziehungshilfe für nen Welpen ist eine zusammengerollte Zeitung. Wenn der Welpe wieder mal nen Mülleimer ausgeräumt, auf das Parkett gekackt oder die teuren Opernball-Pumps angefressen hat nimmt man die und haut sich die selber gegen den Kopf mit den Worten "Ich hab vergessen auf den Hund aufzupassen!"


    ...hilft ;-)


    Und ja, Sammys Tip ist auch einer der ganz wichtigen: grad am Anfang müssen sich alle abstimmen und an einem Strang ziehen. Du glaubst nicht wie schnell Hunde lernen... und genau wie Kinder haben sie soooooooo schnell raus, dass Papa ja sagt wenn Mami verbietet... und wenn sich dann zwei streiten undsoweiter ;) Daher ist auch Konsequenz wichtig: Euer Wort muss absolut gelten (OK, hält man nicht immer durch, aber doch zu 90% sollte), weil das dauert 3 Wochen, dann weiß der Hund alles über euch, liest in euch wie in nem offenen Buch und weiß dreimal besser als ihr selbst wo und wie er euch kriegt, das wundert mich auch immer wieder wie gut mich Abby erzogen hat :D


    Darum auch nochmal: Guten Hundetrainer besorgen, gern auch zu ner Einzelstunde oder zwei nach Hause bestellen, dann habt ihr Ruhe, er kann euch sowohl das Verhalten des Hundes erklären als auch wo er es schon geschafft hat, dass ihr auf ihn reagiert statt umgekehrt, kann euch auch Tips zum häuslichen Leben geben was auf dem Hundeplatz nicht ginge, weiß, was ihr im Sinne der "Vandalismussicherheit" ganz dringend machen solltet... die 40-50 Euro pro Stunde sind super angelegt! EIn guter Hundetrainer erzählt euch in 10 Minuten ein halbes Dutzend Sachen, wo ihr den Hund völlig fehlinterpretiert habt, glaubts mir... so wie das mit "Dominant aufführen": in diesem Alter hat Hundi mit Dominanz noch gar nix an der Mütze, der ist halt einfach der Clown, wie der übermütige Dreijährige, der nicht ins Bett will sondern mit irrem Lachen wild über die Sofas tobt...

  • Zitat

    Vielen Dank für Eure antworten. :) Wenn ich nur Zeit hätte...mein Mann war heute schon so genervt das er sie geschlagen hat. Es war zwar nur ein Klaps, doch auch den finde ich schlimm. Es ist doch noch ein Welpe. Er ist mit der Situation vollkommen überfordert. Wenn er abends nach Hause kommt ist er durch´s Büro sowieso schon genervt, ich habe nun Sorge das er Julchen tatsächlich abgibt. Meine Tochter meinte heute auch schon das sie den Hund hasst. .


    Gib den Welpen so schnell wie möglich zurück, bevor er noch mehr Schaden nimmt.
    Das wird nichts mehr.

  • Guten Morgen!


    Ich persönlich habe auch einen Welpen (4,5 Monate) und Kinder dazu. Unser Großer ist im Alter Deiner Tochter und ich würde mir große, große Gedanken machen, wenn er jemals sagen würde, er HASST den Hund. Bei uns war gleich von Anfang an klar geregelt, das der Hund im Obergeschoss nichts verloren hat. Dort sind die Kinderzimmer, das Schlafzimmer und das Bad. Abgetrennt ist das Ganze durch ein - wie Dir ja hier auch schon mehrfah empfohlen wurde - Treppengitter. Das gab die ersten paar Tage Gejaule und dann wars gut. Es sind auch Sicherheitsgründe, waru Burli dort nicht hoch darf. Es liegt ja ständig was rum in Kinderzimmern, was für Hunde gefährlich ist (bei uns z.b. Legosteine die nicht unbedingt verschluckt werden sollten). Wir mussten ihn die ersten Tage als er laut jaulend und bellend auf der letzten Treppenstufe saß immer und immer wieder auf seinen Platz bringen, die ersten zwei nächte haben mein Mann und ich kaum geschlafen. Aber ihn deshalb schlagen und sei´s nur ein Klapps? NIEMALS. Meine Kinder sind 5 und knapp 8. Die beiden haben eine Mordsgeduld mit dem kleinen Großen, sie üben mit ihm Sitz und Platz und gehen sehr liebevoll mit ihm um. Und weißt du warum? weil sie den Kerl total lieb haben. Habt ihr denn vor Anschaffung des Hundes das Ganze gemeinsam besprochen und abgewägt? Ein Haufen im Kinderzimmer ist sicher nicht schön, aber weggemacht, gelüftet und gut ist. Sowas ist ja völlig normal bei einem Welpen und muss einem vorher klar sein. Ich hoffe nur für euch, das sich das Verhältnis Hund-Kind und Hund-Mann bessert. Denn ich glaube, sonst steht das Ganze unter keinem guten Stern.


    Liebe Grüße
    Steffie

  • Zitat

    Gib den Welpen so schnell wie möglich zurück, bevor er noch mehr Schaden nimmt.
    Das wird nichts mehr.


    Ich finds echt unfassbar wie schnell hier immer zum abgeben geraten wird :???:
    Kaum verliert man mal die Nerven (was mehr als menschlich ist) ist man schon kein passender Hundehalter mehr... von einem Klaps geht die Welt nun wirklich nicht unter. Klar das das ganze nicht gut ist und sollte nicht wieder passieren. Aber die Besitzerin habt doch erkannt das sie überfordert ist und möchten Hilfe annehmen...


    Versuch einfach die guten Tipps hier zu beherzigen, dann klappt das schon :gut:
    Bloss nicht die Nerven verlieren, Welpen sind schon manchmal unglaublich anstrengend

  • Zitat

    Kaum verliert man mal die Nerven (was mehr als menschlich ist) ist man schon kein passender Hundehalter mehr... von einem Klaps geht die Welt nun wirklich nicht unter. Klar das das ganze nicht gut ist und sollte nicht wieder passieren. Aber die Besitzerin habt doch erkannt das sie überfordert ist und möchten Hilfe annehmen...


    Das man als HH mal die Nerven verliert... ja mag vorkommen, aber deswegen einen Welpen zu "klapsen" anstatt ihn zu entfernen, oder ihm etwas anderes anzubieten??? Nö


    Die Besitzerin macht mir allerdings den Anschein, als würde sie allerdings allein dastehen. Beide, Kind und Mann, tun nicht gerade viel, höchstens den Hund abzulehnen, ihn zu hassen und die Nerven zu verlieren.


    Sie hat einige gute Tipps hier bekommen, nun liegt es daran abzuwägen und geeignete zu realisieren. Ein Trainer vor Ort wäre mit Sicherheit auch nicht schlecht.
    Ich würde mir aber auch wünschen, bevor alles zu spät ist, daß sie soviel Einsicht hat und den Hund wirklich zurück gibt, wenn sich an der Situation und der Einstellung von Mann und Kind nichts ändert.

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