MUTMACHER!!! geplatzter Milztumor

  • Hallo zusammen, ich binneu hier und möchte allen hier mutmachen, bei deren Lieblingen ein Milztumor diagnostiziert wurde:


    Hier meine Geschichte: Ich habe vor 4 Jahren meine Mischlingshündig (DSH-Boarder-Hover) aus dem Tierheim geholt und seitdem eine tolle Zeit. Sie ist mittlerweile 11 Jahre alt und hat eine tolle Energie und Lebensfreude pur. Eines Tages bemerkte ich, wie meine Maus merkwürdig wurde, sie wollte nicht mehr ihr geliebtes Bällchen, trottete nur noch hinter mir her, einen Tag später hatte sie keinen richtigen Appetit mehr, schlief sehr viel und wollte nur noch kurz raus... Da dieser Hund immer rund um Gesund war und ich seitdem ich sie habe nur zum Impfen beim Doc war, schob ich es auf das extrem heiße Wetter, immerhin war sie schon 10 Jahre und auch wenn sie es sich nicht anmerken lässt, aber mit 10 Jahren ist man ja nun kein junger Hund mehr, zudem waren wir auch gerade von der Nordsee Richtung Freiburg Br. gezogen und auch mir machte das heiße Wetter Probleme. Nachdem sie dann aber am 3. Tag gar nichts mehr fraß, unmengen trank und nicht mehr aus ihrem Körbchen zu locken war, fuhr ich zu einem Tierarzt. Dieser diagnostizierte einen Blasentumor und Nierenversagen und machte mir nicht viel Hoffnung... Ich war am Boden zerstört!!! Dieser TA schickte mich in eine Tierklinik zur Endoskopie, da der Blasentumor nicht sehr bedrohlich war, sagte sie mir noch, dass ich wohl erst nächste Woche einen Termin bekäme. Ich fuhr in Tränen aufgelöst nach Hause und rief in der Klinik an um einen Termin zu vereinbaren. Fragt mich nicht warum, aber ich habe da einen Affentanz veranstaltet, damit ich bereits am nächsten Tag einen Termin bekam. Am Abend nach diesem Horrorerlebnis bei meiner TA sah ich, dass meine Maus Blut unter der Haut am Bauch hat. Ich habe die ganze Nacht nicht geschlafen und war so froh, dass mich am Morgen meine Süße noch anschaute. Ich fuhr direkt in die Klinik und dann wurde mir nach kurzer Untersuchung vollends der Boden unter den Füßen weggezogen. Geplatzer Milztumor mit dem Anraten des Arztes "den Hund" einzuschläfern oder der Option einer OP mit wenig Erfolgsaussichten. Ich dachte nicht lange nach und entschied mich zu der sofortigen OP. Ich sollte nicht warten und die Süße müsste über Nacht bleiben, falls sie wieder aus der nakose auffwacht. Es waren endlose 4 Stunden bis endlich der erlösende Anruf kam: Sie lebt! Ich habe die Niagarefälle geheult vor Angst und Glück gleichzeitig! Ich holte die Maus am nächsten Tag ab und sie war schon wieder so unglaublich gut drauf wenn man bedenkt, dass sie einen Tag zuvor nur eine Stunde später tot gewesen wäre. Sie erholte sich von den ganzen Strapatzen super schnell und war schon nach einer Woche kaum noch ruhig zu halten. Ich hatte die ganze Sache schon fast verdrängt, als 2 Wochen später der Arzt aus der Klinik anrief, da ihm die pathologischen Ergebnisse des Tumor vorlagen. Absolut bösartig! Er hat uns keine 4 Monate mehr gegeben und gesagt ich solle die Zeit genießen! Baff, da war er wieder dieser Hammer der alle Staumauern zerschlägt! Wie konnte das sein, meine Maus war auch jetzt nach der OP so wahnsinnig fit, voller Energie und Lebensfreude! Und egal wen ich um rat gefragt habe, ob es nicht doch eine Therapiemöglichkeit oder Hoffnung gäbe, wurde ich knallhart auf den Boden der Tatsachen zurück geholt. In allen Foren, jeder Tierarzt gab uns nicht länger als ein halbes Jahr. Mir wurden Vorwürfe gemacht, wie ich mich nur auf die OP einlassen konnte ich hätte dem Hund seine ewige Ruhe gönnen sollen. Ich sei selbstgefällig und egoistisch... Ich zweifelte selbst oft an meiner Entscheidung. Nach ca. 2 Monaten ging es der Maus zwar immer noch gut, aber es gab immer mal zwei oder drei Tage, an denen sie plötzlich schlapp war, oder humpelte oder oder oder. Dinge die sie vorher nie hatte, aber nach einigen Tagen auch immer wieder verschwanden. Ich hatte Angst wieder zum TA mit ihr zu gehen, weil ich einfach Angst hatte, dass er mir sagt, es hat keinen Sinn mehr. Ich war mir immer, und wirklich immer sicher, dass wenn ich merke, dass meine Kleine leidet und sie wirklich nicht mehr kann oder will, ich sie ohne Rücksicht auf meine Gefühle und ohne zögern erlöse. Aber ich hatte dieses Gefühl in den wenigen nicht so guten Tagen einfach nicht. Auch wenn sie die Treppe an einigen Tagen nicht hoch kam, so wollte sie doch immer mit mir laufen, spielen und rennen. Ich machte mir viele Gedanken, was dieses ewige auf und ab zu bedeuten hatte und fragte mich wieder, ob es nicht für uns beide besser gewesen wäre damals eine andere Entscheidung zu treffen. Aber es waren doch erst zwei Monate vergangen... Ich nahm allen Mut zusammen und ging zu einem Tierarzt. Er war der erste, der mir sagte, dass ich damals nicht die falsche Entscheidung getroffen hatte!!!!! Ja, dieser Tumor ist so ziemlich das bösartigste was es gibt und Ja, die meisten Hunde überleben diesen nicht wenn er platzt oder sterben kurze Zeit später an Metastasen. Diese wurden aber zum Zeitpunkt der Op bei meiner kleinen nicht festgestellt und sie war abgesehen davon in einen sehr fitten Zustand. Und die Tatsache, dass sie sich so schnell von der OP erholt hatte und diese wahnsinnige Energie hatte, sollt mich keine Minute an meiner Entscheidung zweifeln lassen. Genau das waren seine Worte. Das tat wirklich gut! Ok, er untersuchte meine Maus und nah´m Blut ab. Fazit: Aufgrund dessen, dass die Milz ein Blutspeicher ist und ihr ja nun entfernt wurde und da sie bei der OP logischer Weise sehr sehr viel Blut verloren hatte, litt sie an einem Mineralienmangel der sich durch zeitweise Müdigkeit zeigte und auf die Gelenke schlug. Mineralien-Präparat bekommen, einige Futterempfehlungen und einen gräftigen Händedruck.


    Was soll ich sagen? Das ganze ist etwas über ein jahr her und meine Maus flitzt immer noch über die Felder, jagt Mäuse, begleitet mich am Fahrrad oder beim Inlineskaten. Streiet sich mit mir um den besten Platz auf der Couch und ist verwöhnter als jemals zuvor!!!


    Ich habe mich entschieden, euch meine Geschichte hier zu erzählen, weil ich in der schweren zeit nach der Diagnose nach genau so einem Strohhalm gesucht habe an den ich mich klammern konnte.


    Ich hoffe ich konnte wenigstens einigen von euch hier Mut machen und gebt euren treuen Begleitern auch eine Chance wenn die ganze Welt dagegen spricht! Aber vergesst nie, wenn die Vierbeiner euch ganz klar sagen, dass es an der Zeit ist sich zu trennen, dann liegt es in eurer Verantwortung entsprechend zu handeln!!!


    Liebe Grüße
    Jessi und Schiela

  • Hallo Jessi,


    durch einen Zufall bin ich auf Deinen Eintrag gestossen. Ich finde ihn sehr gut und gibt mir wieder Hoffnung. Es ähnelt sich so sehr mit unserer Geschichte.

    Dein Beitrag liegt nun schon längerer Zeit zurück, mich würde interessieren, wie es weiter gegangen ist - hat sich ein neuer Tumor gebildet?

    Es ist so, dass wir einen Großen Schweizer Sennenhund (11 Jahre 5 Monate) haben im

    Juli 2019 wurde ihm die Milz entfernt, da diese geplatzt ist. Auch er hat viel Blut verloren hat sich aber relativ schnell und gut von der OP erholt. Was mich etwas traurig macht, sind die Berichte im Netz dazu oder auch die Prognosen der Tierärzte. Statistiken geben im Schnitt 100 Tage Lebenszeit nach einer OP. Es ist grausam, das an Tagen oder Monaten fest zu machen.

    Ich weiss auch, dass unsere Rasse eine Lebenserwartung von 10-11 Jahre hat. Somit ist unser Junge schon ein Ausnahmefall und etwas besonderes. Ich frage mich, welche Mineral Präperate du gegeben hast. Ich traue auch nicht allen Produkten im Internet - Grünlippmuscheln bekommt er. Ich würde mich besser fühlen, wenn ich noch mehr tun könnte. Er bekommt sehr hochwertiges Futter und um sein Eisen schnell aufzufüllen, bekommt er rohes Rinderhack.

    Ich bin für jeden weiteren Tipp dankbar und auch für Erfahrungen bei bösartigen geplatzen Milztumor.

    Ich hoffe auch sehr, dass ich es früh genug merke, ob er Schmerzen hat.

    Viele Grüße

  • Die TE war das letztemal im Nov.2010 online und hat insgesamt nur 2 Beiträge verfasst.


    Ich wünsche dir und deinem Hund alles Gute.

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