Ein tolles Team: Gemeinsame Aktivitäten stärken die Bindung zum Hund

Das Bindungshormon Oxytocin

Sowohl Menschen als auch Hunde schütten das Hormon Oxytocin aus, wenn sie einander vertraut sind und positiv interagieren. Dieses Hormon trägt unter anderem zur Stressreduzierung und Beruhigung bei. Gelegentlich wird Oxytocin als Kuschelhormon bezeichnet, da es bei körperlichem Kontakt wie Streicheln, Kuscheln oder einfach der körperlichen Nähe beim gemeinsamen Entspannen auf dem Sofa ausgeschüttet wird. Ein tiefer, inniger Blick in die Augen trägt ebenfalls dazu bei.


Letzteres ist natürlich etwas kritisch: Keinesfalls sollten Sie nun einem Hund in die Augen starren, um eine Bindung aufzubauen. Das ist aus Hundesicht pure Provokation: Je nach Wesen und Prägung wendet ein Hund eventuell einfach den Blick ab, um der Konfrontation aus dem Weg zu gehen. Angsthunde können unter Umständen am ganzen Körper anfangen zu zittern. Selbstbewusstere Vierbeiner erwidern den Blick vielleicht und warten ab, was passiert. Ebenso kann aber ein Knurren die natürliche Reaktion sein, wenn der Hund einen Konflikt nicht scheut.


Die Vertrautheit zwischen Ihnen und dem Hund entsteht nicht alleine durch Blickkontakt und Streicheleinheiten. Vielmehr muss diese langsam wachsen, indem Sie sich intensiv kennenlernen. Darauf basierend kann eine besonders enge Bindung entstehen und mit dieser erfolgt auch verstärkt die Oxytocin-Produktion, die beidseitige Wohlgefühle auslöst: Fühlt sich der Hund an Ihrer Seite wohl, fühlt er sich Ihnen verbunden.

Zusammen ist es am schönsten!

Hunde sehen ihren Menschen als Sozialpartner an. Für ihn sind soziale Interaktionen wichtig. Das können Spaziergänge sein, Gehorsamsübungen oder kleine Tricks zwischendurch, Hundesport wie Agility, Dummytraining, Dogdancing, Longieren oder Flyball, aber auch gemeinsame Ruhephasen und Kuschelzeiten.


Um die Bindung zwischen Mensch und Hund zu festigen, darf der Vierbeiner auf Spaziergängen nicht ausschließlich sich selbst überlassen werden. Der Hund soll selbstverständlich auch mal ausgiebig schnüffeln können und der Mensch die Seele baumeln lassen dürfen. Wer jedoch seinen Hund kaum beachtet oder gar mit dem Smartphone beschäftigt ist, wird für seinen Partner zunehmend uninteressant.


Entdecken Sie lieber gemeinsam die Natur, bauen Sie kleine Übungen zwischendurch ein wie über einen Baumstamm springen oder balancieren, das Sitzen auf einem Baumstumpf oder den Slalomlauf um natürliche Hindernisse. Sind Sie selbst mit Begeisterung dabei, können Sie auch Ihren Hund begeistern. Seien Sie kreativ, lassen Sie sich etwas einfallen. Es kann auch Spaß machen, einfach mal unbeschwert gemeinsam zu rennen und sich anschließend ins Grad fallen zu lassen. An einem schönen Aussichtspunkt können Sie sich zusammen mit Ihrem Hund hinsetzen und sich beiden eine kleine Ruhepause gönnen.


Alternativ eignet sich der Besuch einer guten Hundeschule nicht nur, um dem Hund etwas beizubringen und selbst dazuzulernen, sondern wiederum, um Zeit miteinander zu verbringen. Inzwischen gibt es für Hunde mit beliebigen Vorlieben vielseitige Angebote. Wichtig ist nur: Übertreiben Sie es nicht: Fördern Sie Ihren Hund und sorgen Sie für schöne Erlebnisse, aber überfordern Sie ihn nicht.

Klare Strukturen

Je zuverlässiger Sie aus Hundesicht sind, umso besser kann sich Ihr vierbeiniger Freund auf Sie einstellen. Klare Strukturen und Regeln im Alltag helfen dabei. Daran kann sich ein Hund orientieren und er weiß (oder lernt), was in welcher Situation von ihm erwartet wird. Loben Sie ihn für alles, was er richtig macht, auch für Kleinigkeiten und Dinge, die vielleicht längst Routine geworden sind: Es macht Ihren Hund glücklich, wenn er etwas richtig macht, und steigert sein Selbstbewusstsein. Ein harmonisches Miteinander im Alltag macht sicher auch Sie glücklich.

Mit der Bindung steigt die Kooperationsbereitschaft

Ein Hund, der eine enge Bindung zu Ihnen hat, wird sich kooperativer zeigen als ein solcher, der etwas anderes viel spannender findet. Haben Sie beide Spaß an den Unternehmungen, gibt es für den Hund keinen Grund, nicht mit Ihnen zusammenzuarbeiten. Bestätigen Sie ihn in jedem gewünschten Verhalten und versuchen Sie, für unerwünschtes Verhalten Alternativen zu finden. Stöbert Ihr Hund zum Beispiel gerne im Unterholz und vergisst Ihre Anwesenheit, versuchen Sie es doch mit spannenden Suchspielen im Team. Auch Jagdtrieb kann mit viel Zeit und Geduld umgelenkt werden.


Denken Sie immer daran: Ihre Erlebnisse und Erfolge, selbst die kleinsten, sind die beste Motivation und fördern die Kooperationsbereitschaft. Gleichermaßen wachsen Sie und Ihr Hund zu einem Team zusammen, das sich durch eine einzigartige Bindung auszeichnet.


Quelle: Nicole (Autorin & Online-Journalistin)


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