Vegetarisch/Veganer Laberthread :-)

Zitat von Lauretti

Es geht nicht um das melken.
Es geht um das dauerhafte künstliche besamen (was von einigen als "Vergewaltigung", da gegen den Willen der Kuh, bezeichnet wird).

Die Kühe bekommen dabei oft nicht genügend Pause zwischen den Kälbern, weil leere Kühe keine Milch geben bzw eben nur dann, wenn sie gekalbt haben für eine bestimmte Zeit.

Für mich persönlich ist das wegnehmen des Kalbes kurz nach der Geburt noch schlimmer. Und eben, was mit den Kälbern passiert da unnützes Beiprodukt in der Milchwirtschaft.

Im Durchschnitt hält eine Milchkuh das ganze ca 5 Jahre durch, dann sind sie zu schwach, geben zu wenig Milch oder sind schwer krank durch den Calciummangel, der durch das dauerhafte Milch geben entsteht und dann geht's für diese Kühe auch zum Schlachter.

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Ich verstehe. Danke für die Aufklärung. Ich dachte tatsächlich, die geben so lange weiter Milch, wie sie gemolken werden.

DAS, das klingt schrecklich.

Zitat von Aza1on

Ja, mach das mal, das interessiert mich jetzt auch. Mein Freund hatte mich auch schon mal wegen der Hefe gefragt und ich wusste keine Antwort.

Weil sie gemolken wird oder wie meinst du das?

Ich meine mal irgendwo gelesen zu haben, dass es sogar schmerzhaft für die Kühe ist, wenn sie nicht gemolken werden und sie sogar daran verenden können. Ob das stimmt, weiß ich natürlich nicht. Jetzt frag ich mich allerdings, wie das ist, wenn Kühe ganz normal kalben und es großziehen. Wird die Milchproduktion geringer, weil das Kalb immer weniger trinkt? Weil die (Milch-)Kühe geben ja auch nur weiter Milch, weil sie weiterhin gemolken werden (wieder mal: hab ich irgendwo mal gelesen).
Falls ich falsch informiert bin, möge mich bitte jemand aufklären!

Damit eine Kuh Milch geben kann muss sie Nachwuchs bekommen - wie der Mensch und andere Säugetiere auch. Da es nicht wirtschaftlich ist die Kühe auf der Weide zu halten und dann mal zu schauen, wo der Bulle draufhüpft, werden sie ganz effektiv der Reihe nach besamt. Also gewissermaßen künstlich befruchtet.

Was die Schmerzen angeht - ja, so ein Milchstau ist für alle schmerzhaft. Kann zu krassen Entzündungen mit Fieber führen. Natürlicherweise (so wie beim Menschen auch) findet ein Abstillen statt, weil der Nachwuchs vermehrt irgendwas anderes futtert. Druck ist nicht mehr so groß. Milch wird weniger.

Bei Hühnern ja dasselbe, männliche Küken sind Abfall der Eierproduktion und werden auch in Biohaltung in der Regel getötet. Hühner wurden zu Brutmaschinen gezüchtet, die viel mehr Eier legen, als es für sie gesund ist.

Wenn man mit Tieren Profit machen will, dann leider das Tier in der Regel irgendwann drunter, ausreichend Profit und artgerechte Tierhaltung lassen sich nur schwer vereinbaren.

Zitat von Aza1on

Ich verstehe. Danke für die Aufklärung. Ich dachte tatsächlich, die geben so lange weiter Milch, wie sie gemolken werden.

DAS, das klingt schrecklich.

Keine Sorge, da bist du nicht allein, die Verbindung stellen die meisten Leute erst her wenn sie sich wirklich mal mit dem Thema beschäftigen. Milch ist halt allgegenwärtig, also scheint es ja auch nur logisch dass die Kuh allzeit welche gibt. Ist ja auch kein Wunder, wenn man sich mal die Kinderbücher vom glücklichen Bauernhof anguckt wo die Kuh fröhlich von selbst zum Bauern mit seinem Melkschemel kommt. Säugetiere geben halt Milch für ihre Jungen, und Vögel legen Eier um sich fortzupflanzen, so einfach ist es eigentlich

Traurig ist eigentlich auch, dass das nicht nur die böse Massentierhaltung ist, bei der Tiere gequält werden, sondern eben auch die Bio-haltung:

Anbindehaltung bei Kühen, die im Sommer auf der Alm stehen.
Im Winter dann in die zT Ställen die so eng sind, dass nicht alle Tiere gleichzeitig liegen können.
Geschwängert werden Milchkühe jedes Jahr, die Kälber werden dann entweder sofort weg genommen, oder bekommen Stachel-Nasenringe. Damit tun sie ihrer Mutter so weh, wenn sie an den Euter gehen, dass diese sie weg tritt.
Nach spätestens 5 Jahren sind die Mütter fertig. Und werden getötet. Statt etwa 10 weitere Jahre zu leben, wie es ihrer normalen Lebenserwartung entsprechen würde.

Legehühner: DIe männlichen Küken sind Abfall. Die weiblichen legen (fast) jeden Tag ein Ei (statt 2-3 pro Woche wie es alte Rassen tun). Nach zwei Jahren nimmt die Legeleistung ab und die Tiere werden getötet.

Zitat von straalster

Damit eine Kuh Milch geben kann muss sie Nachwuchs bekommen - wie der Mensch und andere Säugetiere auch. Da es nicht wirtschaftlich ist die Kühe auf der Weide zu halten und dann mal zu schauen, wo der Bulle draufhüpft, werden sie ganz effektiv der Reihe nach besamt. Also gewissermaßen künstlich befruchtet.
Was die Schmerzen angeht - ja, so ein Milchstau ist für alle schmerzhaft. Kann zu krassen Entzündungen mit Fieber führen. Natürlicherweise (so wie beim Menschen auch) findet ein Abstillen statt, weil der Nachwuchs vermehrt irgendwas anderes futtert. Druck ist nicht mehr so groß. Milch wird weniger.

Es gibt genug Betriebe bei denen natursprung an der Tagesordnung steht, der Nachbar meines Freundes z.b. Und das ist ein konventioneller (also kein bio-betrieb)
Und künstliche besamung als Vergewaltigung zu sehen hinkt meiner Meinung nach ziemlich.
Mich bekümmert eher dass die Kälber sobald wegkommen, wobei es da ja inzwischen schon ammenaufzucht gibt und die Kälber in der Regel nach den ersten Tagen in kleinen Grüppchen gehalten werden.. trotzdem alles nicht das gelbe vom Ei

Zitat von jeynkey

Mich bekümmert eher dass die Kälber sobald wegkommen, wobei es da ja inzwischen schon ammenaufzucht gibt und die Kälber in der Regel nach den ersten Tagen in kleinen Grüppchen gehalten werden..

Ich habe mir dieses gewisse Vokabular (Tierleichen, Vergewaltigung, Hühner-Mestruationsprodukt und was es alles gibt) auch nicht angewöhnt - ich bin strikt gegen das alles, aber finde leider, dass gerade durch sowas Veganer schnell in die Schublade "bekloppt" abgelegt werden.

Das sind alles gute Ansätze, aber das Endergebnis bleibt eben trotzdem das gleiche. Jungtiere gehen in die Wurst, die Prdouktionstiere rentieren sich nicht mehr, wenn die Leistung abnimmt und gehen dann auch in die Wurst.
Was ich grausam finde ist, dass Kälber oft deshalb isoliert gehalten werden, weil sie sich sonst gegenseitig wund nuckeln...

Wenn ich mir Szenen ansehe, in denen die Mutterkühe hinter ihren Kälbern her wollen, wenn diese weg genommen werden, hab ich jedes Mal einen richtig Kloß im Hals. Ich finde grausam und der Mutterkuh nützt es auch wenig, wenn das Kalb dann zu einer Amme kommt.

Zitat von jeynkey

Es gibt genug Betriebe bei denen natursprung an der Tagesordnung steht, der Nachbar meines Freundes z.b. Und das ist ein konventioneller (also kein bio-betrieb)
Und künstliche besamung als Vergewaltigung zu sehen hinkt meiner Meinung nach ziemlich.
Mich bekümmert eher dass die Kälber sobald wegkommen, wobei es da ja inzwischen schon ammenaufzucht gibt und die Kälber in der Regel nach den ersten Tagen in kleinen Grüppchen gehalten werden.. trotzdem alles nicht das gelbe vom Ei

Ich wollte damit auch nicht sagen, dass das immer und überall so ist aber ich kenne das aus sehr vielen Betrieben eben genauso: Bulle lohnt sich nicht, Samen einkaufen und künstlich befruchten ist schneller, sicherer, effektiver. Klar - eine "Portion" reicht halt auch für 200 bis 500 Befruchtungen. Derartige Effizienz erreicht die Natur eben nicht.

Der Vergleich mag hinken, ich versuchte nur zu erklären, was vermutlich mit "Vergewaltigung" gemeint war. Wobei sich wahrscheinlich keine Kuh freiwillig dafür entscheiden würde, dass ein Mensch mal eben den Arm bis zur Schulter in ihr versenkt.

Und wer mal live gesehen hat, wie es auf einem Milchkarussell / Melkkarussell zugeht... Alles nicht ohne.

Im Endeffekt sind die ganzen pseudo-tiergerechten Milchbetriebe auch nur bunt angemalter Mist.
Das steht meiner Meinung nach für sich und braucht keine

Vergleiche.
Vor allem weil es auch einfach unnötig ist. Klar ist eine ausgewogene Mischkost nicht ungesünder als eine ausgewogene vegane Kost, aber es braucht einfach niemand zum Leben.
Und Milchstau entsteht ja aber auch nur, weil die Kuh kalbt. Würde man sie nicht besamen, würde sie nicht kalben.

Mir ist total egal, wie man diese ganzen Abscheulichkeiten benennt, ausschmückt, schönredet. Seit ich begriffen habe, wie sinnlos das ist, ist mir einfach der Appetit vergangen. Mag ja sein, dass es einen Bruchteil der tierischen Erzeugnisse aus „artgerechter“ Produktion/Haltung gibt. Interessiert mich nicht mehr. Ich bin raus aus diesem kranken System und bin nur froh drum. Ich schäme mich, dass ich so lange unwissend war und da mitgemacht habe.
Leider bin ich ja aber wegen der Hunde zum Teil noch drin. Aber das ist leider so...
Ansonsten gilt für mich: F**k you, Tierausbeuterei!