Vegetarisch/Veganer Laberthread :-)

  • Ich kenn das von den Ketten hier nicht. Bei kleinen Bäckern ist es kein Problem oder bei solchen, bei denen der Kaffee sowieso erst in ein Kännchen gebrüht wird. Aber bei McDonalds und Co. geht es nur über Umfüllen aus Pappe....


    Danke für deine Antwort @Monstertier. Ich hoffe, ich geh damit jetzt niemandem auf den Nerv. Find das nur interessant. Vor allem, weil ich Kritik und derlei Fragen nur von Menschen kenne, die selbst eher nicht so auf Ernährung, Müllaufkommen, Massentierhaltung und Umweltschutz achten. Und die mich bekehren wollen, sobald sie dann irgendwann mal merken, dass ich seit über 20 Jahren auf tierische Produkte verzichte.

  • Für mich geht diese Frage in die gleiche Richtung wie das Thema Kinderkriegen, weil die Hundehaltung für mich emotional so wichtig ist wie eben Kinder zu bekommen (oder auch nicht). Ich hatte meine Hunde ja schon, bevor ich zu meiner pflanzenbasierten Ernährung gewechselt bin, daher stellt sie die Frage Hundehaltung iVm Veganismus für mich jetzt nicht. Ich bringe ja meine Hunde nicht ins Tierheim, nur weil die vegane „Lehre“ die Haustierhaltung in Frage stellt. Allerdings versuche ich, bei meiner Hundehaltung so ressourcenschonend und tierfreundlich wie möglich zu sein. Lederhalsbänder usw. kaufe ich nicht mehr. Mein Hundefutter beziehe ich so, dass ich es ethisch einigermaßen okay finde (kaltgepresstes Fertigfutter, in dem bspw. Hühner aus artgerechter Haltung verarbeitet sind - vom Barfen bin ich weg, weil ich keine gute Bezugsquelle fürs Fleisch habe). Ich werde zukünftig auch Hunde halten, aber ich beziehe den Ressourcengedanken zb in die Wahl des neuen Begleiters ein - ich würde keinen sehr großen Hund halten, ganz einfach deshalb, weil der viel mehr fressen muss als ein kleinerer Hund. Auch würde ich zb nicht mehr als 2 Hunde dauerhaft halten wollen, weil je mehr Hunde, desto mehr Futter braucht‘s. Oder ein größeres Auto für mehr Hunde würde ich auch nicht wollen. das sind so Gedanken, die ich mir mache.
    Aber meine Hunde sind für mich mehr als nur reines Vergnügen, sondern wichtige „Lebenspartner“. Ich kann mir ein Leben ohne sie nicht mehr vorstellen. Wenn das bedeutet, dass ich in den Augen mancher Leute kein „echter“ Veganer bin, weil ich Fleischfresser halte, ohne sie zum Überleben zu brauchen - so what. Mir tatsächlich egal. Ich tue um einiges mehr für Umwelt und Tierschutz als der Durchschnitt. Da rechtfertige ich mich nicht dafür, dass ich mir Hunde leiste. Meine Umweltbilanz wäre ohne sie besser, ja. Aber mein Leben wäre viel schlechter.

  • @straalster
    Nein, du gehst - zumindest mir - nicht auf die Nerven. Ich hab diese Fragestellung auch schon öfter irgendwo gelesen, und selbst beim Vegetarismus musste ich schon diskutieren, warum ich das mache und jenes nicht (ging um Gummibärchen und die tierische Gelantine... ich esse so selten Gummibärchen, dass ich mir bis dato nie Gedanken darum gemacht habe, und seit ich vegan lebe, kommen normale eh nicht mehr in Frage, aber allein die Diskussion darüber fand ich latent nervig...).
    Und ich seh es ähnlich wie @jennja. Als Veganer lebt man allgemein so wesentlich mehr mit seiner Umwelt, dass eine Diskussion über irgendwelche Kompromisse ziemlich müßig ist. Einem Veganer vorzuwerfen, dass er fleischfressende Tiere hält, während man selber null auf die Umwelt achtet, ist so albern, dass ich mich auf so eine Diskussion tatsächlich nicht einlassen würde.

  • Grade durch Zufall gelesen.... ich verzichte ja wegen meinem Kind auf alle kuhmilchprodukte und ich ernähre mich morgens bzw abends nur noch von Brot mit Veganer Nutella.... sich finde auch nichts was mir schmeckt. Kaffee schmeckt nicht mehr richtig, Mittagessen naja... Ich bin leider auch so mäkelig und als kompletter Veganer würde ich wohl verhungern :-)

  • @Monstertier: Die Gummibärchen-, Kosmetika-, Medikamenten-Diskussion kenne ich auch zur Genüge. Nebst einigen weiteren Kompromissen, die krass kritisiert wurden.


    Ich fand die Frage interessant, weil ich darüber noch nie nachgedacht hatte. Für mich war und ist es "Ich hab die Wahl, ob ich tierische Lebensmittel auf meinen Speiseplan setze - sie haben die Wahl aufgrund ihrer Physiologie nicht". Als Teil meiner Einstellung achte ich so gut es geht darauf, wo die Zutaten für ihr Futter herkommen und versuche u.a. durch Selbstgekochtes das Müllaufkommen klein zu halten, baue selbst an, was ich halt anbauen kann und verzichte selbst auf viel, wenn es der Umwelt und meinem Gewissen nicht gut tut. Ich "bekehre" auch niemanden. Hab ich zugegeben am Anfang schon versucht aber hey, ich war 11 und alle (abgesehen von meinem Arzt) haben ständig gemeint, Vegetarisch zu leben wäre ganz furchtbar und haben versucht, mich wieder zum Fleisch zu bekehren.


    Lustiger und trauriger Weise gibt es derlei Diskussionen kaum mal, wenn man einfach sagt "schmeckt mir nicht". Wenn man sich sozusagen nicht als Vegetarier oder Veganer outet.


    Die generelle Entwicklung zum fleischärmeren und umweltbewussteren Leben find ich daher total super und find auch den Thread hier toll.

  • Habe gerade das hier gefunden und wollte mal fragen, ob das noch jemand gesehen hat?


    Scobel: Gier auf Tier


    Finde, dass es doch mal ein sehr sachlicher und informativer Austausch ist.
    Ich freu mich tatsächlich immer wieder, wenn sowas im großem Fernsehen gezeigt wird und den ein oder anderen vielleicht zum nochmal nachdenken anregt.





    Wenn ich immer lese, womit ihr euch so auseinander setzen müsst, bin ich wirklich froh, dass mein Umschwung auf veganes Leben so entspannt von meinem Umfeld aufgenommen wurde. Wobei man als Veganer in Berlin vielleicht gar nicht mehr sooo eine Minderheit ist.


    Nachfragen, hinter denen wirklich Interesse steckt, beantworte ich auch gern. Aber bei Spitzfindigkeiten geh ich gar nicht drauf ein und lass mich mittlerweile Gott sei Dank auch nicht mehr so schnell provozieren...
    Ich seh das dann wie @Monstertier: Die Mehrheit dieser Leute hinterfragt das eigene Konsumverhalten so minimal, dass ich denen vorschlage, sich erstmal mit sich selbst auseinander zu setzen statt mir provokante Fragen zu stellen.

  • Hallo,


    Ich weiß nicht ob die Frage schonmal diskutiert wurde, aber ich stell sie trotzdem noch mal.
    Wie deckt ihr, va die Veganer, euren B12-Bedarf?


    Hatte vor kurzem die Diskussion mit einer "Trend-Veganerin" auf Arbeit. Sie ist der Meinung, dass es ausreichend ist, wenn sie regelmäßig Sauerkraut ist.
    Ich bin der Meinung das reicht bei weitem nicht aus. Ich hatte vor Jahren mal B12-Mangel...das ist kein Spaß. Man zittert wie auf Entzug, ist ständig müde, eingerissene Mundwinkel usw. Der Körper kann B12 enorm lange sparen und von den Reserven leben. Bei mir hat es 8 vegetarische Jahre gedauert, bis der Mangel ersichtlich war. Also so viel zum Thema Milchprodukte reichen zur Bedarfsdeckung aus....mittlerweile ess ich zu 90% vegan, da ist eine Ergänzung unumgänglich.
    Seit einer-ich nenn es mal Speicherauffüllung- beim Arzt, spritze ich mir selber alle 8-12 Wochen B12. Damit komm ich gut hin lt Blutwerteb (B12 und dieser spezielle Wert). Tabletten will ich nicht da ich diese 1. Tgl nehmen müsste und 2. Kommt beim spritzen viel mehr im Körper an, meine Ärztin empfahl mir dies auch, gerade um schnell die Reserven wieder aufzufüllen.


    Wir handhabt ihr das? =)


    LG

  • Ich selber ernähre mich ja vegetarisch mit hin und wieder Fleisch, mein Mann Vegan aber isst noch Fisch. Er nimmt Tabletten, weil er Vitamin D-Mangel hat und hin und wieder B12. Sein Blut wird aber regelmäßig getestet. Von daher...wenn da was auffallen sollte, würde er wohl mit dauerhaft Tabletten dagegen steuern.
    Eine Freundin lebt seit etwa 15 Jahren vegetarisch, die letzten 7 oder 8 Jahre vegan und nimmt von Anfang an b12 Tabletten.

  • Sauerkraut (auch frisch) reicht langfristig nicht aus. Gilt auch für alle anderen, pflanzlichen und fermentierten Produkte. Es gibt aber mittlerweile reichlich vegane Vitamin B12 Präparate.


    Ich hatte lange und habe immer wieder Probleme damit, pflanzliches Eisen aufzunehmen und allgemein damit, einige Vitalstoffe ausreichend aus der Nahrung zu verwerten. Ab und an esse ich daher auch Fisch - und löse das Vitamin B12 Problem damit auch gleich.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!