Weisser Schäferhund - Besitzer?

  • Ich schleiche mich hier auchmal dazu und werfe ein "Hallo" in die Runde,
    bei uns wird nach einem spannenden Wochenende auf Probe diesen Freitag unser weißer Schweizer einziehen und uns hoffentlich ordentlich auf Trab halten :hurra:
    Der Dicke ist drei Jahre jung und bringt neben vielen tollen Eigenschaften auch ein, zwei Baustellen mit.
    Im Haus ist er schwer zur Ruhe zu bewegen und draußen an der Leine bei Hundebegegnungen immer sehr aufgeregt und bellt dann gerne und wirft sich ordentlich in die Leine.
    Nun traf ich am Sonntag eine Labbi Besitzerin die mir berichtete, dass das ja sehr typische Eigenschaften des Weißen seien. Ich habe mich schon vorab belesen und dabei eigentlich immer rausgelesen, dass der Weiße im Allgemeinen als nervenstark und zwar zurückhaltend, aber nicht nervös gilt. Daher hab ich die Eigenschaften unseres Kandidaten den mangelnden Ruhephasen in der derzeitigen Familie (er hütet die Kids und es wird nicht unterbunden) und der weniger guten Sozialisierung beim "Züchter" zugeschrieben. Nun interessiert mich natürlich wie das hier von Haltern selbst gesehen wird. Stimmen die Aussagen der Literatur, oder ist ein Fünkchen Wahrheit an der Aussage der Labbi Besitzerin dran?


    Liebe Grüße!

  • Die Weißen, die ich kenne, sind im Haus durchweg ruhig und gechillt, draußen aber gut zu motivieren für Spannung , Spaß und Spiel.
    Ab einem gewissen Alter allerdings lieber mit seinem Menschen, als mit anderen Hunden.
    Die werden - je nachdem - zwar zur Kenntnis genommen, begrüßt, man läuft ein bisschen gemeinsam, aber der Fokus liegt eigentlich mehr auf dem Halter.
    Eine gewisse Artgenossenintoleranz bildet sich auch gerne mal mit dem Erwachsenwerden.


    Bei Henry waren es erstmal nur die Rüden, die er irgendwann nicht mehr in seinem unmittelbaren Dunstkreis haben wollte, inzwischen holen sich auch Hündinnen, die sich nicht angemessen nähern oder sonst irgendwie auffälliges Verhalten zeigen mal ne neue Frisur wenn sie ihm zu sehr auf die Pelle rücken.


    Wer seinen Wohlfühlabstand einhält, hat aber in der Regel nichts zu befürchten.

  • Ich kenne inzwischen eine ganze Reihe BBS + Halter und gemeinsam haben sie vor allem, dass sie mit dem FCI Rasseprofil wenig gemeinsam haben. Bei zweien würde ich sagen das Rasseprofil trifft zu, alle anderen haben irgendwelche Baustellen.
    Leinenpöbler, Jagdtrieb, Hibbelhunde, Hunde die nicht alleine bleiben können, Unsicherheit etc.
    Ist halt die Frage was genetisch ist und was anerzogen wurde.
    Eine Sache haben die mir bekannten BBS jedoch gemeinsam und das ist der Kooperationswille und die Bindung mit dem jeweiligen Menschen. Ohne wären wir hier nach etwas über einem Jahr noch nicht so weit wie wir es nun sind.
    Viel Spaß mit eurem Weißen.

  • Ich bin mit den Weißen sehr zufrieden. Was aber vielleicht auch daran liegt, dass Ben und Monster die Rassebeschreibung sehr gut gelesen haben.


    Ben war ein "Vorbildhund", ruhig, besonnen, auf meinen Vater bezogen, reserviert ohne Ängstlichkeit und für alles zu haben. Niemals unangemessen aggressiv. Deshalb ist ja irgendwann Monster hier eingezogen. Optisch war er ein "vorzüglicher" Hund, mit klasse Pigment und kräftigen Proportionen. Leider aufgrund schwere Hüfterkrankung und Osteosarkom mit fünf Jahren eingeschläfert. Mein Vater hat ihn deshalb nicht in die Zucht gelassen.


    Monster, jetzt mit nicht ganz zwei, hat nicht alle Fremdhunde "lieb", muss er aber nicht. Durch guten Kooperationswillen und (so betrachtet sehr wenig) Aufwand kann er entspannt und auf mich fokussiert an anderen Hunden vorbei. (hier nochmal ein "whuup" von mir, dass diese scheinbare Phase doch nicht so "schrecklich" war). Er ist ein höchst sensibler Hund was Emotionen und Körpersprache angeht, kann im Haus sehr schnell zur Ruhe kommen und ist eine Bereicherung für Jule. Vom Rahmen her idealer Körperbau, Kopf zu feminin, Rute über den Rücken getragen und starke Wildfärbung. Aber klasse Pigment. :hust:


    Aber auch ich kenne einige Exemplare, die zu ängstlich sind, lieber nach vorne gehen oder auch "kompliziert" sind. Meist geht es bei denen auf falsche/fehlende Auslastung und Erziehung zurück. Andere kamen aus "Der ist vom Bauernhof und war so süß" oder auch aus dem Tierschutz, wo man nicht sagen konnte, was sie erlebt haben.


    Monster ist nicht im Verband gezüchtet worden, also ein "phöser Vermehrerhund" (mit sehr guter Aufzucht).
    Ben war aus einer offiziellen Zuchtstätte, die es heute leider nicht mehr gibt.


    Mein Dösbaddel:


  • Danke für eure Erfahrungen. Jetzt wo ich weiß, dass tatsächlich ein Weißer einzieht, sauge ich alle Berichte und Erzählungen von Besitzern regelrecht auf, aber das ist wohl die Vorfreude :hurra: :herzen1:

    Eine gewisse Artgenossenintoleranz bildet sich auch gerne mal mit dem Erwachsenwerden.


    Bei Henry waren es erstmal nur die Rüden, die er irgendwann nicht mehr in seinem unmittelbaren Dunstkreis haben wollte, inzwischen holen sich auch Hündinnen, die sich nicht angemessen nähern oder sonst irgendwie auffälliges Verhalten zeigen mal ne neue Frisur wenn sie ihm zu sehr auf die Pelle rücken.


    Wer seinen Wohlfühlabstand einhält, hat aber in der Regel nichts zu befürchten.

    Aktuell kann ich noch nicht gut einschätzen, warum er den "Dicken" makiert. Einerseits wirkt es so, als wäre frustriert, weil er zum anderen Hund möchte und spielen will und andererseits macht er sich groß, als ob er eine Ansage machen möchte. Ich erhoffe mir durch die Kennenlernzeit und die HuSchu dass ich sein Verhalten lesen lerne.

    Ich kenne inzwischen eine ganze Reihe BBS + Halter und gemeinsam haben sie vor allem, dass sie mit dem FCI Rasseprofil wenig gemeinsam haben. Bei zweien würde ich sagen das Rasseprofil trifft zu, alle anderen haben irgendwelche Baustellen.Leinenpöbler, Jagdtrieb, Hibbelhunde, Hunde die nicht alleine bleiben können, Unsicherheit etc.
    Ist halt die Frage was genetisch ist und was anerzogen wurde.
    Eine Sache haben die mir bekannten BBS jedoch gemeinsam und das ist der Kooperationswille und die Bindung mit dem jeweiligen Menschen. Ohne wären wir hier nach etwas über einem Jahr noch nicht so weit wie wir es nun sind.
    Viel Spaß mit eurem Weißen.

    Danke dir! Das ist es was mich - trotz Baustellen - so positiv gestimmt hat. Du merkst ihm an, wie sehr er lernen und gefallen will. Es hat unheimlich Spaß gemacht mit ihm zu üben und daher hoffe ich auch, dass wir mit dem richtigen Training und genügend Zeit, viel "entschleunigen" und den Stresspegel für ihn senken können.

    Ich bin mit den Weißen sehr zufrieden. Was aber vielleicht auch daran liegt, dass Ben und Monster die Rassebeschreibung sehr gut gelesen haben.


    Ben war ein "Vorbildhund", ruhig, besonnen, auf meinen Vater bezogen, reserviert ohne Ängstlichkeit und für alles zu haben. Niemals unangemessen aggressiv. Deshalb ist ja irgendwann Monster hier eingezogen. Optisch war er ein "vorzüglicher" Hund, mit klasse Pigment und kräftigen Proportionen. Leider aufgrund schwere Hüfterkrankung und Osteosarkom mit fünf Jahren eingeschläfert. Mein Vater hat ihn deshalb nicht in die Zucht gelassen.


    Aber auch ich kenne einige Exemplare, die zu ängstlich sind, lieber nach vorne gehen oder auch "kompliziert" sind. Meist geht es bei denen auf falsche/fehlende Auslastung und Erziehung zurück. Andere kamen aus "Der ist vom Bauernhof und war so süß" oder auch aus dem Tierschutz, wo man nicht sagen konnte, was sie erlebt haben.

    Dein Ben klingt so, als wäre er direkt aus der Kategorie "Traumhund" entsprungen :cuinlove: :D
    Ja, auf die Auslastung führe ich auch viel zurück. Derzeit wird mit dem in meinen Augen eh schon gestressten Hund zB. gerne Frisbee gespielt oder er wird am Fahrrad kilometerweit stupide die Straße lang gehetzt. Von seinem fehlinterpretierten Hütetrieb der Kids gegenüber mal ganz zu schweigen. Sie lieben ihren Hund ohne Zweifel, aber ich denke, so einige Baustellen sind ein Stück weit "hausgemacht".


    PS. Was ein bildschöner Kerl auf deinem Bild und dieser Blick :herzen1:


    Hat jemand von euch seinen Weißen auch "Second Hand" bekommen und ihn dann unbenannt? Das ist jetzt zwar überhaupt nicht Rassespezifisch, aber würde mich interessieren, weil ich den Namen nicht so gerne beibehalten möchte.


    Viele Grüße!

  • Wir haben Jule Second-Hand bekommen, vorher hieß sie Germania. Ist aber unser DSH :pfeif: Die Umgewöhnung war problemlos.


    Ben war tatsächlich der Traumhund :cuinlove:

  • Lexa hatte ihren Namen vom Züchter bekommen - als E-Wurf - , aber wir konnten einen Doppelnamen in die Akten eintragen lassen.
    Sie stammt von einem VDH-Züchter, aus einem gemischten Wurf aus Stockhaar- und Langstockhaarwelpen. Wir hatten von Anfang an recht viele "Baustellen", so dass schon bald ein Privattrainer zu Hilfe gerufen wurde. Im Gegensatz zu ihren Schwestern ist sie nicht ängstlich, sondern geht eher nach vorne bis hin zum Leinenpöbeln. Ihre Jagdleidenschaft ist auch deutlich, beschränkt sich aber bisher auf Ratten und Mäuse, die auch genüsslich verspeist werden.
    Sie ist ein Arbeitshund, der auf dem Platz super arbeitet, aber im "Privatleben" mit anderen Hunden Schwierigkeiten hat.
    Leider ist sie kein Kuschelhund, dafür aber wachsam, d.h. sie passt auf das Grundstück gut auf.

  • Ist denn der Weisse Schweizer Schäferhund "gemäßigter" als der DSH? (Also im Bezug auf Trieb und Auslastung)

    So ganz pauschal: Ja. Bezieht sich bei mir allerdings nur auf den Vergleich WSS vs. DSH (LZ) bzw. WSS vs. DSH 0815 Hobbyzucht Familienhund. HZ DSH kenne ich keinen.


    Bei der Auslastung gibt es halt WSS die mit 2x 30 Minuten Blümchen schnüffeln am Tag und den Rest auf der Couch total zufrieden und ausgeglichen sind.
    Meine Knallschote gehört nicht dazu.
    Bei uns gibt es im Schnitt werktags 90 Minuten Gassi (kein Freilauf) + Di/Do Obi-Training, Freitags oder Samstags wird gefaulenzt, am anderen Tag gibt es dafür mehr Programm (Wandern, Schwimmen, Rudelspaziergang etc.) und sonntags geht es nochmal zum Obi.
    Das ist so ziemlich das Standardprogramm mit dem wir gut auskommen.

  • Bei uns gibt es im Schnitt werktags 90 Minuten Gassi (kein Freilauf) + Di/Do Obi-Training, Freitags oder Samstags wird gefaulenzt, am anderen Tag gibt es dafür mehr Programm (Wandern, Schwimmen, Rudelspaziergang etc.) und sonntags geht es nochmal zum Obi.
    Das ist so ziemlich das Standardprogramm mit dem wir gut auskommen.

    Das Programm ist ja echt gut mit dem Alltag vereinbar.
    Da es zwischen den Individuen offenbar große Unterschiede gibt, sollte man wohl wirklich bei der Züchterwahl sehr genau draufschauen.
    Jagdtrieb, wie es ein paar Beiträge vorher geschrieben wurde, fände ich z.B. echt blöd.


    Danke dir, werde mal den kompletten Thread durchwühlen.

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