ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

Zitat von Milo0706

Bisher arbeite ich ohne Trainer, hab aber schon mal nach Seminaren bei Pia Gröning geguckt, die ist nur ne 3/4 Stunde entfernt.

Pia Gröning wäre schon richtig. Ich habe nach ihrem Buch gearbeitet und beide Hunde sind, was das Jagen angeht, absolut kontrollierbar, allerdings war es ein langer Weg.

Heute Morgen sprang uns ein junges Reh direkt vor die Nase. Faro setzte an, rannte hinterher, ein Pfiff und mein Hund stand neben mir.

Zitat von Enski

Danke :) Ja ich möchte eigentlich keinen nie mehr ableinbaren Hund haben, also muss das sein. Und wenn dann die professionelle Einschätzung vom Trainier ist, dass es eben doch so ist, dann kann ich zumindest nicht sagen ich hätte es nicht versucht zu ändern :)

Hier ist das so und trotzdem ist es schön!
Ein Trainer wird dir das aber nicht sagen können, er kann ja auch nicht wissen, wie dein Hund sich noch entwickelt. Du kennst sie am besten und ihr werdet selbst sehen, was noch geht. Aber ich geb dir absolut recht, Training lohnt sich immer.
(Auch, wenn man irgendwann erkennt, dass der Hund wohl an der Leine bleibt.)

Klar das stimmt schon. @friedapaula Wenn es so ist, dann ist es so, dann kriegen wir das auch gewuppt

Aber jemand mit Erfahrung kann vll die Triebstärke besser einschätzen als ich bzw. ob es vll. doch Langweile ist. ich glaubs ja nicht aber träumen darf man

Wenn der Hund aus Langeweile jagen geht, sagt er dir nur, dass er übrigens gut ist im jagen.
Wenn der Hund aus Frust jagen geht, sagt er dir nur, dass er übrigens gut ist im jagen.
Wenn der Hund als Übersprungshandlung jagen geht, sagt er dir nur, dass er übrigens gut ist im jagen.

Fazit: es ist und bleibt ein Jagdhund, egal aus welcher Motivation heraus. Das ist - finde ich! - extrem wichtig zu akzeptieren.

Natürlich kann man je nach Motivation dahinter das Training anpassen, sind andere Themen wichtig. Am Ende bleibt aber: es ist ein langer Weg, aber er ist machbar, er macht sogar Spass. Wenn man es akzeptiert, dass man ein kleines Raubtier an der Leine führt.

Dein Hund ist jung, kommt erst in die Pubertät. Vielleicht packt er auch jetzt erst seine wirkliche Ambition aus. Zeigt jetzt erst, was für ihn wichtig ist.
Also geht es jetzt an den Gehorsam. Lücken schliessen, Themen absichern. Hund lesen lernen. Jagdsequenzen einschätzen können. Etc.. Glaub mir, das macht Spass, ehrlich!

Ich finde: es ist nicht schlimm einen Jagdhund an der Leine zu haben. Es ist sein natürliches Wesen. Ist doch schön. (alles anstrengende blenden wir jetzt einfach mal dezent aus ) und übrigens weisst du dann immer, wo es Wild hat, nimmst die Natur ganz intensiv wahr.

Zitat von wildsurf

Natürlich kann man je nach Motivation dahinter das Training anpassen, sind andere Themen wichtig. Am Ende bleibt aber: es ist ein langer Weg, aber er ist machbar, er macht sogar Spass. Wenn man es akzeptiert, dass man ein kleines Raubtier an der Leine führt.

Jup genau darum gehts mir auch - das passende Training für sie finden. Mein kleines Raubtier liebe ich, und finde gut dass sie ihren eigenen Kopf hat.

Dein Hund ist jung, kommt erst in die Pubertät. Vielleicht packt er auch jetzt erst seine wirkliche Ambition aus. Zeigt jetzt erst, was für ihn wichtig ist.
Also geht es jetzt an den Gehorsam. Lücken schliessen, Themen absichern. Hund lesen lernen. Jagdsequenzen einschätzen können. Etc.. Glaub mir, das macht Spass, ehrlich!

Eigentlich ist sie durch die Pupertät schon durch denke ich aber jup sie hat jetzt nochmal eine Schippe drauf gelegt. war aber ein schleichender Prozess, da sie länger nicht abgeleint war und das dann garnicht so aufgefallen ist zuerst

Ich finde: es ist nicht schlimm einen Jagdhund an der Leine zu haben. Es ist sein natürliches Wesen. Ist doch schön. (alles anstrengende blenden wir jetzt einfach mal dezent aus ) und übrigens weisst du dann immer, wo es Wild hat, nimmst die Natur ganz intensiv wahr.

Anstrengend ist es auch jetzt, da arbeite ich lieber mit ihr als gegen sie Das man die Natur intensiver wahrnimmt stimmt 100 % - habe noch nie so viele Tiere wahrgenommen! Hat was :)

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Nach einem Intensivtraining bei Anja Fiedler (Anfang August) habe ich das Thema Antijagd bei Alma auch endlich mal in Angriff genommen (gab bis Dato wichtigere Probleme - gab also Schlappleinenknast und Freilauf nur im komplett eingezäunten Auslaufgebiet).

Wir arbeiten mit Markertraining, Ersatzjagdsequenzen / - spielen.
Unser aktueller Stand ist an der Leine ganz gut. Problem ist noch Erstsichtung und fliehende Dinge, aber da kann ich sie abbrechen und mit einem Ersatzjagdspiel umleiten (Hetzen des Futterbeutels in die entgegengesetzte Richtung).

Hat sie einen guten Tag, sieht das bei uns so aus

Gemarkert wird das ruhige Verhalten. Gucken darf sie. Ich muss nur aufpassen das sie sich nicht reinsteigert ins gucken und daraus dann auslöst.

Zitat von Enski

Bei ihr schwingt das eben schnell um in das "Ich renne weg mit dem Dummy, komm und hol ihn dir & Zergel mit mir"-Spiel. Nicht so ganz das was ich mir unter Dummy vorstelle

Dann hat Dein Hund definitiv Spaß daran. Ich vermute, dass Du die Trainingsschritte zu groß machst und es daher einbricht. Für mich klingt das nach einem Hund, der im Dummytraining bei richtigem Aufbau aufgehen kann.

Zitat von Enski

Eigentlich ist sie durch die Pupertät schon durch denke ich

Die vollständige Entwicklung des Jagdverhaltens geht bis ins dritte, manchmal sogar vierte Lebensjahr. Sie wird zwar durch hormonelle Prozesse angekickt, aber hat erst Mal nichts mit der Sexualentwicklung in dem Sinne zu tun. Meiner Erfahrung nach wechseln sich die Entwicklung des Sexualverhaltens und die des Jagdverhaltens ab bis beide im Alter von drei bis vier Jahren "fertig" sind.

Danke für deine Einschätzung!

Ja wie gesagt- genau deswegen will ich mir jetzt jemanden holen der damit draufschaut. Habe schon jemanden im Auge aber muss da noch anrufen und kann das erst im Oktober angehen, da ich erst dann die Zeit habe dran zu bleiben. Die Trainerin ist selbst Jägerin und bietet in ihrer Hundeschule eben auch Alternativ-Training für jagdambitionierte Hunde an.

Ah danke, nachdem man merkt dass sich ihr Hirnschmalz verflüchtigt hat und "typisches" Pubertierverhalten weg war, dachte ich das hat sich dann jetzt - falsch gedacht

Zitat von flying-paws

Dann hat Dein Hund definitiv Spaß daran. Ich vermute, dass Du die Trainingsschritte zu groß machst und es daher einbricht. Für mich klingt das nach einem Hund, der im Dummytraining bei richtigem Aufbau aufgehen kann.

Diesen Fehler habe ich bei Faro auch gemacht. Er holte das Apportel und rannte damit erst 10 Runden durch den Wald. Man sah ihm die Freude richtig an, aber das war ja nicht das, was ich wollte.
Dann baute ich das Apportieren zu Hause mit einem anderen Gegenstand kleinschrittig auf (mit Clicker) und jetzt apportiert auch Faro so, wie es sein soll.

Ich hab jetzt das Antijagdtraining-Buch durch und will jetzt etwas strukturierter damit arbeiten.
Bin mir aber beim Superpfiff so unsicher, ob wir das brauchen. Ich habe einmal ,,Hier“ und dann noch einen Doppelpfiff. Da achte ich auch darauf, dass er den nie ignoriert. Den benutze ich aber sehr oft und der funktioniert immer zuverlässiger. Belohnt wird der immer und ab und zu gibt es da auch mal Katzenfutter oder sowas.
Der Superpfiff klingt toll, quasi als Notbremse ohne viel Arbeit. Ich kann mir aber kaum vorstellen, dass das wirklich so leicht ist?
Wie sind eure Erfahrungen und habt ihr so ein Signal?