ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

  • Leider hält sich ihre Begeisterung für den Dummy in Grenzen. Vorallem, wenn Sie bei mir Sitzen soll, und erst auf Kommando das Ding holen soll - hat sie entweder keinen Bock oder nicht verstanden

    Dann würde ich sie vorerst nicht sitzen lassen, sondern weiter das Apportieren üben, wenn das sein muss oder soll. Generell differenziere ich nach dem, was der Hund mitbringt. Meine Hündin ist rassebedingt gar nicht zum apportieren gemacht, d.h. Stellen war die Hauptaufgabe der Ridgebacks. Den Dummy findet sie entsprechend doof und sieht überhaupt keinen Sinn darin, das Ding zu bringen. Sie macht es, wenn sie muss, aber alles, was keinen Spass macht und mittelfristig auch eher anstrengend ist, sortiere ich trainingstechnisch aus. Sie hat Spass daran ihr Nase einzusetzen und liebt Fährten. Also dann suchen wir eben Fährten...

  • @Mia2015 ich verstehe was du meinst.. ich versuch das mal auszumachen; sie verliert allgemein schnell die Interesse auch an dingen die sie super findet. Z.B. wir spielen mit ihrer heißgeliebten Frisbee aber dazwischen läuft 20 Meter entfernt jemand spannendes und huch, was war nochmal die Frisbee? manchmal passiert ihr das sogar während sie der Frisbee nachläuft.. aber danke für den Tipp ich probier mal weiter was genau ihr ding ist.

  • @Michi69 stoppbar und abrufbar ist Balou ja auch. Aber wir landen nicht beim „Ist mir egal“. Das wäre das i-Tüpfelchen.


    @flying-paws da ich leider nicht so eine gute Nase wie Herr Hund habe, weiß ich vorher leider nicht, ob er Geister oder eine Spur anzeigt. Deshalb lobe ich das Anzeigen, da gibt es nämlich leider keine Unterschiede in seinem Verhalten, die ich wahrnehme :ops:


    Wieso will man, dass einem Hund (mit Jagdtrieb) das Auftauchen von Wild völlig egal ist? Das ist ja irgendwie komplett wider seine Natur.
    Sowas wie "Denk nicht an einen blauen Elefanten!"


    @miamaus2013
    Das macht sie echt super!
    Da würde ich Finya nie hinbekommen. Die reagiert sooo langsam, da bin ich froh, dass sie mittlerweile einfach die Bremse reinhaut, wenn sie was sieht. Von selber im gleichen Moment umdrehen, ist da total utopisch xD




    Gestern hatten wir das mit dem Blätter anzeigen wieder...diesmal Finya.
    Es war schon dunkel und es fegt ein einzelnes Blatt über die Straße. Finya hat sofort in den Jagdmodus gewechselt "Maus???" und ist einfach stehen geblieben und hat gebannt hinterher geschaut.
    Das lobe ich natürlich - sie bleibt stehen und rast nicht auf die Straße, um zu gucken, ob es echt eine Maus ist (so wie sie es früher gemacht hätte).
    Sie weiß in dem Moment ja noch nicht, ob es nicht doch was Jagdbares ist.
    Finya macht das aber aus einer ganz anderen Motivation als Frodo. Sie sieht nicht so gut und verwechselt daher schnell mal Dinge (Hunde, Menschen), die sich ähnlich bzw. schnell wie Beute bewegen mit selbigen. Sobald sie merkt, dass es keine Beute ist, wird es uninteressant. Das ist in der Regel ein paar Meter davor (weiß ich von früher, als sie mir ein paar Mal zu Hunden, Dingen, Menschen abgehauen ist).


    Frodo dagegen jagt die Blätter einfach, weil er Blätter jagen genau so toll findet, wie Ball, Bockerl oder Kastanien hetzen - alles, was sich schnell bewegt, kann man hetzen. Dem ist egal, ob es wirklich eine potentielle Beute ist. Deshalb lässt er sich auch prima auf seinen Dummy umlenken.

  • @flying-paws da ich leider nicht so eine gute Nase wie Herr Hund habe, weiß ich vorher leider nicht, ob er Geister oder eine Spur anzeigt. Deshalb lobe ich das Anzeigen, da gibt es nämlich leider keine Unterschiede in seinem Verhalten, die ich wahrnehme

    Ich habe festgestellt, dass es kein Problem ist, wenn mal tatsächlich was war und man das nicht belohnt - Stichwort sporadisches Belohnen. Ganz im Gegenteil, es festigt ja das Verhalten, wenn wirklich was ist.

  • Wieso will man, dass einem Hund (mit Jagdtrieb) das Auftauchen von Wild völlig egal ist? Das ist ja irgendwie komplett wider seine Natur.
    Sowas wie "Denk nicht an einen blauen Elefanten!"

    Da hast du mich falsch verstanden. Beim Wild sehe ich da kein Problem, das läuft super.
    Ich bezog mich da auf Menschen (wenn er Hunde auch ignorieren würde, wäre das zwar super, aber utopisch). Taucht ein Mensch auf, rennt Balou los. Das passt nicht so ganz in diesen Thread, ich habe es erwähnt, um zu zeigen, dass er auf alle Bewegungsreize so reagiert und sich in keinem Bereich eine Normalisierung einstellt (Spaziergänger, Jogger, Radfahrer taucht auf, wird registriert und abgehakt), sondern dass Balou bei allem ohne nachzudenken losrennt - dann aber stoppbar und abrufbar ist.

  • da ich leider nicht so eine gute Nase wie Herr Hund habe, weiß ich vorher leider nicht, ob er Geister oder eine Spur anzeigt. Deshalb lobe ich das Anzeigen, da gibt es nämlich leider keine Unterschiede in seinem Verhalten, die ich wahrnehme

    ich hab mich ja bei Chilly fürs "Ullieren" entschieden, sprich, man sieht das Jagen nicht als Last, sondern als Möglichkeit, mit seinem Hund zusammen zu arbeiten. Natürlich rase ich nicht durchs Unterholz mit ihm und hoffe, daß er mir ein Kaninchen bringt, sondern man würdigt den Hund bereits beim Spuren finden, und lobt so ziemlich alles, was man gut findet.
    Chilly würde nichts als Jagdersatz annehmen. Ich mache kein Antijagdtraining, sondern fördere die Kooperation. Es funktioniert. Ich werde ihn zwar vermutlich nie in wildreichem Gebiet ableinen können, aber dadurch, daß er mir all die gefundenen Spuren anzeigen kann und dafür bestätigt wird, wurde er sehr viel ruhiger, viel lenkbarer.
    Ich nehme meinen Hund ernst in seiner Jagdleidenschaft, ich sehe sie nicht mehr als Übel. Mein Hund muß keine Kommandos befolgen die ich durchsetzen 'muß' und es ist echt faszinierend, wie gut ein Hund trotzdem - oder gerade deswegen - mit macht.

  • @flying-paws da ich leider nicht so eine gute Nase wie Herr Hund habe, weiß ich vorher leider nicht, ob er Geister oder eine Spur anzeigt. Deshalb lobe ich das Anzeigen, da gibt es nämlich leider keine Unterschiede in seinem Verhalten, die ich wahrnehme


    in der Anfangszeit hat Mia durchaus auch mal öfter 'falsch' angezeigt. Aber ich sehe da schon einen Unterschied.. Ihre ganze Körperhaltung ist dann einfach eine andere.. Sie bleibt zwar auch stehen und orientiert sich um, so wie in dem Video. Aber diese jagdtypische Körperhaltung fehlt halt einfach..
    Ich schicke sie dann einfach mit dem Auflösekommando weiter.


    @miamaus2013
    Das macht sie echt super!
    Da würde ich Finya nie hinbekommen. Die reagiert sooo langsam, da bin ich froh, dass sie mittlerweile einfach die Bremse reinhaut, wenn sie was sieht. Von selber im gleichen Moment umdrehen, ist da total utopisch


    Ja, ich finde das auch echt toll. Da sieht man halt, wie kooperativ sie eigentlich doch sein will. :D
    wobei ich es aber auch sehr angenehm finde, dass sie eben reagiert und ich nicht erst rufen muss.. da hätte ich bei ihren Reaktionszeiten nämlich keine Chance..

  • ich hab mich ja bei Chilly fürs "Ullieren" entschieden, sprich, man sieht das Jagen nicht als Last, sondern als Möglichkeit, mit seinem Hund zusammen zu arbeiten. Natürlich rase ich nicht durchs Unterholz mit ihm und hoffe, daß er mir ein Kaninchen bringt, sondern man würdigt den Hund bereits beim Spuren finden, und lobt so ziemlich alles, was man gut findet.Chilly würde nichts als Jagdersatz annehmen. Ich mache kein Antijagdtraining, sondern fördere die Kooperation. Es funktioniert. Ich werde ihn zwar vermutlich nie in wildreichem Gebiet ableinen können, aber dadurch, daß er mir all die gefundenen Spuren anzeigen kann und dafür bestätigt wird, wurde er sehr viel ruhiger, viel lenkbarer.
    Ich nehme meinen Hund ernst in seiner Jagdleidenschaft, ich sehe sie nicht mehr als Übel. Mein Hund muß keine Kommandos befolgen die ich durchsetzen 'muß' und es ist echt faszinierend, wie gut ein Hund trotzdem - oder gerade deswegen - mit macht.

    Na ja tun wir das hier nicht so gut wie alle? =)
    Ich verbiete Balou nur das Buddeln und Hetzen, alles andere wird gelobt und da wir in wildreichem Gebiet leben, können wir dem Wild auch gar nicht ausweichen. Er läuft seit einigen Monaten wieder frei und lässt sich von neben ihm aufspringenden Hasen abrufen.

  • Na ja tun wir das hier nicht so gut wie alle?
    Ich verbiete Balou nur das Buddeln und Hetzen, alles andere wird gelobt und da wir in wildreichem Gebiet leben, können wir dem Wild auch gar nicht ausweichen. Er läuft seit einigen Monaten wieder frei und lässt sich von neben ihm aufspringenden Hasen abrufen.

    weiß ich nicht, das AJT arbeitet schon auch mit 'Impulskontrolle' und Kommandos und Ersatzbeute. Wie es jeder Einzelne hier handhabt, weiß ich nicht, aber AJT ist etwas anderes

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