ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

  • Auf guten Rat von @flying-paws bin ich jetzt auch hier :winken:
    Hab mich bereits durch die erste 30 Seiten des Threads durchgekämpft und brauch jetzt eine kurze Brainpause und stell mich mal vor :)


    Zitier michmal eben selbst:


    Meine Hündin ist jetzt 1,5 und ich arbeite seit einem Jahr mit ihr am Rückruf und Radius (bekam sie erst mit 7 Monaten).
    Zu Beginn lief die Matz wie ein flummi von links nach rechts, knallte vollkaracho in die Leine und immer auf Anschlag im Zug, jagte jedes Blatt und bei Hundesichtung legt sie sich flach auf den Boden und verharrt bis sie näher kommen. Inzwischen haben sich diese drei Szenarien eingependelt:


    1. An der kurzen Leine: läuft sie besser (noch kein schönes Fuß aber in Arbeit), achtet auf mich, hört auf Kommandos wie Sitz etc. -
    ausgenommen: sehen wir einen anderen Hund flundert sie sich sofort zu Boden. Bogen laufen ist aufgrund der meist durch Bäume eingesäumten Wege selten möglich, Kehrtwende machen auch nur unter Zwang. Sie verweigert vollends das weitergehen. Aktuell versuche ich einen neuen Ansatz und versuche ihr Verhalten umzulenken in Sitz. klappt mittel aber ich bleib dran Sofern der andere Hund herkommt (und bei uns bleiben 99% der Hundebesitzer stehen zum schnaddern) steht sie je nach Sympathie langsam auf oder springt auf soviel dazu..


    2. An der SL: knallt sie noch manchmal rein, da Sie wenn sie einen anderen Hund sieht komplett durchstartet und legt sich dann hin
    Bei Joggern, Radfahrern, Spaziergängern etc. lässt sie sich abrufen und kommt freudig zu mir um ihre Belohnung abzustauben, i.d.R. auf den ersten Ruf. Soweit so gut hat lange gedauert dahin zukommen bin ich auch froh drum :)


    3. Freilauf: Da die Chefin mit Jagdtrieb gesegnet ist, darf sie nicht überall freilaufen. Zudem ist ihr Radius extrem groß. Das können gerne mal 150 Meter sein (Nach meinen Schätzkünsten ). Rückruf..naaajaaa... Manchmal gut, manchmal mittel, bei Hund in Sicht - keine Chance. Sie rennt hin, bremst 20 Meter davor und legt sich flach hin.. Ist im Freilauf jedoch ziemlich schnell wieder oben und allg. verträglich mit jedem Hund.



    Sie war auch schon mal für paar Minuten weg. Und nachdem sie tagsüber bei meiner Mutti fremdbetreut wird ist mir da Angst und Bang wenn die sie freilaufen lässt (was sie bisher genau aus dem Jagdgrund nicht tut) und wir das in den Griff bekommen wollen bin ich hier :)



    Aktuell arbeiten wir an der Impulskontrolle allerdings noch in kleinen Schritten und Kommandos auf Distanz. Und ich will mich dem Vorstehtraining und der Reizangel nähern.. soviel erst mal zu uns... ich freu mich auf regen Austausch! :p

  • Ich bräuchte auch noch mal einen Tipp von euch: Bei uns sind unter anderem Katzen problematisch. Vor zwei Jahren stand Charly noch schreiend in der Leine, wenn er eine Katze gesehen hat, heute sieht das zum Glück etwas anders aus.
    In letzter Zeit haben wir aus Mangel an coolen Katzen leider kaum üben können, aber das Training sah im Prinzip so aus: Sieht Charly die Katze und bleibt ruhig, Click und Leckerchen. Manchmal versuche ich ihn auch anzusprechen. Reagiert er, dann Click und Leckerchen. Gestern hat sogar ein Sitz vor einer ziemlich gechillten Katze funktioniert. :hurra:
    Flippt er in irgendeiner Art und Weise aus, dann gehe ich je nach Situation und Möglichkeit entweder zügig in die andere Richtung weg oder stelle mich zwischen ihn und die Katze und dränge ihn so lange rückwärts weg, bis er wieder ansprechbar ist. Aktuell sieht es gerade so aus, dass er für seine Verhältnisse relativ lange ruhig bleibt und wie schon geschrieben zum Teil sogar Kommandos ausführen kann. Er fixiert die Katze zwar, aber er kann sich zu mir umorientieren und Leckerchen nehmen. Er steht aber trotzdem noch extrem unter Strom. Das heißt, ich clicke das ruhige Verhalten und er dreht sich ruckartig zu mir um und fängt das Quietschen und Jammern an. Den Keks nimmt er zwar noch, aber er kommt dann nicht mehr runter. Teilweise hüpft er dann auch schon mal bellquietschend rückwärts vor mir weg (ja, ich weiß, das hab ich ihm wohl so beigebracht durch das Rückwärtswegdrängen :muede: )
    Wie mache ich da jetzt am besten weiter, damit er gar nicht erst so hochfährt?
    Ich muss vielleicht noch dazu schreiben, dass das Quietschen und trotzdem Leckerli nehmen auch schon ein großer Fortschritt ist. Vor einem Jahr wollte er sich nach dem Click noch selbst belohnen und ist quasi auf den Click hin erst schreiend in die Leine gesprungen :dagegen:

  • Er steht aber trotzdem noch extrem unter Strom.

    Wenn er noch so hochfährt, würde ich den Hund noch nicht absitzen und gucken lassen, mMn ist das noch zu früh. Ich habe das lange mit so in der Art benennen geübt, auch heute noch. Hat er die Katze gesehen, nachdem ich sie gesehen habe und sag Muzi, sprech ich ihn an, er guckt, Belohnung und wir gehen ruhig weiter. Solange der Reiz noch zu hoch ist, lasse ich den Hund nicht absitzen, sondern kläre die Situation ruhig und in Bewegung.


    Würde ich ihn absitzen und glotzen lassen, wäre die Zündschnur irgendwann schnell durch, er wäre nicht mehr ansprechbar und würde Gummi geben.

  • Wir fahren ja mit der Methode, dem Reiz so wenig Aufmerksamkeit wie möglich schenken super. D.h. mal den Körper vom Reiz wegdrehen, oder auch mal komplett Kehrtwenden. Dadurch kriegt unsere schon oft fast gar nichts mit, manchmal glotzt sie, letztens hat war nur ein Legizaun zwischen uns und der Katze, die 1,5m hinter dem Zaun saß...ich bin zum Bordstein gedümpelt und langsam weiter. Sie hat sie nicht bemerkt. Dafür hat unsere letzte Woche eine drüber bekommen. Da saß eine in einem Busch wo Trixie reingeguckt hat und Ihr glaub ich eins auf die Mütze gegeben. Die hat uns hinter der Hecke (feige) auch noch 15-20m verfolgt


    Daher bleibe ich bei der Wenig-Aufmerksamkeitstaktik, weil was, wenn ich die Konfrontation sehr positiv Belege und dann versaut mir so ein Braten alles.

  • Der Beagel geht doch eh eher auf Spur.
    Müsstest du ihm nicht eher die Nase zuhalten (überspitzt gesagt).
    Ich freu mich immer, wenn ich vor meinen Hunden Wild sehe.
    Dann kann ich es ihnen zeigen.
    Meine Hündin zeigt mir alles an Wild und Mensch an, wenn wir unterwegs sind, ich muss dann nur noch gucken, wo es ist.


    Stoppen finde ich einfacher als Rückrufen für den Hund.
    Alles in allem möchte ich, dass die Hunde nicht jagen.

  • Du sagst es- eher ;)
    Wenn Wild oder eine Katze in Sicht ist, dann geht sie auch auf Sicht.
    Wir haben Wochen gebraucht, bis sie gechillt an einem Kaninchenfeld vorbei läuft.
    Gucken tut sie natürlich immer noch.

  • Wild anzeigen lassen ist eine heikle Sache. Es kann gut gehen, aber wehe man macht unbewusst einen Fehler im Aufbau der Verhaltenskette!
    Oder der Hund merkt, dass er sich durch anzeigen oder antäuschen einen Kick holen kann... dann judihui....


    Ich finde anzeigen von Wild etwas sehr schwieriges!

  • Hätte ich früher unterschrieben.
    Ich sehe das jetzt anders.
    Der Hund weiß, wenn wild anwesend ist.
    Ich möcht lediglich, dass Hund mich mit einbezieht.
    Das ist ja nur von Nöten, wenn es Probleme gibt.
    Wenn der Hund nicht wildern möchte, kann er ja machen, was er will.
    Hab ich allerdings so einen Hund, kann ich mit seiner Anzeige einen Fuß in die Tür bekommen.

  • Ich finde ein Stoppen des Hundes für den Hund auch einfacher als wenn er einen Rückruf befolgen soll. Bei den DSH war es ein hingeknalltes "platz", bei Tamy und Sina ein "wart/bleib".
    Beim Rückruf muss sich der Hund bewegen und da ist m.E. die Gefahr größer, dass er sich in die falsche Richtung bewegt und dem Wild dann doch hinterherrennt weil er es bei einem Rückruf aus den Augen lassen müsste was beim Stoppkommando nicht der Fall ist.

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