ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

  • @flohalsband Balou war ein Jahr lang angeleint (im Alter von 1,5-2,5 Jahren). Also SL oder Flexi. Das war kacke für uns beide, aber da hatte er natürlich nie Jagderfolg. In dem Jahr hab ich das Stopp und die Umorientierung trainiert. Ich belohne draußen übrigens extrem viel, bin ein wandelnder Futterautomat :pfeif:
    Gleichzeitig haben wir viel in wildreicher Gegend rumgesessen, wo Lou mit den Gerüchen entspannen musste. Ab und zu sprang da auch was auf und wir haben zugesehen.


    So, dadurch war viel Anspannung raus. Aber wenn etwas zwei Meter neben Balou hochging, hatte ich verloren. Dafür habe ich den Super-RR aufgebaut mit Jackpot. Seit ein paar Monaten läuft Balou größtenteils frei und ist abrufbar.


    Vorhin stand auf einer Lichtung neben unserem Feldweg ein Reh. Ziemlich dicht, aber gesehen hat mein Blindfisch es nicht |) Balou blieb stehen und zeigte es mir an, ich habe ihn belohnt und wir sind weiter. Das Reh sprang auf und lief quer zu unserem Rücken davon und wir konnten entspannt weiter gehen.


    Auch wenn Rehe aufspringen und Balou zum hetzen ansetzt und ich ihn dann abrufe, kann er danach sofort wieder in den Freilauf. Für uns war es wichtig, die Aufregung rauszukriegen.


    Ich würde die Hand für Balou nicht ins Feuer legen, weil er manchmal mit seinen Gespenstern oder Vögeln seine Spinnattacken hat, aber wir sind entspannt unterwegs und ich kann früh genug die Zeichen deuten, wenn er einen schlechten Tag hat und anleinen.

  • Einen Teil der Ration nach draußen zu verlegen wäre eine Option- allerdings kann der Hund ja dann nie in Ruhe die komplette Portion fressen (wir füttern dreimal täglich, da Ihr Magen zweimal täglich zu wenig ist), ist angespannt "wann geht es nach draußen, ich habe Hunger" und kann sich aufregen, nach dem Motto "Was kann ich als nächstes tun um Futter zu bekommen". Ist leider etwas. konträr zu dem Ziel, draußen einen ruhigen und entspannten Hund zu haben. Und Impulskontrolle kann auch leiden, wenn der Hund hungrig bzw. unterzuckert ist.

    Mmh, naja, es gibt halt immer ein Mittelmaß. Auf den Videos wirkt Dein Hund schon recht gehemmt. Könnte aber auch der "normale" Charakter sein.


    Witzig finde ich, dass Du aus meiner Anmerkung machst, dass der Hund hochgepuscht werden soll ... wo MIR gerne mal unterstellt wird, dass meine armen Hunde nur lethargisch vor sich hinstapfen dürften. :lol:


    Also, wie gesagt, ich würde ein Stopp etablieren- damit das nicht zu garstig klingt heißt das bei mir in einer Singsang-Stimme "Warte". Ich will meinem Hund damit ja nix Böses. Und das ist über Futter aufgebaut. Aber, wenn Du sagst, das is nix für Dich, kann ich auch damit leben. ;)

  • wo MIR gerne mal unterstellt wird, dass meine armen Hunde nur lethargisch vor sich hinstapfen dürften.

    Hi, hi, ich warte auch auf solche Kommentare, weil Sina ja nur hinter mir bis max. 1m vor mir laufen darf und das hin und wieder sehr "duckmäuserisch" aussieht wenn sie schräg vor mir ist, da sie dabei die Ohren anlegt, weil sie sich natürlich darauf konzentrieren muss, dass sie nicht zu weit nach vorne läuft und mich dadurch im Blick/Gehör haben muss.

  • Mmh, naja, es gibt halt immer ein Mittelmaß. Auf den Videos wirkt Dein Hund schon recht gehemmt. Könnte aber auch der "normale" Charakter sein.
    Witzig finde ich, dass Du aus meiner Anmerkung machst, dass der Hund hochgepuscht werden soll ... wo MIR gerne mal unterstellt wird, dass meine armen Hunde nur lethargisch vor sich hinstapfen dürften. :lol:


    Also, wie gesagt, ich würde ein Stopp etablieren- damit das nicht zu garstig klingt heißt das bei mir in einer Singsang-Stimme "Warte". Ich will meinem Hund damit ja nix Böses. Und das ist über Futter aufgebaut. Aber, wenn Du sagst, das is nix für Dich, kann ich auch damit leben. ;)

    Nichts anderes als das Mittelmaß habe ich mit der Abendportion gemeint. Ich habe bestimmt nicht den jagdtriebigsten Beagle, dafür ist die Umgebung hier halt schlimm.


    Ich habe doch nicht gesagt, dass Du den Hund pushen willst.
    Nur sind die von mir genannten Punkte eventuell Folgen von vollständiger Handfütterung.


    Natürlich ist sie irgendwo gehemmt und wetzt nicht wie eine wilde Wutz durchs Unterholz- das wäre ihr Naturell (da spannt sich wieder der Bogen zu den Gebrauchshunderassen als Familienhund- weshalb ich solche Hunde auch nur aus dem Tierschutz nehmen würde, wenn ich nicht gezielt Fährtenarbeit o.ä. machen möchte). Außerdem sind wir ja noch ziemlich am Anfang- der Hund muss den Freilauf lernen, genau wie wir ihn lernen und dem Hund mehr Vertrauen geben müssen. Zahlenmäßig war des vielleicht unser 10. Freilauf.


    Zu Deinem Vorschlag mit dem "Warte". Wenn Wild hochgeht muss entweder ein Kommando kommen, was klar eine Handlung des Hundes erfordert. Wenn Trixie durchstarten will, dann hilft kein Singsang (ist nicht böse gemeint)- und da bin ich mit dem Notfallrückruf gut bedient- der sitzt. Oder wofür genau wolltest Du das Signal etablieren?

  • Nur sind die von mir genannten Punkte eventuell Folgen von vollständiger Handfütterung.

    Ich habe an keiner Stelle geschrieben, dass der Hund sein Futter ausschließlich beim Gassi bekommen soll. Da bin ich generell kein Fan von ...

    Zu Deinem Vorschlag mit dem "Warte". Wenn Wild hochgeht muss entweder ein Kommando kommen, was klar eine Handlung des Hundes erfordert. Wenn Trixie durchstarten will, dann hilft kein Singsang (ist nicht böse gemeint)- und da bin ich mit dem Notfallrückruf gut bedient- der sitzt. Oder wofür genau wolltest Du das Signal etablieren?

    Ich finde es halt gut, wenn der Hund gar nicht durchstartet. Aber man kann natürlich auch mit dem Rückruf arbeiten.


    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass plötzlich auftretender "Zorn" in der Stimme Hunde häufig eher anschiebt als bremst. Vor allem die echten Jäger ...

  • Ich habe an keiner Stelle geschrieben, dass der Hund sein Futter ausschließlich beim Gassi bekommen soll. Da bin ich generell kein Fan von ...

    Ich finde es halt gut, wenn der Hund gar nicht durchstartet. Aber man kann natürlich auch mit dem Rückruf arbeiten.
    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass plötzlich auftretender "Zorn" in der Stimme Hunde häufig eher anschiebt als bremst. Vor allem die echten Jäger ...

    Okay, Verständnisproblem-... einigen wir uns auf einen Teil des Futters ;)


    Da ich es ja auch so praktiziere, dass ich mich bei einem interessanten Reiz abwende um den Hund "mitzunehmen", ziehe ich die *Abrufen-Methode* vor, weil es einfach Spannung rausnimmt und das Wild ausblendet. Es ist hier aber sicher auch von Hund zu Hund verschieben, ob es sinnvoller ist, ein Stopp in Form von Sitz oder Platz oder einen Rückruf einzuarbeiten.


    Mit der Stimmlage bin ich absolut bei Dir- nicht nur Zorn, auch Aufregung oder wenn man ein Kommando so "dahinrotzt" wird sofort bemerkt... Daher haben wir uns für den Notfall mit der Pfeife ausgerüstet- die Vorteile überwiegen die Nachteile (die es natürlich auch gibt) einfach.

  • Auf mich wirkt das Beagelchen total ruhig und entspannt, aber ich bin auch Chaoshunde gewohnt. Vielleicht liegts daran^^


    Mir hat mal eine Trainerin vor Jahren geraten gar nicht erst nach Wild Ausschau zu halten, weil ich Finya damit anstacheln würde auch zu scannen. Außerdem sollte ich mich bei Wildsichtung ihrerseits demonstrativ abwenden.
    Den Tipp fand ich ja mehr als blöd :ugly:
    Ich liebe es dem Wild zu zugucken (überlege schon mir ein Fernglas zu zulegen) und käme im Leben nicht auf die Idee das zu lassen, weil es angeblich dem Hund beim Ruhigerwerden helfen soll.
    Das kommt mir ein bisschen so vor, als ob es helfen würde, bei einem Leinenpöbler einfach selbst so zu tun, als wäre da kein anderer Hund, dann wird mein Hund auch aufhören zu pöbeln. Leider ist das Leben nicht so einfach :D


    Ich zeige meinen beiden Wild, egal ob nah oder weit weg und ich verlange, dass sie sich damit auseinander setzen und trotzdem ruhig bleiben. Das dauert, aber es lohnt sich, finde ich inzwischen.



    Das unten ist ein schlechtes Beispiel von gestern, weil die Rehe sehr weit weg waren (für Finya trotzdem toll, früher ist sie bei sowas ja auch explodiert oder hinterher gegangen :hust: ), aber es funktioniert auch, wenn das Wild näher dran ist. Das hatten wir ja in letzter Zeit öfters mal mit Rehen.


    Fini hat sich selber hingesetzt, dadurch bin ich auf die Rehe aufmerksam geworden. Dann hab ich Frodo einfach mal zum Gucken dazu gesetzt (davor hat er nämlich nen Fasan hochgejagt, weil ich zu abgelenkt war um seine Anzeige zu beantworten |) ) und nach dem Foto machen, hab ich ihnen dann gesagt, sie sollen mal herschauen und da sie einen Keks wollten, haben sie sich gleich ganz umgedreht :lol:




  • So blöde sind beide Tipps gar nicht- das Abwenden nimmt schon viel Aufmerksamkeit aus der Situation (ob jetzt Wild oder Hund sei mal dahingestellt). Klar wenn ich Wild gezielt beobachten möchte, ist diese Herangehensweise nicht das Mittel der Wahl. Früher bin ich oft sehr aufmerksam um mich guckend gelaufen- das interpretieren viele Hunde wohl so, dass man selber mitjagen will.
    Aufmerksam bin ich heute auch- aber es steht und fällt ganz viel mit der eigenen Grundstimmung. Paradebeispiel gestern: ich hatte Stress gehabt, weil letzter Arbeitstag vor denn Urlaub. Ich war, ohne dass ich es merkte, noch immer angespannt und nicht gut drauf- kurz: der Spaziergang war eine Katastrophe.


    @flying-paws Ich habe Sitz oder Down geschrieben, weil es für mich verbindlicher ist, als ein gesing-sangtes „Stop“. Außerdem fixiere ich den Hund somit irgendwie.

  • Ich glaube, wir reden von anderen Dingen. Leider ist das Video etwas verwackelt und mein Handy hat damals dauernd rumgezoomt. Der Ton ist übrigens an. Bei 0:25 sieht man nach dem Scharfstellen den ersten Hund im Stopp (wegen der Katze unten rechts auf der Wiese).


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