.....zeitweise Monster an der Leine....

  • Hallo an Euch!


    Heute habe ich mal eine Frage... und ich hoffe Ihr könnte mir ein paar Tipps geben.
    Ich fahre fast jeden Tag mit dem Rad und Hund los... er läuft prima, er kennt rechts und links, stopp, langsam etc.


    Keinerlei Probleme.... bis...
    ...........wir einem anderen Hund begegnen (egal, ob auf der anderen Straßenseite oder der gleichen).
    Dann rennt er wie blöde los (ist natürlich angeleint) auf den Hund zu....bellt, knurrt....wird richtig böse.
    Da hilft dann kein Aus oder Nein.
    Die anderen Hunde sind zu 99% Rüden (soweit ich das weiß).
    Ich bin angefangen vom Rad abzusteigen, den Hund sitzen zu lassen und zur Ordnung zu rufen.
    Ein recht schiweriges Unterfangen, aber ich gebe natürlich nicht auf.
    Das mache ich eine ganze Weile schon so, aber es wird nicht besser.
    Nun bin ich schon am überlegen, ob ich evtl. anders reagieren müsste? Habt Ihr eine Idee?


    Wenn ich zu Fuß unterwegs bin und andere Hunde treffe (auch Rüden), macht er nicht dieses Theater. Nur bei einem speziellen Fall: Ein großer Jagdhund. Dieser hat Ihn vor etwas über einem Jahr bereits das erste mal auf freier Hundewiese total fertig gemacht. Mein Snoopy hat sich damals unterworfen, ich bin zunächst nicht dazwischen gegangen. Aber der Hund hat damals wie blöde zugepackt. Vom Gewicht her etc. war Snoopy total unterlegen. Wir haben sie damals getrennt.


    Dann paar Wochen später wieder eine Begnung mit dem Hund. (Habe versucht die Stellen zu meiden,wo die Frau läuft). Snoopy an der Leine, und um die Ecke schoß der Hund schon auf ihn zu. Ich hab die Leine losgelassen, dachte das sei besser. Der Hund ist ohne wenn und aber auf ihn rauf und losgebissen.
    Snoopy lag am Boden.
    Es gab dann noch eine weitere solche Begnung..... .


    Versuche einen riesen Bogen um diese Frau zu machen, treffen nur leider seit ein paar Wochen morgens aufeinander (ich muss diesen Weg lang, um überhaupt wegzukommen, andere Zeiten sind auch etwas schiwerig). Da hat sie aber den Jagdhund und ihre anderen beiden Hunden angeleint. Snoopy ebenfalls angeleint. Sind immer auf unterschiedlichen Straßenseiten unterwegs.
    Snoopy wird zum Grizzly... so sauer,so wütend.... ,der andere auch.


    Auch hier reagiere ich indem ich NEin sage und ihn sitzen lassen...aber da sind alle Mühen verloren. Total extrem.
    Ich könnte mir vorstellen, dass diese Begegnung mit derm Jagdhund ihn doch geprägt hat und er viell. deshalb auch am Rad anderen Rüden gegenüber nicht sehr nett reagiert (aber längst nicht so schlimm wie bei dem Jadghund).


    So, ist etwas lang geworden.... ach ja...Snoopy ist 1 Jahr und 9 Monate...
    ...vielleicht habt ihr ein paar Anregungen, denn ansonsten zeigt er keinerlei Agressionen gegenüber anderen Tieren, Menschen oder Kindern... .


    Liebe Grüße

  • dein Snoop, dass er bei dem Jagdhund so abgeht!!!!
    Eigentlich fast logisch, wenn er mal so von dem fertig gemacht wurde. Da hilft wirklich nur, die Begegnung zu vermeiden.
    Und wenn es nicht geht, versuche schon bevor er den Feind entdeckt seine Aufmerksamkeit auf dich zu lenken (ok, mit Leckerli, hat dass hat bei uns genau EINMAL funktioniert in ähnlichen Fällen), lass ihn sitzen, streichel ihn, beruhigend auf ihn einwirken. Evtl. auch eng bei Fuß gehen lassen. Locker weiter laufen. Wenn du es schaffst ihn ruhig zu halten obwohl er den Jagdhund sieht und der rumtobt und kläfft, hast du gewonnen. Dein Snoop hat ANGST und darum geht er direkt hoch.
    Bei uns kommt das auch manchmal vor, ich versuche dann Pino in Bewegung zu halten mit "Weiterweiterweiter" und selbst zielstrebig und zügig weiter gehen - klappt aber auch nicht immer.
    Wichtig: Mach regelmäßig die Sitzübung unabhängig von den Jagdhundbegegnungen sonst weiß er schon was läuft.
    Und immer lobenlobenloben mit Worten streicheln und Suerspitzenleckerli, etwas besonders Leckeres, worauf er halt steht.


    Wenn der Jagdhund nicht angeleint ist und nicht auf die Halterin hört oder die vielleicht gar nicht auf die Idee kommt ihn anzuleinen oder zurück zu pfeifen kannst du nicht viel machen außer mit der Frau mal zu reden, wenn du sie ohne deinen Snoop auf der Straße triffst.
    Mir persönlich wäre es nicht egal wenn mein Hund andere Hunde anfällt. Nur wenn die Hunde sich direkt ankeifen, kann man sich halt schlecht unterhalten ...
    Grundsätzlich ist es aber auch normal, dass sich Hunde untereinander mal nicht mögen,wie bei Menschen auch.


    Mit Hund am Fahrrad habe ich keine Erfahrung, dazu kann ich leider nix sagen.
    Hattest du irgendeine schlechte Fahrraderfahrung mit Snoop? Die dir gar nicht so vorkam, die ihm aber was ausgemacht hat?


    Viel Glück & Erfolg, das wird schon.



  • Vielleicht liegt es daran, dass er sich am Fahrrad hundeunhöflichst benehmen muß. Denn es ist Hundeknigge-mäßig nicht besonderst nett, in gerader Linie und auch noch schnell auf auf einen anderen Hund zuzulaufen. Da er wahrscheinlich die Erfahrung gemacht hat, dass andere Hunde darauf abwehrend (mehr oder weniger stark) reagieren, wendet er die "Angriff ist die Beste Verteidigungs-Strategie an und böllert eben erst mal los.
    Da du dieses Problem nicht hast, wenn Du zu Fuß unterwegs bist, hast Du einen schönen Trainingsansatzpunkt: Versuch, wenn du beim Fahrradfahren einen anderen Hund siehst (zunächst egal ob Männlein oder Weiblein), abzusteigen und das Rad zu schieben (nicht warten, bis Snoopy reagiert, sondern deutlich vorher). Dann machst du das, was Du zu Fuß auch tätest. Sollte das klappen, machst Du dieses für einige Tage, bis es am geschobenen Fahrrad gut klappt.
    Dann gehst Du dazu über laaaangsamer zu fahren, wenn ihr einen anderen Hund entdeckt.


    Das mit dem Absteigen und hinsetzten finde ich an sich auch eine gute Idee, allerdings würde ich das "Sitzen" nicht mit zurechtweisen kombinieren, sondern besonderst hochwertig belohnen. Wenn das nicht so gut klappt, kann es daran liegen, dass ihr schon zu dicht "aufgefahren" wart - vergrößere die Distanz, steige viel ehr vom Fahrrad, stell es ordentlich ab und lass snoppy vorsitzen, sodass er sich vom anderen Hund abwenden muß und sich nicht mit Fixieren selber hochschaukeln kann. Wenn er einige Tricks kann (Winken, Pfote geben, Gimme Five, Nasentouch, solche Sachen, kannst du das dann abfragen, loben und belohnen, damit das "mit dir und nicht dem anderen Hund beschäftigt sein" lohnenswerter ist!


    Zitat

    Versuche einen riesen Bogen um diese Frau zu machen, treffen nur leider seit ein paar Wochen morgens aufeinander (ich muss diesen Weg lang, um überhaupt wegzukommen, andere Zeiten sind auch etwas schiwerig). Da hat sie aber den Jagdhund und ihre anderen beiden Hunden angeleint. Snoopy ebenfalls angeleint. Sind immer auf unterschiedlichen Straßenseiten unterwegs.
    Snoopy wird zum Grizzly... so sauer,so wütend.... ,der andere auch.



    Versuch ihn von dem Jagdhund abzuwenden - lass ighn da nicht so lange hinschauen. Spätestens hier empfehle ich Kunden, einen Fingertouch zu trainieren. Bei hartnäckigen Fällen trainieren wir auch "Kinn": Hund legt seinen Kopf/Maul in die nach oben geöffnete Handfläche des Halter ab: damit kann man dann wortwörtlich die Hundenase vom Objekt der Erregung wegdrehen (und man braucht nicht mal ein Halti).
    UND ich lasse ein Entspannungssignal konditionieren.



    Ich würde grundsätzlich alle Sachen, die Du hier benötigst, um den Hund über Signal gut managen zu können (Sitz, Vorsitz, Fingertouch, Kinn, Entspannungssignal, Fußgehen, usw.) sehr sehr sehr gut üben und mit ausschließlich sehr hochwertigen positiven Konsequenzen verknüpfen, damit Du dem "da kommt der blöööööde andere Rüde/Jagdhund) etwas viel besseres entgegen zu setzen hast. Sprich, das "Sitz" (oder was auch immer er in der Situation leisten können soll) muß viel, viel viel besser sein, als "der Hund" schlecht ist.


    Stell es dir vor wie ein Thermometer. Wenn der "andere Hund" bei Deinem Hund Minus 5° Grad Kälte "erzeugt" mußt du mindestens 15° Plus an "tollen Sachen" dagegen zu setzen haben!

  • Hallo und vielen lieben Dank für die tollen Antworten!



    Auch fürs nach "oben schieben" @ Chandrocharly ;-)



    piano und Shoppy (ich fasse mal zusammen, hoffe das ist ok)


    Ich habe auch schon intensiv überlegt, ob doch mal was am Rad vorgefallen war, was für Snoopy doch ein Auslöser sein könnte.
    Aber manchmal sieht Mensch es irgendwie anders...oder ist blind;)


    Das mit dem "Superinteressantmachen" fehlt bislang. Das ist sicher sehr wichtig (wie ihr schon schreibt).
    Nun ist es für ihn ja wirklich jedesmal eine Strafe: ich werde verdonnert Sitz zu machen.
    Mein Problem mit den Leckerchen bei ihm ist leider, dass er kaum bis gar keine mag oder gar in solchen Situationen zu sich nimmt (er ist ein ganz schlechter Fresser).


    Mir ist als Idee gekommen, da er ein absolute Balljunkie ist, ihm dann den Ball zu zeigen, ihn damit abzulenken und dann als Belohnung ihm zu geben? Meint ihr das könnte klappen?


    Dieser Jagdhund ist wirklich strange, andere haben ja auch gesagt, dass es immer wieder zu Problemen mit dem Hund kam.
    Ansonsten vertrete ich schon die Meinung, beide Hunde z.B. auf der Spielwiese laufen zu lassen und das es beide dann auch auszutragen (Rangverhältnis klären). Aber in der Vergangenheit hat es leider nicht geklappt, vielleicht kann der andere Hund auch die Signale der Unterwerfung des anderen nicht deuten....


    Ich werde aufjedenfall verstärkt daran arbeiten, dass es mit den anderen Hunden am Rad gut klappt. Habe es auch gar nicht so gehen, dass es Hundeunhöflichst ist auf einen anderen Hund so zuzuzrennen. :kopfwand:
    Vorallem werde ich nun viel früher absteigen!


    Die Fingertouch Idee finde ich auch gut. D.h. dass der Hund gewisse Befehle einfach per Handzeichen ausführt? Ist das richtig?
    Das kann dann auch genutzt werden, dann er beispielsweise mich ansieht (weil das ja so toll ist) und er dann eine nette Belohnung erhält. :roll:


    Liebe Grüße


    The_Object

  • Zitat

    Nun ist es für ihn ja wirklich jedesmal eine Strafe: ich werde verdonnert Sitz zu machen.
    Mein Problem mit den Leckerchen bei ihm ist leider, dass er kaum bis gar keine mag oder gar in solchen Situationen zu sich nimmt (er ist ein ganz schlechter Fresser).


    Das Problem kannst du auf verscheidene Weisen "bearbeiten.
    Mach das "Sitz" außerhalb dieser speziellen Situation "hochwertiger" indem Du es viel abfragst, viel übst und variable, aber hochwertig belohnst. Das kannst Du erreichen, indem du "Sitzen" als "must have" vor allem Möglichen einschiebst, was er ungeheuer gerne machen möchte, haben möchte (raus gehen, Aufs Sofa zum Kraulen kommen, Abendessen bekommen, zum Spielen mit anderen Hunden dürfen, und zum Schnüffeln an eine bestimmte "hundezeitungsecke" dürfen... Je vielfältiger, creativer in der Belohnung und je häufiger, desto schneller nimmt das "Sitz" die Bedeutung von "gleich darf ich was ganz tolles" ein. Desto besser wird er "Sitz" finden, und desto leichter wird er es ausführen können.


    Spiel mit den Leckerchen rum: Manchmal ist es einfach nicht das richtige Leckerchen. Wenn es speziell in diesen Situationen nicht gegessen wird, liegt das unter Umständen auch einfach daran, dass die Situation für Essen einfach schon zu "haarig" ist. Essen und Flucht/Kampf "finden" in verschiedenen Hirnarealen statt, wenn das eine an ist, ist das andere unterdrückt, sehr vereinfacht gesagt. Wenn er also in "anderer Hund, muß ich vielleicht gleich kämpfen"-Stimmung ist, kann er nicht gleichzeitig in "Essen"-Stimmung sein. Also mußt Du etwas an der Situation versuchen zu ändern (größerer Abstand, gestellte Übungssituationen mit Hunden, die er mag...).






    Zitat


    Mir ist als Idee gekommen, da er ein absolute Balljunkie ist, ihm dann den Ball zu zeigen, ihn damit abzulenken und dann als Belohnung ihm zu geben? Meint ihr das könnte klappen?


    Ja, definitiv. Aber achte darauf, wie Du das aufbaust. Wenn er z.B. so sehr Junkie ist, dass er völlig hochdreht, würde ich den Ball nur indirekt einsetzen. Also nicht als Ablenkung unter die Nase halten, sondern als Konsequenz füe gesittetes Verhalten. Das gilt besonders, wenn er vielleicht auch noch diesen Ball gegen andere Hunde verteidigen würde, denn dann würdest Du keine Ablenkung einführen, sondern einen weiteren Grund für ihn, den anderen hund blöd zu finden.


    Du kannst aber z.B. auch die Wertigkeit der Leckerchen mit dem Ball anheben: dazu wieder in getrennter Übungseinheit: es gibt den Ball/Spiel mit dem Ball als Konsequenz für ein gegessenes Leckerchen (das ganze ist ein ziemlich gut erforschtes Phenomen, das sich "Premack-Prinzip" nennt (kannst Du nachg**gln).




    Zitat


    Dieser Jagdhund ist wirklich strange, andere haben ja auch gesagt, dass es immer wieder zu Problemen mit dem Hund kam.
    Ansonsten vertrete ich schon die Meinung, beide Hunde z.B. auf der Spielwiese laufen zu lassen und das es beide dann auch auszutragen (Rangverhältnis klären). Aber in der Vergangenheit hat es leider nicht geklappt, vielleicht kann der andere Hund auch die Signale der Unterwerfung des anderen nicht deuten....


    Aber du hattest ja schon, oder bezw. Dein Hund hatte schlechte Erfahrung mit diesem Hund gemacht: ich würde es auf keinen Fall "selber ausmachen" lassen. das ist wirklich das blödeste, was Du machen kannst.
    Zudem können keine "Rangverhältnisse" ausgetragen werden, denn die beiden gehören doch gar nicht einem "Rudel" an!!



    Zitat


    Ich werde aufjedenfall verstärkt daran arbeiten, dass es mit den anderen Hunden am Rad gut klappt. Habe es auch gar nicht so gehen, dass es Hundeunhöflichst ist auf einen anderen Hund so zuzuzrennen. :kopfwand:
    Vorallem werde ich nun viel früher absteigen!


    Man kann sich nur nach Sachen richten, von denen man auch weiß! :D Vielleicht kaufst Du Dir ein Buch über die Körpersprache der Hunde - dann kannst du schon im Vorfeld besser erkennen, wenn Dein hund denkt, dass es gleich brenzlich werden könnte. Das ist auch nützlich dafür, besser einschätzen zu können, in welchen Abstand du zu anderen Hunden u.U. einhalten solltest (z.B. beim Absteigen oder vorbeifahren) - wenn Du ihn vor der Umschaltung in den "ups, jetzt bin ich im Flucht-oder Kampfhirn-Modus" erwischst, kann er dann vielleicht auch noch Futter nehmen!


    Was mir beim Wort "Vorbeifahren" noch einfiel: Übe doch auch das Signal "weitergehen" ein, das kannst du z.B. sagen, wenn er von Kleinigkeiten ganz kurz abgelenkt wird, Du aber aus erfahrung weißt, dass er problemlos dran vorbeilaufen wird. Du gibst dem "Ah, das ist harmlos, lauf ich weiter" den Namen "Weitergehen". Wenn das gut verknüpft ist, ist es auch für größere Ablenkungen (langsam steigern) anwendbar - er lernt damit, WIE er sich eigentlich in solchen Situationen verhalten sollte!




    Zitat


    Die Fingertouch Idee finde ich auch gut. D.h. dass der Hund gewisse Befehle einfach per Handzeichen ausführt? Ist das richtig?
    Das kann dann auch genutzt werden, dann er beispielsweise mich ansieht (weil das ja so toll ist) und er dann eine nette Belohnung erhält. :roll:


    Liebe Grüße


    The_Object



    Öhm, nicht wirklich.
    Ein Nasentouch ist eine Übung, bei der der Hund mit seiner Nase z.B. Deine Finger anstupsen soll und als Steigerung davon, diesen Fingern mit der Nase (und den Füßen :roll: ) folgt. Stell Dir vor seine Nase und Deine finger wären Magneten, die sich gegenseitig anziehen - so kann Dein Fingermagnet seinen Nasenmagnet von der blickrichtung auf "böder anderer hund " in die Blickrichtung The_Objrct umlenken.

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