Was mache ich bloß falsch?

  • Hi ihr beiden
    Ihr habt ja irgendwo recht, mit dem was ihr schreibt. Ich habe ja auch keine Lust darauf, dass Sydney ihre Launen überall herauslässt. Aber manchmal denke ich auch, dass man die Hunde auch mal Hunde lassen sein sollte. (Natürlich nur, wenn die Situation es zulässt) In einem Rudel bestimmt doch auch nicht immer das Leittier, wer mit wem Kämpfchen ausführt und wer nicht. In der Hundeschule war das auch nicht anders, denn dort durften die HUnde auch ihre Rangordnung ausloten. Natürlich nicht, wenn es zu arg wurde und da achte ich auch heute noch drauf, aber es durfte und musste auch sein. Ich bin ja kein Experte und weiß daher nicht, wie weit man dieses Verhalten zu kontrollieren hat, aber ich denke auch, dass sich der Mensch nicht zu oft einmischen sollte. Ich denke, dass diese Methode Erfolg bei euch hat und ich werde wahrscheinlich auch versuchen, Sydneys Temperament in dieser Hinsicht etwas zu zügeln, aber wie soll der Hund dann eigenes Verhalten erlernen, wenn ich es ihm immer aufdrücke? Ganz schön kompliziertes Thema :roll: Vielleicht gibt es ja noch ein paar unter euch, die auch ähnliches durchmachen?
    LG Maren und Sydney

  • Hallo,


    habe die Diskussion sehr interessiert verfolgt.


    Meine Frage hierzu:
    Ihr schreibt u.a. von Rangordnung austesten. Die wird doch aber nur im eigenen Rudel festgelegt - oder sehe ich das falsch?


    Meine Lizzy würde ich auch zu den Zicken zählen, die aber nicht wirklich aggressiv sind. Stürmt ein fremder Hund auf sie zu, dann wird der erstmal weggeschnappt. Keiner darf einfach mal so an ihr schnuppern. Das will sie immer selber bestimmen. Sie kennt die Calming Signals und wendet sie auch an (meist züngeln, manchmal auch extrem wegschauen). Auch, wenn die erste Begegnung manchmal recht ruppig ausgeht, dann kommt es trotzdem oft noch zum Spiel. Voraussetzung ist, dass der andere Halter und ich cool bleiben. Das fällt meist sehr schwer!!!
    Ich fange an, mich zu entschuldigen - der andere ist geschockt, weil sein Hund doch nur spielen wollte und trotzdem weggeschnappt wurde.....


    Ich habe auch gemerkt, dass sie Aussendung der hündischen Signale so wahnsinnig schnell geht. Vieles sehe ich einfach nicht.


    Bei wiederholten "Attacken" anderer Hunde auf meine Lizzy würde ich auch tätig werden.


    Wißt ihr, was auch ätzend ist?
    Ich: "Bitte lassen sie den Hund nicht näherkommen, da meiner an der Leine zickig ist"
    Fremder: "Ach was, da passiert nix. Meiner ist ganz lieb."
    Fremder läßt Hund an Lizzy, die schnuppert kurz an fremder Hundenase und schnappt!!!!
    Fremder: "Was haben sie denn für einen gestörten Hund! Sowas habe ich ja noch nie erlebt! Unmööööööööglich!"
    Und erzählt im Dorf rum, dass Lizzy bissig ist.


    SO!
    Nun redet da mal gegen an. Es ist scheinbar völlig egal, dass ich eine Warnung ausgesprochen habe....


    Alles könnte so schön sein, wär man nur alleine auf der Welt ;-)


    Wolf

  • Hallo!


    Ich kenne das ganze auch nur zu gut! Mein Tom ist schon zweimal wie er angeleint war gebissen worden (aber Gott sei Dank ist nichts passiert).
    Einmal war der andere Hund auch an der Leine, nur hat die gute Frau ihren Hund nicht Herr werden können, aber hauptsache sie hat einen Maulkorb umgehängt gehabt. Damals war ich noch so perplex das ich nicht wirklich was rausgebracht habe und einfach nur schnell weg bin.


    Und das zweite mal war erst vor 3 Wochen. Ich war mit dem Fahrrad unterwegs und mir kamem zwei Hunde entgegen, wobei ich von einem wusste dass er gern andere Rüden anstänkert bzw beisst. Also hab ich meinen angeleint und mich mit dem Fahrrad an den Wegrand gestellt, so dass das Fahrrad eigentlich zwischen den Hunden war. Nur der "nette" Hundebesitzer hat seinen Rüden natürlich nicht zu sich gerufen und der ist dann ums Fahrrad herum und auf Tom los! Dann hab ich ihn aber mit dem Rad weggedrängt und gefragt ob das notwendig war... als Antwort hab ich nur bekommen "Hättens ihren Hund abgeleint wäre gar nix passiert"
    :confused: Ich hab dann nur gesagt, dass ICH entscheide wann ich meinen Hund abhänge und wann nicht! Mann, was war ich sauer......


    Und seit dem muss ich wieder total aufpassen, denn Tom geht jetzt immer gleich ziemlich auf Abwehr wenn er merkt das uns ein Rüde entgegenkommt und er an der Leine ist (oder auch wenn er frei ist). Er ist keiner der gleich volle Pulle loslegt, denn er lässt sich eh sehr gut von mir kontrollieren. Aber ich bin halt auch ein Problem, weil ich mich ziemlich verkrampfe wenn uns ein großer Hund entgegen kommt und ich dann Panik hab, dass der/die Besitzer/in den Hund nicht halten kann.
    Aber ich bemühe mich sehr wieder ruhiger zu werden.....


    Wenn manche Hundebesitzer ein bisschen mehr Rücksicht nehmen würden, wäre das Leben schon einfacher.


    LG Michi

  • Hi Wolf
    Natürlich testet der Hund seine Stellung nur im Rudel aus. Ich habe dabei auch vergessen zu erwähnen, dass Sydney sich meist nur auf unserem Spazierweg so verhält. Die erste halbe Stunde gehe ich meist denselben Weg, bis sich die Wege dann abzweigen. Ich würde diesen ersten Teil als ihr Revier bezeichen, da sie immer markiert und auch sonst die Hunde kennt, die ihr begegnen. Mit denen versteht sie sich auch blendend. Wenn uns dann aber mal ein mir fremder Hund begegnet und der auch noch größer ist als sie, fängt sie an zu zicken. Das läuft dann so ab wie bei Dir. Erst zicken, dann spielen. (Bevor es aber zum Spielen kommt, gehen die meisten Leute schon weg, weil Sydney ja "bissig" ist :? )
    Daher denke ich manchmal, dass sie ihre Stellung klarmachen will. Aber wie gesagt, ich kann nicht in sie hineinschauen und kann nur raten. Ich denke nur, dass ein Hund schon mit Markieren irgendetwas deutlich machen will und da Sydney sehr unerschrocken ist, nehme ich an, dass sie sich unheimlich stark fühlt. Sie wirft sich auch nie unter. So etwas gibt es bei ihr nicht, dass sie sich einfach vor einem anderen Hund auf den Rücken dreht.
    LG Maren und Sydney

  • Hallo!
    Naja, ich würde mich auch freuen, wenn endlich alle Hundebesitzer mal lernen würde, ihren Hund anzuleinen, wenn MEIN Hund angeleint ist!
    Sollte das nicht eigentlich selbstverständlich sein, dass man seinen Hund nicht zu einem angeleinten Hund lässt. Was ist denn daran so schwer zu verstehen :stupid: ?

    Das mein Hund sich wehren darf (solange die Reaktion irgentwie angemessen ist), ist auch klar. Ronja hasst es auch, wenn Hunde ungeachtet ihrer Calming Signals auf sie zugedonnert kommen, Lily fürchtet sich total :( .


    Ich hatte gestern eine interessante Hundebegegnung:
    Ich habe eine junge Gelbbacke getroffen, ein wirklich liebes, aber rotzefreches Mädel von 8 Monaten. Sie hat ein bisschen mit Mara gespielt (ist ja auch noch jung), dass war ihr dann aber zu langweilig und sie fing an, Ronja ein bisschen ärgern zu wollen, die ihr dann klar gemacht hat, dass sie nicht mitspielen will.
    Ronja hatte eine Plastikflasche gefunden und hat damit gespielt. Gelbbacke kam angedüst und hat dermassen unverschämt Ronjas Flasche geklaut, dass Ronja einen Moment nachdenken musste, ob sie wegen dieser Dreistigkeit die Gelbbacke jetzt mal ordentlich verdreschen soll oder ob sie als souveräne reifere Hündin einfach drüber steht.
    Sie hat sich für fürs Ignorieren entschieden. Und das möchte ich auch so.


    Wäre es ein Hund unseres Rudels gewesen, hätte Ronja nicht so reagiert. Das soll nicht heissen, dass sie sich nicht mal von der kleinen Lily oder Pelle das Spielzeug klauen lässt, aber so viel Unverschämtheit hätte sie einfach nicht geduldet.
    Aber Gelbbacke gehört halt nicht zu unserem Rudel, und deswegen möchte ich, dass sie dann so reagiert. Ansonsten wäre ich mir ziemlich sicher, dass die ganze Angelegenheit in eine arge Beisserei hätte ausarten können, weil Gelbbackenmädel nicht gerade so aussah, als würde sie nachgeben wollen. Mir ist es egal, wer dann recht hatte-ich will keinen zerbissenen Hund.


    Liebe Grüsse, Marta&Monster

  • Hallo Maren!
    Es erstaunt mich, was Du zu Sydney schreibst!
    Ich habe sie auch kennenlernen dürfen, sie war total lieb und gar nicht zickig?
    Obwohl sie soviele andere Mädels noch dabei waren? Oder beziehst Du das wirklich hauptsächlich auf Eure erste halbe Spaziergehstunde?


    Liebe Grüsse, Marta&Monster

  • Hi,


    ich denke man sollte wohl erstmal "zickig" genauer definieren.
    Also ich erlaube meinem Hund auch Hund zu sein. Ich lasse sie auch immer mit anderen Hunden Kontak aufnehmen, sollte es vom anderen Besitzer auch erwünscht sein.
    Ich habe dabei auch keine Probleme, wenn der eine dem anderen mal in die Seite schnappt, um ihm zu zeigen so nicht.
    Aber irgendwann ist der Punkt erreicht, wp es eben dann nicht mal bei einem schnappen oder halben knurren bleibt, sondern wo sich beide Hunde aufeinander stürzen. Und genau dieser punkt ist bei mir nicht merh zickig und da greife ich ein, bzw eigentlich versuche ich das ganze vorher abzuschätzen und kurz vorher einzugreifen, daß es dazu gar nicht mehr kommt.
    Wenn beide Besitzer an diesem Punkt bzw kurz vorher ihre Hunde zur Ordnung rufen, dann klappt auch ein weiters zusammensein der Hunde ganz gut. Denn dann müssen sich die Hunde überlegen, wie sie ihren Konflikt anders beilegen, zB durch gegenseitiges Ignorieren.


    So funtkioniert das auch bei unseren beiden Hündinnen, gelle Marta.
    Die beiden spielen mal ganz geren zusammen, aber zeitweilig ist der Punkt erreicht, wo es einer einfach zu heftig wird und sie das Spielen als Bedrohung auffasst. Wenn wir in dem Moment eingreifen (reicht ein Zwischenruf), dann ist das mneistens wieder iO.
    Marta, wenn das so falsch ist, korrigiere mich bitte. :D


    Das Problem ist, daß meistens nur ein Hundebesitzer eingreift und der andere nichts macht. Dadurch kommt es dann zu einem Problem.


    Wenn ich dann die Hunde schon kenne, mit denen es evtl. zu einem Zoff kommt, dann lasse ich meinen Hund einfach nicht mehr hin.
    Das hat aber nichts damit zu tun, daß der Hund sein Verhalten nicht ausleben darf, außer man möchte eine Beißerei provozieren.


    Ich sehe daß auch wie Wolf, eine Rangordnung wird in einem Rudel ausgetragen. Fremde Hunde gehören nicht zum Rudel.


    Wie schon gesagt, ich finde nicht, daß ich meinen Hund anleinen muß, wenn mir ein anderer angeleinter Hund entgegen kommt. Mein Hund muß nur gehorchen, daß heißt, er geht dann halt Fuß.
    Jeder kann seinen Hund ohne Leine laufen lassen, soweit er in der Lage ist, ihn zu kontrollieren. Bin ich das nicht, muß ich ihn an die Leine nehmen.


    Gruß Nadine

  • @ Cephalenia


    So, wie Du das schreibst, seh ich das auch.
    Ich meinte auch gar nicht zwangsläufig anleinen bei einem entgegenkommenden Hund, sondern halt, dass man seinen Hund einfach aus Rücksichtsnahme nicht hin oder auch nur in die Nähe lässt.
    Ob der eigene Hund dann angeleint ist, Fuss läuft oder frei einfach daran in einiger Entfernung vorbeiläuft, ist ja eigentlich egal.
    Hauptsache, es funktioniert.
    Von meinen drei Hunden wird in so einer Situation auch meist nur Pelle angeleint.


    Ich finde auch, dass man ein gewisses zickiges Verhalten akzeptieren kann, ich hab umgekehrt auch keine Probleme damit, wenn mein Hund mal angeknurrt und angezickt wird, sowas seh ich dann noch recht locker-es sind Hunde.


    Aber ob man immer direkt seinen Hund rausrufen muss? Naja, im Zweifelsfall schon, aber eigentlich sollten Hunde doch wissen, wie sie sich verhalten dürfen und wie nicht. Das gilt dann auch, wenn ich nicht unmittelbar daneben stehe, bzw ich mal grad einfach nicht da bin.


    Aber bei unseren Hündinnen??? Ich weiss es nicht so ganz. Sie fangen schon immer recht heftig an zu spielen und werden dann immer noch heftiger, aber BEIDE zeigen während ihres "Spiels" noch ihre Freude daran. Bei Ronja liegt es meiner Meinung ein bisschen daran, dass sie immer nicht so recht, wie sie spielen soll, weil sie in ihrer Welpen und Jugendzeit nur grosse rauhe Schäferhunde zum Spielen hatte und nie richtig gelernt hat, sanft zu spielen.
    Und die Initiative geht auch die ganze Zeit von beiden aus.


    Ach so, zu Deinem letzen Satz: :zustimm: :bindafür: !!!


    Liebe Grüsse, Marta&Monster

  • Hi Marta
    Sydneys Rumgezicke beschränkt sich meist nur auf die erste halbe Stunde. In Kassel klappt es ja auch mit ihr. Das sieht dann so aus, dass sie ihre Zähne zeigt und ihn versucht wegzubeißen, wie es läufige Hündinnen immer tun. Es endet nie in einer Beíßerei oder so. Die anderen Hunde nehmen meist auch überhaupt keine Notiz davon. Nur eben die Besitzer und das ist mir ziemlich unangenehm.
    LG Maren und Sydney

  • @ Maren


    Aber in gewisser Weise ist es ja auch Sydneys Recht, andere Hunde wegzuweisen.
    Bei Lily ist es ähnlich: Sie hat prinzipiell eher Angst vor Hunden, besonders wenn die stürmisch sind und ihre Calming Signals ignorieren.
    Sie weiss sich dann schnell nicht mehr zu helfen (und eine Menge grosser Hund wissen leider nicht, wie man mit kleinen Hunden spielt!!!) und keift dann auch, als Notlösung sozusagen.
    Ich versuche dann meist, es gar nicht soweit kommen zu lassen, zB indem ich Ronja als erste zu dem fremden Hund hinlasse und Lily sich das ganze erstmal so ansehen kann oder ich in ihrer Nähe bleibe, um ihr notfalls helfen zu können (was zwar nicht wirklich gut ist, aber bei vielen Hunden leider nötig ist. Auch wenn der andere Hund spielen will-Lily will aber NICHT spielen)


    Liebe Grüsse, Marta&Monster

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