Extreme Anhänglichkeit

  • Hallo zusammen, erstmal möchte ich mich vorstellen. Mein Name ist Juliane und ich habe einen 11 jährigen Colli/Schäferhundmischling. Mit dem ich zum Glück keine Schwierigkeiten habe, da ich selbst aktive Hundesportlerin bin. Nun bin ich aber mit meinem Latein am Ende, es geht um einen Hund eines Bekannten. Der Hund ist sehr anhänglich ich möchte fast sagen extrem anhänglich. das Herrchen wird auf Schritt und Tritt verfolgt. Er klebt quassi an seinen Beinen. Ich weiss viele denken sich jetzt, das es schön wäre auch so einen anhänglichen Hund zu haben, aber das Problem ist das mein Bekannter von zu Hause arbeitet und er auch Kunden zu Hause empfängt, und der Hund läßt ihn keinen Augenblick aus den Augen. Kann mir vielleicht jemand helfen, wie man ihn diese EXTREME Anhänglichkeitein einwenig abgewöhnen kann?
    Danke
    Juliane :?:

  • Willkommen im Forum, Juliane.


    Gib doch noch mal ein paar Eckdaten: wie alt ist der Hund, wie lange hat er ihn schon, wo kommt er her, war der Hund schon immer so....


    LG Sanny

  • Hallo,


    ja ich weiß auch extreme Anhänglichkeit kann ein Problem sein.


    Dein Bekannter sollte sich eine kleine Decke (Läufer od. so max. 1m mal 1 m) anschaffen und sie neben sich legen. Der Hund wird ja wie immer dabei sein. Dann sollte er sich setzen und warten, dass der Hund rauf geht (positives Locken ist auch ok). Ist der Hund drauf, gibt es ein großes Lob und ein Signal z.B. "auf die Decke". Nach einer Weile wird die kleine "Klette" immer neben ihn auf die Decke gehen. Dann wird "Platz" auf der Decke geübt. Macht der Hund auch das perfekt wird es schwieriger.
    Nun soll Dein Bekannter "Platz" von seinem Hund auf der Decke verlagen und aufstehen (nicht weggehen) - sich wieder setzen - Lob. Geht auch das perfekt kann er sich mal nach dem Signal "Platz" etwas entfernen (erst ein Schritt bis es perfekt klappt, dann 2 u.s.w.) - Lob.
    Geht der Hund nun schon auf Signal "auf die Decke" sollte Dein Bekannter nun mal im Raum rumlaufen und 1 m neben der Decke halten und die "Klette" auf die Decke schicken - Lob. Dann aus 2 m u.s.w.
    Er sollte nun auch mal das Zimmer verlassen oder sich für 15 min in eine andere Ecke setzen. Nun kann er immer weiter üben.


    Nun weiß der Hund, was er soll und Dein Bekannter kann ihn auch mal "positiv" wegschicken. Wichtig ist (besonders zum Anfang), dass der Hund beim extremkletten nicht beachtet wird (weder streicheln, noch anschauen, noch loben, noch schümpfen ...) legt er sich aber auf die Decke wird er sofort lobend beachtet. Das alles kann natürlich mit Leckerlie u./od. Spielen unterstützt werden.


    Viel Spass Verena

  • Es ist ein 4 Jahre junger Briard. Er hat ihn vom Welpen an. War mal vor längerem für 4Monate weg, wo der Hund dann bei seiner Freundin war. Ich sollte vielleicht dazu sagen das er(der Hund)gegenüber Fremden super ängstlich ist. Der Hund hat einige Probleme, die aber lösbar sind und wo wir auch schon dran arbeiten. Zum Beispiel ist er in der Wohnung ein ganz anderer Hund als draußen. Drinnen unsicher, ängstlich, schnappt auch gelegendlich mal nach einer Hand.(natürlich nicht bei Herrchen,aber meine hat er schon mal erwischt) das komische ist auch das ich draußen mit ihm arbeiten kann aber sobald wie in der Wohnung sind, schaut er mich sehr skeptisch an. Die Idee Mit der Decke werde ich mir nochmal durch den Kopf gehen lassen, hört sich auf jeden Fall gut an. Danke!!!
    für noch weitere Tipps bin ich sehr dankbar.
    Jule

  • Hallo,


    gerade für einen Angsthase ist die Decke (vermittelt Sicherheit) gut geeignet. Er sollte sie dann aber (wenn Besuch da ist) in eine ruhige Ecke legen und dem Besuch sagen, sie sollen den Hund nicht ansprechen und nicht ansehen.
    Was macht sein Besitzer, wenn sein Hund Besuch wegschnappt und wie kommt es zu diesen Situationen? Wie geht er im allgemeinen in der Wohnung mit ihm um?

  • Hallo Verena, erstmal danke für dein Intresse für mein Problem!
    Zu deiner Frage wie er mit dem Hund umgeht: er geht sehr normal mit ihm um, auf jeden Fall verstärkt er dieses ängstliche Verhalten nicht. Der Hund hat auch die angewohnheit sich unter den Tisch oder in einer Ecke zu legen wo ich der Meinung bin das seine Angst noch verstärkt wird (so habe ich es beobachten können). Habe ihn den Rat gegeben ihn aus diesen Situationen raus zu holen. Folgend eine Situation die sich zu getragen hat: ich, der Besitzer und der Hund sind in der Wohnung. Ich sitze am Esstisch und beobachte den Hund ( natürlich schaue ich ihn nicht starr an) habe dann immer wieder meine Hand in richtung des Hundes bewegt, die reaktion war einwenig Knurren und Lefzen hochziehen habe dann meine Hand sofort zurück gezogen (nicht aus Angst sondern um den Hund zu zeigen dieses Verhalten gefällt mir nicht). Irgenwann war er soweit das er keine Negative Reaktion zeigte als meine Hand richtung zu ihm ging natürlich wurde er dann mit einem Leckerlie gelobt. Es klappte auch einige male sogar soweit das er sogar zu mir gekommen ist. Dann ein Verhalten was ich nicht so ganz verstehe, er kam zu mir,ich habe ihn gelobt er hat sein Leckerlie bekommen und kurz nachdem er das Leckerlie hatte schnappte er zu. Und genau dieses macht er auch bei Besuch. Habe den Besitzer den Rat gegeben das der Besuch den Hund erstmal ignoriert, zeigt er aber ein positives Verhalten muß dieses Verstärkt werden mit Lob. Habe vor kurzem mit ihm Telefoniert und er sagte mir das es gut funktioniert. Kommt es doch zu dieser Situation das er schnappt bringt der Besitzer den Hund auf seine Decke. Gruß Jule

  • Hallo!
    Also erstmal gruß an Verena, als ich das gelesen hab, wollte ich auch den Tipp mit der Decke oder anderen festen Platz loswerden :)
    Mit dem Schnappen seh ich das ein wenig anders. Ich denke das diese Art der Annäherung nich unbedingt soviel bringt. Wenn der Hund schon so massive Sachen, wie Knurren und Zähne zeigen bringt, muss er sich schon stark bedroht fühlen, da kann man von Glück reden, dass er so klar und deutlich warnt, macht auch nicht jeder Hund. Ich denke, du solltest bzw der Besuch den Hund wirklich komplett ignorieren, nich mit Leckerlis oder so, bringt in meinen Augen dann nich unbedingt viel. Zum anderen sollte nur der Besitzer auf den Hund reagiere, also er lobt usw. Vielleicht hab ich das falsch verstanden, aber arbeitest du mit dem Hund draußen oder der Besitzer? Dadurch würde sich das unterschiedliche Verhalten drinnen und draußen erklären. Ich finde immer, die Person die mit dem Hund in allen Situationen klar kommen muss, sollte auch unbedingt mit ihm arbeiten.
    Aber wie immer, is das ja so ne Sache mit der Ferndiagnose.


    LG Anika

  • Hallo Anika, das mit der Decke werde ich tatsächlich ausprobieren, weil es mir sehr logisch erscheint. Ich arbeite indirekt mit dem Hund, ich zeige eher dem Besitzer wie er was machen sollte. Aber das tue ich drinnen wie draußen. Das Problem ist tatsächlich das er sehr stark fixiert auf sein Herrchen ist. Der Hund reagiert nicht mal agressiv sondern ängstlich. Draußen ist er entspannt aber sobald er drinnen in 4 Wänden ist steht er völlig unter Spannung. Neulich wo ich bei ihn gewesen bin habe ich nicht beobachten können das er sich mal entspannt hinlegt. Er schaut immer was Herrchen macht, geht er in einen anderen Raum muß der Hund sofort hinterher. Noch eins, knurren tut er nicht er zieht tatsächlich nur die Lefzen hoch. Ich denke schon das, das mit den Leckerlies was bringt ( er nimmt nämlich gerne welche). Man sollte ihn doch positiv bestärken wenn er ein gutes Verhalten zeigt. Ich möchte doch einfach nur das er merkt das seine Angst, die er hat unnötig ist.
    LG Jule

  • Zitat

    Ich denke schon das, das mit den Leckerlies was bringt ( er nimmt nämlich gerne welche). Man sollte ihn doch positiv bestärken wenn er ein gutes Verhalten zeigt. Ich möchte doch einfach nur das er merkt das seine Angst, die er hat unnötig ist.


    Gerade in dieser Situation wie vorher beschrieben erreichst du mit Leckerlies nichts. Wichtiger als alles andere ist der Dominanzabbau; tu einfach den Hund in der Wohnung nicht beachten (es ist gar kein Hund da), geh nicht auf ihn zu, streichle ihn nicht (auch nicht versuchsweise), und geb ihn keine Leckerlies (nicht jedenfalls solang er dich anknurrt o.ä.)
    Laß ihn nicht auf Plätze, von denen der Hund DICH beobachten kann, (z.B. untern Tisch). Der Hund muß merken, daß er
    1. nichts zu befürchten hat wenn er ruhig bleibt
    2. nur etwas bekommt wenn er sich "anständig" verhält.


    Ansnsten gebe ich Anika recht, (bis auf den festen Platz allerdings). Der Hund soll merken, daß jeder Platz -bis auf Ausnahmen (Sofa, unterm Tisch usw.)- zugelassen ist; wenn er dem Besitzer hinterher geht wenn er das Zimmer verläßt, ebenso einfach nicht beachten.
    Aber wie gesagt: Ferndiagnose und Ferntherapie sehr, sehr schwierig. Es spielen eben zuviele Faktoren mit.


    Gruß aus der Ferienregion Fichtelgebirge

  • habe mich mal kurz reingelesen. der gute hat keine angst und ist auch nicht anhänglich, sondern hat die rolle des beschützer seines rudels übernommen.
    da durch ist für ihn selbst der besuch von personen die nicht im rudel leben streß.
    richtig ist es ihn auf einen platz abzulegen wo er nicht ständig beobachten kann.
    auch sollte erlernen das der hundebesitzer den raum so offt wie er will, den raum verläst ohne sich zu verabschieden oder den hund zu loben wenn er wieder kommt. hier ist der hund auch nicht zubeachten wenn er unaufgeforder den besitzer begrüßt.


    mfg BC Momo

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