Windhunde und Windhundmischlinge

  • Für Brienne lege ich bei Kleinhunden auch nicht die Hand ins Feuer. Sie kennt kleine Hunde, trifft auch öfter welche - aber die rennen nicht weg. Ein schnell rennender Kleinhund, der vielleicht auch noch quietscht - das könnte schief gehen.

  • Die Sache mit dem fehlgeleiteten Jagdverhalten von Hunden auf ihre Artgenossen ist irgendwie ein Thema, das etwas totgeschwiegen wird, kommt mir vor und auch immer den Beigeschmack von einem gestörten Hund hat.Dabei sind Hunde in ihrem Aussehen nun mal die am breitesten gefächerte Tierart überhaupt. Dass da mal Verwechslungen zwischen Beute (die der Hund natürlich ja eigentlich nicht mehr hat) und Artgenosse auftreten, ist nicht wirklich verwunderlich.


    Finya wurde schon von Viszlas für einen Hasen gehalten und gejagt, inklusive Haare ausrupfen.
    Sie hält dagegen kleine Chihuahuas für Beutetiere (Kaninchen?) und ich leine sie auch nicht ab, wenn solche winzigen Hunde in der Gegend rumflitzen. Die merkt zwar bevor sie drauf geht, dass es ein Hund ist, aber den Schock kann man dem Mini ja auch ersparen.


    Der Halter von den zwei Barsoi bei uns auf der Hundewiese ist aus allen Wolken gefallen, als ich ihm erklärt habe, dass ich meinen Kleinpudeljunghund unter gar keinen Umständen mit seinen zwei großen Windhunden rennen lassen werde. Die Gefahr, dass das kippt, ist mir einfach zu hoch.

    Mein Reden... ich mein, Windhunde mit ihrem starken Hetztrieb sind da natürlich nochmal besonders anfällig für, die sprechen halt auf Bewegungsreize besonders stark an. Aber das passiert auch bei anderen Hunden mit knackig Trieb... Hütehunde mit ihrem "gebremsten Jagdtrieb" und Gebrauchshunde mit ihrem oft sehr stark ausgeprägtem Beutefangverhalten, Terrier, Nordische... all die Rassen, die eh gern jagen/hetzen und prinzipiell alle Hunderassen und -typen KÖNNEN in solches Verhalten reinrutschen, besonders wenn der andere Hund sich verhält wie Beute (panisch wegrennen, schrill aufschreien) und wenn noch andere Hunde mitmachen.

  • Ich hab das einmal mit meinem Gassi-Hund erlebt. Die kleine war eine sehr unsichere Bichon-Malteser-Mix-Hündin und wurde in einer Hundezone von drei Afghanen gehetzt. Die drei trugen zwar Maulkorb, aber das Zwergi hatte natürlich Todesangst. Ich hab mir nur ihren Malteserkumpel geschnappt, dass der nicht auch noch mitrennt, hab Serij zu den Afghanen geschickt, in der Hoffnung, dass die dann aus ihrem Jagd-Wahn auftauchen, aber die wurde einfach überrannt. Andere Hundebesitzer haben dann versucht, mir zu helfen udn sich schreiend den Afghanen in den Weg geworfen, das war denen echt alles egal, hat aber dem Zwergi immer wieder Vorsprung gegeben. Irgendwann ist sie dann durch ein Loch im Zaun und panisch nachhause gerannt - über mehrere stark befahrene Straßen - Als sie über die Raxstraße gelaufen ist konnte ich echt nicht hinschauen - und ich hab sie dann vor dem Haus eingefangen, indem ich meine Jacke über die geworfen hab.
    Das war echt ein schreckliches Erlebnis und ich war wirklich verärgert, dass man mit solchen Hunden in die Hundezone geht - Zwergi war nämlich nicht das erste Opfer.


    Aber jede Rasse/Hundetyp hat halt ihre "Anfälligkeiten", die sollte man einfach kennen und entsprechend Vorsicht walten lassen. Ich find aber Afghanen weiterhin faszinierend und ich hab nun auch selber keine Hunde, die ins Beuteschema fallen, da ist das natürlich auch einfacher.

  • Ich hab das einmal mit meinem Gassi-Hund erlebt. Die kleine war eine sehr unsichere Bichon-Malteser-Mix-Hündin und wurde in einer Hundezone von drei Afghanen gehetzt. Die drei trugen zwar Maulkorb, aber das Zwergi hatte natürlich Todesangst. Ich hab mir nur ihren Malteserkumpel geschnappt, dass der nicht auch noch mitrennt, hab Serij zu den Afghanen geschickt, in der Hoffnung, dass die dann aus ihrem Jagd-Wahn auftauchen, aber die wurde einfach überrannt. Andere Hundebesitzer haben dann versucht, mir zu helfen udn sich schreiend den Afghanen in den Weg geworfen, das war denen echt alles egal, hat aber dem Zwergi immer wieder Vorsprung gegeben. Irgendwann ist sie dann durch ein Loch im Zaun und panisch nachhause gerannt - über mehrere stark befahrene Straßen - Als sie über die Raxstraße gelaufen ist konnte ich echt nicht hinschauen - und ich hab sie dann vor dem Haus eingefangen, indem ich meine Jacke über die geworfen hab.
    Das war echt ein schreckliches Erlebnis und ich war wirklich verärgert, dass man mit solchen Hunden in die Hundezone geht - Zwergi war nämlich nicht das erste Opfer.


    Aber jede Rasse/Hundetyp hat halt ihre "Anfälligkeiten", die sollte man einfach kennen und entsprechend Vorsicht walten lassen. Ich find aber Afghanen weiterhin faszinierend und ich hab nun auch selber keine Hunde, die ins Beuteschema fallen, da ist das natürlich auch einfacher.


    Andersrum passiert es auch nicht so selten, wenn man mit nem schnellen Hund in ner Freilaufzone ist, dass sich langsamere Hunde total ins hetzen reinsteigern und mega-frustriert sind, dass sie den schnellen Hund nicht kriegen, so mit Sichtlaut und allem drum und dran. Hatte ich vor Jahren mehrmals mit meinen Greyhounds und einmal mit meiner ältesten Salukihündin, als sie noch ein Dreikäsehoch war (inzwischen meide ich Ausläufe und Freilaufflächen wie der Teufel das Weihwasser, man macht ja so seine Erfahrungen).
    Das endet dann auch gerne mit Löchern im Windhund, wenn der andere Hund dann endlich, total aufgeheizt und aufgegeilt, "zum Zug kommt".



    Lerne: Sich gegenseitig hetzen ist nur bei Hunden, die sich sehr gut kennen und sehr mögen ein schönes Spiel, kann ansonsten unangenehm bis saugefährlich werden.




    Mein erster Greyhoundmix, Lawrence, war nicht so furchtbar schnell, langsamer als die meisten Galgos und defintiv langsamer als Whippets und Greyhounds. Er hat total gern den Hasen gegeben, das war sein liebstes Spiel. Andere hetzen war nicht so sein Ding.
    ABER er war auch sehr selbstbewusst und hat sich nicht treiben lassen, wenn der andere Hund zu dicht kam und sich zu sehr reinsteigerte, hat er sich umgedreht und angehalten. Ich glaub eh, die Hunde die wirklich generell Spaß an der Rolle des "Jagdobjektes" haben und andere auffordern, sie zu verfolgen, sind eher selbstbewusste Typen, einen kleinen "Mäuschen" macht das schnell Angst.


    Am allerliebsten hat er mit flotten, aber deutlich kleineren Hunden Fangen gespielt, es gab da einen Border Terrier, mit dem war das immer das reinste Vergnügen, weil der abging wie Luzie... der große Hund in großen Kreisen und strahlend wie ein Honigkuchenpferd drumrum, der kleine in kleineren Kreisen und mit "taktischen Abkürzungen" hinterher, mit Hetzlaut und allem, ab und zu sprang er mal senkrecht in die Höhe um im langen Gras zu sondieren, wo der Windhund eigentlich grade läuft. Das hat gut gepasst. Aber auch mit den langsamen, aber motivierten Irish Wolfhounds von Bekannten hat er gerne "Hase und Windhund" gespielt, und mit einer Vizlahündin.


    Mit schnellen Galgos und so hat ihm das keinen Spaß gemacht und wenn er gemerkt hat, dass es solche Arschlochhunde sind, die ihn bloß am Ende kneifen wollen, dann hat er das auch schnell abgebrochen. Ich weiß erst jetzt im Nachhinein, was ich an dem hatte, das war mit Abstand der sozialkompetenteste Hund den ich bisher hatte (und nix davon war mein Verdienst).

  • Jin liebt es auch den Hasen zu spielen, sind die anderen Hunde (deutlich) kleiner als sie, dürfen auch mehrere sie jagen, da hat sie dann richtig Spaß. Wenn es ihr zu viel wird, kommt sie zum Glück immer zu mir:


    [Externes Medium: https://youtu.be/h2S3Ru1azDU]

    Sind die anderen Hunde in ihrer Größenklasse oder größer, bricht Jin das Spiel schneller ab bzw. lässt es durch uns Menschen abbrechen. Selber ist sie meist (noch) nicht selbstbewusst genug, um das abbrechen zu können.

  • Das mit dem gehetzt werden als schneller Hund - das kenne ich auch - eine von Zoeys nahen Hundefreundinnen z.B. rennt gerne mit Zoey herum - aber steigert sich dann hoch und pusht sich, dann fängt sie an zu Knurren und zu Bellen und in Zoeys Geschirr zu beißen.
    Die bleibt dann meistens stehen und wartet mittlerweile darauf, dass wir sie wegholen - das war aber auch mal anders und da flogen dann die Fetzen...


    Zoey würde ich übrigens nicht als unbedingt selbstbewusst/sicher einstufen - aber sie ist lieber der Hase, bei anderen Hunden.
    Sie spielt auch oft mit denen, lässt sie fast rankommen und gibt dann kurz Gas, oder macht ganz krasse Wendungen im Lauf.


    Scheint ihr wohl Spaß zu machen und sie weiß, dass sie fast immer der schnellere Hund ist... .

  • Abby hat ja früher auch bei Kleinhunden (vor allen Dingen wuscheligen) reagiert als würde da was hoppeln. Trotzdem lebt sie mit der Mini-Phoebe hier, ohne Probleme.


    Allerdings erlaube ich kein Hetzspiel mit den großen zusammen. Das geht definitiv in die Hose, so gut die sich auch leiden können.


    Eine befreundete Barsoihündin kann nicht mal in die Nähe von Phoebe weil sie dann anfängt richtig zu geifern (obwohl das ihre erste Pflegestelle war). Hingegen die größte Barsoihündin im Rudel ist total in Phoebe verknallt und würde am liebsten mit ihr spielen. Lassen wir aber auch nicht zu, da sie einfach den kürzeren ziehen wird.

  • Haben wir jetzt die neuen Sokas? Habt ihr davon was gehört?

    Nö und ja, davon sollte jeder Windhundhalter gehört haben.
    Du übrigens auch, zumindest von mir. Weil ich bei Hamilton da einfach auch aufpasse, grad mit so Kleinen wie Flocke oder den Chis von Persica.
    Hamilton kennt Kleinhunde und kann das, aber ich würde ihn niemals einfach so in eine Gruppe oder zu einzelnden grad rennen Kleinhunden lassen. Erst muss der erkannt haben das es keine Beute ist!
    Und selbst dann behalte ich ihn im Auge. Sorgen mache ich mir keine, aber ich weiß eben was er ist. Passiert ist nie was und wird hoffentlich auch nie was, aber Garantien gibts halt leider nie.


    Ich habe ihr dann vorsichtig versucht zu erklären, dass es wahrscheinlich aus fehlgeleitetem Jagdtrieb

    Was ist da fehlgeleitet?
    Windhunde sind Hetzer. Es bewegt sich was, der Trieb löst aus und weg sind sie. Was da auslöst interessiert den Trieb doch überhaupt nicht.
    Beute ist doch alles. Zumindest alles was wegrennt kann auch gefressen werden.


    hab Serij zu den Afghanen geschickt, in der Hoffnung, dass die dann aus ihrem Jagd-Wahn auftauchen, aber die wurde einfach überrannt. Andere Hundebesitzer haben dann versucht, mir zu helfen udn sich schreiend den Afghanen in den Weg geworfen, das war denen echt alles egal,

    Yep. Der Hetzwahn. Scheißegal was kommt, die Beute wird erlegt!
    Das war der Sinn dieser Hunde und das ist er auch heute noch.
    Leider wissen zuviele Halter das nicht oder es ist ihnen schlicht egal. :/




    Ich hab übrigens in den letzten 6 Monaten von 5 verschiedenen Leuten mit Klein- und Kleinsthunden gehört das mein Whippet ja bissig ist.
    Ähm ne... Meiner nicht! Aber ich weiß welchen die meinen, der Rüde sieht Hamilton wirklich ähnlich.
    Nervt mich tierisch das der Halter seinen Hund immer noch beißen lässt, der hat auch Hami schon einfach so getackert. Kann doch echt nicht wahrsein, das ist doch nun seit bestimmt 2 Jahren bekannt das der tackert. Mensch.... Wieso muss man den Whippet dann trotzdem zu allen hinlassen und auch frei laufen lassen?

  • Ist wahrscheinlich keine windhund- bzw. whippetspezifische Frage, ich stell sie trotzdem mal hier: Der Bub ist jetzt 2 Jahre und intakt. Alles unproblematisch, außer gelegentlichem Größenwahn und Gehabe gegenüber anderen, fremden Rüden. Quinto haut nicht sofort auf den Putz, aber bei unsicheren, möglichst noch ungefähr gleichaltrigen und intakten Rüden wird er ungemütlich. Da brech ich spätestens ab, wenn er anfängt rumzustaksen. (Dann geht die Bürste, dann folgt der erste tiefe Grummler. Weiter habe ich es noch nicht erlebt, kann es mir aber vorstellen und find es nicht schön.)


    Frage also: Normal? Muss ich irgendwas machen - außer einfach alles zu kontrollieren und ggf schnell aus der Situation raus zu gehen?
    Ich kann nicht sagen, dass er grundsätzlich unverträglich mit anderen Rüden ist - einige seiner besten Kumpels sind Rüden, intakt und kastriert - und auch mit fremden Hunden klappts oft gut. Und er ist ja nicht grundsätzlich auf Krawall gebürstet, sodass ich von vornherein jeden Kontakt unterbinden muss/will. Oder wäre das doch klüger?

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