Hallo Jade,
ich finde, Du machst das ganz richtig. Ihr werdet viel Zeit brauchen, um die Verletzungen und den Vertrauensverlust aus der Vergangenheit aufzuarbeiten. Laß Deinem Hund die Zeit wenn es irgendwie geht! Sie muß erst wieder lernen, daß sie sich auf Menschen verlassen kann, und das kann nur die Zeit bringen! Auch Dein Freund wird Geduld brauchen - vielleicht kann er ihr ja immer, wenn er nachhause kommt, ihr ein kleines Leckerchen (etwas, das sie besonders liebt) vor sie legen - ohne sie weiter zu bedrängen. Dann verbindet sie irgendwann nur positives mit ihm.
Du stelltest Dir die Frage, warum Menschen lieber einen Welpen haben wollen. Für mich lautet die Antwort: weil es einfacher ist! Mein Hund - vom seriösen Züchter - ist optimal geprägt und aufgewachsen, war mit 10 Wochen stubenrein, an Kinder- Tiere- Autofahren gewöhnt, geimpft, entwurmt etc. Wir brauchten "nur" noch in die Welpengruppe/HuSchu gehen und haben nach kürzester Zeit einen ganz entspannten, gesunden und wesensfesten Hund, der auch gerne ein paar Stunden allein bleibt, ohne jaulen, Dinge zerfetzen etc. Nicht jeder hat die Zeit, einen womöglich mit sehr negativen Vorerfahrungen geprägten Hund zu einem glücklichen Vierbeiner zu machen... und vor allem hat nicht jeder die Ahnung! Wie ist es sonst zu erklären, daß so viele Hunde zunächst aus den Tierheimen geholt und dann wieder dort abgegeben werden??? Manche Menschen sind einfach nicht ehrlich zu sich selbst, wissen vielleicht auch nicht, wieviele Einschränkungen und Mühen mit dem Tierheimhund verbunden sein können und dann gehts dem armen Tier hinterher noch schlechter.
Wie gesagt- ich ziehe den Hut vor jedem, der sich der Aufgabe stellt und nicht aufgibt! Mein letzter Hund war ein Mischling von einem Hundevermehrer (habe ich erst hinterher erfahren) und starb elend nach 6 Wochen an der Staupe. Ich weiß daher auch ganz gut, wie viel Geld, Arbeit und dann Trauer das bedeutet hat.
Euch dreien wünsche ich viel Erfolg und vor allem: Geduld!
birgitt