Hund am Nacken packen?!

  • Da mein Hund daheim meist ohne Leine rumläuft kriegt er auch gelegentlich die Hand am Nacken zu spüren. Das heißt aber nicht, dass ich ihm damit schmerzen zufügen will.


    Es ist einfach eine Frage der Intensität. Ich packe ihn so wie ich einen Menschen am Arm packe, wenn ich ihn in eine bestimmte Richtung dirigieren möchte. Dabei zerre ich nicht an der Haut, sondern verhindere lediglich dass er sich unter meiner Hand wegdreht. Sobald der Druck/Zug zu intensiv wird muss ich mir was anderes einfallen lassen. Sobald ich die Kraft aufbringen müsste, die bei einem Menschen blaue Flecke hinterlassen würde, lasse ich los und benutze den ganzen Körper um ihn zur Seite zu drängen. Manchmal nutze ich den Griff auch, um mich zwischen ihn und sein "Ziel" zu bringen, damit ich ihn anschließend wegdrängen kann. Oh Gott, das klingt als hätte ich ne reißende Bestie im Haus :headbash: Meist geht es aber nur um Kleinigkeiten, wie heruntergefallene seeehr interessante Dinge, die er einfach nicht nehmen soll und mein "nein" ausnahmsweise ignoriert weil er gerade mit uns gespielt hat und übermütig wird.


    Wenn ich aber manchmal sehe wie Besitzer ihre Hunde ohne Grund am Nacken in die Luft heben, vorallem bei kleinen Hunden, die dann wie Katzenbabies oder Hasen getragen werden, wird mir doch anders. Dafür sind Hunde einfach nicht gebaut! Oder auch am Nacken zupacken und auf den Boden drücken ist eher grenzwertig. Oft sieht es zwar schlimmer aus als es eigentlich ist, aber wenn man es bei Fremden beobachtet weiß man nie, was dahinter steckt.

  • Also ich würde das "Nacken packen" nicht einfach so pauschalisieren.
    Wenn meine zb mal kein Halsband anhaben zb in der Wohnung packe ich auch in den Nacken. Oder wenn wir nur zum Auto ohne HB gehen. Aber sie haben da auch viel Fell.. Ich packe also in die Haare nicht die Haut.
    Stört beide nicht.
    Für sie ist es genauso als wenn ich das HB anfassen würde um sie zu halten.


    Von einem in die Haut fassen mit Druck und womöglichem runterdrücken würde ich auch abraten.

  • Oh Sarinn und Kati85 haben mir schon die Worte aus den Finger gestohlen =)


    Ich wollte sowas ähnliches schreiben...


    Ich fasse Oma sehr oft an den Nacken, sie hat dort eine schöne Wulst und ich kann sie gut festhalten an der Straße, jetzt hat sie ja meist ihr K9 um und ich halte sie am Henkel...


    Dennoch habe ich Jill sehr oft irgendwo hin gepackt, aber nicht um bewusst Schmerzen zuzufügen oder "den Chef" raushängen zu lassen, sondern weil ich sehr viel Körperkontakt mit meinem Hund habe....
    und da bietet sich die Nackenwulst einfach an.


    Thema Impfen tut nicht weh: Das hängt auch davon ab, ob bei der Injektion ein Hautnerv getroffen wird oder nicht und was injiziert wird, wie schon jemand schrieb: Manche Präparate können brennen oder einen leichten Druck erzeugen, der unangenehm ist.


    Jill hat während einer Impfung richtig gefiept, sie hat auch ein kleines Pickelchen überbehalten...


    So ist das halt manchmal....

  • Zitat

    Ich als Mensch bin weder Mutter, noch ein Rudelmitglied und werde darum auch nicht wie ein Hund agieren.
    Wie soll ein Welpe verstehen, wenn er von Artfremden auf diese Weise gemaßregelt wird, was er tun und lassen soll.


    Das sehe ich genauso und wir können Hunde nun mal nicht imitieren, sie haben eine ganz eigene Sprache, Gestig, Mimik .... alles schwingt dort mit hinein.
    Ich würde nie auf die Idee kommen, egal ob Schnauzengriff, Nackenstuken etc. nachzuahmen.

    Hier mal ein Beispiel wie Rowdy und Fussel agieren:


    [youtube]

    [/youtube]


    LG Sabine

  • Das mit dem Halsband war ein gutes argument,
    ja ich denk auch wenn man mal den nacken berührt weil der hund ohne halsband ist und er eben nicht in eine andere richtung laufen soll ist ok
    ist eben alles relativ und je nach situation anders

  • Terrorfussel: das im Video mit deinen Beiden würde ich jetzt mal aus meinem Erfahrungsschatz als "nettes, recht spielerisches Geplänkel" bezeichnen. Da kenne ich andere Auseinandersetzungen. Der Wurf meines Rüden bestand aus 2 Rüden. In den allerletzten 3 Tagen bei der Züchterin (wo ich auch dabei war) ging da anders die Post ab :dead: So, dass die Mutter und die Züchterin trennen mussten und die Mutterhündin zumindest machte es in passender Schärfe, was auch gut so war.


    Es kommt auf den Hund an: ich würde mein Elfchen niemals im Nacken oder am Fell packen - das käme mir gar nicht in den Sinn. Das wäre ja total übertrieben. Den Grossen aber nehme ich da schon am Fell zum Runterkommen, wenn er nicht mehr ansprechbar ist, beisst, ausgetickt ist, denn der hat einerseits ein Selbstbewusstsein für 4, er ist sehr körperlich (rempelt selbst wie ein Labbi, Neufi etc.) und andererseits im wahrsten Sinne des Wortes hat er ein dickes Fell.


    Ich mache das, um ihn zu Sinnen kommen zu lassen, nicht deshalb, um zu statuieren, dass ich Chef bin - das bin ich eh :p , dazu muss ich das nicht in hündisch machen. Aber das Fellpacken ist eine gute, individuelle und körperliche Methode für meinen Schlampatzi und mich, um ihm mitzuteilen: bis hierher und keinesfalls weiter. Dazu muss ich ihn auch nicht anschnauzen, oder schütteln - es reicht ein begleitendes leises, aber strenges "Hey!"

  • Also ichfasse meine Zera auch im Nacken, wenn gerade mal kein HB da ist und sich sie eben "dirigieren muss"
    Sie hat noch nie irgendwie Angst, Schmerz oder sonstwas gezeigt..obwohl sie sonst eher der Typ Hund ist der ständig mal vorbeugend beschwichtigt..


    Denke mal pauschal sagen kann man das nicht...ich fasse meinen Hund von Anfang an absolut ÜBERALL an und mache mir relativ selten Gedanken ob das meinen Hund evtl verunsichern könnte...und wie gesagt sie reagier NULL egal ob ich sie am Nacken oder sonstwo packe

  • In der Ausgangsfrage habe ich den Nackengriff als Maßregelung verstanden und da finde ich ihn für überflüssig, da man als Mensch andere Möglichkeiten hat oder haben sollte, als einen Hund zu kopieren.


    Als Notfallmanagment, meine Güte, da habe ich meine Hunde schon an ganz anderen Stellen im Fell gepackt und festgehalten oder von irgend etwas wegbugsiert. Schaden hat da von keiner genommen, außer ich, weil oftmals ging ein Fingernagel flöten :verzweifelt:


    Gaby und ihre schweren Jungs

  • Zitat

    Terrorfussel: das im Video mit deinen Beiden würde ich jetzt mal aus meinem Erfahrungsschatz als "nettes, recht spielerisches Geplänkel" bezeichnen.


    Ist schon klar, doch sieht man da gerade die verlangsamte Aktion, die im Ernstfall natürlich eine raschere Folge hätte, energischer ....mit eventuellem knurren etc. ;)


    Halsfell berühren .... kann man so einen Hund festhalten :???: und in die Halsfalte greifen, wenns das hergibt und es denn Hund nicht stört, zum grob in den Nacken greifen und zur Sau machen, besteht schon ein Unterschied.


    LG Sabine

  • Ich meine nur, Sabine, ist alles relativ. Was für meinen einen Hund ein Erinnern ist, wäre für meinen anderen kleinen Hund Tierquälerei.

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