Neuer Hund? Ja oder Nein.

  • Ich habe vor 5 Wochen meinen Appenzeller Sennenhund bei einer Kastration verloren. Percy war erst 2 Jahre alt, und mein erster Hund. Ich vermisse Ihn so sehr.
    Nun meine Frage: Ich komme über die Trauer nicht hinweg, es wird immer schlimmer.
    Ich weiß, dass ein neuer Hund helfen könnte. Habe aber panische Angst, dass dem neuen Hund etwas passiert (Krankheit, Unfall Impfung, Tierarzt etc.) Ich würde so etwas im Moment nicht verkraften.
    Was soll ich tun, um die Uhr weiter drehen zu lassen? Ablenkung nutzte bis jetzt nichts.

  • Huhu!


    Ich kann dich gut verstehen. Ich habe eine Hündin durch Gift verloren und brauchte danach auch meine Zeit. Dennoch war auch die erste Zeit schwer, als dann Pebbles hier einzog. Ein quersitzender Pups und ich bin durchgedreht. Allerdings bin ich fest davon überzeugt, daß mir das auch geholfen hat meine Trauer zu überwinden.


    Niemand kann dir natürlcih versprechen, daß dein nächster Hund nie krank wird usw. Darüber sollte man sich im Klaren sein. Aber wenn du wirklich einen neuen Hund möchtest, wirst du auch mit der Zeit damit fertig werden, die Sorge um ihn zu überstehen.

  • Hallo leben,


    tut mir sehr leid, dass dein Percy schon über die Regenbogenbrücke gehen musste....und das auch noch bei einer Kastra! :nein:


    Ich denke du hast tief in dir drin schon längst entschieden! ;)
    Jeder von uns hier hat Angst, seinen Hund zu verlieren!


    Wir alle wissen, dass uns unsere Lieben irgendwann verlassen müssen, aber dennoch nehmen wir diese Tränen bei einem Abschied in Kauf!


    Warum? Weil es nichts schöneres gibt als ein treuer Freund der dir die Hand leckt, der dich zum Lachen bringt und der immer ehrlich und loyal ist!
    Eben ein wahrer Freund!


    Hol dir wieder einen Hund ins Haus, das lenkt dich von deiner Trauer ab und gibt dir Kraft alles zu verarbeiten!
    Du kannst nichts im Leben ungeschehen machen und manchmal ist man eben machtlos, gegen das Schicksal!


    Testament eines Hundes


    Einem armen, sehnsuchtsvollen, einsamen Hund
    würde ich mein glückliches Zuhause hinterlassen,
    meinen Napf, mein kuscheliges Bett,
    mein weiches Kissen, mein Spielzeug
    und den so geliebten Schoß,
    die sanft streichelnde Hand,
    die liebevolle Stimme,
    den Platz, den ich in jemandes Herzen hatte,
    die Liebe, die mir zu guter Letzt
    zu einem friedlichen und schmerzfreien Ende helfen wird,
    gehalten im liebenden Arm.


    Wenn ich einmal sterbe, dann sag' bitte nicht:
    Nie wieder werde ich ein Tier haben,
    der Verlust tut viel zu weh.


    Suche Dir einen einsamen Hund aus
    und gib' ihm meinen Platz.
    Das ist mein Erbe.
    Die Liebe, die ich zurücklasse, ist alles,
    was ich geben kann.

  • Hallo Silke,
    Ich habe tief in mir drin noch nicht entschieden. Angst und Trauer ist viel zu groß. Tränen nehme ich in Kauf, aber der Schmerz ist unerträglich. Kraft habe ich seitdem gar nicht mehr.
    Du hast recht, ungeschehen kann ich es nicht machen aber wie sagt man so schön: "Die Zeit heilt alle Wunden, aber es gibt Wunden , die heilen nie". Man sagt aber auch: "Du sollst deinen Liebsten gehen lassen" denn Liebe kann man nicht einsperren".
    Wie soll ich denn einen neuen Hund lieben, wenn immer diese Angst dabei ist?

  • Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es besser wird mit der Zeit. Ich habe etwa ein Jahr nach Aichas Einschläferung wieder eine Hündin aufgenommen. Ohne Hund leben war dann doch schlimmer als die Angst vor der Angst. Die ersten Monate war ich auch Dauergast beim Tierarzt, habe die ganze Nacht nicht geschlafen, wenn Lucy unruhig war oder Durchfall hatte. Aber es ist immer besser geworden. Mittlerweile ist da sicher noch das Wissen, dass Lucy und Grisu wahrscheinlich vor mir werden gehen müssen und in manchen Situationen auch noch ein Anflug von Panik, aber die meiste Zeit bin ich einfach nur glücklich mit den beiden und genieße die Zeit, die wir zusammen haben.

  • Zitat

    Wie soll ich denn einen neuen Hund lieben, wenn immer diese Angst dabei ist?


    Bei der Liebe, die dir VON dem Hund entgegenschlagen wird, wirst du dir diese Frage gar nicht mehr stellen, wenn der Hund erstmal da ist. Glaub es mir. Ich habe immer gedacht, auch nie wieder eine so feste Bindung zu einem Hund haben zu können wie zu meiner Luzie - und glaube mir, auch das geht. Pebbles, Face oder auch Aoibheann ersetzen Luzie nie. Luzie hat ihren Platz in meinem Herzen, dennoch ist genug Platz da und die Liebe zu dem Hund wird auch deine Angst besiegen.

  • Um meine Trauer zu erklären, seit Percy tot ist, hat sich alles verändert. Er fehlt mir bei allem. Alle Plätze im Haus, wo er lag, sind leer, alle Kissen alle Decken erinnern mich an ihn. Mein Auto (Kofferraum, das Klebebild von seiner Rasse an der Scheibe), wenn ich trinke und esse vermisse ich das betteln, wenn ich zu Bett gehe das betteln, ober ins Bett darf. Der Bäckerwagen jeden mittwoch und freitag ( er bekam immer ein Brötchen).
    Nichts ist mehr so wie es war. Ich müsste das ganze Haus abreißen oder wegziehen weil mich alles an ihn erinnert. Jeder Weg den ich mit ihn spazieren ging. Meine Trauer ist unendlich, Percy ist und bleibt meine große liebe, und ich weiß nicht , wie es ohne ihn weitergeht. Ich würde alles tun, um diesen Tag ungeschehen zu machen.


    Für dich Percy,
    mein Herz ist immer bei dir
    vermisse dich Großer
    werde dich immer lieben und nie vergessen
    umarme dich mein Muckerle

  • Oh weh, sowas ist wirklich schlimm!
    Ich habe vor einem knappen Jahr meinen Zauberer Sayed verloren - ebenfalls sehr überraschend.
    Das einzige, was mich über Wasser gehalten hat, war meine da gut ein Jahr alte zweite Hündin Bora. Alles Trauern war richtig, aber die Kleine mußte nunmal trotzdem raus. Sicher ist das kein Ersatz - kein Hund kann den alten ersetzen -, aber Bora hat mich mit ihren Spleens wieder zum Lachen gebracht. Selbstverständlich vergleiche ich (Sayed war klüger, schneller, besser - und manchmal durchaus auch schwieriger, nerviger, komplizierter), aber durch Sayeds Tod habe ich in der Beziehung zu Bora auch viel gelernt: Jeden Tag und jeden Moment genießen, bestimmte Entscheidungen eben anders treffen - und sich einfach trotz der Trauer darüber freuen, daß ein weiteres kleines Wesen einem jeden Tag Säcke voll Liebe entgegen schmeißt!!!


    Wenn Du Dir weiterhin ein Leben mit Hund vorstellen kannst, dann geh z.B. mal in ein Tierheim und schau Dir die Hunde einfach an - vielleicht "sagt" Dir einer so klar, daß er Dir in Deiner Trauer helfen will, daß die Frage "Will ich gleich wieder einen Hund?" sich umwandelt in "wieso geht mir dieser eine blöde Hund nicht mehr aus dem Kopf - will der mich etwa???".


    Versuch es einfach mal!


    Fühl Dich ganz kräfig gedrückt und von Bora mit der feuchten Zunge einmal die Tränen weggeschlabbert!!!

  • Hallo Veela,
    Vielen Dank für dein Mitgefühl. Ich werde es versuchen, denn so ist kein Ende der Trauer zu sehen, die ich natürlich immer haben werde, aber vielleicht etwas erträglicher.

  • Letztlich musst Du es selbst wissen, klar.


    Ich kann nur sagen, dass mein erster Hund nach 12(!) Jahren gegangen ist und ich furchtbar getrauert habe. Selbst mein jetzigen Hund (der aber auch schon da war, bevor sie starb) fand ich doof, und nie wieder wollte ich, dass ein anderer Hund das Haus meiner Eltern bewohnt.


    Ich weine noch immer viel, aber ich denke, dass das Retten eines Hundes und die jahrelange Liebe die er Dir gibt den Schmerz aufwiegen werden.


    Der Neue wird nie ein Ersatz sein, er will auch gar kein Ersatz sein, aber er hat es sicher verdient, ein neuer Gefährte werden zu dürfen.


    Soviele Hunde warten auf jemand liebevolles und so wie Du schreibst bist Du jemand liebevolles.


    Die jahrelange Liebe eines Hundes sollte die Trauer sowohl erlauben als auch ausgleichen!

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